close
Schön, dass du auf unserer Seite bist! Wir wollen dir auch weiterhin beste Unterhaltung und tollen Service bieten.
Danke, dass du uns dabei unterstützt. Dafür musst du nur für www.autozeitung.de deinen Ad-Blocker deaktivieren.
Geht auch ganz einfach:

Ladestation (Elektrofahrzeuge): Anbieter/Kosten Kosten und Anbieter bei öffentlichen Ladestationen

AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. Differenzen beim Strompreis an Ladestationen
  2. Ladetarife der Autohersteller
  3. Europaweit laden dank Roaming-Anbietern
  4. Regionale Anbieter von Ladetarifen
  5. Ad-hoc-Laden ohne Vertrag
  6. Plug & Charge, App, Karte oder Chip?
  7. Kosten beim Laden an einer öffentlichen Ladestation
  8. Elektroauto: Unterschiede bei Kosten an Ladestationen
  9. Kartenlesegeräte für Elektroauto-Ladestationen
  10. Auszug: Ladetarife und Kosten in der Übersicht (Tabelle)

Es gibt zig Anbieter öffentlicher Ladesäulen und viele undurchsichtige Tarife und Bezahlsysteme via App oder Chip-Karten. AUTO ZEITUNG gibt einen Überblick über die wichtigsten Anbieter von Ladestationen und die Kosten beim Laden. Und: Die Pflicht für Kredit-/EC-Kartenzahlung an Ladesäulen wurde auf 2024 verschoben.

 

Differenzen beim Strompreis an Ladestationen

Wer auf ein Elektroauto umsteigt, steht an der Ladestation vor ganz neuen Herausforderungen. Statt wie bisher kurz an der Tankstelle anzuhalten, um in rund fünf Minuten Kraftstoff für die nächsten 600, 800 oder gar über 1000 km zu zapfen, muss man mit einem E-Auto öfter meist längere Ladeaufenthalte einplanen – bei denen zudem nur Energie für deutlich kürzere Reichweiten gespeichert werden kann. Zudem erschweren die verschiedenen Zugangs- und Abrechnungsmodelle der unterschiedlichen Ladestrom-Anbieter die Transparenz. So kann – je nach vorher abgeschlossenem (oder auch nicht vorhandenem) Lade-Vertrag – der Preis für die Schnellladung an der Ladesäule enorm differieren und im Verhältnis zu dem für konventionellen Kraftstoff locker das Doppelte oder Dreifache betragen.

Dagegen stehen viele Lockangebote, etwa das Strom-Laden auf dem Discounter-Parkplatz, limitierte Subventionen einzelner Kommunen, Stadtwerke und Autofirmen. Doch der Trend geht zum teuren Strom. Ladesäulenbetreiber wollen Geld verdienen – auch, um Investitionen wieder einzufahren, bevor neue Generationen schnellerer und besserer Ladesysteme den Wettbewerb anfeuern. Genau das führte zu einem undurchsichtigen Tarifdschungel. Das Preischaos entsteht vor allem dadurch, dass an einer Ladestation eines Anbieters unterschiedlichste Kosten aufgerufen werden – je nachdem, welcher Vertrag zuvor abgeschlossen wurde. Einige Verträge berücksichtigen dabei auch das Laden im Ausland, andere wiederum nicht. Richtig übersichtlich bleibt es damit eigentlich nur für E-Mobilist:innen, die ausschließlich zu Hause an der eigenen Ladestation aufladen, da hier der vereinbarte und garantierte Tarif gilt. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

E-Auto fahren mit altem Führerschein erlaubt? (Video):

 
 

Ladetarife der Autohersteller

Viele Autohersteller haben eigene Tarife aufgesetzt, um die Kundschaft der hauseigenen E- und Plug-in-Hybrid-Modelle kostengünstig Ladestrom zur Verfügung zu stellen. Damit schaffen sie nicht nur mehr Transparenz und Klarheit im unübersichtlichen Tarifdschungel der Ladestation-Anbieter, sondern ermöglichen in vielen Fällen sogar einen deutlichen Preisvorteil. Die Kundschaft von BMW spart mit BMW Charging beispielsweise die Grundgebühr im ersten Jahr nach Kauf eines Neuwagens. Details zu den Tarifen der Autohersteller sind in der Galerie (siehe oben) zu finden. Zudem bauen Autohersteller ihr eigenes Netz an Ladestationen auf. Beispiel: Ionity – das Ladesäulennetz des Zusammenschlusses von Autoherstellern wie Audi, BMW, Mercedes, VW, Ford und Hyundai. Wer an einer Ionity-Ladesäule mit einem Auto einer der Mitgliedsmarken lädt, nutzt einen besonders günstigen Tarif. Kundschaft mit Autos einer anderen Marke oder mit Fremdtarifen zahlen mehr. Kein Wunder also, dass man mit dem Audi e-tron Charging Service, der Ladekarte von BMW Charging, Mercedes me Charge oder We Charge von Volkswagen die besten Tarife bei Ionity bekommt. Auch Ionity selbst bietet eigene Tarife an. Die Abrechnung erfolgt bei Ionity via App auf dem Smartphone.

 

Europaweit laden dank Roaming-Anbietern

Einen großen Bereich an Lademöglichkeiten decken zudem Roaming-Anbieter ab. Zu ihnen gehören neben den Autoherstellern auch unabhängige Anbieter sowie Energieversorger wie Plugsurfing, Shell Recharge (Newmotion) oder EnBW – sie ermöglichen das Laden an nahezu allen Stationen in Europa. Während beim Anbieter Plugsurfing, der selbst keine eigenen Ladesäulen betreibt, mittlerweile die Kosten innerhalb Deutschlands fixiert wurden, ist der Preis an Ladepunkten im Ausland nach wie vor von der einzelnen Station abhängig. Bei Shell Recharge (Newmotion) gibt es keinen festgelegten Tarif, sondern lediglich eine Ladekarte beziehungsweise eine App. Der Strompreis an den einzelnen Ladestationen ist in der App einsehbar.

Wer EnBW als Roaming-Anbieter nutzt, kann aus unterschiedlichen Tarifmodellen mit oder ohne Grundgebühr wählen. Mit dem Tarif ohne Grundgebühr liegt der Strompreis pro kWh höher. Somit lohnt sich ein Tarif mit Grundgebühr, aber niedrigeren Kosten pro kWh für Menschen mit hohem Strombedarf an öffentlichen Ladestationen. Der Energieanbieter Maingau Energie stellt ebenfalls europaweites Lade-Roaming  zur Verfügung. Wer bereits zur Energie-Kundschaft gehört, profitiert beim Laden von günstigeren Strompreisen. Andernfalls ist der Strom teurer. Achtung bei Ionity-Ladesäulen: Hier gelten oft andere Preise als im restlichen nutzbaren Ladenetz, das ein Vertrag beispielsweise von ADAC e-Charge, EnBW, Elli, Maingau Energie oder Shell Recharge abdeckt. Anbieter mit eigenen Ladesäulen verlangen zudem meist höhere Gebühren beim Aufladen an unternehmensfremden Stationen. Weitere Anbieter und Tarife sind unten in der Tabelle aufgelistet.

 

Regionale Anbieter von Ladetarifen

Energie-Anbieter wie SachsenEnergie oder Stadtwerke Düsseldorf bieten ihrer Kundschaft Verträge, meist mit Grundgebühr, für ein regionales Netz an Ladestationen. Dieses umfasst anstelle der 200.000 bis mehr als 500.000 Ladestationen europaweit, wie es Roaming-Anbieter nutzbar machen, lediglich rund 15.000 bis 40.000 Ladestationen innerhalb Deutschlands.

 

Ad-hoc-Laden ohne Vertrag

Wer ohne Vertrag an einer Ladestation sein Elektroauto aufladen möchte, zahl üblicherweise mehr Euro pro kWh als mit Vertrag. Man scannt dazu einen QR-Code, der am Ladepunkt angebracht ist, mit dem Smartphone, um auf die Bezahl-Seite zu kommen. Den ungünstigsten aller möglichen Tarife kann man im Ausland erleben, dann nämlich, wenn der Anbieter das Ad-hoc-Laden (also ohne Vertrag) mit teurem Strom und üppigen Roaming-Gebühren kombiniert.

 

Plug & Charge, App, Karte oder Chip?

Die Möglichkeiten, einen Ladepunkt zum Aufladen eines E-Autos freizuschalten, sind vielfältig. Zum einen kann man an den meisten Ladepunkten klassisch eine Karte oder einen Chip eines Lade-Anbieters benutzen oder aber man wählt sich via Smartphone-App des eigenen Vertragsanbieters in die Station ein. Der Vorteil bei der Nutzung einer App ist klar: Hier können die Daten zur Zahlung und Abrechnung nicht nur hinterlegt, sondern auch bearbeitet sowie Preise und Tarife eingesehen werden. Plug & Charge ist eine praktische Lade-Methode, die für immer mehr Elektroautos verfügbar ist und dafür sorgt, dass schon allein das Einstecken des Ladekabels reicht, um die Ladung zu starten und automatisch abzurechnen. Dazu muss man das Fahrzeug vorab für Plug & Charge freischalten und die Bezahldaten im Fahrzeug hinterlegen. Das Auto kommuniziert über ein standardisiertes Verfahren (DIN EN ISO 15118) mit der Ladesäule und regelt den Ladevorgang sowie die Bezahlung.

 

Kosten beim Laden an einer öffentlichen Ladestation

Grundsätzlich müssen normale Ladestationen (AC) in Deutschland seit 1. Januar 2018 geeicht sein und kWh-genau abrechnen. Doch in der Praxis ist das noch nicht der Fall und die Umsetzung läuft schleppend voran, da die Umrüstung auf eichrechtskonforme Zähler kostspielig ist. Darum sind Ladegebühren pro Ladevorgang oder pro Minute nach wie vor geduldet. Neben den unterschiedlichen Kosten pro Ladevorgang, pro Zeiteinheit oder pro Kilowattstunde können zudem noch Blockiergebühren nach einer gewissen Standzeit an der Ladestation anfallen – allein in Deutschland gibt es mehrere hundert Anbieter und Tarifmodelle. So ist es möglich, an ein und derselben Ladestation mit dem gleichen Elektroauto und der exakt identischen Menge geladenem Strom völlig unterschiedliche Kosten zu produzieren. Im Extremfall ist der Rechnungsbetrag beispielsweise an einer Schnellladesäule mit der einen Karte/App viermal höher als mit einer anderen. Und das erkennt man erst bei der Abbuchung am Ende des Monats, da der aktuelle Tarif nicht am Display der Ladesäule angezeigt wird. Er wird vom Ladesäulenbetreiber bestimmt und muss vorher aktiv über die Smartphone-App des jeweiligen (Ladekarten-)Anbieters gecheckt werden.

 

Elektroauto: Unterschiede bei Kosten an Ladestationen

Wichtig bei der Wahl des Anbieters ist für viele Elektroautofahrer:innen neben dem eigenen Fahrprofil auch, welche Ladestationen überhaupt im Netzwerk auftauchen. Wer mit dem Elektroauto vor allem in einer bestimmten Region unterwegs ist, sollte vorher checken, welcher Anbieter dort die niedrigsten Gebühren oder die meisten Ladesäulen bereitstellt. Hier und da locken Stadtwerke nämlich auch mit kostenlosen Lademöglichkeiten. Autobahn-Vielfahrer:innen werden sich dagegen auf die Karten mit den günstigsten Tarifen für Schnellladesäulen von Ionity, EnBW, Fastned oder Allego konzentrieren. Denn vor allem das ultraschnelle High-Power-Charging-Netz (HPC) mit teils 350 kW Ladeleistung, das vor allem an Autobahnraststätten und Autohöfen zu finden ist, lassen sich einige Anbieter von öffentlich zugänglichen Ladepunkten teuer bezahlen.

 

Kartenlesegeräte für Elektroauto-Ladestationen

Das Bezahlchaos an Ladestationen für Elektroautos soll ab 1. Juli 2024 endgültig ein Ende haben: Am 17. September 2021 stimmte der Bundesrat einer Verordnung der Bundesregierung zu, die die Einführung von Kartenzahlung bereits für 2023 vorgesehen hat. Doch nun wurde die verpflichtende Ausstattung von Ladesäulen mit Debit- und Kreditkarten-Zahlung auf 2024 verschoben. Der Grund: Man befürchtete durch die fehlende Verfügbarkeit entsprechender neu zu installierender Ladesäulen eine Schwächung beim Ausbau der Ladeinfrastruktur. Eine Umrüstung älterer Ladestationen wird allerdings nicht verpflichtend. Während die Auto- und Energiebranche gerne verstärkt auf eine Bezahlung per App gesetzt hätte, begrüßten Banken, Städte und Gemeinden die Einführung der Kartenzahlung an Ladesäulen. Ob es auch dem Preischaos Einhalt gebieten wird, wird sich spätestens ab Mitte 2024 an den Ladestationen für Elektroautos zeigen.
Von Victoria Zipmann, Holger Ippen und Markus Schönfeld

 

Auszug: Ladetarife und Kosten in der Übersicht (Tabelle)

AnbieterGebühr
monatlich
Preis AC
(pro kWh)
Preis DC
(pro kWh)
Preis Ionity/HPC
(pro kWh)
Blockier-
gebühr
Ladepunkte
ADAC e-Chargekeine0,51 bis 0,60 €0,51 bis 0,60 €0,79 €0,10 € ab 4 h
max. 12 €
über 400.000 (Europa)
elli Drive Freekeine0,69 €0,89 €0,79 €AC: 0,05 €
pro min ab 4 h
DC: 0,15 €
pro min ab 1,5 h
über 500.000 (Europa)
elli Drive City4,99 €0,60 €0,79 €0,79 €
elli Drive Highway14,99 €0,54 €0,73 €0,50 €
EnBW Tarif Skeine0,61 bis 0,65 €0,61 bis 0,65 €0,79 €0,10 € pro min
ab 4 h; max. 12 €
über 400.000 (Europa)
EnBW Tarif M5,99 €0,49 bis 0,57 €0,49 bis 0,57 €
EnBW Tarif L17,99 €0,39 bis 0,50 €0,39 bis 0,50 €
EnBW Vorteils-Tarifkeine0,51 bis 0,60 €0,51 bis 0,60 €
E.ON Drive Easy4,95 €0,54 bis 0,59 €0,65 bis 0,79 €0,73 bis 0,89 €AC: 0,05 €
pro min ab 3 h
DC: 0,10 €
pro min ab 45 min
über 230.000 (Europa)
E.ON Drive Easy Plus6,97 €
Entegakeine0,49 € oder variabel0,55 € oder variabel---0,04 €ab 4 hüber 300.000 (Europa)
EWE Gokeine0,49 bis 0,59 €0,59 bis 0,64 €---keineüber 400.000 (Europa)
Fastned ad-hockeine0,69 €0,69 €0,59 €keineüber 1400 (Europa)
Fastned Gold Member11,99 €0,49 €0,49 €0,35 €
Ionity Directkeine0,69 €0,69 €0,69 €keineüber 2400 (Europa)
Ionity Passport11,99 €0,49 €0,49 €0,49 €
Lichtblickkeine0,55 €0,75 €---0,10 € pro min
ab 4 h (AC)/ 1 h (DC)
über 200.000 (Europa)
Lichtblick für Kundschaftkeine0,44 €0,54 €
Maingau Energiekeine0,54 bis 69 €0,64 bis 0,79 €0,75 €0,10 € pro min
ab 4 h (AC)/1 h (DC);
max. 12 €
über 400.000 (Europa)
Maingau Energie für Kundschaftkeine0,49 €0,59 €0,75 €
Naturstrom Smartchargekeine0,55 € (+ 1,90 €
pro Ladung)
0,99 € (+ 1,90 €
pro Ladung)
---AC: 0,10 €
pro min ab 2 h
DC: 0,15 €
pro min ab 30 min
über 47.000 (Europa)
SachsenEnergie4,90 €0,39 bis 0,59 €0,39 bis 0,69 €0,89 €keineüber 40.000 (Deutschland)
Shell Rechargekeinevariabel bis 0,59 €
(+ 0,35 € pro Ladung)
0,64 bis 0,79 €
(+ 0,35 € pro Ladung)
0,81 € (+ 0,35 €
pro Ladung)
0,10 € pro min
ab 1 h; max. 12 €
über 500.000 (Europa)
Stadtwerke Düsseldorf3,00 €0,47 bis 0,49 €0,59 bis 0,65 €0,79 €0,10 € pro min
ab 4 h (AC)/1 h (DC);
zw, 9 und 21 Uhr
über 34.000 (Deutschland)
Stadtwerke Münchenkeine0,59 € oder variabel0,79 € oder variabel---keineüber 14.500 (Deutschland)
Plugsurfingkeine0,490,691,09 € über 500.000 (Europa)

Stand: August 2023

Tags:
Copyright 2024 autozeitung.de. All rights reserved.