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Geht auch ganz einfach:

Verwirrung um (E-)Auto-Namen: Kommentar Lost in Translation

Alexander Koch Chefredakteur Digital

Ford hat jetzt zwei Explorer im Modellaufgebot: der eine XL und Verbrenner oder Plug-in-Hybrid, der andere kompakt und rein elektrisch. Für Menschen ohne Autofachkenntnis nicht zu unterscheiden. Das wirft ein generelles Problem mit Modellnamen auf, findet AUTO ZEITUNG-Chefredakteur Alexander Koch.

Autobauer monieren in aller Regelmäßigkeit politisch unklare Rahmenbedingungen, etwa beim Thema Euro 7 oder beim endgültigen Verbrenner-Aus 2035 auf EU-Ebene. Damit würde die Kundschaft von Neuwagen verunsichert, heißt es dann gerne. Dabei trägt die Industrie selbst zur Zick-Zack-Linie bei – wie allein schon die wechselhafte Benennung der (Elektro-)Autos zeigt. Mercedes etwa beerdigt 2024 schon wieder die erst 2018 eingeführte Submarke EQ – dabei ist noch nicht einmal eine Generation von Elektroautos durch. Wie künftige E-Autos heißen werden? Unklar.

Oder Audi: Fing mit dem e-tron als Namenszusatz für E-Autos an, entwickelte daraus ein nur e-tron genanntes Elektro-SUV, degradierte dessen Modellnamen doch wieder nur zu einem Namenszusatz, um jetzt die Nomenklatur komplett umzuschmeißen. Schon bald sollen alle Baureihen mit ungeraden Ziffern, etwa der A5, synonym für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren stehen. Demzufolge ist der A4 künftig ein reines Elektroauto, das Pendant mit Verbrenner hingegen ein A5. Audi-Händler raufen sich bestimmt schon die Haare, wie sie das vermitteln sollen. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Kommentar: Aktuelle Marken-Nomenklaturen einfach nur verwirrend

Doch damit nicht genug: Genesis packt mal den Zusatz "electrified" vor seine Elektroautos – siehe G80 oder GV70 – und dann wieder nicht. Der GV60 lässt grüßen. Schwestermarke Hyundai hat mit großem Pomp die Ioniq-Baureihe aus der Taufe geholt, nur um den neuen, auch rein elektrischen Kona in der Nomenklatur nicht zu berücksichtigen. Kia treibt das ähnliche Spiel mit den EV-Modellen … nach EV6 und EV9 kommt der Niro EV, na logisch. Oder Renault: Zimmerte in zurückliegenden Jahren an alle Elektroautos das Kürzel "Z.E.", um jetzt zum sperrigen Namen "E-Tech electric" zu wechseln. Auf die Spitze treibt es Ford derzeit – benennt sein brandneues Elektro-SUV nach dem zwei Nummern größeren, als Verbrenner oder Plug-in-Hybrid verkauften Ford Explorer.

Kein Namenszusatz à la EV, Elektro oder "e" weist auf die optisch, technisch und messbar deutlichen Unterschiede hin. Apropos "e": Noch am nächsten zur Kundenrealität scheint da Opel zu sein. Ja, auch die Marke mit dem Blitz stellt – für Außenstehende nicht nachvollziehbar – vom kleinen Zusatz "e" auf das längere "electric" um. Doch wenn Kund:innen in ein Opel-Autohaus gehen, können sie grundsätzlich davon ausgehen, dass es von fast jeder Baureihe auch eine rein elektrische Variante gibt – mit dem gleichen Namen, der gleichen Karosserie, aber ohne Sperenzien. Sollte es nicht genau so sein?

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