LED-Lichtleisten im Wohnmobil: So 12-V-Lichtstreifen einbauen
Das richtige Licht sorgt für die richtige Stimmung. Doch was in den eigenen vier Wänden durch diverse Lampen gut realisierbar ist, kann sich unterwegs im Wohnmobil als trickreich herausstellen. Wir erklären, wie man mit nachrüstbaren 12-V-LED-Lichtleisten den Camper unabhängig vom Alter oder Modell von innen zum Strahlen bringt.

- Worauf beim Kauf von LED-Lichtleisten für den Camper achten?
- LED-Lichtleisten für Wohnmobile: Varianten im Überblick
- LED-Lichtleisten selbst einbauen: Unsere Kurzanleitung
- Wie viel Strom verbrauchen LED-Lichtleisten im Camper?
- Sind LED-Lichtleisten für den Außenbereich am Wohnmobil geeignet?
- Wie teuer ist der Einbau der Lichtleisten?
Viele Camper:innen kennen die Situation wohl nur zu gut: Während eine Person noch etwas lesen möchte, möchte die andere Person vielleicht bereits schlafen. Auf engem Raum dann den richtigen Mix aus ausreichender Beleuchtung zu finden, kann schwierig sein. Auch nimmt die Beleuchtung Einfluss auf die Stimmung. Viel zu grelles, weißes Licht am Abend wirkt sich negativ auf den Schlaf aus, zu dunkel soll es aber auch nicht sein. Moderne Wohnmobile bieten daher oft ein exakt auf solche Situationen ausgelegtes, mehrstufiges Beleuchtungssystem, oft sogar mit App-Steuerung und voreingestellten Lichtstimmungen. Besitzer:innen älterer Camper müssen dagegen häufig auf den Luxus moderner, dimmbarer LED-Beleuchtung im Wohnbereich verzichten. Abhilfe schaffen jedoch nachrüstbare 12-V-LED-Lichtleisten.
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Worauf beim Kauf von LED-Lichtleisten für den Camper achten?
Beim Einsatz im Wohnmobil unterscheiden sich die Anforderungen von denen im Wohnbereich deutlich. Wichtige Kriterien beim Kauf von LED-Lichtleisten für den Camper:
Spannung: Für den Betrieb im Bordnetz ist eine 12-V-Gleichstromversorgung (DC) erforderlich, während Lichtleisten für zu Hause mit 230 V und Wechselstrom (AC). Zwar hat ein Wohnmobil im Normalfall auch einen 230-V-Stromkreis. Dieser funktioniert aber nur, wenn der Camper am Stellplatz mit Landstrom versorgt wird. Das ist jedoch nicht immer möglich, weshalb die Lampen am 12-V-Gleichstromkreis angeschlossen werden sollten.
Flexibilität: Starre LED-Streifen eignen sich für gezieltes Licht, etwa als Arbeitslicht über der Küche. Flexible Bänder oder Schläuche sind ideal für indirekte Beleuchtung, etwa auf Dachstauschränken, hinter Möbeln oder in Spalten der Verkleidung versteckt.
Lichtfarbe: Hier ist die Wahl von persönlichen Vorlieben abhängig. Warmweiß (3000 K) schafft in der Regel eine gemütliche Atmosphäre, Tageslichtweiß (6000 K) eignet sich dagegen für Arbeitsflächen, RGB-Lichtbänder sorgen für farbige Akzente in der Lichtgestaltung.
Montageoptionen: Je nach Montageort und Aufwand, den man beim Einbau betreiben möchte, kommen Klebeband, verschraubbare Profile oder Clips zum Einsatz.
Schalter und Steuerung: Je nach Modell sind Dimmer, Fernbedienungen oder App-Bedienung möglich. Doch es gibt auch LED-Leisten mit einem klassischen Kippschalter.
LED-Lichtleisten für Wohnmobile: Varianten im Überblick
Starre LED-Leuchten
Grundsätzlich lassen sich zwei verschiedene Arten von LED-Lichtleisten unterscheiden: starre Leuchten oder flexible Lichtstreifen. Starre Versionen lassen sich vor allem als direkte Beleuchtung einsetzen. Die Lampen dienen beispielsweise für die Beleuchtung der Küchenzeile, Sitzecke oder können als Leselicht genutzt werden. Sie helfen somit bei Tätigkeiten, die eine starke und gute Ausleuchtung benötigen. Unsere Empfehlungen:
Dream lighting 12 V LED-Lichtleiste: Die Dream lighting LED-Lichtleiste eignet sich dank der Spannungsversorgung mit 12 V für den Einsatz im Wohnmobil. Mit einer Länge von 60 cm und einer tageslichtähnlichen Lichtfarbe von 6000 K kann damit beispielsweise der Koch- oder Essbereich ausgeleuchtet werden. Der fluoreszierende Knopfschalter soll im Dunklen das Auffinden vereinfachen. Beim Einschalten kann zwischen halber und voller Lichtstärke gewählt werden.
Mertturm LED-Lichtleiste: Mit 6000 Lumen kaltweiß leuchtend eignet sich die Mertturm LED-Lichtleiste ebenfalls für Bereiche im Camper, die eine starke Ausleuchtung benötigen. Die Spannungsversorgung erfolgt ebenfalls per 12 V Gleichstrom. Mit 42 cm Länge ist sie etwas kompakter, dafür aber auch platzsparender als das Modell von Dream Lighting. Die Montage kann entweder per doppelseitigem Klebeband oder mithilfe von mitgelieferten Profilen erfolgen.
Flexible LED-Leuchtbänder
Die LED-Lichtstreifen dienen hingegen der indirekten Beleuchtung. So können sie an der Decke eingesetzt werden, um den Raum optisch höher wirken zu lassen und eine gemütliche Stimmung zu erzeugen. Gleiches gilt für die Beleuchtung der Wände, die ebenfalls mithilfe flexibler Lichtbänder angestrahlt werden können. Ebenfalls lassen sie sich am Boden montieren und ermöglichen so als indirekte Bodenbeleuchtung eine bessere nächtliche Orientierung. Je nach Ausführung kann es sein, dass ein separater Schalter für die Beleuchtung gekauft werden muss. Unsere Empfehlungen:
Paulmann yourLED Stripe: Die Firma Paulmann bietet einen flexiblen LED-Lichtstreifen an, der sich dank seiner kompakten Größe für eine indirekte Beleuchtung anbietet. Der mit 3000 K warmweiß leuchtende Streifen benötigt eine 12-V-Spannungsversorgung. Die Montage des drei Meter langen Streifens erfolgt recht simpel per Klebeband auf der Rückseite. Zur Bedienung des LED-Lichtbandes wird allerdings ein Schalter benötigt, der separat gekauft werden muss.
Aled Light LED Strip: Wer es etwas bunter mag, kann auf den Aled Light LED Strip zurückgreifen. Über die Helligkeit macht der Hersteller keine Angaben, allerdings lassen sich mithilfe der Fernbedienung oder der Smartphone-App insgesamt 20 Farben einstellen. Die Spannungsversorgung des fünf Meter langen Streifens erfolgt wie für den Camper benötigt per 12-V-Gleichstrom. Das Band lässt sich laut Hersteller bei Bedarf auch an den entsprechenden Markierungen kürzen.
LED-Lichtleisten selbst einbauen: Unsere Kurzanleitung
12-V-Versorgungskabel ausfindig machen: Mithilfe eines Schaltplans und eines Spannungsprüfers muss ein Kabel ausfindig gemacht werden, das mit geschalteten 12 V bestromt wird und die Lichtleiste mit Spannung versorgen kann. Alternativ muss ein Wechselrichter zum Einsatz kommen.
Stromversorgung trennen: Die Arbeiten an elektrischen Systemen sollte grundsätzlich nur an spannungsfreien Bauteilen stattfinden. Vor dem Einbau ist deshalb die Stromversorgung zu unterbrechen.
LED-Leiste montieren: Mithilfe von doppelseitigem Klebeband kann das Lichtband verlegt werden. Die Oberfläche sollte glatt und möglichst fettfrei sein, daher sind lackierte Oberflächen ideal. Auf naturbelassenem Holz hilft die Nutzung eines verschraubbaren Profils, durch das die Leuchten durchgeführt werden. Im Anschluss kann, falls vorhanden, der Schalter für die LED-Lichtleisten an einen passenden Ort verlegt werden.
Anschlusskabel vorbereiten: Je nach Ausführung kann es sein, dass sich am Kabel ein regulärer Stecker befindet. Ist das der Fall, muss das Kabel kurz über dem Stecker abgetrennt werden. Mit einer Abisolierzange lässt sich die Isolierung der Kabel entfernen.
Kabel verbinden: Die abisolierten Kabelenden mithilfe von Abzweigverbindern an die vorher ausfindig gemachte 12-V-Leitung anschließen. Dazu muss diese dort ebenfalls gekappt, abisoliert und mit der Abzweigung wieder verbunden werden.
Funktionsprüfung: Nachdem alles angeschlossen wurde, kann der Strom wieder eingeschaltet und die LED-Leiste auf Funktion geprüft werden.
Wie viel Strom verbrauchen LED-Lichtleisten im Camper?
Der Verbrauch hängt von Länge, Leistung und Betriebsdauer ab. Im Vergleich zu Halogenlampen ist der Strombedarf jedoch deutlich geringer, er liegt bei LED-Leisten bei rund zehn Watt pro Meter. Somit lässt sich die Beleuchtung auch bei freiem Stehen – diese Regeln gelten fürs Wildcamping in Deutschland – ohne Landstrom über die Aufbaubatterie betreiben, ohne diese schnell zu leeren.
Sind LED-Lichtleisten für den Außenbereich am Wohnmobil geeignet?
Nur LED-Streifen mit entsprechender IP-Schutzklasse (mindestens IP65) eignen sich für den Einbau im Außenbereich. Wer LED-Leisten ohne Spritzwasserschutz etwa als Markisen- oder Vorzeltlampe nutzt, riskiert bei Wassereintritt Kurzschlüsse und teure Folgeschäden an der Fahrzeugelektronik.
Wie teuer ist der Einbau der Lichtleisten?
Wer den Einbau selbst vornimmt, muss nur für die Kosten des Materials und der LED-Lichtleisten aufkommen. Sollte der Einbau allerdings durch eine professionelle Werkstatt geschehen, muss der dort geltende Stundensatz berechnet werden. Der Aufwand für den Einbau kann je nach Wohnmobil und Zugänglichkeit der Elektrik mehr oder weniger Zeit in Anspruch nehmen. Ein individueller Beratungstermin vor Ort kann hier Klarheit schaffen. Mit einem niedrigen dreistelligen Betrag muss für den Einbau in jedem Fall gerechnet werden.