Porsche Macan (2024): Alles zu E-Version & Verbrenner-Rückkehr
Preis: Elektrischer Porsche Macan (2024) ab 80.700 Euro
Seit Januar 2024 ist die Katze aus dem Sack und der neue, rein elektrisch fahrende Porsche Macan enthüllt. Sein Preis: mindestens 80.700 Euro (Stand: September 2025).
Der auf dem modularen Längsbaukasten von Audi basierende Verbrenner-Macan wurde 2021 noch einmal modernisiert und schließlich zugunsten der Elektro-Version eingestellt. Die Gerüchteküche brodelte Anfang 2025 allerdings auf Hochtouren und die Spatzen pfiffen von den Dächern, dass aufgrund dürftiger Verkaufszahlen des E-Macan ein neuer Verbrenner zu den Händlern rollen soll. Die Hinweise auf eine Rückkehr verdichteten sich spätestens dann, als unser Erlkönigjäger im Februar 2025 einen mutmaßlichen Mule des Verbrenners sichtete. Dieser war ins Blechkleid des 2024 eingeführten Konzernbruders Audi Q5 gehüllt und soll auch als Serienmodell auf dessen PPC-Baukasten (Premium Platform Combustion) stehen. Inzwischen bestätigte CEO Oliver Blume einen entsprechenden Nachfolger des Macan-Verbrenners für 2028.
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Der Porsche Macan (2024) im Video:
Antrieb: Von Macan über GTS bis hin zu Turbo & die mögliche Verbrenner-Rückkehr
Im Juli 2024 erweiterte Porsche das Antriebsspektrum des elektrischen Macan um ein neues, gleichnamiges Basismodell sowie den 4S. Dazwischen und darüber rangieren die Varianten 4 sowie Turbo. Allen Modellen gemein ist der Lithium-Ionen-Akku (800 V) mit bis zu 95 kWh netto. Dieser kann mit elf kW an der Wallbox (AC) oder bis zu 270 kW (DC-Schnelllader) laden. Während der Fahrt sind 240 kW Rekuperationsleistung möglich. Die Anhängelast beträgt zwei Tonnen, was je nach Version etwas weniger ist als beim Vorgänger (2,0 bis 2,4 t), aber ein sehr guter Wert für ein E-Auto.
Einstiegsmodell Macan
Für den Vortrieb sorgt bei der Einstiegsvariante Macan ein E-Motor an der Hinterachse mit 250 kW (340 PS). In Zusammenspiel mit der Launch Control kommt der Macan auf bis zu 265 kW (360 PS) Overboost-Leistung, das maximale Drehmoment liegt bei 563 Nm. Aus dem Stand ist nach 5,7 s die 100-km/h-Marke erreicht, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 220 km/h. Durch den Verzicht auf den Allradantrieb ist der Macan 110 kg leichter als der Macan 4 und benötigt weniger Strom. Dadurch ergibt sich eine WLTP-Reichweite von bis zu 641 km.
Das ist der Macan 4
Darüber rangiert der bereits bekannte Macan 4 mit zwei E-Maschinen, wobei die hintere stärker ist als die vordere. Das sorgt für eine hecklastige Kraftverteilung und begünstigt ein agiles Handling. Im System leisten die beiden Maschinen bis zu 300 kW (408 PS), womit der an allen Rädern angetriebene Porsche in 5,2 s von null auf 100 km/h sprinten kann. Die Reichweite gibt Porsche mit bis zu 613 km nach WLTP an.
Als Macan 4S mit stärkerem Heck-Elektromotor
Als Macan 4S fährt das elektrische Porsche-SUV mit einem anderen E-Motor an der Hinterachse vor, der mit der aus Macan 4 und Turbo (siehe unten) bekannten Vorderachsmaschine auf eine Systemleistung von 330 kW (448 PS) kommt, die sich im Overboost kurzzeitig auf bis zu 380 kW (516 PS) erhöht. Das maximale Drehmoment bei der Launch Control liegt bei 820 Nm an. Den Standard-Sprint von null auf 100 km/h erledigt der Macan 4S mit Launch Control binnen 4,1 s, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 240 km/h. Die WLTP-Reichweite liegt bei bis zu 606 km.
Der Turbo krönt die Baureihe

Noch zackiger ist das Turbo-Modell. Hier kommt ein noch stärkerer E-Motor an der Hinterachse zum Einsatz, wodurch die Systemleistung auf 470 kW (639 PS) steigt, das Drehmoment gipfelt bei 1130 Nm. Damit schafft der Macan trotz seines Leergewichts von 2405 kg (Macan 4: 2290 kg) den Standardsprint in 3,3 s und rennt 260 km/h Spitze. Laut WLTP kommt der Turbo bis zu 591 km weit.
Darüber hinaus wartet der Turbo mit einem sogenannten Performance-Hinterwagen auf, der nicht über einen Fahrschemel, sondern direkt ans Chassis angebunden ist und eine nach hinten versetzte Einbaulage der E-Maschine erlaubt. Das verstärkt die hecklastige Balance und schafft Bauraum für eine Hinterachslenkung, die mit bis zu fünf Grad gegensteuert (11,1 m Wendekreis) beziehungsweise bei höherem Tempo gleichsinnig einschlägt und so die Fahrstabilität steigert. Eine elektronisch geregelte Quersperre sorgt für zusätzliche Traktion und Dynamik. Das elektrische Allradsystem reagiert in zehn Millisekunden auf veränderte Fahrbedingungen.
Neu im Macan ist zudem die optionale Luftfederung (Turbo: Serie) samt Zweiventil-Dämpfung, die für eine besonders weite Spreizung zwischen Komfort und Dynamik sorgt. Diese adaptive Dämpfung (PASM) ist optional auch für die Stahlfederung verfügbar.
Macan GTS im Anmarsch

Anfang 2026 erwarten wir den betont dynamischen Porsche Macan GTS mit mindestens 400 kW (544 PS) starkem Dual-Motor-Antrieb sowie dem Performance-Hinterwagen aus dem Turbo, unter dem er sich positionieren wird. Schwarze Applikationen innen und außen sowie ein Sportfahrwerk inklusive Tieferlegung und stark konturierte Sportsitze könnten das Paket abrunden. Die obige Illustration zeigt, wie der GTS aussehen könnte.
So könnte ein Macan-Verbrenner motorisiert sein

Als Basis für den verbrennenden Macan-Nachfolger mit Hybrid-Antrieb dürfte die PPC-Architektur (Premium Platform Combustion) dienen, auf der bereits die Audi-Modelle A5 und Q5 aufbauen. Als Motoren stünden dann der 2.0 TFSI mit (299 PS/220 kW) und ohne (252 PS/285 kW) Plug-in-Hybrid-Modul zur Verfügung. Der 3,0-l-V6 leistet als Mildhybrid 357 PS (270 kW), mit Plug-in-Hybrid-Technologie sind sogar über 500 PS (368 kW) drin – wobei Porsche sicherlich noch ein paar Extra-PS aus den Motoren herauskitzeln wird. Ein eigenständiges Design sorgt für die nötige Differenzierung zum elektrischen Macan und zum Technik-Double Audi Q5, während das Fahrwerk mit adaptiven Zweiventil-Dämpfern aus Porsche-Beständen die erwartete Querdynamik sicherstellen sollte. Gleichteile bei der Elektronik und Komponenten wie Tank oder Batterien helfen, die Entwicklungskosten zu senken und den Zeitrahmen des Projekts zu verkürzen. Oben ist eine Computerillustration zu finden, die zeigt, wie der Verbrenner aussehen könnte.
Die Konkurrenten:
Exterieur: Macan wird muskulöser
Auch wenn der Porsche Macan (2024) optisch viel muskulöser wirkt, ist er nur ein paar Zentimeter größer geworden. Das Basismodell misst in der Länge 4784 mm, ist 1938 mm breit und 1622 mm hoch. Der Radstand beträgt 2893 mm. Die markante Front mit LED-Scheinwerfern zeigt die Porsche-typischen Vierpunkt-Tagfahrlichter. Die adrette Rückansicht des Macan kommt mit "turbo"-spezifischem Heckteil samt seitlichen Entlüftungsschlitzen daher.
Interieur: Tiefere Sitzposition

Die etwas größere Karosserie des Porsche Macan (2024) macht sich im Innenraum positiv bemerkbar. Vor allem im Fond gibt es mehr Freiraum. Zudem sitzt man nun vorn um 28, hinten um 15 mm niedriger im Auto. Auch das Gepäckvolumen wächst, was am zusätzlichen Staufach unter der vorderen Haube (Frunk) sowie der Cargo-Stellung der Rückbank liegt: Arretiert man die Lehnen in einer besonders steilen Position, steigt das Volumen von 428 auf 540 l. Mit umgeklappten Rücksitzlehnen passen 1348 l hinein (Turbo: 480 bis 1288 l).
Das komplett digitale Cockpit wartet mit einem 12,6-Zoll-Armaturen-Display plus zwei 10,9-Zoll-Touchscreens auf. Das Infotainment-System unterstützt mit Routenplanung samt Ladestopps – dank Online-Kalkulation und neuem Betriebssystem (Android OS) arbeitet es zudem fixer und vielschichtiger denn je.
Fahreindruck: Dynamisch, komfortabel und auf den Punkt
Sein vollelektrischer Antrieb verhilft dem neuen Porsche Macan Turbo nicht nur zu fabelhaften Leistungsdaten, sondern auch zu einem weit überdurchschnittlich sportlichen Charakter. Ähnlich sportlich fällt allerdings auch der hohe Grundpreis von 114.600 Euro aus. Die Basisversion Macan 4 ist auch teuer, überzeugt aber mit starken Fahrleistungen bei gutem Verbrauch und üppiger Reichweite. Dynamisch setzt der Einstiegs-Macan dort an, wo der Verbrenner aufgehört hat, und trumpft mit hohem Fahrkomfort auf.
Der Porsche Macan Turbo liegt im Test fantastisch in der Hand. Er lässt sich extrem verbindlich über seine vollkommen transparente Lenkung dirigieren, saugt sich so mit hochsportiver Glaubwürdigkeit über gewundene Landstraßen, findet dank der gefühlvoll und wohldosiert mitlenkenden Hinterachse eine ausgesprochen vertrauensvolle Stabilität, punktet mit einer gelungenen Überblendung der hydraulischen Bremse sowie der Rekuperationsbremskraft und übertrifft das Limit seines Vorgängers im Grenzbereich deutlich.
Von Michael Godde