Aktueller Benzinpreis/Dieselpreis: Billiger tanken Benzin teurer, Diesel billiger

- Aktueller Benzinpreis & Dieselpreis Ende März 2023
- Tipps & Tricks: So günstig tanken
- Lohnt ein Umweg zur günstigeren Tankstelle?
- So setzt sich der Benzin- und Dieselpreis zusammen
- Energiesteuer auf Kraftstoff wird gesenkt
- CO2-Preis erhöht Benzin- und Dieselpreis
- Ampel-Koalition prüft Steuerangleichung von Benzin & Diesel
Im Vergleich zur Vorwoche lassen die Benzin- und Dieselpreise Ende März weiter nach – das ergibt die aktuelle Auswertung. Die AUTO ZEITUNG gibt Tipps, wann billig(er) getankt werden kann.
Aktueller Benzinpreis & Dieselpreis Ende März 2023
Der Dieselpreis ist bereits vor einer Woche auf einen neuen Jahrestiefststand gesunken, wie der ADAC kommuniziert. Nun wurde Diesel um weitere 0,6 Cent günstiger. Für einen Liter muss derzeit im bundesweiten Mittel 1,689 Euro bezahlt werden. Die Differenz zwischen den beiden Kraftstoffsorten hat sich mit acht Cent im Vergleich zur Vorwoche verdoppelt. Das ergibt die Auswertung der Kraftstoffpreise des Automobilclubs am 29. März 2023. Der Benzinpreis ist hingegen angestiegen – um 3,4 Cent im Vergleich zur Vorwoche. Ein Liter Super E10 kostet derzeit 1,769 Euro. Vom bisherigen Jahrestief – 1,692 Euro je Liter Super E10 am 12. Januar – entfernt sich der Benzinpreis also wieder. Grund für den Preisanstieg bei Benzin an den Zapfsäulen sind laut ADAC die gestiegenen Preise am Rohölmarkt. Ungeachtet der aktuellen Entwicklung bietet das Preisniveau an den Tankstellen nach Einschätzung des ADAC nach wie vor Spielraum für Preissenkungen. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
So setzen sich Benzin- und Dieselpreis zusammen (Video):
Tipps & Tricks: So günstig tanken
Ungeachtet der Preisentwicklungen an den Tankstellen empfiehlt der ADAC Fahrer:innen von Benzin-Autos nach Möglichkeit auf Super E10 umzusteigen. Das zahlt sich laut den Expert:innen gleich doppelt aus: Wenn alle Pkw, die E10 technisch vertragen, auch damit betankt würden, könnten in Deutschland bis zu drei Millionen Tonnen CO2 jährlich eingespart werden. Und auch finanziell lohnt sich E10 für die Autofahrer:innen. So kostet ein Liter Benzin mit dem bis zu zehnprozentigen Bio-Ethanol-Anteil im Schnitt fünf Cent weniger als Superbenzin, das bis zu fünf Prozent Bio-Ethanol enthält. Der deutliche Preisanstieg beim Tanken zum Jahreswechsel aufgrund der neuen CO2-Abgabe könne damit zu einem Gutteil aufgefangen werden.
Der ADAC betont, dass Autofahrer:innen Einfluss auf die Spritpreise haben können und billig(er) tanken können, wenn sie sich denn preisbewusst verhielten. Deswegen empfiehlt der Automobilclub, vor dem Tanken die Preise zu vergleichen – etwa durch entsprechende Tank-Apps – und die günstigste Tankstelle anzusteuern.
Auch auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an, um günstig tanken zu können: Eine aktuelle Auswertung (März 2023) zeigt, dass die Kraftstoffpreise zwischen 18 und 22 Uhr besonders niedrig sind. Morgens sollte man hingegen einen Bogen um die Tankstellen machen, will man nicht durchschnittlich 15 Cent je Liter mehr für den Kraftstoff bezahlen.
Der ADAC empfiehlt, vor längeren Autobahnreisen schon am Abfahrtsort (das sind die Benzin- und Dieselpreise im Ausland) zu tanken. Autofahrer:innen könnten demnach billiger tanken sparen: Nach einer 50-Liter-Tankfüllung verbleiben beim günstigeren Benzinpreis im Schnitt 10,70 Euro mehr im Geldbeutel, beim Dieselpreis sogar 11,90 Euro. An Tankstellen, die sich im Umkreis von Autobahnausfahrten befinden, liegen die Kraftstoffpreise der Preisanalyse zufolge immer noch gut zwei Cent höher als im restlichen Straßennetz abseits der Schnellstraßen. Für Autofahrer:innen, die während einer Autobahnreise tanken müssen oder wollen, können die oft nur weniger Hundert Meter neben der Ausfahrt liegenden Autohöfen daher eine preisgünstige Alternative sein. Preisunterschiede zwischen den einzelnen Wochentagen fallen dem ADAC zufolge dabei eher gering aus und auch die Differenz zwischen Tankstellen im Autobahnnetz und denen im übrigen Straßennetz ist an allen Wochentagen ähnlich.
Wer an Autobahntankstellen tankt, zahlt einen durchschnittlich rund 20 Cent teureren Benzinpreis oder Dieselpreis, wie eine deutschlandweite Preisanalyse des ADAC zeigt. Super E10 ist dabei an Autobahnen im Mittel um 21,4 Cent teurer als im übrigen Straßennetz, für Diesel wird durchschnittlich 23,8 Cent mhr berechnet. Gründe dafür sind unter anderem, dass Autobahntankstellen in der Regel an 365 Tage im Jahr rund um die Uhr geöffnet sein müssen. Tankstellen jenseits der Autobahn dürfen hingegen schließen, wenn wenig los ist – was Kosten spart.
Lohnt ein Umweg zur günstigeren Tankstelle?
Oft ist die nächste Tankstelle nicht die günstigste und man muss einen Umweg fahren, um Benzin oder Diesel billiger zu tanken. Doch lohnt sich dieser Umweg überhaupt? Um das herauszufinden, muss man wissen, was der Umweg zur günstigeren Tankstelle kostet und gegen den Mehrverbrauch abwiegen. Der TÜV Süd hat dazu ein einfaches Rechenbeispiel angestellt: Bei der nächsten Tankstelle kostet Benzin 2,00 Euro pro Liter. Ist eine andere Tankstelle 0,2 Euro pro Liter günstiger (1,80 €/l) und man tankt 50 Liter nach, spart man beim reinen Spritpreis zehn Euro (0,2*50=10). Vom Ersparnis zieht man nun die Spritkosten für den Umweg ab: Bei acht Litern Verbrauch auf 100 Kilometer benötigt man für einen Kilometer Umweg 0,08 Liter Sprit (8/100=0,08). Mit dem günstigeren Sprit kostet ein Kilometer Umweg also 0,144 Euro (0,08*1,80=0,144). Von den ursprünglich zehn Euro Ersparnis bleiben dann also 9,87 Euro übrig. Bei einem Umweg von 15 Kilometern (0,144*15=2,16) kann man noch 7,84 Euro sparen. Fährt man 70 Kilometer Umweg, hat man die zehn Euro Preisdifferenz komplett verbrannt. Doch man sollte eines im Hinterkopf behalten: In dieser Rechnung wird nicht berücksichtigt, dass der verfahrene Sprit im Tank womöglich teurer war und auch Verschleiß oder Wertverlust durch die zusätzliche Wegstrecke fließen nicht in diese Faustformel ein. Auch der Zeitaufwand, das erhöhte Wegstreckenrisiko oder der zusätzliche CO2-Ausstoß fehlen in der Rechnung, so der TÜV Süd. Somit bietet die Rechnung lediglich eine Orientierung: Ein kurzer Umweg kann sich durchaus lohnen, bei längeren Umwegen muss der Preisunterschied dementsprechend hoch ausfallen.
So setzt sich der Benzin- und Dieselpreis zusammen
Steuern machen beim aktuellen Benzinpreis und Dieselpreis den größten Anteil aus. So werden je Liter Benzin festgeschriebene 65,45 Cent Mineralölsteuer fällig, für Diesel beträgt die Steuer 47,04 Cent. Wurden Benzin und Diesel bis Mitte der 1980er-Jahre noch nahezu gleich besteuert, stieg danach die Abgabe auf Benzin deutlich stärker. Die Subventionierung von Diesel kam ursprünglich vor allem dem Transportgewerbe zugute, das aus wirtschaftlichen Gründen weniger stark besteuert werden sollte. Zu dieser Zeit spielten Dieselautos noch keine große Rolle. Zum Spritpreis addieren sich dann noch die Mehrwertsteuer in Höhe von 19 Prozent und die Deckungskosten – der Betrag deckt die Kosten und die Gewinne der Konzerne ab. Hier erklären wir, wie sich der Spritpreis seit den 1970er-Jahren entwickelt hat.
Energiesteuer auf Kraftstoff wird gesenkt
Der Tankrabatt ist da: Konkret sinkt die Energiesteuer ab 1. Juni 2022 bei Benzin um 29,55 Cent pro Liter, bei Diesel um 14,04 Cent. Berücksichtigt man auch die Auswirkung auf die Mehrwertsteuer, sinkt die Steuerlast pro Liter Benzin um insgesamt 35,2 Cent, pro Liter Diesel um 16,7 Cent. Das Spritpreisniveau vor Ausbruch des Ukraine-Krieges wurde nach Einführung der Steuerentlastung bei Benzin nicht erreicht. Bei Diesel waren die Vorkriegswerte gar nicht erst zu erwarten – vor allem, weil die Spritpreissenkung aus rechtlichen Gründen geringer ausfällt.
CO2-Preis erhöht Benzin- und Dieselpreis
Die Koalitionsspitzen von Union und SPD haben im September 2019 die Einführung eines CO2-Preises für den Ausstoß von Treibhausgasen beschlossen. Das bedeutet einen höheren Benzinpreis und Dieselpreis sowie für den Staatshaushalt Einnahmen in Höhe von 18,8 Milliarden Euro bis 2023. Das bedeutet: Ein CO2-Preis von 35 Euro pro Tonne CO2 verteuert Diesel an der Tankstelle um etwa elf Cent pro Liter, der Benzinpreis ist um rund 9,8 Cent erhöht. Die CO2-Abgaben werden stufenweise jedes Jahr erhöht: 2021 waren es 25 Euro pro Tonne CO2, 2022 waren es 30 Euro und bis 2025 soll der Preis bei 55 Euro liegen. Da die Energiekosten übermäßig angestiegen sind, hat die Bundesregierung jedoch beschlossen, die jährliche stufenweise CO2-Steuererhöhung für 2023 auszusetzen. Das bedeutet, dass die Abgaben im neuen Jahr nicht von 30 auf 35 Euro pro Tonne CO2 klettern.
CO2-Abgabe auf den Benzin- und Heizölpreis (Video):
Ampel-Koalition prüft Steuerangleichung von Benzin & Diesel
Im Ende November 2021 vorgestellten Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP befindet sich auf Seite 162 eine interessante Passage: "Mit der Umsetzung der EU-Energiesteuerrichtlinie, die u. a. die steuerliche Angleichung von Dieselkraftstoff und Benzin vorsieht, werden wir die steuerliche Behandlung von Dieselfahrzeugen in der Kfz-Steuer überprüfen." Sollte auf die Überprüfung eine Umsetzung folgen, könnte sich der Dieselpreis stark verteuern. Auf Benzin werden momentan 65,4 Cent Energiesteuer erhoben, während es bei Diesel nur 47 Cent sind – eine Anhebung auf Benzin-Niveau könnte also eine Dieselpreis-Verteuerung von aktuell (November 2021) 18,4 Cent bedeuten.