Mercedes A 220 d: Test über 100.000 km So schlägt sich die Dauertest-A-Klasse
Die Mercedes A-Klasse sieht sportlich aus, verfügt über das moderne Multimediasystem MBUX und ist mit etlichen Motorvarianten zu haben. Seit Oktober 2019 muss sich ein Mercedes A 220 d im Test über 100.000 Kilometer beweisen. Das Zwischenergebnis zum Dauertest nach 32.971 Kilometern!
Alltagstauglichkeit: Mit 4,42 Meter Außenlänge ist die Mercedes A-Klasse derzeit der einzige Kompakte im Fuhrparkt für den Test über 100.000 Kilometer. Inzwischen hat der Mercedes A 220 d rund 31.971 Kilometer abgespult und einigen Redaktionsmitgliedern bereits den Kopf verdreht. Mit 4,42 Meter Außenlänge ist die A-Klasse ein klassisches Kompaktauto. Dank angenehm kleinem Wendekreis und optionalem Einparkassistenten samt 360-Grad-Kamera "findet man auch in engen Parkhäusern oder in der Innenstadt fast immer einen passenden Parkplatz", notiert Technikredakteur Holger Ippen ins Fahrtenbuch des 100.000-km-Tests. 335 bis 1200 Liter Laderaumvolumen sind jedoch auch für einen Kompakten eher bescheiden, schließlich bieten Konkurrenten vom Schlag eines VW Golf mehr Stauraum. "Zwei mittelgroße Koffer mit Fotoausrüstung, und der Kofferraum ist voll", kritisiert deshalb etwa Fotograf Frank Ratering nach einem Shooting im Norddeutschen. Mercedes-A-Klasse-Modelle mit Turbobenziner bieten übrigens alle immerhin 370 bis 1210 Liter – bei den Versionen mit Turbodiesel wie dem Mercedes A 220 d benötigt der Bauraum für den AdBlue-Tank Platz.
Die Mercedes A-Klasse im Crashtest (Video):
Der Mercedes A 220 d im Test über 100.000 km
Das nervt: "Durch die geringe Bodenfreiheit schleift der Stuttgarter mit seiner Kunststoff-Lippe vorn über Verkehrsschwellen", kritisiert Testredakteur Paul Englert nach einer längeren Fahrt mit dem Dauertester mit der Mercedes A-Klasse. Testchef und Zwei-Meter-Mann Michael Godde stört sich beim Test über 100.000 km derweil an der "teilweise laut rauschenden Klimaanlage" sowie den "relativ kleinen Sitzen" des Mercedes A 220 d.
Das gefällt und nervt an der Dauertest-Mercedes A-Klasse
Das gefällt: Vor allem der Zweiliter-Turbodiesel des Mercedes A 220 d überzeugt im Test über 100.000 km. "Der Motor hat Qualm ohne Ende, läuft Tacho locker 240 km/h", notiert Tester Marcel Kühler nach einer längeren Dienstreise ins Fahrtenbuch. Auch die Effizienz des 190 PS starken Selbstzünders kann sich sehen lassen: "Fotoshooting im Süddeutschen, zurück nach Köln in die Redaktion, von da aus gleich weiter gen Hamburg in die Verlagszentrale – und das alles mit einem Durchschnittsverbrauch von nur 5,5 Litern“, notiert Stefan Miete, stellvertretender Chefredakteur, nach zwei Tagen am Steuer des Mercedes A 220 d beim Kilometerstand von 32.971. Tatsächlich brilliert der Benz mit seinem mustergültig sparsamen Zweiliter-Turbodiesel, der trotz überschaubarer 43 Liter Tankvolumen Reichweiten von weit über 800 Kilometern ermöglicht. Ein Extra-Lob erhält die Mercedes A-Klasse beim Test über 100.000 km von allen Fahrern für ihre zuverlässig und präzise arbeitenden Assistenzsysteme – darunter Spurhalte-und Spurwechselassistenten.
Dauertest-A-Klasse: Displays gut, Bedienung umstritten
Multimedia: "Auf die intelligente Sprachsteuerung des MBUX-Systems ist Verlass", vermerkt Technikredakteur Holger Ippen bei Kilometerstand 10.298 beim Test über 100.000 km mit dem Mercedes A 220 d. Auch die hochaufauflösenden und gut ablesbaren Displays gefallen. Mit der Bedienung via Lenkradtasten oder per Touchpad auf der Mittelkonsole stehen dagegen einige Kollegen auf Kriegsfuß: "Die Bedienung via Touchflächen am Lenkrad oder Touchpad auf der Mittelkonsole verlangt Eingewöhnung und lenkt teilweise stark vom Verkehrsgeschehen ab", meint etwa Tester Elmar Siepen zur Mercedes A-Klasse. Auch die kratzanfälligen Hochglanzoberflächen im Inneraum können nicht überzeugen.
Erste Inspektion des Mercedes A 220 d steht an
Werkstatt & Kosten: Bei 23.600 Kilometern vom 100.000-km-Test ließ sich der Rückwärtsgang des Mercedes A 220 d nicht mehr einlegen, und das Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe steuerte während der Fahrt nur noch die Gänge zwei, vier, sechs und acht an. Ein Werkstattaufenthalt brachte Klarheit: kein mechanischer Defekt, nur ein bekanntes Softwareproblem der Mercedes A-Klasse. Nach einem Update zeigte das Doppelkupplungsgetriebe keine Ausfallerscheinungen mehr.
Technische Daten der Mercedes A-Klasse
AUTO ZEITUNG 07/2020 | Mercedes A 220 d |
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Technik, Maße & Gewicht | |
Motor | 4-Zyl., 4-Vent., Turbodiesel |
Hubraum | 1950 cm³ |
Leistung | 140 kW/190 PS bei 4000/min |
Max. Gesamtdrehmoment | 400 Nm bei 1600 - 2600/min |
Getriebe | 8-Gang-Doppelkuppl. |
Antrieb | Vorderrad |
L/B/H | 4419/1796 (1992)/1440 mm |
Leergewicht | 1415 kg |
Kofferraumvolumen | 335- 1200 l |
Fahrleistungen & Verbrauch (Werksangaben) | |
0 - 100 km/h | 7,6 s |
Höchstgeschwindigkeit | 246 km/h |
Verbrauch (EU) | 4,2 l D/100 km |
CO2-Ausstoß (EU) | 114 g/km |
Preise | |
Grundpreis | 37.045 Euro |
Testwagenpreis | 54.686 Euro |
Schnell, sparsam und bestens vernetzt – die Mercedes A-Klasse macht im Fahralltag richtig Laune. So findet sie im Test über 100.000 km in der Redaktion viele Fans. Das Raumangebot ist allerdings eingeschränkt, und nach gut 20.000 km machte bereits das Doppelkupplungsgetriebe des Mercedes A 220 d Probleme. Nach einem Software-Update gab es jedoch keine Ausfallerscheinungen mehr.