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Neuer VW Tiguan (2023): Erste Testfahrt Mit der Tiguan-Neuauflage ist das VW-Gefühl zurück

Stefan Miete 16.10.2023

Auch der neue VW Tiguan (2024) überzeugt einmal mehr mit typischen Volkswagen-Tugenden. Die lästigen Slider bleiben, nicht aber der zuletzt eher maue Qualitätseindruck. Die erste Testfahrt im Prototyp offenbart ein obendrein ungeahnt gutes Fahrwerk-Set-up.

Mit dem Tiguan hat Volkswagen einen Volltreffer gelandet. Das Erfolgsrezept des bislang über acht Millionen Mal gebauten Tiguan ist einfach – er ist der Golf unter den Kompakt-SUV. Übersichtlich, leicht zu bedienen und mit einem zeitgemäß sparsamen, breit gefächerten Antriebsportfolio bildet er die Schnittmenge unterschiedlichster Interessen. Wenn nötig, dürfen die stärksten Varianten aktuell sogar bis zu 2,5 Tonnen an den Haken nehmen. Im Frühjahr 2024 wird die dritte Modellgeneration starten. Im Prototyp des neuen VW Tiguan (2024) durften wir vorab schon eine Testrunde drehen. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Ausblick auf den VW Passat (2023) im Video:

 
 

Erste Testfahrt mit dem neuen VW Tiguan (2023)

Als technisches Fundament dient der weiterentwickelte Modulare Querbaukasten des Konzerns (MQB) für Fahrzeuge mit quer zur Fahrtrichtung eingebauten Motoren der folgerichtig als "MQB evo" firmiert. Evo steht dabei für technische Verfeinerungen, aber auch für mehr Platzangebot. Der neue VW Tiguan (2024) ist mit seinen 4,55 Metern 32 Millimeter länger als sein Vorgänger. Die Höhe von 1,64 Metern und auch die Breite von 1,94 Metern bleiben gleich, wie der Radstand auch. Trotz des relativ moderaten Wachstums vergrößert sich der Kofferraum um 33 auf jetzt 648 Liter. Die Kopffreiheit verbessert sich um zehn Millimeter. Wer wie wir zur ersten Testfahrt den Fahrersitz entert, erlebt auch in der dritten Modellgeneration das typische Tiguan-Gefühl. Einstieg, Sitzposition, Anordnung der Bedienelemente, Rundumsicht, Sitze – alles passt, wirkt unaufgeregt und sitzt wie angegossen. Das Kompakt-SUV wirkt geradezu spektakulär unspektakulär. Das VW-Gefühl ist zurück – auch qualitativ.

Völlig neu ist das Bediensystem. Serienmäßig gibt es im neuen VW Tiguan (2024) ein 12,9-Zoll-Touchscreen, optional 15 Zoll. Vor der Person am Steuer übernimmt ein weiterer, gut zehn Zoll großer Monitor die Aufgabe der Instrumente. Ähnlich wie beim Touareg lassen sich großformatige, gut ablesbare Bedienkacheln für verschiedenste Funktionen nach Gusto anordnen. Knapp darunter befinden sich die sogenannten "Slider", mit denen die Temperatur und die Lautstärkeregelung bedient werden. Sie sind ein Überbleibsel der mit dem ID.3 eingeschleppten Idee, dass es bei voller Fahrt – und ohne hinzuschauen – völlig problemlos sei, eine kleine Wischfläche punktgenau zu treffen und diese durch eine definierte horizontale Wischbewegung zu irgendeiner Aktion zu ermuntern, anstatt an einem simplen Knopf zu drehen. Während etwa Mercedes an den fummeligen Wischflächen an seinen Lenkrädern festhält, schafft VW sie gerade ab. Der Tiguan hat wieder ein vernünftiges Bedientasten-Volant, andere Modelle werden folgen. Gut so!

Die Konkurrenten:

 

Bemerkenswert gelassenes Fahrwerk

Eine der wichtigsten Neuerungen, die der weiterentwickelte Baukasten MQB mit sich bringt, ist das deutlich verbesserte Fahrwerk, dessen Grundarchitektur weiterhin aus einer MacPherson-Vorderachse und einer weiterentwickelten Vierlenker-Hinterachse besteht. Ein besonderes Highlight des neuen VW Tiguan (2024) ist dabei das aufpreispflichtige elektronisch gesteuerte Fahrwerk DCC Pro. Dahinter verbirgt sich eine aktive Dämpferregelung, die sich – unter Berücksichtigung von Parametern wie Brems-, Lenk- und Beschleunigungsvorgänge – permanent auf die jeweilige Fahrbahnbeschaffenheit einstellt. Hierbei kommen künftig nicht mehr die üblichen 1-Ventildämpfer zum Einsatz, sondern solche mit zwei Ventilen, wodurch die Zug- und Druckstufen noch exakter gesteuert werden. Die erste Testfahrt auf und rund um die geheime VW-Erprobungsstrecke in Ehra-Lessien nahe Wolfsburg macht deutlich, welchen positiven Effekt diese Maßnahme erzielt.

Der neue VW Tiguan (2024) bügelt Landstraßen dritter Ordnung in einer Weise glatt, wie es in dieser Klasse kein anderer schafft. Dabei pariert die Federung auch derbe Schläge oder schnell aufeinander folgende Bodenwellen. Mit unerschütterlichem Geradeauslauf und selbst bei höherer Geschwindigkeit liegt der Aufbau ruhig, lästiges Nachwippen oder Aufschaukeln sind mit DCC  Pro kein Thema. Effekte, die sonst gerade bei den SUV mit ihrer relativ hohen Sitzposition für Unwohlsein an Bord sorgen können. Erste schnelle Testrunden durch eng abgesteckte Pylonengassen zeigen ein narrensicheres Fahrverhalten, das man vom Tiguan kennt, der auch künftig wahlweise mit Front- oder Allradantrieb kommt. Apropos Antrieb: Das künftige Motorenprogramm besteht aus zwei Benzinern mit 1,5 und 2,0 Litern Hubraum in den Leistungsstufen 150 und 272 PS (110 und 200 kW) sowie dem bekannten 2,0-Liter-Turbodiesel mit 150 und 200 PS (110 und 147 kW). Die scharfe R-Variante mit ihren derzeit 320 PS entfällt.

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