BMW i3 (Touring): Preiseinschätzung, neueste Infos & Bilder
Preis: BMW i3 (2026) weit über 50.000 Euro teuer?
Der Zeitplan für die Einführung der "Neuen Klasse" von BMW steht. 2025 rollt das erste Modell als Nachfolger des aktuellen iX3, das auf der neuen Elektroarchitektur NCAR (Neue Cluster Architektur) aufbaut, im ungarischen Debrecen vom Band des dort neu gebauten Werks. Zwei Milliarden Euro hat BMW allein in diesen neuen Standort investiert. 2026 wiederum schaltet BMW den BMW i3 an, der dann wohl im bis dahin komplett umgebauten Stammwerk in München sowohl als Limousine als auch als Touring (Kombi) produziert werden soll. Es kommen aber auch Produktionsstandorte in China und Mexiko infrage. Wer den Verbrenner vermisst: Auch dieser hat eine Zukunft, allerdings auf einer anderen Plattform – hier die neuesten Informationen zum nächsten BMW 3er nachlesen.
Für eine Preiseinschätzung des BMW i3 (2026) ist es zwar noch zu früh, doch betrachtet man die Preisunterschiede zwischen BMW 5er und i5, so lässt sich beim aktuellen Preis des BMW 3er von 47.900 Euro (Stand: April 2025) absehen, dass der elektrische 3er wohl deutlich über 50.000 Euro kosten dürfte.
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Der BMW X3 (2024) im Fahrbericht (Video):
Antrieb: Neue Klasse-Plattform mit hoher Energiedichte & 800-V-Technik
Anders als in den ersten Statements, in denen von einer Misch-Architektur die Rede war, bei der die neue Technologie-Plattform ab 2025 alle Antriebsformen – vom Verbrenner über Plug-in-Hybride bis hin zu rein batterieelektrischen Modellen – integrieren sollte, wird die "Neue Klasse" nun doch der rein elektrischen Idee vorbehalten bleiben.
Technisch gesehen schwenkt BMW bei der "Neuen Klasse" von prismatischen auf runde Zellen um. Im Vergleich zur aktuellen prismatischen Variante wird auf der Kathodenseite der Nickelgehalt erhöht, der Kobaltanteil gleichzeitig reduziert und der Siliziumanteil auf der Anodenseite erhöht. Die neue Zelle erreicht so eine um 20 Prozent höhere Energiedichte, die Ladegeschwindigkeit wird, mit der Umstellung auf die 800-V-Technik, um bis zu 30 Prozent gesteigert. Auch die Reichweite profitiert mit einer Verbesserung um 30 Prozent. Zudem sinken die CO2-Emissionen in der Zellfertigung um bis zu 60 Prozent, die Produktionskosten reduzieren sich im Vergleich zu denen der aktuellen fünften Generation um maximal 50 Prozent.
So will BMW die Herstellungskosten von vollelektrischen Modellen wie dem BMW i3 (2026) auf das Niveau von modernen Verbrennern bringen. Die neuen Zellen und deren Integrationskonzept verringern nicht nur die Kosten, sie übernehmen auch eine tragende Rolle in der Karosseriestruktur. Gen 6 nutzt einen Stahlmantel für die Zellen statt der bei Gen 5 verwendeten Aluminiumhülle – dadurch kann auf die Modulebene verzichtet werden. So lässt sich die Größe des Akkus hochflexibel gestalten, der wegen der Steifigkeit platzsparend in jede Karosserieform integriert werden kann.
Nützliches Zubehör rund ums Elektroauto:
Zentrales Steuergerät "Heart of Joy" & voraussichtlich drei Leistungsstufen
Interessant ist auch das Konzept des "Heart of Joy", das in alle Modelle der neuen Plattform Einzug halten soll: Dieses Steuergerät soll sämtliche Fahrdynamikfunktionen vereinen. Durch dieses Bündeln der Funktionen in einen einzigen Hochleistungsrechner will BMW die Verzögerung beispielsweise bei der Drehmomentverteilung auf die Räder oder beim Verzögern einzelner Räder verkürzen – und zwar von zehn bis 20 ms auf nur rund eine Millisekunde. So will man ein präziseres Fahrverhalten erreichen. Ein stärkerer Fokus auf Rekuperation soll zudem die Energieeffizienz steigern und die Bremse nur noch in Ausnahmefällen erfordern. Ein erstes Fazit hierzu findet sich im Abschnitt "Fahreindruck".
Den Einstieg beim BMW i3 (2026) könnte ein i3 eDrive30 mit 221 kW (300 PS) bilden. Ein i3 M60 xDrive mit rund 440 kW (600 PS) dürfte bis zum Debüt eines mindestens 552 kW (750 PS) starken elektrischen BMW M3, namentlich wohl i3 M, als Topmodell fungieren.
Die Konkurrenten:
Exterieur: Alles wird neu gedacht
Der BMW i3 (2026) kommt als vollelektrischer 3er in komplett neuer Form, wie gesagt sowohl als Limousine als auch als Touring genannter Kombi. Der Stromer und der 3er mit klassischem Antrieb werden mit dem Debüt der E-Plattform also nicht wie Zwillinge à la i7 und 7er auftreten. Bei der neuen Elektro-Architektur, die vom Heckantrieb bis hin zum eDrive mit vier Motoren hochflexible Arrangements bietet, wird die Vorderachse zugunsten eines langen Radstands weiter nach vorn rücken, wodurch der vordere Überhang kürzer ausfällt – es wird sich quasi alles ändern. Das betrifft auch das Design. "Es ist fast so, als ob wir eine Modellgeneration überspringen. Die Neue Klasse wird nicht nur ein Auto sein, sondern ein neues Kapitel für die Marke BMW in allen Bereichen darstellen", erläutert Adrian van Hooydonk, Leiter BMW Group Design, den großen Schritt, den BMW mit der "Neuen Klasse" gehen wird.
Wie viel vom Conceptcar "BMW Vision Neue Klasse" 2026 beim i3 zu sehen sein wird? Laut dem Chefdesigner um die 90 Prozent. Sicher ist die gänzlich neu interpretierte Front. BMW präsentierte schon 2021 mit der Studie i Vision Circular eine erste Idee mit breitem Nierengrill und schmalen Leuchteinheiten, die nicht zuletzt das markante Design der "Neuen Klasse" von 1962 zitiert. Die Studien BMW i Vision DEE und BMW Vision Neue Klasse (siehe unten) von 2022 und 2023 konkretisieren eben jenen Gedanken.
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Erlkönig

Im November 2024 sichtete unser Erlkönigjäger einen ersten getarnten BMW i3 auf der "Neue Klasse"-Architektur. Im Frühjahr 2025 legte BMW selbst mit Bildern der Erlkönige nach. Während die Silhouette insgesamt eher konventionell daherkommt, bestätigen die Erlkönige die kurzen Überhänge und den vergleichsweise langen Radstand. Die Lichtsignatur der Scheinwerfer ist nur schwer zu erkennen, zudem könnte es sich um ein Provisorium handeln. Allerdings lässt sich die Form der angedeuteten breiten Nieren aus den Studien vermuten.
Auch die markante Sicke auf der Motorhaube der Studien scheint es ins Serienmodell zu schaffen – ein entsprechendes Tarnelement ist eindeutig auf der Haube des Erlkönigs zu erkennen. Das Heck kommt, wie zu erwarten eher aufgeräumt daher, gibt allerdings noch keinen Ausblick auf die Rückleuchten. Ein etwaiger Hofmeisterknick ist geschickt getarnt. Wenngleich uns noch keine Prototypen eines BMW i3 Touring (2026) vor die Linse gefahren ist, gilt diese Karosserieform als gesichert – entsprechend hat sich BMW-Designchef Adrian van Hooydonk zuletzt gegenüber der britischen Autocar geäußert.
Illustration

Zwar gibt es noch keine Bilder des finalen und ungetarnten BMW i3 (2026), doch haben wir bereits die ersten Illustrationen auf Basis der gesichteten Erlkönige vorliegen. Als gesetzt dürfte demnach die markante "Maske" der neuen Klasse sein, die neben den markanten Scheinwerfern auch die zwei schmalen Nieren innerhalb der breiten Kühlergrillpartie beinhaltet. Ob das Profil und vor allem die Fensterlinie so konservativ wie in der Illustration von Avarvarii daher kommt? Die Erlkönige legen es jedenfalls nahe, und so auch die Illustration. Die Heckpartie scheint sich hier zudem nicht allzu weit vom noch aktuellen Modell zu entfernen.
Interieur: Studien geben einen veritablen Ausblick
BMW i Vision DEE (2023)
Den BMW i Vision DEE (2023) im Video:
Auf der CES 2023 in Las Vegas brachte BMW den autofahrerischen Realitätssinn durcheinander: "Mixed Reality Slider" heißt das zentrale Bedienelement, das im ansonsten vollkommen nackten Cockpit des handlichen Viertürers aufflammt und das Mischungsverhältnis zwischen realer und virtueller Welt regelt. Je nachdem, wie weit der Finger über die Leuchtleiste gleitet, beschränkt sich die Darstellung auf klassische Anzeigen relevanter Fahrinformationen, blendet die Inhalte aus den digitalen Kommunikationskanälen der Mitmenschen im Auto ein, taucht in deren Social Media-Welten ein oder lässt die reale Umgebung in fast schon psychedelische Fantasien voller Pril-Blumen übergehen.

Dabei beschränkt sich die Darstellung nicht auf die üblichen Displays: Anstelle eines Bildschirms hinter dem Lenkrad und im Armaturenbrett bespielt der Autobauer beim BMW i Vision DEE (2023) die gesamte Innenseite der Frontscheibe, die mit einer besonders platzsparenden Anzeigetechnik zum vollflächigen Head-up-Display wird. Parallel dazu kann die wahre Welt mit dimmbaren Scheiben Schritt für Schritt ausgeblendet werden.
BMW Vision Neue Klasse (2023)
Der BMW Vision Neue Klasse (2023) im Video:
Der BMW Vision Neue Klasse auf der IAA 2023 war die nächste Evolutionsstufe von der ersten Idee, dem 2021er i-Vision-Circular-Concept-Car, über den i Vision DEE bis hin zum ersten Serienmodell 2026. Und auch der Innenraum zeigt sich nun schon etwas seriennäher: Das bereits im Frühjahr 2023 vorgestellte BMW Panoramic Vision projiziert im Stile eines Head-up-Displays Inhalte auf die gesamte Breite der Windschutzscheibe. Per Geste lassen sich Inhalte vom zentralen Display so auf Augenhöhe verschieben.
Fahreindruck: Der Neue Klasse-Versuchsträger beeindruckt
Ein neuer Zentralrechner steuert das Infotainment, das autonome Fahren bis hin zum Level 2++, die Komfortfunktionen wie Klima und Sitzverstellung und die Fahrdynamik. Im sogenannten "Heart of Joy" laufen alle Fäden für Antrieb und Verzögerung zusammen, für die Lenkung, für das Fahrwerk und für die meisten Assistenzsysteme. Die Regelung ist dadurch in jeder Hinsicht besser, weil schneller, feinfühliger und koordinierter. Und das spüren wir bereits bei der ersten Testfahrt. Wie auf Schienen schießt der Prototyp durch die Schikanen. Aber auch das Bremsen steuert das "Heart of Joy": 98 Prozent aller Verzögerungen laufen deshalb nun über die umgepolten E-Motoren, wovon sich BMW 25 Prozent Effizienzgewinn erhofft. Im Vergleich mit einem BMW iX3 kommen die Prototypen der Neuen Klasse so immerhin 15 km weiter. Und komfortabler fährt der Hoffnungsträger damit natürlich auch.
Von Thomas Geiger
Der Masterplan in den BMW-Entwicklungsabteilungen steht. Die "Neue Klasse"-Architektur wird mit ihrer Einführung 2025 die E-Mobilität neu organisieren, hochflexible Produktionsabläufe ermöglichen, die Kosten reduzieren und innovative sowie nachhaltige Produkte hervorbringen. BMW hat damit die richtigen Weichen für die Zukunft gestellt. Dass man in München nun doch so intensiv die E-Mobilität bevorzugt, zeigt, welches Potenzial BMW – nicht zuletzt wegen der hohen Nachfrage nach aktuellen E-Modellen – in der rein elektrischen Idee sieht.