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Peugeot 408: Unser Fazit nach einem Jahr Dauertest

Jürgen Voigt Geschäftsführender Redakteur Test & Technik

Der Peugeot 408 überzeugte im Dauertest nicht nur mit markantem Design. Dennoch erwiesen sich einige
Details des Plug-in-Hybrids als verbesserungswürdig.

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Inhalt
  1. Der Peugeot 408 im Dauertest: die Fakten zum Auto
  2. Preis und Ausstattung des Testwagens
  3. Kontroversen bei i-Cockpit & Vordersitzen, gute Verarbeitung
  4. Licht und Schatten beim Fahrkomfort
  5. Der 408 fährt effizient, egal in welchem Modus
  6. 5 Fakten zum Dauertestwagen
  7. Auf einen Blick: Positives und Negatives
  8. Technische Daten des Peugeot 408 1.6 Hybrid 225 e
  9. Kosten
  10. Fazit

 

Der Peugeot 408 im Dauertest: die Fakten zum Auto

Selten sorgte ein Neuzugang im Dauertest-Fuhrpark für so viel Aufmerksamkeit wie der Peugeot 408, als er im April 2024 seinen Dienst antrat. Mit der Mittelklasse-Baureihe setzt die Marke ganz klar auf ein spektakuläres Design, was bei den meisten Betrachtern gut ankommt. Das knapp 4,70 m lange Mittelklasse-SUV besticht nicht nur durch seine flache, coupéhafte Linie, sondern auch durch markante, teils fast schon provokante Details wie säbelzahnartige Tagfahrlichter. Aber auch die brillant schimmernde – übrigens aufpreisfreie – Sonderlackierung in Obsession Blau fällt auf. 

Für ein Jahr begleitete uns der Beau aus Frankreich über eine Strecke von gut 32.000 km und – so viel vorweg – hat uns nie im Stich gelassen. Ernsthafte Defekte leistete sich der Peugeot nicht, obwohl er als technisch anspruchsvolle Topversion antrat. Der mit 225 PS (165 kW) stärkste 408 ist ein Plug-in-Hybrid, der einen 1,6-l-Turbo-Benziner (180 PS/132 kW) mit einer in der Achtstufen-Automatikgetriebe arbeitenden E-Maschine kombiniert. Die elektrische Leistung liegt bei 81 kW (110 PS), gespeist wird der E-Antrieb von einer Lithium-Ionen-Batterie mit 12,4 kWh Speicherkapazität.
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Der Peugeot 408 (2022) im Video:

 
 

Preis und Ausstattung des Testwagens

Der Blick in die Preisliste und auf die Testwagen-Ausstattung entlockte dem einen oder anderen ein überraschtes "Oh la la!" Denn als 1.6 Plug-in-Hybrid 225 GT e-EAT8 trägt dieser Peugeot 408 nicht nur eine sperrige Typenbzeichnung, sondern geht auch richtig ins Geld. Der Grundpreis lag zu Testbeginn bei 51.800 Euro und ist immerhin bis heute (Ausgabe 16/2025) stabil geblieben. Da bei der Topmotorsierung die sehr umfangreiche GT-Ausstattung serienmäßig ist, relativiert sich der Preis ein wenig.

An Extras leistete sich unser Dauertestwagen das Premium-Paket (induktive Smartphone-Ladestation, Focal Soundsystem), das Surrounding-Paket (u.a. 360-Grad-Rundumsicht per Kamera, Auspark-Assistent, Rear Cross Trafic Alert und Totwinkelassistent) sowie einen Onboard-Charger für eine Ladeleistung von maximal 7,4 kW (Serie: 3,7 kW). Zusammen mit den auffällig gestylten 20-Zoll-Rädern "Monolithe" summierte sich der Testwagenpreis auf 54.800 Euro. Kurios: Nicht im Preis inbegriffen ist eine Sitzheizung. Das fällt vor allem im Elektrobetrieb bei einstelligen Temperaturen auf, weil der 408 den Innenraum dann nur schleppend aufheizt.

Nützliches Zubehör rund um den Plug-in-Hybrid:

 

Kontroversen bei i-Cockpit & Vordersitzen, gute Verarbeitung

Das Cockpit des Peugeot 408 1.6 Hybrid 225 e.
Foto: Daniela Loof

Wie nicht anders zu erwarten, enthielten die ersten Einträge im Dauertest-Logbuch nicht nur positive Bemerkungen zum Design, sondern beschäftigten sich auch mit dem für Peugeot typischen i-Cockpit mit extrem tief positioniertem Mini-Lenkrad. Autor Johannes Riegsinger meinte dazu: "Das i-Cockpit gibt Antworten auf ungestellte Fragen. Ich persönlich finde es albern und finde keine mir passende Sitzposition." Mit dieser Meinung war er nicht allein. Andere Kolleg:innen wie Redakteur Elmar Siepen kamen im i-Cockpit besser zurecht: "Das i-Cockpit sorgt dafür, dass ich mit meinen 1,80 m das Instrumenten-Display über das Lenkrad hinweg ordentlich einsehen kann." Einig waren sich die meisten jedoch, was den Sitzkomfort auf den edel anmutenden Alcantara-Stoff-Kunstleder-Sitzen angeht.

Auf Anhieb wirken die Sitze zwar bequem und gut dimensioniert, auf Langstrecken setzen jedoch spätestens nach etwa einer Stunde Ermüdungserscheinungen am Gesäß und im Rücken ein. Aus dem Innenraum gab es auch Positives zu vermelden. Die Menschen auf der Rückbank freuten sich über viel Beinfreiheit. Auch der Abstand zum niedrig verlaufenden Dachhimmel war ok. Beim Einsteigen musste man aber den Kopf ein wenig einziehen, und dabei fiel auch der hochgezogene Seitenschweller auf, über den man – vorn wie hinten – beim Einsteigen schon mal stolpert. Überzeugen konnte der Qualitätseindruck des Interieurs. So meinte Crossmedia-Chefredakteur Markus Bach: "An der guten Materialauswahl und Verarbeitung im Peugeot 408 merkt man, dass die Marke Peugeot im Stellantis-Konzern gegen VW positioniert wurde." 

Die Bedienung des Online-vernetzten Infotainments läuft über den Touchscreen manchmal etwas schleppend. Der Ausstattungsumfang (die GT-Ausstattung ist Serie beim 225 PS starken Peugeot 408 Plug-in-Hybrid) kann sich sehen lassen: bis zu acht Nutzerprofile, konfigurierbare virtuelle Tasten, USB- und Bluetooth-Schnittstellen, Navigation mit Live Traffic-Infos, Telematikdienste. Die induktive Ladestation und das gut klingende Focal-Soundsystem gibt es im Premium-Paket (1100 Euro).

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Licht und Schatten beim Fahrkomfort

Widersprüchliche Einträge finden sich im Dauertest-Logbuch zum Thema Fahrkomfort, was sicherlich auch mit den unterschiedlichen Erwartungshaltungen zu tun hat, mit denen man dem Peugeot begegnet. Chefredakteur Stefan Miete störte sich daran, dass "der 408 so stocksteif selbst über kleine Fahrbahnunzulänglichkeiten hoppelt, als sei er auf Holzrädern unterwegs". Er erkannte aber an, dass "immerhin der Aufbau auch auf ruppigen Pisten ruhig bleibt". Redakteur Elmar Siepen attestierte dem 408 hingegen "ein ordentliches Abrollverhalten, trotz der 20-Zöller". Fassen wir es mal so zusammen: Mit der üppigen Optionsbereifung rollt der Peugeot 408 recht laut ab und verarbeitet besonders bei niedrigem Tempo Unebenheiten nur widerwillig. Bei höherem Tempo federt er jedoch auch gröbere Kanten und Wellen im Belag zuverlässig weg und liefert damit einen guten Langstreckenkomfort.

Was Licht und Schatten beim Antriebsverhalten des Peugeot angeht, war sich die Redaktion weitgehend einig. Allerdings bemerkte Redakteur Martin Urbanke nach der einen oder anderen Vollgasetappe: "Je nach Akkustand rennt der Peugeot 408 Hybrid locker über 230 km/h oder aber laut Tacho auch nur 195 km/h und wirkt dann wie zugeschnürt." Im Alltagsbetrieb überzeugte der Antrieb durch spontanes Ansprechen und kraftvolle Beschleunigung bei kultiviertem Lauf. Bei Nässe verloren die Vorderräder ob der gebotenen Kraft aber zuweilen an Halt und Traktion. Auch die Achtstufen-Automatik verstolperte sich schon mal, wenn man etwas beherzter auf dem Gaspedal herumtanzte.

Im automatisch oder manuell angewählten EV-Elektromodus überraschte der immerhin über 1,7 t schwere Testwagen mit durchaus munterem Antritt bis hinauf zu 135 km/h. Die Krux: Die Freude über den lokal emissionsfreien Schub währte nur kurz. Denn der kleine 12,4 kWh-Akku ermöglichte im Test lediglich eine E-Reichweite von 47 km, im Winter auch deutlich weniger. Und mal eben schnelles Nachladen verweigerte der mit maximal 3,7 kW Ladeleistung arbeitende Onboard-Lader. Die im Testwagen optionalen 7,4 kW erlaubten immerhin eine Vollladung in knapp zwei Stunden an einer 22 kW-AC-Ladesäule. 

 

Der 408 fährt effizient, egal in welchem Modus

Doch ganz gleich, ob Hybrid- oder Elektromodus, mit dem Peugeot 408 1.6 Plug-in-Hybrid 225 GT ist man immer sehr sparsam unterwegs, was die Testverbräuche von 5,65 l Benzin plus 5,65 kWh Strom auf 100 km belegen. Selbst mit leerem Hybrid-Akku kletterte der Verbrauch laut Verbrauchsanzeige nur selten über 6,5 l auf 100 km. Die Dynamik, die der effiziente und kräftige Antrieb verspricht, kann der Peugeot nur begrenzt in Fahrspaß umsetzen. Zwar bauen die 20 Zoll großen Goodyear Eagle F1 Pneus ordentlich Grip auf. In der recht direkt übersetzten Lenkung und auch auf der Bremse fehlt es aber an Gefühl und Dosierbarkeit. Das Eigenlenkverhalten bei Lastwechseln ist etwas diffus und schafft bei harter Gangart nur wenig Vertrauen. Auf die Fahrsicherheit im Alltag hat dies allerdings keinen Einfluss, hier gibt es nichts auszusetzen.

Der Peugeot 408 1.6 Hybrid 225 e fährt durch eine Kurve, von schräg hinten fotografiert.
Foto: Daniela Loof

Dennoch zeigte der Peugeot im täglichen Umgang ein paar Eigenheiten, wie zum Beispiel die unruhige automatische Spurführung des Drive Assist oder das verzögerte Starten des digitalen Betriebssystems. Bis Infotainment, Navi oder auch die Rückfahrkamera betriebsbereit sind und dann auch unerwünschte Assistenten wie die akustische Tempolimit-Warnung abgeschaltet werden können, dauert es ein wenig.

Wirkliche Defekte gab es im Dauertest keine. Auf einer Dienstreise durchs auf 40° C aufgeheizte Italien erschien im Display kurzzeitig der Warnhinweis "Elektromotor defekt, Fahrzeug stoppen, Fachwerkstatt aufsuchen", der nach Ausschalten und Neustart auch genauso schnell wieder verschwunden war und nicht mehr auftauchte. Andere kleine Ärgernisse blieben jedoch wie die bei Regen schnell verschmutzende Kameralinse, schlechte Rundumsicht oder der fehlende Heckwischer. Dafür sind die vorderen Wischer mit integrierten Waschdüsen ausgerüstet, die für eine schnelle und zuverlässige Reinigung der Scheibe sorgen.

Der aktuelle Dauertest-Fuhrpark:

 

5 Fakten zum Dauertestwagen

  • Antrieb: Mit einer Systemleistung von 165 kW (225 PS) ist der Plug-in-Hybrid die Topmotorisierung im 408

  • Elektrobetrieb: Die kleine Batterie erlaubt nur geringe E-Reichweiten und die 40 km

  • Fahrleistungen: Elektrisch sind 135 km/h, mit Verbrenner bis zu 233 km/h drin. Verbrauch: unter sechs Liter

  • Raumangebot: Trotz der flachen, coupéhaften Form sehr gut, auch im Kofferabteil

  • Alternative: Der vollelektrische E-408 GT (157 kW/214 PS) kostet sogar etwas weniger als der Plug-in-Hybrid

 

Auf einen Blick: Positives und Negatives

Positiv:

  • Das Design des Peugeot 408 mit seinen markanten Details sticht hervor und ist in sich schlüssig

  • Großer Laderaum mit 471 bis 1545 Liter Volumen (mit Focal-Soundsystem: 454 bis 1528 l)

  • Die optionale Focal-Soundanlage mit Hochtönern in den A-Säulen klingt impulsiv und harmonisch

Negativ:

  • Hinter dem kleinen, tief positionierten Lenkrad findet nicht jeder die richtige Sitz- und Sichtposition

  • Serienmäßig schlappe 3,7 kW Ladeleistung. 7,4 kW kosten extra, einen CCS-Schnellladeanschluss gibt es nicht

  • Der Drive Assist nervt manchmal mit unruhiger Querführung und unsauberer Fahrspur-Zentrierung

 

Technische Daten des Peugeot 408 1.6 Hybrid 225 e

AUTO ZEITUNG 16/2025Peugeot 408 1.6 Hybrid 225 e
Technik
Motor4-Zyl., 4-Vent., Turbo; 1598 cm³
Antrieb8-Stufen-Autom. mit E-Motor; Vorderrad
Systemleistung165 kW/225 PS
Leistung Verbrenner/E-Motor132 kW (180 PS)/81 kW (110 PS)
Systemdrehmoment360 Nm
Drehmoment Verbrenner/E-Motor300/320 Nm
Kapazität12,4 kWh
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)4687/1848 (2062)*/1478 mm
Leergewicht/Zuladung (Test)1722/498 kg
Kofferraumvolumen536-1611 l
Fahrleistungen
Beschleunigung 0-100 km/h7,7 s
Höchstgeschwindigkeit233 km/h
Bremsweg aus 100 km/h kalt/warm35,4/34,6 m
Verbrauch auf 100 km (WLTP/Test)1,2 l S + 20,6 kWh/5,56 l S + 5,65 kWh
Elektrische Reichweite (Test)47 km
Preise
Grundpreis51.800 €
Testwagenpreis54.800 €
Alle Daten Werksangaben; *Breite mit Außenspiegel
 

Kosten

KostenpunktPreis
Testwagenpreis54.800 €
Werkstattkosten427 / 630 €
Wertverlust5686 / 5932 €
HP / VK Typklassen17 / 26
HP & VK Kosten628 / 764 €
Steuer32 €
Kraftstoffkosten926 / 1852 €
Gesamtkosten2982 / 4484 €
Gesamtkosten inkl. Wertverlust8668 / 10.417 €
Kosten pro km
ohne Wertverlust0,30 €/km / 0,22 €/km
inkl. Wertverlust0,87 €/km / 0,52 €/km
1 pro Jahr bei 10.000/20.000 km Laufleistung bei vierjähriger Nutzung; 2 Wartungskosten pro Jahr einschl üblicher Verschleißteile ohne Reifen, ermittelt durch den ADAC; 3 Wertverlust ermittelt durch die DAT (Deutsche Automobil Treuhand); 4 Preisgrundlage: Strom: 0,50 € / kWh; Benzin: 1,74 € / l (Super E10)

 
Jürgen Voigt Jürgen Voigt
Unser Fazit

Nicht nur mit seinem erfrischenden Design hat uns der defektfrei gelaufene Peugeot 408 Plug-in-Hybrid viel Freude bereitet. Besonders mit seinem großzügigen Raumangebot und dem sparsamen, kräftigen Antrieb hat er sich im Alltag bestens bewährt. Neben ein paar Schwächen bei Bedienbarkeit und Assistenz-Funktionalität erwiesen sich die geringe E-Reichweite und die recht hohen Kosten als größter Nachteil. An seiner Zuverlässigkeit ließ der Peugeot 408 aber keine Zweifel.

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