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Benzin- & Dieselpreis steigt kräftig: So billiger tanken!

Wochenlanger Spritpreis-Sinkflug vorbei

Alexander Koch Chefredakteur Digital
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Tanken (Symbolbild)
Foto: BauerStock
Inhalt
  1. Aktueller Benzinpreis & Dieselpreis
  2. Benzinpreis & Dieselpreis im Bundesländervergleich
  3. Sechs Tipps, um beim Tanken Geld zu sparen
  4. So setzt sich der Benzin- & Dieselpreis zusammen
  5. Diese Kraftstoffsorten gibt es (und zugehörige Symbole)
  6. So beim Fahren Kraftstoff sparen

Nach dem tiefsten Stand seit drei Jahren ziehen die Preise für Benzin und Diesel nun wieder sprunghaft an, wie die AUTO ZEITUNG-Übersicht der aktuellen Spritpreise zeigt. Das sind die besten Tipps und Tricks, wie man billig(er) tanken kann!

 

Aktueller Benzinpreis & Dieselpreis

Wochenlang kannten die Benzin- und Dieselpreise in Deutschland fast nur eine Richtung: nach unten. Dieser Trend scheint fürs Erste vorbei zu sein. Beide Kraftstoffsorten haben im Vergleich zur Vorwoche einen kräftigen Preissprung nach oben gemacht. Wie die ADAC-Auswertung der Kraftstoffpreise von über 14.000 Tankstellen in Deutschland vom 9. Oktober 2024 zeigt, kostet ein Liter Super E10 im bundesweiten Mittel derzeit 1,673 Euro. Das sind 4,2 Cent mehr als in der vergangenen Woche. Noch stärker hat sich Diesel verteuert: Ein Liter kostet aktuell im Schnitt 1,584 Euro – ein Plus von 5,5 Cent.

Nützliches Zubehör fürs Tanken:

Kraftstoffpreise erneut günstiger

Auslöser für den kräftigen Anstieg sind laut ADAC die seit der vergangenen Woche höheren Rohölnotierungen. Vor einer Woche kostete ein Barrel Rohöl der Sorte Brent noch rund 74 US-Dollar, aktuell rangiert der Preis bei gut 77 Dollar, nachdem er zwischenzeitlich sogar über die Marke von 80 Dollar je Barrel geklettert war. Grund für die Verteuerung am Rohölmarkt ist die erneute Eskalation im Nahen Osten und die Sorge vor einer weiteren Zuspitzung und Ausweitung des Konflikts. Hinzu kommt, dass der Euro erstmals seit Mitte August 2024 wieder unterhalb der Marke von 1,10 US-Dollar notiert, was wiederum den Kauf von Rohöl verteuert, das auf dem Weltmarkt in US-Dollar bezahlt wird.
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So setzen sich Benzin- und Dieselpreis zusammen (Video):

 
 

Benzinpreis & Dieselpreis im Bundesländervergleich

Im August 2024 war Super E5 in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern am günstigsten. In Berlin lag der Durchschnittspreis bei 1,747 Euro pro Liter, in Brandenburg bei 1,753 Euro und in Mecklenburg-Vorpommern bei 1,759 Euro. Dagegen zahlten Autofahrer:innen in Bayern, Schleswig-Holstein und Thüringen am meisten für Super E5, die Preise lagen dort bei 1,781 Euro, 1,792 Euro und 1,793 Euro pro Liter. 

Die Spritpreis-Entwicklung im ersten Halbjahr 2024

Die Kraftstoffpreise an den deutschen Tankstellen lagen in der ersten Hälfte des Jahres 2024 geringfügig unter denen des Jahres 2023. Wie die ADAC-Auswertung der Benzin- und Dieselpreise aus dem Juni 2024 zeigt, kostete ein Liter Super E10 im Mittel der ersten sechs Monate 1,788 Euro. Im gesamten Jahr 2023 lag der Super E10-Preis bei 1,791 Euro und damit 0,3 Cent darüber. Diesel verbilligte sich mit einem Durchschnittspreis von 1,706 Euro in der ersten Jahreshälfte um 1,6 Cent gegenüber dem Gesamtjahr 2023 (Jahresschnitt: 1,722 Cent je Liter).

 

Sechs Tipps, um beim Tanken Geld zu sparen

Spritpreise vergleichen – zum Beispiel mit Apps

Der ADAC betont, dass Autofahrer:innen Einfluss auf die Spritkosten haben und billig(er) tanken können, wenn sie sich denn preisbewusst verhielten. Deswegen empfiehlt der Automobilclub, vor dem Tanken die aktuellen Benzinpreise und Dieselpreise zu vergleichen – etwa durch entsprechende Tank-Apps – und die günstigste Tankstelle anzusteuern. Die Spritpreise an den Tankstellen unterscheiden sich häufig auch lokal erheblich.

Dann lohnt sich der Umweg zur günstigeren Tankstelle

Oft ist die nächste Tankstelle nicht die günstigste und man muss einen Umweg fahren, um Benzin oder Diesel billiger zu tanken. Doch lohnt sich dieser Umweg überhaupt? Um das herauszufinden, muss man wissen, wie viel der Umweg zur günstigeren Tankstelle kostet und den Mehrverbrauch gegen die Ersparnis an der Tankstelle abwägen. Der TÜV Süd hat dazu ein einfaches Rechenbeispiel angestellt: Bei der nächsten Tankstelle kostet Benzin 2,00 Euro pro Liter. Ist eine andere Tankstelle 0,2 Euro pro Liter günstiger (1,80 €/l) und man tankt 50 l nach, spart man beim reinen Spritpreis zehn Euro (0,2*50=10). Von der Ersparnis zieht man nun die Spritkosten für den Umweg ab: Bei acht Litern Verbrauch auf 100 km benötigt man für einen Kilometer Umweg 0,08 Liter Sprit (8/100=0,08). Mit dem günstigeren Sprit kostet ein Kilometer Umweg also 0,144 Euro (0,08*1,80=0,144). Von den ursprünglich zehn Euro Ersparnis bleiben dann also 9,87 Euro übrig.

Bei einem Umweg von 15 km (0,144*15=2,16) kann man noch 7,84 Euro sparen. Fährt man 70 km Umweg, hat man die zehn Euro Preisdifferenz komplett verbrannt. Doch man sollte eines im Hinterkopf behalten: In dieser Rechnung wird nicht berücksichtigt, dass der verfahrene Sprit im Tank womöglich teurer war und auch Verschleiß oder Wertverlust durch die zusätzliche Wegstrecke fließen nicht in diese Faustformel ein. Auch der Zeitaufwand, das erhöhte Wegstreckenrisiko oder der zusätzliche CO2-Ausstoß fehlen in der Rechnung, so der TÜV Süd. Somit bietet die Rechnung lediglich eine Orientierung: Ein kurzer Umweg kann sich durchaus lohnen, bei längeren Umwegen muss der Preisunterschied dementsprechend hoch ausfallen.

Lieber abends als morgens tanken

Auch auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an, um günstig zu tanken: Die Auswertung des ADAC (November 2023) zeigt, dass die Kraftstoffpreise zwischen 19 und 20 Uhr sowie zwischen 21 und 22 Uhr besonders niedrig sind. Morgens gegen 7 Uhr sollte man hingegen einen Bogen um die Tankstellen machen, will man nicht sechs bis sieben Cent mehr für Benzin oder Diesel bezahlen als im Tagesdurchschnitt.

Vor längerer Reise besser am Abfahrtsort tanken & Autobahntankstellen meiden

Der ADAC empfiehlt, vor längeren Autobahnreisen schon am Abfahrtsort zu tanken. Autofahrer:innen könnten demnach sparen: An Tankstellen, die sich im Umkreis von Autobahnausfahrten befinden, liegen die Kraftstoffpreise der Preisanalyse zufolge immer noch gut zwei Cent höher als im restlichen Straßennetz abseits der Schnellstraßen. Für Autofahrer:innen, die während einer Autobahnreise tanken müssen oder wollen, können die oft nur weniger hundert Meter neben der Ausfahrt liegenden Autohöfen daher eine preisgünstige Alternative sein. Preisunterschiede zwischen den einzelnen Wochentagen fallen dem ADAC zufolge dabei eher gering aus und auch die Differenz zwischen Tankstellen im Autobahnnetz und denen im übrigen Straßennetz ist an allen Wochentagen ähnlich.

Wer an Autobahntankstellen tankt, zahlt einen durchschnittlich rund 40 Cent teureren Benzinpreis oder Dieselpreis. Gründe dafür sind unter anderem, dass Autobahntankstellen in der Regel an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr geöffnet sein müssen. Tankstellen abseits der Autobahn dürfen hingegen schließen, wenn wenig los ist – was Kosten spart.

Im europäischen Ausland günstiger tanken

Wer in Luxemburg, Polen, Tschechien, Österreich oder anderen Ländern in Europa mit dem Auto unterwegs ist, kann teils von deutlich niedrigeren Spritpreisen profitieren. Die AUTO ZEITUNG liefert eine wöchentlich aktualisierte Übersicht der Benzin- und Dieselpreise im Ausland.

Günstiger & umweltfreundlicher: auf Super E10 umsteigen

Ungeachtet der Preisentwicklungen an den Tankstellen empfiehlt der ADAC Fahrer:innen von Benzinautos nach Möglichkeit auf Super E10 umzusteigen. Das zahlt sich laut den Expert:innen gleich doppelt aus: Wenn alle Pkw, die E10 technisch vertragen, auch damit betankt würden, könnten in Deutschland bis zu drei Mio. Tonnen CO2 jährlich eingespart werden. Und auch finanziell lohnt sich E10 für die Autofahrer:innen. So kostet ein Liter Benzin mit dem bis zu zehnprozentigen Bio-Ethanol-Anteil im Schnitt fünf Cent weniger als Superbenzin, das bis zu fünf Prozent Bio-Ethanol enthält. Der deutliche Preisanstieg beim Tanken zum Jahreswechsel aufgrund der neuen CO2-Abgabe könne damit zu einem Gutteil aufgefangen werden. Künftig könnte auch E20-Benzin hinzukommen, das seit Oktober 2023 in der Praxis erprobt wird.

 

So setzt sich der Benzin- & Dieselpreis zusammen

Steuern machen beim aktuellen Benzinpreis und Dieselpreis den größten Anteil aus. So werden je Liter Benzin festgeschriebene 65,45 Cent Mineralölsteuer fällig, für Diesel beträgt die Steuer 47,04 Cent. Wurden Benzin und Diesel bis Mitte der 1980er-Jahre noch nahezu gleich besteuert, stieg danach die Abgabe auf Benzin deutlich stärker. Die Subventionierung von Diesel kam ursprünglich vor allem dem Transportgewerbe zugute, das aus wirtschaftlichen Gründen weniger stark besteuert werden sollte. Zu dieser Zeit spielten Dieselautos noch keine große Rolle.

Zum Spritpreis addieren sich dann noch die Mehrwertsteuer in Höhe von 19 Prozent und die Deckungskosten – der Betrag deckt die Kosten und die Gewinne der Konzerne ab. Hier erklären wir, wie sich der Spritpreis seit den 1970er-Jahren entwickelt hat. Außerdem kommt seit 2021 der neu eingeführte CO2-Aufschlag hinzu. Die sogenannte CO2-Steuer soll dazu beitragen, dass mehr Menschen auf den Klimaschutz achten und etwa sparsame Autos und klimafreundliche Technologien gefördert werden. 

 

Diese Kraftstoffsorten gibt es (und zugehörige Symbole)

Benzin oder Diesel, E5 oder E10, Super oder Super Plus – die Auswahl an der Tankstelle ist groß. In diesem Artikel erklärt die AUTO ZEITUNG, was Diesel und verschiedene Benzinsorten ausmacht und warum es sie gibt. Seit März 2021 gelten EU-weit einheitliche Symbole für Benzin und Diesel sowie für die Ladetechnik von E-Autos. Die Harmonisierung der Kraftstoff- und Ladebezeichnung soll Verwirrung an Zapf- und Ladesäulen vorbeugen. Hier zeigt die AUTO ZEITUNG sämtliche Symbole und deren genaue Bedeutung.

 

So beim Fahren Kraftstoff sparen

  • Vorausschauend fahren: Abruptes Bremsen und starkes Beschleunigen sind zu vermeiden. Eine gleichmäßige Geschwindigkeit senkt den Kraftstoffverbrauch erheblich.

  • Reifendruck prüfen: Ein optimaler Reifendruck verringert den Rollwiderstand und senkt den Kraftstoffverbrauch. Den Reifendruck regelmäßig kontrollieren und an die Herstellerempfehlungen anpassen. Hier nennen wir empfehlenswerte Luftdruckprüfer und elektrische Luftpumpen fürs Auto.

  • Motor abschalten: Bei kurzen Stopps, zum Beispiel an Bahnschranken oder im Stau, den Motor abstellen. Bereits nach 20 s Stillstand lohnt sich das Abschalten.

  • Ballast abwerfen: Unnötiger Ballast sollte aus dem Auto entfernt und nicht benötigte Dachgepäckträger sollten abmontiert werden. Jedes Kilo weniger spart Treibstoff.

  • Klimaanlage bewusst einsetzen: Die Klimaanlage kann den Kraftstoffverbrauch erhöhen. Sie sollte nur bei Bedarf eingeschaltet werden. Weitere Tipps zum Umgang mit Klimaanlagen hier.

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