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Geht auch ganz einfach:

Renault, Nissan & Mitsubishi: Analyse Neustart gegen den Niedergang

Markus Bach Chefredakteur Crossmedia
Inhalt
  1. Allianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi in der Krise
  2. Die neue Struktur
  3. Investitonen in die E-Mobilität
  4. Fazit

Die Allianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi steckt in der Krise. In der Analyse verraten wir, wie die drei Marken wieder in die Erfolgsspur finden wollen!

2017 hatte die Allianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi ihr Ziel erreicht: Der Verbund war zum weltweit größten Autohersteller aufgestiegen und hatte selbst die Schwergewichte VW und Toyota überholt. In diesem und in den beiden folgenden Jahren verkauften die Marken mehr als zehn Millionen Neuwagen. Dabei war die Allianz aus der Not geboren: Mit ihrer Gründung 1999 rettete Renault den kriselnden Nissan-Konzern. 2016 stieß Mitsubishi zum Verbund hinzu, der sich bereits auf einem starken Wachstumskurs befand und Gewinne erwirtschaftete. Doch ab 2018 stürzten die Verkäufe der Allianz ab, die Gruppe fiel wieder hinter Toyota und VW zurück. 2022 brach der Absatz weiter ein, sodass auch der Hyundai-Konzern vorbeiziehen konnte. In nur vier Jahren verloren die Allianz-Marken rund 40 Prozent ihrer Verkäufe. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Leslie & Cars fährt den Renault Espace (2023) im Video:

 
 

Allianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi in der Krise

Besonders schlimm hat es Nissan getroffen: Der globale Absatz sank 2022 von über 4,0 auf 3,2 Mio. Neuwagen – ein Rückgang um 20,7 Prozent. Während die Verluste in Europa mit -4,7 Prozent noch moderat ausfielen, wurde die Marke in China mit -17,3 Prozent vom Boom der Elektroautos und den erstarkenden chinesischen Herstellern überrascht. Doch auch Renault steckt in Schwierigkeiten und verbuchte einen weltweiten Absatzrückgang um 10,1 Prozent. Gerade die Bestseller Clio und Captur schwächeln. Zwar konzentriert sich der seit 2020 amtierende Renault-Chef Luca de Meo statt auf Verkaufsvolumen auf Profitabilität, doch der Absatzeinbruch hat andere Ursachen. So setzte Renault ausgerechnet auf Russland als Wachstumsmarkt: Ab 2008 hatte die Marke schrittweise die Mehrheit an Lada übernommen, die Marke sollte mit Dacia zu einer Geschäftseinheit verschmelzen. Doch nach dem russischen Überfall auf die Ukraine musste Renault seine Lada-Anteile mit Verlusten wieder verkaufen.

 

Die neue Struktur

Da die Marke zudem nicht in den USA und China vertreten ist, fällt der Rückgang in Europa besonders schwer ins Gewicht: 582.766 Neuwagen 2022 bedeuteten ein Minus von 14,1 Prozent. Damit liegt Renault auf unserem Kontinent nur noch knapp 100.000 Autos vor Dacia. Der rumänische Hersteller konnte als einzige Allianz-Marke weltweit zulegen und seine Verkäufe um 6,8 Prozent steigern. Angesichts der dramatischen Zahlen versucht der Verbund nun einen Neustart. Das veränderte Kräfteverhältnis zwischen Renault und Nissan findet sich in der neuen Struktur wieder: Renault reduziert seine Anteile an dem japanischen Autobauer von bisher 43 auf 15 Prozent. Damit begegnen sich die Partner erstmals auf Augenhöhe, denn Nissan hält ebenfalls 15 Prozent der Renault-Aktien. Gleichzeitig soll die Zusammenarbeit weiter vertieft werden: Stehen heute 60 Prozent aller Modelle auf gemeinsamen Plattformen, sollen es 2026 mehr als 80 Prozent sein. Mitsubishi nutzt in Europa sogar Renault Clio und Captur als weitgehend unveränderte Basis für Colt und ASX.

 

Investitonen in die E-Mobilität

Mit dem Renault 5 startet 2024 auch die Elektroplattform CMF-BEV der Allianz, die Reichweiten von bis zu 400 km ermöglichen soll. Zudem erwartet der Verbund durch die neue Plattform eine Reduzierung der Modellkosten um ein Drittel. Auf ihr sollen auch der neue Renault 4, ein Crossover, und der nächste Nissan Micra aufbauen. Denn Nissan setzt ebenfalls auf E-Mobilität: Bis 2030 plant der Autobauer 15 neue E-Autos. 2028 will Nissan erste Stromer mit selbst entwickelten, modernen Feststoffbatterien auf den Markt bringen. Für eine hohe Rendite sollen bei Nissan und Renault in den nächsten Jahren jedoch vor allem gewinnstarke SUV sorgen: Renault ergänzt den Kadjar-Nachfolger Austral um die Langversion Espace und um das coupéartige Topmodell Rafale. Gleichzeitig lagert Renault sein Geschäft mit Verbrennungs- und Hybrid-Antrieben in ein Joint-Venture aus, an dem die Marke zu 50 Prozent beteiligt ist. Die andere Hälfte besitzt der chinesische Geely-Konzern. Auf diese Weise um sein Geschäft mit Verbrennern bereinigt, will Renault als "grüner Autobauer" für neue Investoren attraktiver werden.

 
Markus Bach Markus Bach
Unser Fazit

Die Allianz setzt auf eine vertiefte Zusammenarbeit und mehr Elektroautos, um aus der Krise zu kommen. Gerade letzteres ist bitter nötig: Mit Renault Zoe und Nissan Leaf war der Verbund einst E-Auto-Vorreiter. Doch das Geschäft mit den Stromern machen heute andere. Der Weg der Allianz zu mehr Gewinn pro Auto führt über die höheren Segmente. Allerdings ist gerade Renault unter den Käufer:innen nicht für große SUV, sondern vor allem für praktische Kleinwagen und Familienautos bekannt.

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