Rimac Nevera (2021): Preis/0-100/PS/Rekorde Nevera bricht 23 Rekorde an einem Tag
- Preis: Nevera nur für Superreiche
- Antrieb: 1914 PS sprechen für sich
- Exterieur: Nahe am Concept Two
- Interieur: Sitzplätze und Gepäckraum für zwei
- Assistenzsysteme: Fahr-Trainer für die Rennstrecke
- Rekorde: Rimac Nevera (2021) ist schnellstes Serien-E-Auto
- Fahreindruck: Absurd schnell und zugänglich entspannt
Der elektrische Supersportler Rimac Nevera (2021) hat zahlreiche Rekorde gebrochen, darunter die Zeit von 0-400-0, 0-100 und 0-300 km/h und auf der Viertelmeile. 1914 PS, 2360 Newtonmeter Drehmoment und 550 Kilometer Reichweite haben allerdings ihren Preis.
Preis: Nevera nur für Superreiche
Stärker, schneller, weiter – der Rimac Nevera ist nicht nur mit PS-Zahlen und 0-100 km/h-Sprintwerten ein Überflieger, sondern auch beim Preis. Rund zwei Millionen Euro kostet das auf 150 Stück limitierte Hypercar aus Kroatien. Doch was man dafür bekommt, relativiert die hohen Kosten schon beinahe, was seine Anzahl an gebrochenen Rekorden zeigt (siehe unten). Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Leslie & Cars zeigt den BYD Yangwang U9 (2023) im Video:
Antrieb: 1914 PS sprechen für sich
Schon der Rimac One, der 2017 durch den spektakulären Unfall in der Amazon-Serie "The Grand Tour" weltweites Aufsehen erregt hat, ist mit seinen Leistungsdaten ein Trumpf in jedem Autoquartett: 1224 PS und 1600 Newtonmeter Drehmoment haben jede Fahrt mit dem E-Auto zum Ritt auf der Kanonenkugel, wie TGT-Moderator Richard Hammond sicherlich bestätigt. Der Rimac Nevera (2021) übertrifft den One allerdings nochmals um Weiten: Er kommt mit seinen vier E-Motoren insgesamt auf 1914 PS (1408 kW) und 2360 Newtonmeter Drehmoment.
Laut Werksangaben spurtet er gerade einmal 1,85 Sekunden auf Tempo 96 (60 mph). Die Rekordfahrt des Nevera hat jedoch gezeigt, er schafft es auch in 1,74 Sekunden. Weitere Performance- und Sprint-Rekorde listen wir weiter unten auf. In der Spitze soll der Nevera 412 km/h erreichen und zudem mit 550 Kilometern eine alltagstaugliche WLTP-Reichweite schaffen. Basis für die exorbitanten Fahrleistungen ist eine 120-kWh-Batterie, die 500 kW Ladeleistung möglich machen soll (0-80 % SoC in 19 min).
Die Konkurrenten:
Exterieur: Nahe am Concept Two
Mit dem One wurden sie bekannt, mit dem Rimac Nevera (2021) bauen die Kroat:innen ihre Expertise im Batterie- und Supersportwagenbau aus. Die Front ist, analog zum Appetitmacher Concept Two aerodynamischer und rundlicher als beim indirekten Vorgänger One gezeichnet, während das Heck deutlich klarer Kante zeigt und entfernt an einen BMW i8 erinnert.
Interieur: Sitzplätze und Gepäckraum für zwei

Man sitzt im Rimac Nevera (2021) von einem Aluminium-Monocoque umgeben und hat Zugriff auf Echtzeit-Telemetrie-Daten sowie alle weiteren Funktionen, die über TFT-Bildschirme und Alu-Drehregler gesteuert werden. Die Performancedaten können per Download auf den heimischen Rechner übertragen werden und werden auch anonymisiert dem Hersteller übermittelt.
Assistenzsysteme: Fahr-Trainer für die Rennstrecke
Eine Besonderheit des Rimac Nevera (2021) ist ein Fahr-Trainer, der mit künstlicher Intelligenz die Fähigkeiten von Fahrenden auf der Rennstrecke sukzessive verbessern können soll. Er greift auf zwölf Ultraschallsensoren, 13 Kameras und sechs Radarsensoren zurück.
Rekorde: Rimac Nevera (2021) ist schnellstes Serien-E-Auto
Der Rimac Nevera hat im Mai 2023 seinen eigenen Viertelmeile-Rekord von August 2021 eingestellt und bleibt mit 8,26 Sekunden offiziell das schnellste Serienauto auf der Viertelmeile. Insgesamt hat der Nevera 23 Rekorde an einem Tag gebrochen, was ihn zum Rekordhalter für die meisten Performance-Rekorde innerhalb eines Tages macht. Und das soll im Elektro-Hypersportwagen teils so einfach gewesen sein, dass der Fahrer am Steuer dabei noch ein Eis essen konnte.
Die Weltrekorde des Rimac Nevera im Video:
Ein kleiner Auszug: Der Nevera hat die Rekorde für die Beschleunigungszeit von 0-100 (1,82 Sekunden), 0-200 (4,42 Sekunden), 0-300 (9,23 Sekunden) und 0-400 km/h (21,32 Sekunden) gebrochen. Auch in der Kombination von Beschleunigung und Abbremsen von 0-400-0 km/h ist der Rimac Nevera mit 29,94 Sekunden Rekordhalter. Die Rekorde wurden mit zwei unabhängigen Systemen gemessen und wichen teils um 0,01 Sekunden voneinander ab. Wir nennen in diesen Fällen den höheren Wert.
Von Sven Kötter und Victoria Zippmann
Fahreindruck: Absurd schnell und zugänglich entspannt
Der Rimac Nevera (2021) im Check:
Wir sind bereit für die erste Testfahrt im neuen Rimac Nevera (2021). Das Hineintauchen ins Cockpit unter den Schmetterlingstüren hindurch ähnelt dem Einstieg in einen McLaren, der Innenraum wirkt intelligent und minimalistisch aufgebaut. Wählrad auf D und los. Das Lenkgefühl des Rimac Nevera (2021) ist neutral, ruhig, präzise, der Bremspedalweg im energiesparenden Range-Modus aber etwas lang. Während der ersten Testfahrt brauchen wir ein paar Kilometer, um uns daran zu gewöhnen. Je nachdem, in welchem Fahrmodus man sich befindet, mischt der Nevera die Rekuperationsbremse und die mechanischen Bremsen nahtlos, man muss also entweder ein Gefühl für die richtige Dosierung aufbauen oder in den anderen Modi Sport, Track und Custom (Parameter: Gaspedal, Bremse, Federung, Lenkung) nach spontan besser passenden Set-ups fahnden. Dabei erschließt sich uns der straffe, pointierte und agile Charakter des Nevera immer mehr. Er kauert tief auf der Straße, trotzdem wirkt das Fahrverhalten ungemein geschmeidig – sogar im aggressivsten Track-Modus.
Von Johannes Riegsinger