Bürstner Lyseo TD (2024): Preis & Grundrisse des Teilintegrierten
Preis: Bürstner Lyseo TD (2024) ab 78.490 Euro
Ein typischer Teilintegrierter (hier die gängigen Wohnmobil-Bauarten erklärt) trägt Festbetten im Heck, ist bedingt wintertauglich und genügt oft auch nur für maximal vier Übernachtungsgäste. Bei Bürstner darf der Lyseo TD – grundrissabhängig – etwas aus der Reihe tanzen. Kein Wunder, ist der Campingprofi doch für seine Innovationen im Bereich "Hubbett" bekannt, weshalb gleich mehrere Grundrisse auf ungewöhnliche Schlaf- und Wohnraumanordnungen setzen. Der Einstieg in den Bürstner Lyseo TD (2024) gelingt ab 78.490 Euro mit dem kompakten Grundriss 594 auf gerade einmal 5,99 m Länge. Am oberen Ende der Preis- und Längenskala liegt der 744 für mindestens 86.490 Euro (Alle Preise: Stand März 2025) und einer Länge von 7,36 m.
Insgesamt stehen acht Grundrisse zur Auswahl, allesamt auf dem Camper-Bestseller Fiat Ducato aufbauend. Zudem sind die meisten Modelle der Baureihe auf serienmäßig zwei bis optional fünf Gäste ausgelegt, die Ausnahme bilden der 564 und der 684 G (2 – 4 Personen) sowie der 644 G, der ab Werk Platz für vier bietet, aber auch gegen Aufpreis nicht mehr. Den Namen "Lyseo TD" nutzen die Kehler:innen auch für eine weitere Baureihe, den Bürstner Lyseo TD Gallery. Doch der Hybrid aus Teilintegriertem und Alkoven mit aufblasbarer Schlafkoje steht preislich eine Stufe über dem klassischen Teilintegrierten, den wir hier vorstellen.
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Innenraum: Wintertauglichkeit ab Werk
Mit dem Bürstner Lyseo TD (2024) verspricht der Hersteller einen ganzjahrestauglichen Teilintegrierten. Dafür sorgt unter anderem der bei jedem Fahrzeug standardmäßig beheizte Thermo-Doppelboden. Für Wärme sorgt ab Werk – mit Ausnahme des 594 (hier: Truma Combi 4) – eine Truma Combi 6-Gasheizung (so den Wohnwagen heizen) mit sechs Kilowatt Leistung. Gegen Aufpreis lässt sich die Standard-Heizung im Winter-Paket (2220 Euro; 2370 Euro für 594) auch durch die Combi 6 E mit Gas-Elektro-Mischbetrieb austauschen und so anstelle ausschließlich über die zwei Gasflaschen (à 11 kg) auch mit Strom betreiben. Mit dabei sind dann auch Isolierung und Beheizung des Abwassertanks sowie Sitzheizung (Sitzheizungs-Auflagen im Test) im Fahrerhaus.

Doch Wintertauglichkeit ist nicht das einzige Steckenpferd des Bürstner Lyseo TD (2024). Der TI weiß auch mit seiner Grundrissaufteilung zu gefallen – zumindest wenn man auf der Suche nach ausgefallenen Wohnräumen ist. Natürlich gibt es auch unter den acht Modellen der Reisemobil-Baureihe welche, die der Norm entsprechen und Fest-Einzelbetten (690 G, 727 G) oder ein Queenbett (732, 736) im Heck platzieren sowie Sitzgruppe, Bad und Küche an den gewohnten Stellen stehen lassen. Spannender ist der Blick auf die anderen vier Grundrisse des Hubbett-Pioniers aus Kehl, die sich dieser Tatsache nutzen machen. Die technische Ausstattung ist übrigens bei allen acht Modellen weitestgehend identisch.
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Unterschiede & Gemeinsamkeiten: die Grundrisse des Bürstner Lyseo TD (2024)
Da zwischen den unterschiedlichen Grundrissen eine Längendifferenz vom immerhin 1,37 m klafft, fallen Aufbau und Ausstattung jeweils etwas anders aus. Die Modelle 594 und 684 G haben etwa im Frontbereich ein Hubbett für zwei Personen über der Dinette, die wiederum optional ebenfalls zum Doppelbett umgebaut werden kann – somit bieten beide bis zu vier Schlafplätze. Im Heck bleibt so genügend Platz für ein großzügiges Raumbad samt Kleiderschrank, was bei 5,99 (594) beziehungsweise 6,89 m (684 G) Außenlänge keine Selbstverständlichkeit ist. Die Grundrisse Lyseo TD 690 G und 727 G setzen dagegen auf Längs-Einzelbetten im Heck mit kleinem Variobad in der Fahrzeugmitte. Optional bieten sie bis zu fünf Schlafplätze durch eine umklappbare Dinette in der Front.
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Beispielhaft lässt sich das am kürzesten Grundriss, dem Bürstner Lyseo TD 594, veranschaulichen: Wo normalerweise das Heckbett zu finden ist, platzieren die Entwickler:innen ein großzügiges Heckbad mit separater Duschkabine (hier unsere Empfehlungen für Außenduschen). Auch der Kleiderschrank findet im Bad seinen Platz. Ebenfalls recht weit im Heck ist die Küche des 594. Sie kommt – wie bei allen Grundrissen – mit einem Dreiflammen Gaskocher (die besten Campingkocher im Test) und eine separat abdeckbaren Rundspüle. Arbeitsflächenerweiterungen bietet keine Lyseo-TD-Küche, doch dank der mit Ausnahme des 644 G stets leicht L-förmigen Zeile findet sich stets ein Platz zum Schneiden und Präparieren von Speisen. Das Volumen des serienmäßigen Kompressor-Kühlschranks (die besten Kühlboxen im Test) richtet sich nach dem Grundriss und fasst 133, 142 oder 175 l an Vorräten. Auf Wunsch lässt sich die Küche mit einem vollwertigen Gas-Backofen an Bord aufwerten.
Das Highlight des 594 ist dürfte die variable Sitzgruppe sein. Sie ist zwar recht TI-typisch in der Front untergebracht, bietet aber dank serienmäßigem Hubbett (140 – 194 x 200 cm) und optionalem Umbau zum Doppelbett (206 x 120 cm) Platz für vier auf gerade einmal 5,99 m und damit im Campervan-Maß. Zur Erinnerung: Hier allerdings mit Doppelboden, Raumbad und 2,05 m Stehhöhe. Ähnlich teilt auch der 684 G seinen Grundriss auf 6,89 m auf. Die beiden Modelle 644 G und 744 setzen dagegen nochmals auf eine stark abgewandelte Form des Standard-TI-Schnitts. Bei beiden Modellen wandert die Sitzgruppe ins Heck und bietet als Rund- (644 G) oder Eckbank (744) mit großem Mitteltisch Platz wie in einem luxuriösen Liner oder XXL-Caravan. Das Hauptbett der beiden Modelle wird ebenfalls als Hubbett unters Dach geschnallt. Besonderheit des 744: Die Frontdinette bleibt weiter bestehen, dafür muss mit einem Kompaktbad vorliebgenommen werden. Der 644 G sondert dagegen das Fahrerhaus durch ein Raumbad zwischen Wohnraum und Cockpit komplett ab.
Den Bürstner Lyseo TD (2024) bieten die Kehler:innen natürlich auch mit dem "Harmony Line" genannten Vorteilspaket an. Die Sonderausstattung hübscht nicht nur innen wie außen die Optik etwas auf, darunter mit 16-Zoll-Alufelgen, anderen Seitenverkleidungen in der Küche oder bestickten Polstern, sondern fügt auch funktionelles Zubehör hinzu. So etwa Kassettenplissees im Fahrerhaus, ein aufstellbares Panoramafenster in der T-Haube, indirekte Beleuchtung (so im Camper LED-Lichtleisten nachrüsten) unter den Dachstauschränken, die "Premium XL"-Aufbautüre samt Fliegengitter und Zentralverriegelung sowie Variorollos im Wohnraum. Bei einigen Grundrissen (644 G, 690, 727, 732, 736 und 744) kommt auch eine Garagentüre auf der linken Seite hinzu, womit das Paket 4990 Euro kostet. Die Grundrisse ohne zweite Garagentüre (594, 684) erhalten die Zusatzausstattung für 4490 Euro.
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Basisfahrzeug: Fiat Ducato
Für den Bürstner Lyseo TD (2024) setzt der Hersteller stets auf das beliebteste Camper-Basisfahrzeug, den Fiat Ducato. Zur Wahl steht ein 2,2-l-Turbodiesel (hier die Geschichte des Dieselmotors) in zwei Leistungsstufen. Ab Werk leistet der Antrieb 120 PS (88 kW), was bei 3500 kg zulässiger Gesamtmasse durchaus etwas(zu) wenig sein dürfte. Zudem ist das Standard-Triebwerk ausschließlich mit dem Sechsgang-Schaltgetriebe zu haben. Daher ist ein Upgrade auf die Leistungsstufe mit 140 PS (103 kW) durchaus sinnvoll. Mit dieser Motorisierung ist auch das Achtstufen-Automatikgetriebe (Arten, Aufbau und Funktion erklärt) optional lieferbar. Noch mehr Leistung ist mit dem 180 PS (132 kW) starken Motor lieferbar – dann obligatorisch mit der Wanderautomatik.
Ab Werk stehen die unter sieben Meter langen Grundrisse Bürstner Lyseo TD (2024) auf dem Light-Chassis mit 3500 kg Gesamtmasse, bei allen Modellen darüber ist bereits eine Auflastung auf 3850 kg im Kaufpreis inbegriffen – eine Ablastung auf 3650 kg optional jedoch auch möglich. Einige Grundrisse (Ausnahme: 594, 644 G) lassen sich zudem auf das Maxi-Chassis von Fiat setzen, womit sich optional auch bis zu 4400 kg Gesamtmasse realisieren lassen.