Neuer Skoda Kodiaq (2024): Erste Testfahrt Der Kodiaq-Erfolg geht weiter
Der neue Skoda Kodiaq (2024) hat das Zeug, die Beliebtheit des tschechischen SUVs zu wahren. Warum? Beantworten die ersten Testkilometer mit einem Vorserienmodell.
(Letztes Update: Innenraumbilder; inhaltlicher Stand: 26.06.2023)
Auch Erfolgstypen kommen in die Jahre. Zwar hat der Skoda Kodiaq seit 2016 eine beachtliche Verkaufsbilanz mit weltweit bislang fast 792.000 gebauten, und in Deutschland bereits 114.200 verkauften Exemplaren vorzuweisen, doch ist die Automobilentwicklung in der Zwischenzeit keineswegs stehengeblieben. Hybrid-Technik zum Beispiel gibt es beim aktuellen Modell weder für Geld noch gute Worte. Das und vieles mehr ändert sich mit der zweiten Generation, deren Serienversion im kommenden Herbst vorgestellt und im Frühjahr 2024 auf den Markt kommt. Vorab darf die AUTO ZEITUNG in einem Prototyp des neuen Skoda Kodiaq (2024) für eine erste Testfahrt Platz nehmen. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Der Skoda Kodiaq (2024) im Video:
Erste Testfahrt mit dem neuen Skoda Kodiaq (2024)
Gelegenheit zur ersten Inaugenscheinnahme gab es zur ersten Prototyp-Testfahrt unlängst in Frankreich. Auch wenn es sich beim neuen Skoda Kodiaq (2024) um eine völlige Neuentwicklung handelt, stellt sich schnell heraus, dass viele positive Eigenschaften des Vorgängers erhalten blieben. Dafür steht nach wie vor nicht nur das üppige Platzangebot, sondern auch die Variabilität: Die Sitze in der zweiten Reihe sind asymmetrisch geteilt klappbar und in Längsrichtung verschiebbar. Ebenso sind die Rücksitzlehnen in der Neigung verstellbar. Neu: In der zweiten Reihe gibt es erstmals Seitenairbags. Wieder wird der Kodiaq auf Wunsch auch als Siebensitzer erhältlich sein. In dieser Variante profitieren die Menschen in der dritten Reihe von 15 Millimetern mehr Kopffreiheit.
Das Kofferraumvolumen beträgt beim Siebensitzer 340 bis 845 Liter, der Fünfsitzer kommt auf 910 Liter. Bei den Angaben für das Maximalvolumen hält sich Skoda noch zurück. Sie dürften aber keineswegs unter denen des Vorgängers liegen, welcher in dieser Disziplin die 2000-Liter-Grenze locker überschritt. Von außen ist der Kodiaq der zweiten Generation zweifelsohne als Kodiaq zu erkennen, wie die zweigeteilte Frontleuchten-Partie mit in der Serie voraussichtlich optionalen Voll-LED-Matrix-Scheinwerfer beweist.
Die Konkurrenten:
Neue Bedienstruktur
Im Armaturenbrett des neuen Skoda Kodiaq (2024) fällt ein bis zu 13 Zoll messender Touchscreen auf. Darunter befinden sich drei Dreh-Drücksteller, mit denen sich jeweils unterschiedliche Funktionen ansteuern lassen, was auf dem Bildschirm allerdings etwas klein angezeigt wird. Über den linken und rechten Dreh-Drücksteller lassen sich die Innenraum-Temperatur, die Sitzheizung und die Sitzklimatisierung ansteuern. Der Mittlere dient der Auswahl von Fahrprofilen, der Regelung der Luftverteilung, der Radiolautstärke und der Zoom-Funktion der Navigationskarte auf dem Bildschirm. Die Funktionsweise lässt sich wie folgt beschreiben: Ein kurzer Druck veranlasst das System zum Menüwechsel. Drehen bedeutet scrollen durch die angezeigten Funktionen, ein abermaliger Druck bestätigt die Auswahl. Wer lange drückt, kann konfigurieren, welche Funktionen ansteuerbar sind.
Neu ist ebenfalls die Platzierung des Wählhebels für das ausschließlich zum Einsatz kommende Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe an der Lenksäule nach Art des VW ID.3. Das ist bei der ersten Testfahrt zunächst gewöhnungsbedürftig. Dadurch aber, dass der Schalter Griffmulden auf der Rückseite besitzt, muss bei dessen Bedienung die Hand nicht vom Lenkrad genommen werden. Schaltpaddel für die manuelle Bedienung gibt es indes nach wie vor. Durch diese neue Platzierung des Wählhebels wandert die Scheibenwischer-Betätigung in den Blinkerhebel, was ebenfalls ein Umdenken erfordert, denn die manuelle Aktivierung der Wischer erfolgt über einen senkrecht zu bedienenden kleinen Hebel, ganz so wie bei früheren Modellen aus dem VW-Konzern die Wischintervalle eingestellt wurden. Der Heckwischer wird mit einem separaten kleinen Hebelchen oben auf dem Blinkerhebel aktiviert.
Clever dagegen: In der Mittelablage des neuen Skoda Kodiaq (2024) gibt es neuerdings eine duale Phonebox, die zwei Mobiltelefone gleichzeitig mit einer erhöhten Ladeleistung von 15 Watt aufzuladen. Unterdessen wird die Phonebox zur Akkuschonung gekühlt. Ein Display-Reiniger, der hässliche Fingerabdrücke auf dem Touchscreen beseitigt, findet sich unter der Armlehne.
Fünf Motorisierungen
Den Einstieg markiert beim neuen Skoda Kodiaq (2024) ein 1,5 Liter-TSI-Motor mit 150 PS (110 kW), der mit Mildhybrid-Technik bestückt ist und im Miller-Zyklus arbeitet. Das heißt: Das Einlassventil schließt früher als bei konventionellem Ottomotor, nämlich bevor der Kolben den unteren Totpunkt erreicht. Dadurch sinkt die Temperatur der in den Brennraum strömenden Luft. Die Folge: Eine geringere Abgastemperatur, weniger Schadstoffe, eine geringere Klopfneigung und ein höherer Wirkungsgrad. Zusätzlich kommt eine Zylinderabschaltung zum Einsatz. Je nach Lastzustand und Drehzahl läuft das Aggregat als Zweizylinder. Voll alledem bekommt man während der Testfahrt nichts mit, gleichwohl gefällt der Motor auf den ersten Kilometern mit Laufkultur und Drehfreude. Dem Fortkommen sind angesichts der Fahrzeuggröße und dem vermuteten Leergewicht (technische Daten liegen noch nicht vor) natürliche Grenzen gesetzt. Dennoch ist ein derart motorisierter Kodiaq alles andere als ein Verkehrshindernis.
Darüber rangiert ein erwartungsgemäß deutlich munterer 2,0-Liter TSI, der 204 PS (150 kW) leistet und mit Allradantrieb aufwartet. Neu ist der 1.5 TSI iV, eine Plug-in Hybrid-Variante mit einer Systemleistung von 150 kW, was 204 PS entspricht und den die Marke später nachreicht. Eine Hochvolt-Batterie mit einer Kapazität von 25,7 Kilowattstunden soll den Kodiaq rein elektrisch bis zu 100 Kilometer weit fahren lassen. Der Clou: Als Plug-in-Hybrid kann er mit bis zu 50 kW Gleichstrom laden. Freunde des Selbstzünders haben beim 2.0 TDI zwei Versionen zur Wahl: Die bekannte 150-PS-Variante sowie eine 193 PS (142 kW) starke Ausgabe, die ausschließlich mit Allradantrieb gekoppelt, ausgeliefert wird. Gewohnt kräftig und durchaus laufruhig mangelt es dem 150-PS-Aggregat ganz tief im Drehzahlkeller aber etwas an Antrittsstärke.
Hohes Komfort-Niveau
Für den Fahrkomfort hat die Marke ebenfalls viel getan: Eine bessere Geräuschdämmung, ein geänderter Hilfsrahmen an der Vorderachse und einer neuen Hinterachse sollen im Verbund mit erstmalig zum Einsatz kommenden adaptiven Zweiventil-Dämpfern den Fahrkomfort spürbar steigern. Die besondere Eigenschaft der Dämpfer besteht darin, dass sich nicht nur wie bisher der Druckstufe, sondern auch die Zugstufe verändern lässt. Insbesondere an der Hinterachse präsentiert der neue Skoda Kodiaq (2024) bei der ersten Testfahrt nun ein Ansprechverhalten, das in seiner Feinfühligkeit so bisher nicht bekannt war.
Man darf man gespannt sein, mit welchen Qualitäten die Serienversion final vorfährt. Klar dürfte sein: Die Erfolgsstory des Skoda Kodiaq geht auch nach 2023 weiter.