Neuer BYD Seal U (2024): Erste Testfahrt So fährt das chinesische SUV

Nachdem BYD im Herbst 2023 den schmucken Seal ins Rennen geschickt hat, beweist die chinesische Marke jetzt buchstäblich Familiensinn und schickt den neuen BYD Seal U (2024) als praktisches SUV hinterher. Erste Testfahrt!

Mit 4,79 m Länge ist der neue BYD Seal U (2024) in der Mittelklasse zu Hause und mit den gleichen sanften Linien gezeichnet wie die Limousine. Er tritt gegen Modelle wie den Skoda Enyaq oder den Ford Mustang Mach-E an und überrascht dabei vor allem mit seiner Preispositionierung. Denn während die Konkurrenz gerne einen satten Aufschlag für den neuen Aufbau nimmt, setzt BYD den Rotstift an und streicht 3000 Euro: Wo die Limousine bei 44.990 Euro startet, steht das SUV deshalb schon mit 41.990 Euro ("Comfort" mit 71,8 kWh-Akku) in der Liste (Stand: Februar 2024). Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Leslie & Cars zeigt den BYD Seal U (2024) im Video:

Neuer BYD Seal U (2024) mit 218-PS-Frontantrieb

Möglich wird das freilich nur, weil die beiden Seehunde bis auf den Namen wenig miteinander gemein haben. Denn der Seal U steht auf einer anderen, eine halbe Generation älteren Plattform und fährt mit einem sehr viel weniger ambitionierten Antrieb: Ein Frontmotor mit 160 kW (218 PS) muss deshalb reichen, und statt einer strammen Abstimmung für Petrolheads gibt es für Lenkung und Fahrwerk ein eher gemütliches Setup, das Rücksicht nimmt auf die Pampersfraktion, wie die erste Testfahrt zeigt. Immerhin: Den Sprint von null auf 100 Sachen schafft auf der neue BYD Seal U (2024) in unter zehn Sekunden, was bei einer Familienkutsche noch für Fracksausen reichen dürfte. Und dass er nur 175 statt 180 km/h erreicht, stört auf der Electric-Avenue ohnehin keinen.

Dafür allerdings macht der neue BYD Seal U (2024) dem "Utility" im Namen alle Ehre und bietet bei 2,75 m Radstand auch in der zweiten Reihe noch genügend Platz und mit neigbaren Rückenlehnen obendrein viel Komfort für die Hinterbänkler:innen. Der Kofferraum hinter der elektrischen Klappe fasst samt des Souterrains 570 l, kann auf bis zu 1440 l erweitert werden und ist damit spürbar größer als bei der Seal Limousine. Da kann man dann auch verschmerzen, dass es diesmal keinen Frunk gibt und man das Ladekabel hinten in den doppelten Boden friemeln muss.

Die Konkurrenten:

• Ford Mustang Mach-E

• Skoda Enyaq

• Toyota bZ4X

Nobler Innenraum im neuen BYD Seal U (2024)

Keine Abstriche macht BYD dagegen beim Ambiente: Genau wie der Seal wirkt bei der ersten Testfahrt auch der Seal U betont nobel, fühlt sich überall fein und vornehm an und leistet sich – zum Beispiel um den Wählhebel fürs Getriebe – den gleichen Zierrat aus Bleikristall-Imitat wie BMW bei 7er & Co. Dazu gibt es eine großflächige Ambientebeleuchtung in den Türen sowie im teilweise transparenten Cockpit und ein – typisch chinesisch – verspieltes Infotainment mit einem drehbaren XXL-Tablet vor der Mittelkonsole samt Selfiekamera und Karaokemikrofon.

Wie alle Stromer aus Shenzhen kommt der neue BYD Seal U (2024) mit jener ominösen Blade-Batterie daher. Ihre Zellen sind nicht rund oder prismatisch, sondern dünn und lang wie die Klingen eines Messers und erstrecken sich im Unterboden über nahezu die gesamte Fahrzeugbreite. Das erhöht nicht nur die Sicherheit und senkt die Kosten. Es ermöglicht auch eine sehr kompakte und vor allem flache Batterie, die obendrein zum integralen Bestandteil der Plattform wird und so die Steifigkeit erhöht und im Gegenzug das Gewicht senkt.

Technische Daten des neuen BYD Seal U (2024)