Benzinpreis/Dieselpreis aktuell: Billiger tanken Der Sprit wird immer teurer

Sowohl der Benzinpreis als auch der Dieselpreis legen erneut zu. Die AUTO ZEITUNG nennt den aktuellen Stand Ende September 2023 und gibt Tipps, wie und wann man billig(er) tanken kann.
Benzinpreis & Dieselpreis Ende September 2023: Aktueller Stand
Tanken wird immer teurer: Der Benzinpreis und der Dieselpreis haben sich binnen einer Woche erneut verteuert, wie der ADAC am 20. September 2023 mitteilte. Diesel hat damit seit Mitte Juli 2023 um fast 23 Cent zugelegt. Bei Superbenzin der Sorte E10 fiel der Anstieg mit rund elf Cent je Liter ebenfalls deutlich aus. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des 19. Septembers kostete ein Liter E10 laut ADAC 1,901 Euro. Das waren 1,2 Cent mehr als eine Woche zuvor. Diesel verteuerte sich um 1,8 Cent auf 1,856 Euro pro Liter. Damit schmilzt der Abstand der beiden Preise weiter auf inzwischen nur noch 4,5 Cent. Das ist weniger als ein Viertel des Steuerunterschieds und weniger als ein Drittel des langjährigen Durchschnitts vor den Verwerfungen durch den Ukraine-Krieg. Der kurzfristige Anstieg sei vor allem auf den höheren Rohölpreis zurückzuführen, hieß es vom ADAC. Auch der etwas schwächere Euro spiele eine Rolle. Problematisch sei aber der "seit rund einem halben Jahr zu hohe Sockel bei den Kraftstoffpreisen". Als im Frühjahr 2023 Öl billiger geworden sei, habe sich das an den Tankstellen nur bedingt gezeigt, die steigenden Ölpreise würden aber als Grundlage für Aufschläge bei den Kraftstoffpreisen genutzt. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
So setzen sich Benzin- und Dieselpreis zusammen (Video):
Tipps & Tricks: So günstig tanken
Der ADAC betont, dass Autofahrer:innen Einfluss auf die Spritpreise haben können und billig(er) tanken können, wenn sie sich denn preisbewusst verhielten. Deswegen empfiehlt der Automobilclub, vor dem Tanken die aktuellen Benzinpreise und Dieselpreise zu vergleichen – etwa durch entsprechende Tank-Apps – und die günstigste Tankstelle anzusteuern.
Auch auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an, um günstig tanken zu können: Eine aktuelle Auswertung (26. Juli 2023) zeigt, dass die Kraftstoffpreise zwischen 20 und 22 Uhr besonders niedrig sind. Auch zwischen 18 und 19 Uhr sind die Preise besonders niedrig. Morgens sollte man hingegen einen Bogen um die Tankstellen machen, will man nicht deutlich mehr für den Benzin oder Diesel bezahlen als im Tagesdurchschnitt.
Der ADAC empfiehlt, vor längeren Autobahnreisen schon am Abfahrtsort (das sind die Benzin- und Dieselpreise im Ausland) zu tanken. Autofahrer:innen könnten demnach billiger tanken sparen: An Tankstellen, die sich im Umkreis von Autobahnausfahrten befinden, liegen die Kraftstoffpreise der Preisanalyse zufolge immer noch gut zwei Cent höher als im restlichen Straßennetz abseits der Schnellstraßen. Für Autofahrer:innen, die während einer Autobahnreise tanken müssen oder wollen, können die oft nur weniger Hundert Meter neben der Ausfahrt liegenden Autohöfen daher eine preisgünstige Alternative sein. Preisunterschiede zwischen den einzelnen Wochentagen fallen dem ADAC zufolge dabei eher gering aus und auch die Differenz zwischen Tankstellen im Autobahnnetz und denen im übrigen Straßennetz ist an allen Wochentagen ähnlich.
Wer an Autobahntankstellen tankt, zahlt einen durchschnittlich rund 20 Cent teureren Benzinpreis oder Dieselpreis, wie eine deutschlandweite Preisanalyse des ADAC zeigt. Super E10 ist dabei an Autobahnen im Mittel um 21,4 Cent teurer als im übrigen Straßennetz, für Diesel wird durchschnittlich 23,8 Cent mhr berechnet. Gründe dafür sind unter anderem, dass Autobahntankstellen in der Regel an 365 Tage im Jahr rund um die Uhr geöffnet sein müssen. Tankstellen jenseits der Autobahn dürfen hingegen schließen, wenn wenig los ist – was Kosten spart.
Ungeachtet der Preisentwicklungen an den Tankstellen empfiehlt der ADAC Fahrer:innen von Benzin-Autos nach Möglichkeit auf Super E10 umzusteigen. Das zahlt sich laut den Expert:innen gleich doppelt aus: Wenn alle Pkw, die E10 technisch vertragen, auch damit betankt würden, könnten in Deutschland bis zu drei Millionen Tonnen CO2 jährlich eingespart werden. Und auch finanziell lohnt sich E10 für die Autofahrer:innen. So kostet ein Liter Benzin mit dem bis zu zehnprozentigen Bio-Ethanol-Anteil im Schnitt fünf Cent weniger als Superbenzin, das bis zu fün Centf Prozent Bio-Ethanol enthält. Der deutliche Preisanstieg beim Tanken zum Jahreswechsel aufgrund der neuen CO2-Abgabe könne damit zu einem Gutteil aufgefangen werden.
Lohnt sich der Umweg zur günstigeren Tankstelle?
Oft ist die nächste Tankstelle nicht die günstigste und man muss einen Umweg fahren, um Benzin oder Diesel billiger zu tanken. Doch lohnt sich dieser Umweg überhaupt? Um das herauszufinden, muss man wissen, was der Umweg zur günstigeren Tankstelle kostet und gegen den Mehrverbrauch abwiegen. Der TÜV Süd hat dazu ein einfaches Rechenbeispiel angestellt: Bei der nächsten Tankstelle kostet Benzin 2,00 Euro pro Liter. Ist eine andere Tankstelle 0,2 Euro pro Liter günstiger (1,80 €/l) und man tankt 50 Liter nach, spart man beim reinen Spritpreis zehn Euro (0,2*50=10). Vom Ersparnis zieht man nun die Spritkosten für den Umweg ab: Bei acht Litern Verbrauch auf 100 Kilometer benötigt man für einen Kilometer Umweg 0,08 Liter Sprit (8/100=0,08). Mit dem günstigeren Sprit kostet ein Kilometer Umweg also 0,144 Euro (0,08*1,80=0,144). Von den ursprünglich zehn Euro Ersparnis bleiben dann also 9,87 Euro übrig.
Bei einem Umweg von 15 Kilometern (0,144*15=2,16) kann man noch 7,84 Euro sparen. Fährt man 70 Kilometer Umweg, hat man die zehn Euro Preisdifferenz komplett verbrannt. Doch man sollte eines im Hinterkopf behalten: In dieser Rechnung wird nicht berücksichtigt, dass der verfahrene Sprit im Tank womöglich teurer war und auch Verschleiß oder Wertverlust durch die zusätzliche Wegstrecke fließen nicht in diese Faustformel ein. Auch der Zeitaufwand, das erhöhte Wegstreckenrisiko oder der zusätzliche CO2-Ausstoß fehlen in der Rechnung, so der TÜV Süd. Somit bietet die Rechnung lediglich eine Orientierung: Ein kurzer Umweg kann sich durchaus lohnen, bei längeren Umwegen muss der Preisunterschied dementsprechend hoch ausfallen.
So setzt sich der Benzin- und Dieselpreis zusammen
Steuern machen beim aktuellen Benzinpreis und Dieselpreis den größten Anteil aus. So werden je Liter Benzin festgeschriebene 65,45 Cent Mineralölsteuer fällig, für Diesel beträgt die Steuer 47,04 Cent. Wurden Benzin und Diesel bis Mitte der 1980er-Jahre noch nahezu gleich besteuert, stieg danach die Abgabe auf Benzin deutlich stärker. Die Subventionierung von Diesel kam ursprünglich vor allem dem Transportgewerbe zugute, das aus wirtschaftlichen Gründen weniger stark besteuert werden sollte. Zu dieser Zeit spielten Dieselautos noch keine große Rolle. Zum Spritpreis addieren sich dann noch die Mehrwertsteuer in Höhe von 19 Prozent und die Deckungskosten – der Betrag deckt die Kosten und die Gewinne der Konzerne ab. Hier erklären wir, wie sich der Spritpreis seit den 1970er-Jahren entwickelt hat. Außerdem kommt seit 2021 der neu eingeführte CO2-Aufschlag hinzu. Die sogenannte CO2-Steuer soll dazu beitragen, dass mehr Menschen auf den Klimaschutz achten und etwa sparsame Autos und klimafreundliche Technologien gefördert werden.