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Sieben Marken im großen Bedientest (2023) Das perfekte Bediensystem gibt es nicht

Stefan Novitski Freier Mitarbeiter
Inhalt
  1. Die Bedienung von Audi A4, BMW 7er, Mercedes C-Klasse, Ora Funky Cat, Renault Austral, Tesla Model 3 & VW ID.7 im Test
  2. Audi A4
  3. BMW 7er
  4. Mercedes C-Klasse
  5. Ora Funky Cat
  6. Renault Austral
  7. Tesla Model 3
  8. VW ID.7
  9. Ergebnis des Bedientests von Audi A4, BMW 7er, Mercedes C-Klasse, Ora Funky Cat, Renault Austral, Tesla Model 3 & VW ID.7 in Punkten
  10. Fazit

In modernen Autos ist eine gute Bedienung keine Selbstverständlichkeit. Wir untersuchen die sieben teils sehr unterschiedlichen Systeme von Audi A4, BMW 7er, Mercedes C-Klasse, Ora Funky Cat, Renault Austral, Tesla Model 3 und VW ID.7 in einem umfangreichen Test.

 

Die Bedienung von Audi A4, BMW 7er, Mercedes C-Klasse, Ora Funky Cat, Renault Austral, Tesla Model 3 & VW ID.7 im Test

Schnelle und unkomplizierte Bedienung, die Versorgung mit Informationen, dazu Unterhaltung, der Gebrauch von Komfortfunktionen und das Ganze möglichst ablenkungsfrei sowie intuitiv serviert – das ist der Wunschtraum, wenn es wie in diesem Test um Bediensysteme von Autos geht. Die Realität in modernen Cockpits sieht oftmals anders aus. Vor allem digitale Displays und Touchscreen-Infotainment-Systeme haben umfassend Einzug in unseren Autos gehalten. Mit Touch, Sprache, Controller und Gesten versuchen die Entwicklungsabteilungen, die Komplexität zu bändigen. Ob das inzwischen gut funktioniert, welche Ansätze uns überzeugen und was uns bei der Bedienung in den Wahnsinn treibt, das soll unser Test ermitteln.

 Dem Bedientest stellen sich mit Audi A4, BMW 7er, Mercedes C-Klasse, Ora Funky Cat, Renault Austral, Tesla Model 3 und VW ID.7 gleich sieben Autos. Bei ihnen bewerten wir nicht nur die unterschiedlichen Bedienmöglichkeiten wie Touchscreen, Gesten- und Sprachsteuerung, sondern vergleichen auch Lenkrad- und Klimabedienung, Darstellung und Displays, die Menüführung sowie Tasten, Schalter und Knöpfe. Neben vielen Aspekten geht es im Test letztlich darum, dass das Infotainment nicht stresst und die Aufmerksamkeit im Auto beim Verkehrsgeschehen bleibt. Auch interessant: Unsere Produkttipps bei Amazon

Leslie & Cars zeigt das Mercedes CLE Coupé (2023) im Video:

 
 

Audi A4

PositivAngenehm analog Unaufgeregte Darstellungen, simple Menüführung, und für wichtige Funktionen gibt es echte Schalter
NegativBegrenzte Bedienmöglichkeiten Kein Controller und geringes Sprachverständnis erschweren die Bedienung bei der Fahrt

Etwas in die Jahre gekommen wirkt der Audi A4 in diesem Test, doch beim Anblick des Cockpits mit vielen konventionellen Schaltern und Tasten kommt Entspannung auf. Nicht nur ansehnlich, sondern auch einfach zu händeln ist die separate Klimabedienung. Darüber liegt der zentrale Touchscreen. Es zählt zu den kleineren, nicht herausragend scharf auflösenden Bildschirmen – zur Bedienung muss man sich hinter dem Lenkrad leicht vorbeugen. Die im Verhältnis zum Display großen Kacheln und Symbole sind klar benannt. Dazu erleichtert die relativ flache Menüstruktur im Infotainment des Audi A4 die Bedienung.

Audi A4
Sehr gutes virtuelles Display, das sich individualisieren lässt, aber nicht mit zu vielen Einstellungsmöglichkeiten überfordert. Foto: Daniela Loof

Die wichtigsten Funktionen wie Navi, Telefon, Radio & Co. lassen sich beim Audi A4 über die linksbündige Menüleiste aufrufen, die stetig angezeigt wird. Beruhigend wirken im Bedientest außerdem die schnell verständlichen und satt klickenden Schalter am Lenkrad sowie die aufgeräumten und dezenten Darstellungen. Bei der Rechenleistung ist der A4 nicht mehr ganz auf der Höhe, denn richtig flott toucht man sich nicht durch die Menüs, und beim Verschieben beziehungsweise Zoomen der Navikarte ruckelt es. Und beim Aufrufen des Bordbuchs entstehen längere Ladezeiten bei der Suche nach Einstellungsmöglichkeiten und Funktionen. Die Sprachsteuerung funktioniert gut, wenn es um das Einsprechen von Navizielen geht. Mehr kann das System nicht – hier besteht beim Infotainment des Audi A4 nicht nur zur Premium-Konkurrenz Nachholbedarf.

 

BMW 7er

PositivClever und schnell Vielfältige Bedienmöglichkeiten, sehr schnelle Verarbeitung, ansprechende Visualisierung von Funktionen
NegativKaum echte Schalter Das Cockpit sieht zwar aufgeräumt aus, den verbliebenen Schaltern fehlt aber Feedback

Der BMW 7er stellt in Sachen Komfortfunktionen und Entertainment das Nonplusultra des Bedientests dar. Doch lässt sich die enorme Komplexität der Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten mithilfe der auch Bedienung bändigen? Ja, und das hat mehrere Gründe. Zu denen zählt neben der verständigungsfreudigen Sprachsteuerung oder dem praktischen Dreh-Drück-Steller auch ein hohes Maß an Intelligenz, welche die Entwickler:innen dem 7er anerzogen haben.

Zudem begeistert das Infotainment des BMW 7er im Test mit logisch aufgebauter Menüführung, sehr guter Onboard-Bedienungsanleitung mit Stichwortsuche samt tollen Darstellungen und Erklär-Animationen sowie proaktiver Sprachführung. Das bedeutet: In gewissen Situationen schlägt das System per Sprache nützliche Funktionen (etwa den Stauassistenten) vor oder bietet an, per Sprachbefehl bei der Suche nach Zielen behilflich zu sein. Beim Navigieren unterstützt nicht nur das brillante Display mit dynamischen Pfeilhinweisen und interaktiver Straßenbeschilderung (Augmented Reality-Funktionen), sondern auch das beste Head-up-Display am Markt.

BMW 7er
Ziemlich überfrachtet wirkt das Klimamenü. Hier hilft die Nutzung der guten Sprachbedienung. Feste Tasten gibt’s nur für Defrost-Funktion und Heckscheibenheizung. Foto: Daniela Loof

Doch es sind beim BMW 7er auch Rückschritte zu verzeichnen. Die Kacheldarstellungen im Hauptmenü sowie das Klimamenü wirken arg überladen, und beim Vorgänger gab es noch eine separate Klimabedieneinheit. Auch die Schalter an Lenkrad, Mittelkonsole und Armaturenbrett bieten wenig bis keine Rückmeldung und lassen sich dabei optisch schwer auseinanderhalten. Das geht bei den Tasten der vollautomatischen Türen noch in Ordnung, die werden nur im Stand bedient. Aber das Einschalten der Warnblinkanlage erfordert beim 7er Treffsicherheit und kann beim Auffahren auf ein Stauende überfordern. Wie der Bedientest zeigte, stellen auch die Lüftungsdüsen, die mittels Touchflächen gesteuert werden, keine gute Lösung dar.

 

Mercedes C-Klasse

PositivKomplex, nicht kompliziert Klar gegliederte Funktionen und große Darstellungen helfen beim Touchen, die tolle Sprachbedienung punktet beim Mensch-Maschine-Dialog
NegativAn der Haptik gespart Die kapazitiven Tasten für die Spiegel und am Lenkrad erschweren die Bedienung, und die Auflösung des Zentraldisplays könnte höher sein

Das Credo des ehemaligen Mercedes-Entwicklungsleiters Hans Scherenberg lautete "In Rufweite hinter der Mode zu bleiben". Dieser Ansatz scheint bei der Mercedes C-Klasse aus dem Bedientest verfehlt. Wie bei vielen Rivalen setzte man in Stuttgart vor allem auf Touchbedienung, der Controller auf der Mittelkonsole hat ausgedient. Dennoch hat Mercedes mit dem nah an die rechte Hand der fahrenden Person gerückten Display eine besondere Infotainment-Lösung gefunden – so muss man sich zumindest bei der Bedienung des digitalen, aber feststehenden Klimapanels nicht vorbeugen.

Dazu verringern sehr große Kacheln auf dem großen Touchscreen die Fehleranfälligkeit bei der Bedienung. In Sachen Sprachsteuerung duelliert sich die C-Klasse im Test auf Augenhöhe mit dem BMW 7er. In beiden Fällen ist das Verständnis enorm. Es lassen sich in Untermenüs versteckte Funktionen des Infotainments aufrufen, zudem differenzieren die Systeme über getrennte Mikros Befehle von vorne links oder rechts. Feiner Unterschied: Das System der Mercedes C-Klasse verarbeitet zwar mehrere Eingaben hintereinander, setzt Befehle aber etwas langsamer um als das des BMW. Und trotz des umfassenden Dialog-Vokabulars gibt es in beiden Fällen noch Lücken.

Mercedes C-Klasse
Hochauflösendes und vielseitig konfigurierbares Fahrer:innendisplay. Angenehm klassische Anzeigen, andere Darstellungen sind teils überflüssig. Foto: Daniela Loof

Ein Manko der Mercedes C-Klasse sind die Tasten mit Slide-Funktionen ohne Feedback. Meist reagieren die kapazitiven Flächen exakt, doch vor allem mit den Mini-Touchfeldern am Lenkrad wechselt man ungewollt schon mal in die falsche Menü-Ebene. Gut im Bedientest: Diverse Funktionen auf dem Hauptdisplay kann man auch über das rechte Lenkrad-Touchfeld steuern. Die Menüführung glänzt mit klaren Darstellungen, logisch gruppierten Funktionen und fördert die intuitive Bedienung durch redundante Pfade. So gibt es bei zahlreichen Funktionen nicht nur einen Weg, der zum Ziel führt. Im Notfall hilft die ausgeklügelte Suchfunktion der Mercedes C-Klasse mit teils animierten Darstellungen im Bordbuch.

 

Ora Funky Cat

PositivOra ist ganz Ohr Das komplexe Sprachverständnis trifft auf eine angenehm reduzierte Cockpitgestaltung
NegativFehlender Feinschliff Im Test hohe Fehleranfälligkeit, komplizierte Menüführung und schlechte Ablesbarkeit

Das Cockpit des Ora Funky Cat ist modern und reduziert, doch beim Blick auf die zwei Displays verblasst der Glanz der schicken Einrichtung: Die Darstellungen heben sich kaum vom Hintergrund ab, und viele Symbole, Schriften und besonders die Tastatur fallen zu klein aus. Dazu erfordert der virtuelle Spaziergang durch die Menüs Gewöhnung, um nicht vom Pfad abzukommen. In den Klangeinstellungen für das Entertainmentsystem findet sich etwa auch die Einstellung des Fußgängerwarntons. Zuweilen fehlen Scroll-Balken, weshalb gesuchte Menüpunkte schnell übersehen werden können. Die Sprachsteuerung erleichtert die Sache zwar, doch es passieren bereits beim Texten der eingesprochenen Befehle auf dem Display häufiger Fehler. Etwa bei der Interpretation von Radiosendern, die alle anderen Teilnehmer des Bedientests auf Sprachbefehl korrekt eingestellt haben. Dazu kommen relativ lange Verarbeitungszeiten.

Ora Funky Cat
Kontrastarme Darstellungen mit zu kleinen Symbolen erschweren im Funky Cat die Bedienung und das Ablesen von Informationen. Foto: Daniela Loof

Positiv hingegen: Während der aktiven Zielführung lassen sich im Ora Funky Cat per Sprache zudem Informationen über Verzögerungen durch Staus oder Ladepunkte auf der Strecke aufrufen. Gut gefällt im Bedientest zwar die Haptik der wenigen Tasten, doch die Positionierung des Fahrmodusschalters links außen hinter dem Lenkrad kann einem komplett entgehen. Obendrein erschwert der weit vorstehende Pralltopf die Bedienung der Lenkradtasten, die jedoch auch das Zentraldisplay steuern können. 

 

Renault Austral

PositivTouchen und mehr Viele feste Tasten erleichtern die Bedienung. Außerdem: fixe Verarbeitungszeiten, gute Darstellungen
NegativChance vertan Der Google Assistant versteht fast jeden Befehl, kann im Austral davon aber nur wenig umsetzen

Beim Aufsagen unseres festgelegten Sprachkatalogs fällt auf: Der Google Assistant im Renault Austral versteht vieles und textet die Spracheingabe auf dem Display sicher mit, kann aber nur wenig umsetzen, wenn es um Fahrzeugfunktionen geht. Auch die Kontakte aus dem Telefonbuch werden im Bedientest nicht erkannt. Schade! Erst nach Anmeldung mit dem persönlichen Google-Account findet das Infotainment synchronisierte Personen aus dem Telefonbuch. Frech: Auf die Ansage "Ich bin müde" suchen alle anderen Kandidaten einen Rastplatz oder gleich ein Hotel, nur die Google-Stimme agiert gleichgültig und wünscht etwas vorlaut "eine angenehme Nachtruhe". So richtig scheint das System nicht zu wissen, dass es hier im Auto zur Anwendung kommt.

Renaul Austral
Das hochformatige Display punktet mit guter Auflösung und effektvollen Darstellungen, liegt aber weiter entfernt als das der C-Klasse. Gut: Auf der Auflage der Mittelkonsole kann man den Arm während der Bedienung abstützen. Foto: Daniela Loof

Ein Großteil der Klimabedienung des Renault Austral lässt sich mit festen Tasten vornehmen. Allerdings sind sie etwas tief unterhalb des Zentralschirms platziert. Die allgemeine Menüführung gelingt flüssig, nur die Kachelansicht des Hauptmenüs verwirrt (ähnlich wie im BMW 7er aus dem Test). Doch hilfreiche Darstellungen, etwa im Menü der Assistenzsysteme, und die Direkteinstiege über die permanent angezeigte Menüleiste im oberen Bereich verkürzen die Pfade. Die Navigationskarte kann man auf Wunsch auch vollflächig im Fahrerdisplay ausbreiten. Weniger ausgeklügelt zeigt im Bedientest sich hingegen die Bedienungsanleitung zum Infotainment. Hier wird man mit oft zu langen und unübersichtlichen Texten konfrontiert.

 

Tesla Model 3

PositivViel Rechenleistung Das System arbeitet extrem schnell. Innovative Lösungsansätze erleichtern das Verständnis, hohe Displayauflösung
NegativTechnisch verspielt Durch die komplexen Ansichten und Menüs sowie die enorme Reduktion von Schaltern zielt die Bedienung zu wenig auf die Fahrenden ab

Am Bediensystem des Tesla Model 3 (nicht Facelift) und der anderen Teslas scheiden sich die Geister. Die einen sind fasziniert von der innovativen Herangehensweise, andere eher entsetzt, dass es selbst für Scheibenwischer, Spiegel- und Lenkradeinstellung keine Schalter und Knöpfe mehr gibt, ein Fahrerdisplay nicht vorhanden ist und so zum Ablesen der Geschwindigkeit das Zentraldisplay betrachtet werden muss. Fakt ist: Man erkennt im Bedientest schnell, dass bei der Entwicklung des Infotainments kein klassischer Autohersteller seine Finger im Spiel hatte, sondern ein Team, dass in der Tech-Welt beheimatet ist. So sind viele Ansichten im Stil eines Smartphone-Menüs aufgebaut mit entsprechend umfassenden Darstellungen – der Bordcomputer des Tesla Model 3 ist da keine Ausnahme.

Tesla Model 3
Die hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit und die oft großflächigen Darstellungen während der Bedienung gehören zu den Stärken des Infotainmentsystems. Foto: Daniela Loof

Wurden im Bedientest alle Einstellungen vorgenommen, ist das krass reduzierte Cockpit zwar sehr ablenkungsarm, doch die meisten Einstellmöglichkeiten sind ohne erkennbaren Zusammenhang im Menü aufgelistet, was die Bedienung während der Fahrt ablenkungsintensiv gestaltet. Wichtige Funktionen setzen sich farblich und in der Größe kaum vom Rest der Darstellung ab. Um die Stärken des Infotainments zu entdecken, muss man sich etwas länger mit ihm beschäftigen. Dazu zählen die fixe Verarbeitungszeit, smarte Anwendungen wie Video-Tutorials und die Möglichkeiten des Konfigurierens.

Auch die reaktionsschnelle Sprachsteuerung hilft bei der Bedienung, mit der sich zudem einige Fahrzeugfunktionen steuern lassen. Doch nicht alles, was eingesprochen und erkannt wird, kann das System dann im Bedientest auch in die Tat umsetzen, zum Beispiel wenn es um die Verkehrssituation auf der Naviroute geht. Im Navigationsmodus helfen dem Tesla Model 3 dafür die große Kartendarstellung und die sehr hohe Displayauflösung bei der Streckenübersicht. Das Antippen etwa von auf der Karte dargestellten Sehenswürdigkeiten fördert umgehend umfassende Infos zutage. Hilfreich – aber nur im Stand.

 

VW ID.7

PositivUmfassend verbessert Display, Darstellungen, Sprach- und Toucheingaben sowie die Menüstruktur überzeugen
NegativBekannte Schwächen Einige Ansichten wirken überladen, Slider am Lenkrad sowie fehlende Schalter trüben das Bild

Mächtig viel Kritik musste Volkswagen bereits vor dem VW ID.7 für sein neues Bediensystem einstecken, das Kundschaft und Presse in ID.3 und VW Golf 8 entgeisterte. Die weitreichende Unzufriedenheit führte zur Entwicklung eines in weiten Teilen veränderten Bediensystems. Und dabei handelt es sich tatsächlich um eine deutliche Verbesserung – angefangen beim viel größeren Touchscreen, der sich reaktionsfreudiger auf Eingaben zeigt, während des gesamten Bedientests ausgesprochen flüssig arbeitete und mit klaren, großen Darstellungen gefällt.

Dennoch erfordert das Steuern, Wischen und Touchen oft ein Vorbeugen. Allerdings reduziert die sehr intuitive und dadurch meist sofort schlüssige Menüstruktur des Infotainments die Ablenkung während der Bedienung. Ähnlich wie beim Tesla Model 3 aus diesem Test lassen sich die Direkteinstiege in der Topbar frei konfigurieren. Jedoch fallen die Symbole im neuen VW ID.7 viel klarer und deutlich größer aus. Das Fahrerdisplay ist zwar ausgesprochen klein, liefert aber zumindest alle wichtigen Informationen beim Blick durch das Lenkrad. Weitaus interessanter gestaltet sich der Blick auf das (serienmäßige) Head-up-Display, das neben großen Darstellungen in zwei Ebenen (Nah- und Fernbereich) zusätzlich mit Augmented Reality-Darstellungen beim Navigieren unterstützt.

VW ID.7
Deutlich verbessert wurde die Sprachbedienung, generell unterstützt das System mit hilfreichen Tipps. Foto: Daniela Loof

Weiterhin nicht optimal sind beim VW ID.7 die kapazitiven Bedienflächen der Lenkradtasten. Vor allem Audi A4 und Renault Austral beweisen im Bedientest, dass klarer separierte Felder und bewegliche Tasten den Stress bei der Handhabung reduzieren. Dafür bietet die Sprachsteuerung nun deutlich mehr Möglichkeiten. Sie besitzt nicht nur ein umfangreicheres Verständnis, sondern reagiert vor allem ohne lange Verzögerung, nachdem ein Befehl eingesprochen wurde. An das fixe System von BMW reicht sie zwar nicht heran, eine sehr brauchbare Unterstützung ist sie jetzt aber allemal.

 

Ergebnis des Bedientests von Audi A4, BMW 7er, Mercedes C-Klasse, Ora Funky Cat, Renault Austral, Tesla Model 3 & VW ID.7 in Punkten

 Audi A4BMW 7erMercedes C-KlasseOra Funky CatRenault AustralTesla Model 3VW ID.7
Bedienmöglichkeiten61084444
Darstellung & Displays6983778
Menüführung7883768
Touchbedienung5684778
Tasten/Schalter Knöpfe7456624
Sprachsteuerung4886456
Lenkradbedienung7675757
Klimabedienung8674756
Gesamtwertung50575935494151
Platzierung4217563

 
Stefan Novitski Stefan Novitski
Unser Fazit

Das perfekte Bediensystem haben wir im Test nicht entdeckt, allerdings einige sehr gute. So überzeugte das der Mercedes C-Klasse mit großen Displays, logischen Menüstrukturen und sehr guter Sprachsteuerung, zeigte bei Schaltern und Tasten aber leichte Schwächen. Ähnlich das System des technisch sehr aufwendigen BMW 7er, der als Einziger die Bedienmöglichkeiten mit einem Dreh-Drück-Steller komplettiert. Die zum Teil überladenden Darstellungen können aber verwirren. Stark ist die Überarbeitung beim neuen VW ID.7 gelungen. Das größere, bessere Zentraldisplay sowie das Head-up-Display mit großer Projektionsfläche und smarten Funktionen sind viel leichter in der Bedienung.

Der Audi A4 beweist als Ältester, dass echte Tasten ideal funktionieren. Das stressfreie Infotainment-Erlebnis wird nur durch den kleinen Touchscreen und die simple Sprachsteuerung getrübt. Wenige Schwächen zeigt der Renault Austral mit durchdachter Menüführung und großen, klaren Displays. Bei der Sprachsteuerung holt er aber nicht alles aus der smarten Google-Assistenz heraus. Der Tesla Model 3 stellt Fahrende vor allem mit seinem anders gestalteten Bedienansatz vor Herausforderungen. Rechenleistung, Displayauflösung und die innovativen Lösungsansätze gefallen, erfordern aber Eingewöhnung. Auf Platz sieben des Tests landet der Ora Funky Cat, der zwar mit umfassendem Sprachverständnis aufwartet, bei der Bedienung mit komplizierten Menüs und zu kleinen Anzeigen aber fehleranfällig ist.

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