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Alle Tests zum Porsche Macan

Neuer Porsche Macan (als Turbo & 4): Testfahrt-Fazit

Fängt dort an, wo der Verbrenner aufgehört hat

Martin Urbanke Geschäftsführender Redakteur Test & Reifen
Inhalt
  1. Testfahrt mit dem Porsche Macan Turbo (2024): Fetzig und zackig wie nie
  2. Zauberwort Performance-Hinterwagen
  3. Trotz des hohen Gewichts leichtfüßig, 22-Zöller lohnende Investition
  4. Das Einstiegsmodell: Erste Testfahrt mit den neuen Porsche Macan 4 (2024)
  5. Technische Daten
  6. Fazit

Der Macan mit Verbrenner läuft in Europa aus, aber der neue, rein elektrische Porsche Macan (2024) steht in den Startlöchern und wird nun zum härtesten Konkurrenten des alten Modells. Ob der Neue genauso sportlich ist? Wir haben es probiert – erste Testfahrt mit dem 470 kW (639 PS) starken Turbo und dem 300 kW (408 PS) Allradmodell 4.

 

Testfahrt mit dem Porsche Macan Turbo (2024): Fetzig und zackig wie nie

Und weil es so schön war, gleich nochmal: Gefühlvoll reinbremsen, punktgenau einlenken, am Scheitel kräftig aufs Gas und mit reichlich Schmackes und einem spielerisch leicht zu kontrollierenden Übersteuern aus der Kurve herausschlenzen – wow! Damit ist die Frage nach den sportlichen Attributen des neuen, vollelektrischen Porsche Macan Turbo (2024) schon nach wenigen Kilometern unserer ersten Testfahrt auf einer kurvigen Bergstraße beantwortet. So fetzig und zackig wie mit dem neuen Macan bin ich noch nie in einem Mittelklasse-SUV aus Zuffenhausen gefahren.

Und das liegt bei Weitem nicht allein an der enormen Power: Im Overboost, also bei aktiver Launch Control, schießt der Top-Macan dank 470 kW (639 PS) in nur 3,3 s von null auf 100 km/h, knackt die 200er-Marke in 11,7 s und rennt bis zu 260 km/h in der Spitze. Im Dauerbetrieb sind immer noch 430 kW (584 PS) verfügbar, die zwei E-Maschinen drücken zudem mit bis zu 1130 Nm – jederzeit, ansatzlos und äußerst sensibel dosierbar.
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Der Porsche Macan (2024) im Fahrbericht (Video):

 
 

Zauberwort Performance-Hinterwagen

Der Turbo-Antrieb ist kein stumpfer Hammer, sondern ein filigranes und absolut begeisterndes Beispiel dafür, was durch E-Mobilität möglich wird. Denn es ist nicht die schiere Power des neuen Porsche Macan Turbo (2024), sondern das perfekte Zusammenspiel mit der hecklastigen Kraftverteilung des Allrads, die binnen zehn Millisekunden auf die aktuelle Situation reagiert und so viel Moment wie nötig nach vorn verlagert. Daraus ergibt sich ein sensationell agiles und kurvengieriges Handling, das bei unserer ersten Testfahrt zwar nie Nervosität vermittelt, aber jederzeit den Wunsch weckt, mit Elan durch die nächste Kurve zu pfeilen. 

Das Geheimnis hinter dieser Charakteristik liegt im sogenannten Performance-Hinterwagen, um den Porsche die Komponenten des zusammen mit Audi entwickelten PPE-Baukastens (Premium Platform Electric) exklusiv für seine Modelle erweitert. Dieser bündelt eine direkt am Chassis angeflanschte Einheit aus Motor, Getriebe samt Sperrdifferential und Pulswechselrichter sowie den Aufhängungsteilen. Außerdem schafft die nach hinten versetzte Einbaulage des Motors den nötigen Bauraum für die optionale Hinterradlenkung. Diese verringert den Wendekreis um einen Meter und sorgt mit um bis zu fünf Grand gegenläufig eingeschlagenen Hinterrädern für eine ausgeprägte Agilität, während sie oberhalb von 80 km/h durch gleichsinnig mitlenkende Räder zusätzliche Stabilität bringt.

Die Konkurrenten:

 

Trotz des hohen Gewichts leichtfüßig, 22-Zöller lohnende Investition

Obendrein verschiebt sich durch den Performance-Hinterwagen die Gewichtsverteilung mit 48 zu 52 Prozent minimal nach hinten, was wiederum den hecklastigen Charakter des neuen Porsche Macan Turbo (2024) unterstreicht und ebenfalls für mehr Agilität bürgt. Zudem ist allein der hintere E-Motor in der Lage, 470 kW (639 PS) abzugeben, die vordere PSM-Maschine leistet maximal 175 kW (238 PS). Damit ist jederzeit eine heckbetonte Kraftverteilung gewährleistet. Das hintere PSM-Aggregat wird übrigens von einem Pulswechselrichter mit Silizium-Karbid-Halbleitern versorgt, der 900 A beisteuert, was das extrem schnelle und verlustarme Ansprechen auf die Impulse des Fahrpedals verstärkt.

Der neuartige Elektroantrieb sorgt aber nicht nur für eine hecklastige Gewichtsverteilung, sondern er senkt auch den Schwerpunkt des Gesamtfahrzeugs um beachtliche 140 mm ab. Auf der anderen Seite treibt der 100 kWh große Akku (95 kWh nutzbar) das Leergewicht auf üppige 2405 kg. Umso erstaunlicher ist es, wie leichtfüßig sich der Macan Turbo bei unserer ersten Testfahrt von Kurve zu Kurve dirigieren lässt – zumindest auf den aufpreispflichtigen, 22 Zoll großen Rädern mit Goodyear SuperSport-Bereifung.

Ein Vergleichsfahrzeug mit identischem Set-up auf serienmäßigen 20-Zoll-Pneus zeigte spürbar mehr Untersteuern und konnte Richtungswechsel nicht so spontan umsetzen, ohne aber Vorteile im Abrollkomfort zu bieten. So gesehen sind die 22-Zoll-Räder eine lohnende Investition (ab 3165 Euro). Das Luftfahrwerk mit adaptiven Zwei-Ventil-Dämpfern verdaut die Riesenräder zudem völlig problemlos und lässt den Porsche immer noch erfreulich geschmeidig abrollen. Zwar spricht das Turbo-Derivat eine Spur straffer an als der verblüffend komfortable Macan 4 (siehe nächster Absatz), ist aber dennoch sanfter als der Vorgänger mit konventioneller Aufhängung. Was sonst noch auffällt: Im neuen Macan gibt es im Vergleich zum Verbrenner-Vorgänger mehr Platz für Mensch und Gepäck, die Karosserie ist grundsolide. Die rahmenlosen Seitenfenster stehen dem Porsche gut, zumal sie keinen unnötigen Lärm verursachen. Nur die Übersichtlichkeit des neuen Macan dürfte besser sein. 

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Das Einstiegsmodell: Erste Testfahrt mit den neuen Porsche Macan 4 (2024)

Porsche Macan 4 (2024); fahrend, Heckansicht
Foto: Porsche

Unterhalb des Turbo siedelt sich der neue Porsche Macan 4 (2024) als Basismodell der Baureihe an. Mit seinen 285 kW (387 PS) Dauerleistung – als Peakleistung stehen kurzzeitig 300 kW (408 PS) im Overboost zur Verfügung – ist er fast so stark wie das Topmodell GTS der vorangegangenen Generation. Zusammen mit dem enormen Drehmoment von maximal 650 Nm verleiht ihm dies eine wahrhaft sportliche Leistungsentfaltung, die ihn zusammen mit dem blitzartig regelnden Allradantrieb bei unserer ersten Testfahrt erfreulich behände über kurvige Straßen flitzen lässt. Zudem brilliert der 2,3 t schwere Elektro-Testwagen auf der ersten Proberunde trotz aufpreispflichtiger 22-Zoll-Räder mit einem sensationell guten Abrollkomfort dank seiner optionalen Luftfederung samt adaptiven Zwei-Ventil-Dämpfern (2654 Euro), was fast noch beeindruckender ist.

Nicht minder stark: An einer Schnellladesäule kann der neue Porsche Macan 4 (2024) seinen 95 kWh großen Akku mit bis zu 270 kW binnen 21 min von zehn auf 80 Prozent aufladen. An 400-V-Ladesäulen sind trotz des Verzichts auf einen HV-Booster noch 135 kW möglich, an der Wallbox fließen noch elf kW. Die WLTP-Reichweite gibt Porsche mit beachtlichen 613 km an, und der Verbrauch von 20,3 kWh pro 100 km (Bordcomputer) auf der ersten – durchaus zügigen – Testfahrt (ohne Autobahn) ist absolut angemessen. Im Innenraum gibts mehr Knieraum und eine tiefere Sitzposition sowie ein auf bis zu 540 l gewachsenes Kofferraumvolumen – dazu kommt ein Frunk mit 84 l. Zahlreiche Assistenzsysteme und eine komplett neue Infotainmenteinheit mit intelligenter Ladestopp-Planung erleichtern den Alltag im E-Auto. Und: Der Macan schleppt volle zwei Tonnen Anhängelast.

 

Technische Daten

AUTO ZEITUNG 10/2024Porsche Macan TurboPorsche Macan 4
Technische Daten 
Motor2 Permanenterregte Synchronmaschine
AntriebKonstantübersetzung; Allrad
Systemleistung470 kW/639 PS300 kW/408 PS
Max. Drehmoment1130 Nm650 Nm
Kapazität/Spannung95 kWh (netto)/800 V
Karosserie 
Außenmaße (L/B/H)4784/1938 (2152)*/1621 mm
Leergewicht/Zuladung2405/545kg2330/590 kg
Kofferraumvolumen480-1288 l540-1348 l
Fahrleistungen 
Beschleunigung (0-100 km/h)3,3 s5,2 s
Höchstgeschwindigkeit260 km/h220 km/h
Verbrauch auf 100 km18,8 kWh17,9 kWh
Reichweite596 km613 km
Kaufinformationen 
Grundpreis114.600 €84.100 €
MarktstartSommer 2024
Alle Daten Werksangaben; *Breite mit Außenspiegel

 
Martin Urbanke Martin Urbanke
Unser Fazit

Sein vollelektrischer Antrieb verhilft dem neuen Porsche Macan Turbo nicht nur zu fabelhaften Leistungsdaten, sondern auch zu einem weit überdurchschnittlich sportlichen Charakter. Ähnlich sportlich fällt allerdings auch der hohe Grundpreis von 114.600 Euro aus. Die Basisversion Macan 4 ist auch teuer, überzeugt aber mit starken Fahrleistungen bei gutem Verbrauch und üppiger Reichweite. Dynamisch setzt der Einstiegs-Macan dort an, wo der Verbrenner aufgehört hat, und trumpft mit hohem Fahrkomfort auf.

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