VW California (2024): Preis, Ausstattung & Energy-Sondermodell
- Preis: VW California (2024) ab 63.012 Euro, als Plug-in-Hybrid ab 78.095 Euro
- Innenraum: Markise, Küchenblock & digitale Bedienung
- VW California Beach Energy: Jubiläums-Sonermodell für den Beach
- Basisfahrzeug: VW Multivan mit Diesel oder Plug-in-Hybrid
- Fahreindruck: Mit Multivan-Basis deutlich Van-artiger
- Fazit
Preis: VW California (2024) ab 63.012 Euro, als Plug-in-Hybrid ab 78.095 Euro
Was für eine Modellkarriere! 1988 debütierte der erste California – damals auf T3-Basis. 35 Jahre später, zum Caravan Salon 2023, stellte Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) mit dem VW California Concept einen Campingbus – hier die gängigen Wohnmobil-Bauarten erklärt – auf Basis des VW Multivan vor. Die Serienversion feierte im Mai 2024 Premiere, basiert auf dem Multivan auf MQB-Plattform mit langem Radstand (Maße: 5173 mm Länge, 1941 bis 2252 mm Breite) und ersetzt den auf Basis des T6.1 angebotenen California. Den Marktstart feierte der Kult-Campervan in der zweiten Jahreshälfte 2024, bestellbar ist er zu Preisen ab 63.012 Euro.
Zudem ist er seit November 2024 auch als Plug-in-Hybrid-Variante erhältlich, die bei 78.095 Euro startet und mit einem elektrischen Allradkonzept die Motorenpalette komplettiert. Als Ausstattungslinien stehen die Einstiegsvariante Beach (ab 23.012 Euro), Beach Tour (ab 68.147 Euro), Beach Camper (ab 69.795 Euro) mit Heckküche und alltagstauglicher Sitzanzahl sowie als vollwertige Campingbusse Coast (ab 78.154 Euro) und Ocean (ab 84.682 Euro) mit Seitenküche bei nur vier Sitzplätzen zur Auswahl (Alle Preise: Stand August 2025). Rein elektrisch rollt derweil kein California vom Band. Denn eine California-Variante des rein elektrischen VW ID. Buzz wird derzeit ausgeschlossen. Ein Camper auf Basis des neuen und ebenfalls elektrisch angebotenen VW Transporter und Caravelle ist ebenfalls nicht in Planung – hier unser Vergleich aller VW-Bus-Varianten. Dieser ist aufgrund der Ford-Tourneo-Custom-Basis etwas größer und fügt sich so in die Lücke zwischen Multivan und Crafter ein. Letzterer ist als VW Grand California auch als ausgewachsener Campervan erhältlich.
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Innenraum: Markise, Küchenblock & digitale Bedienung
Wie alle seine Vorgänger verfügt der VW California (2024) über ein Aufstelldach, dazu später mehr. Auch die nunmehr zwei Schiebetüren statt einer sind ein Argument für dauernutzende Familien. Im Urlaub erweitert sich der Lebensraum: Rechts am VW California ist die gewohnte optionale Markise montiert, für die Vordersitze gibt es ein spezielles Sonnensegel, das sich lose mitführen und einfach montieren lässt. Die Markise lässt sich auch auf der Fahrerseite anbringen – für den Seitenwechsel ist jedoch Spezialwerkzeug und somit die Fahrt zum Vertragshändler nötig. Die Küche unterscheidet sich je nach Version: Ab dem California Beach Camper ist eine Heckküche an Bord, Coast und Ocean setzen dagegen auf die gewohnte Seitenküche im Wohnraum, im aktuellen Modell nur noch mit einflammigem Gaskocher. Durch die Lage an der linken Schiebetüre kann die Zeile auch in eine "Sommerküche" umgewandelt werden, was Kochen auch draußen möglich macht. Im Topmodell California Ocean gibts on Top noch eine Induktionskochplatte inklusive.
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Der Fahrersitz kann um 180° gedreht und damit noch besser in den Wohnraum integriert werden. Pfiffig: Das schwergängige Hin- und Hergeruckel mit der hinteren Schlafbank ist mit dem VW California (2024) passé. Zwei Einzelsitze ersetzen – je nach Ausstattung – die bisherige Sitzbank im Fond, von denen nur einer zum Bettenbau platziert sein muss. In diesem Fall bleibt Platz – etwa zum Mitführen eines Bikes im Innenraum. Die von einem Topper gekrönte Schlaffläche misst 1,06 x 1,98 m und fällt damit acht Zentimeter schmaler aus als bisher. Auch in der oberen Etage rücken die Schlafenden auf der 1,14 m breiten, tellerfederunterstützten Matratze um sechs Zentimeter näher aneinander, genießen aber fünf Zentimeter mehr Länge (2,05 m).

Die wichtigsten Neuerungen des unverzichtbaren Aufstelldachs sind die Alu-Dachschale und der dreilagige Faltenbalg. Das Dach öffnet optional komfortabel auf Knopfdruck und bietet neben drei moskitodichten Fenstern jetzt auch eine Dachterrasse. Dazu kann der vordere Teil des Faltenbalgs heruntergeklappt werden. Die Ver- und Entriegelung des manuellen Dachs wurde deutlich vereinfacht, Schlafdach-Goodies wie dimmbare LED-Spots, USB- und 12-V-Anschlüsse sind selbstverständlich wieder mit an Bord. Neu ist ein Touchpad an der C-Säule zur Steuerung der Campervan-Funktionen. Wie bislang nur beim Marco Polo aus Stuttgart, sind nun alle Einstellungen für die rollende Ferienwohnung in einer App gebündelt, die wahlweise auf dem Bildschirm im Cockpit, einem Schaltpaneel in der C-Säule oder auf dem Smartphone läuft. Egal ob Klima, Kühlschrank oder Beleuchtung, alles lässt sich von überall im oder am California einstellen.

Je nach Modell schwankt die serienmäßige Sitz- und Schlafplatzanzahl: Der VW California (2024) bietet insgesamt vier bis sechs Sitz- und zwei bis maximal vier Schlafplätze. Der als Pkw mit Übernachtungsmöglichkeit gedachte Beach bietet etwa sechs Gurtsitzplätze, aber nur das Schlafdach zum Nächtigen für zwei. Ab dem Beach Tour gibt es vier Schlafplätze, dafür nur noch fünf serienmäßige Sitzplätze, dafür erhalten Beach und Beach Tour auch jeweils eine Pkw-Zulassung. Ab dem Beach Camper ist dann die Wohnmobil-Zulassung – das ist für die Zulassung zum Camper notwendig – inklusive, es bleibt aber trotz serienmäßiger Heckküche bei fünf Sitz- und vier Schlafplätzen. Die beiden klassichen Campingbusse mit festeingebautem Küchen- und Schrankmodul auf der Fahrerseite sind je auf vier Gurt- und Schlafplätze ausgelegt.
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VW California Beach Energy: Jubiläums-Sonermodell für den Beach
Auf dem Caravan Salon Düsseldorf 2025 zeigt VWs Nutzfahrzeugsparte aus Hannover den VW California Beach Energy (2025) als Sondermodell auf Basis des California Beach Camper mit erweiterter Serienausstattung. Der "Energy" wird etwa stets mit einer Markise bestückt, die VW auf der Beifahrerseite montiert, sich aber auch auf die Fahrerseite umsetzen lässt. Hinzu kommt serienmäßig die Dreizonen-Klimaautomatik, Verdunkelungen mit Rollos und Thermomatten, eine Camper-Standheizung, das Parkpaket "Basic" mit einer Einparkhilfe vorne und hinten sowie einer Rückfahrkamera. Sitzheizung, Multifunktions-Lederlenkrad und 17-Zoll-Leichtmetallfelgen runden mit "Travel Assist" und "Light Assist" das Paket ab. Insgesamt soll das Sondermodell mit 4600 Euro Preisvorteil locken, so Volkswagen. Neben dem Beach soll der "Energy" auch auf Basis von Coast und Ocean bestellbar sein, hier ebenfalls mit erweiterter Ausstattung.

Mit dem Sondermodell feiert VW Nutzfahrzeuge das 20-jährige Jubiläum der Einstiegsvariante VW California Beach. Dieser ging erstmals im Sommer 2005 auf Basis des T5 primär als Alltagsauto mit flexiblem Umbau zum Camper in den Verkauf, damals noch "Multivan Beach" genannt. Erst seit 2007 nennt sich der Einstiegs-Campingbus "California Beach" und ist seitdem auch optional mit dem seit 2009 serienmäßigen Aufstelldach erhältlich. Seit 2019 ist auch die Mini-Heckküche an Bord.
Basisfahrzeug: VW Multivan mit Diesel oder Plug-in-Hybrid
Die VW Multivan-Basis sorgt neben einem Pkw-näheren Fahrverhalten und State-of-the-Art-Assistenten für ein frisches Motoren-Portfolio. Neben einem 150-PS-TDI (110 kW) und einem 204-PS-TSI (150 kW), jeweils mit DSG serienmäßig, sticht gerade der Plug-in-Hybrid – hier alle neuen Modelle aufgelistet – ins Auge, der seit November 2024 bestellbar ist. Das zum Einsatz kommende Plug-in-Hybrid-System setzt auf die Kombination eines 1,5-TSI-Vierzylinders mit 177 PS (130 kW), einem Elektromotor an der Vorderachse und einer zweiten E-Maschine an der Verbundlenkerhinterachse, beide zusammen mit 100 kW (136 PS) elektrischer Leistung. Unter dem Strich steht somit eine Systemleistung von 180 kW (245 PS) parat.

Laut VWN ein Novum: Erstmals wird das aktuelle Plug-in-Hybrid-System des konzerneigenen Modularen Querbaukastens (MQB) hierbei zusätzlich mit einer elektrisch angetriebenen Hinterachse kombiniert und somit erstmals überhaupt ein California-Campingbus mit elektrischem Allradantrieb ausgestattet. Gestartet wird laut VWN in aller Regel immer elektrisch, wobei bis zu einer Geschwindigkeit von 65 km/h der hintere E-Motor als "Allrad-Anfahrhilfe" stets zugeschaltet bleibt. Volkswagen Nutzfahrzeuge hat sich nach eigener Aussage bewusst für eine Kombination des Plug-in-Hybrid-Antriebs mit einem Allradsystem entschieden, um den Camper auch auf schwierigem Geläuf mit bestmöglicher Traktion auszustatten – etwa auf einer feuchten Campingplatzwiese. Oder im Gespannbetrieb, denn zwei Tonnen Anhängelast ermöglichen zusätzlichen Spielraum.
Mit Strom gespeist werden die zwei E-Maschinen aus einer Lithium-Ionen-Batterie (Li-NMC) mit einer Netto-Kapazität von 19,7 kWh. Interessant für Fans von Wintercamping: In der Plug-in-Hybridversion verfügt der California auf Multivan-Basis über eine elektrische Standklimatisierung, die auch per App aktiviert werden kann. Über sie kann das Reisemobil gekühlt, belüftet und beheizt werden. Hängt das Auto mit bis zu 40 kW Ladeleistung am Ladekabel, wird das Fahrzeug bis zu 30 min lang vorklimatisiert. "Vorfahrt" hat dabei stets das Aufladen der Traktionsbatterie, das bei AC-Ladung über die heimische Wallbox nun mit 11 kW statt bisher mit 3,6 kW Ladeleistung vonstattengeht. Die rein elektrische Reichweite liegt bei vollgeladenem Akku bei 88 km.
Fahreindruck: Mit Multivan-Basis deutlich Van-artiger
Mit seinem modernen Fahrverhalten und dem souveränen wie sparsamen TDI setzt der neue VW California ein Ausrufezeichen. Seine Camping-Kompetenzen wurden erneut spürbar erweitert – mit kleinen Abstrichen. Dazu gibt es eine ganz neue Dimension der Alltagstauglichkeit. Eines freilich bleibt ganz beim Alten – Cali-Fahren ist kein günstiges Vergnügen.
Von Arne Olerth
Der VW California öffnet sich nach außen, das vertraute Layout bleibt fast unverändert. Er gewinnt in Sachen Praktikabilität, Komfort und Digitalisierung. Der elektrische Allradantrieb ist durchaus interessant, nicht nur für Wintercamping-Fans. Die Beschränkung auf einen Einflammkocher aber schmerzt.