Nissan Primastar (2022): Kombi/Innenraum Das kostet der Nissan-Van Primastar

Die japanische Traditionsmarke hat ihrem größten Familienvan, dem Nissan Primastar (2022), ein umfassendes Facelift spendiert. Neben dem Design hat sich auch maßgeblich der Innenraum verändert. Wir nennen Preis, Maße und Ladevolumen.

Preis: Nissan Primastar (2022) ab rund 40.400 Euro

Das Nissan Primastar (2022) ist der größte Van der Marke und zu einem Preis ab rund 40.400 Euro erhältlich (Stand: Mai 2023). Als Schwestermodell des Renault Trafic läuft der Primastar (vorher NV300) bereits seit vielen Jahren erfolgreich im Programm des japanischen Autobauers. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Der Nissan Micra (2024) im Teaser-Video:

Antrieb: Primastar fährt mit Turbodiesel

Unter der Haube des Nissan Primastar (2022) werkelt ein Zweiliter-Dieselmotor, der über einen Turbolader mit variabler Turbinengeometrie verfügt. Die Selbstzünder sind bereits aus dem Renault Trafic bekannt und in drei Leistungsstufen erhältlich (110 PS/81 kW; 150 PS/110 kW; 170 PS/125 kW). Das maximale Drehmoment beträgt dabei bis zu 380 Newtonmeter. Für die Kraftübertragung sorgt entweder ein manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe oder ein aufpreispflichtiges, sechsstufiges Doppelkupplungsgetriebe, das in der stärksten Variante Bestandteil der Serienausstattung ist. Wer zusätzlich noch einen Anhänger ziehen möchte, dem bietet der Nissan Primastar eine gebremste Anhängelast von maximal 2500 Kilogramm.

Exterieur: Kombi in zwei Längen

Das Nissan Primastar (2022) präsentiert sich nun deutlich moderner und mit einem frischen Designansatz. Die Front des Vans zeichnet sich vor allem durch ein besonderes Stilmerkmal der Nissan-Familie aus: dem Kühlergrill im sogenannten "Interlock"-Design. Dieses leitet von den US-Modellen Pathfinder und Frontier ab und findet sich außerdem am nochmals größeren Transporter NV400, der ausschließlich für das Gewerbe konzipiert ist, wieder. Die Scheinwerfer warten nun mit LED-Technik auf und führen nahtlos das Design des Kühlergrills fort. In der Pkw-Variante namens Kombi steht das Facelift zudem auf neu gestalteten, bis zu 17 Zoll großen Alufelgen. In der nicht-kommerziellen Ausführung Kombi misst der Nissan Primastar (2022) entweder 5080 oder 5480 Millimeter (Maße).

Interieur: Bis zu neun Sitzplätze im Kombi

In der Version Kombi ist das Nissan Primastar (2022) als Fünf-, Sechs,- Acht- oder Neunsitzer erhältlich. Mit ausgebauter Bestuhlung glänzt der Großraum-Van mit einem maximalen Laderaumvolumen von sechs Kubikmetern. Im Innenraum werden die Passagier:innen je nach Ausstattung von frischer Technik in Form eines acht Zoll großen Touchscreens begrüßt, der mittig auf dem Armaturenbrett platziert ist. Dieser setzt die Konnektivität des Primastar auf eine zeitgemäße Stufe und erlaubt die nahtlose Integration eines Smartphones mithilfe von Android Auto oder Apple CarPlay. Zusätzlich wurde der Insassenschutz auf der Beifahrerseite optimiert. Zwei verbesserte Frontairbags sorgen für eine erhöhte Sicherheit im Falle einer Kollision.

Assistenzsysteme: Extras gegen Aufpreis

Das Nissan Primastar (2022) lässt sich mit Assistenzsystemen wie Totwinkel-Warner, Spurhalteassistent, Abstandswarner, 360-Grad-Rundumsicht und Verkehrszeichenerkennung als aufpreispflichtige Extras konfigurieren. Zudem bietet der Primastar einen intelligenten, autonomen Notbrems-Assistenten, eine Einparkhilfe, eine Reifendruck-Kontrolle und sogar Informationen über die Luftqualität sowie Tipps für eine umweltfreundlichere Fahrweise.

Ncap-Test für Sicherheitssysteme beim Nissan Primastar (2022)

NCAP prüft und bewertet seit 2021 die Sicherheitssysteme von Transportern, denn bei Kollisionen tragen die gegnerischen Unfallfahrzeuge meist mehr Schaden davon als die großen Transport-Fahrzeuge. Die Bewertung reicht von Platin (über 80 %) bis "nicht empfehlenswert" (unter 20 %). Der Nissan Primastar (2022) erreichte mit einer Leistung von 40 Prozent Silber-Status. Bei der Insassenüberwachung erzielte er 15 von 15 Punkten, bei den Geschwindigkeitsassistenten 12,3 von 15 Punkten. Beim Spurhalteassistent fiel die Bewertung mit 2,5 vn 20 Punkten schwach aus. Die Reaktion des autonomen Bremssystems (AEB) auf andere Fahrzeuge hat NCAP mit 10,3 von 30 Punkten bewertet. Ein AEB für Fahrräder und Fußgänger:innen ist nicht an Bord des Primastar, weshalb keine Bewertung vorgenommen werden konnte.

Kastenwagen, Kombi oder Plattform-Fahrgestell

Der Nissan Primastar (2022) ist nicht nur als Kombi, sondern auch als Kastenwagen, Kastenwagen mit Doppelkabine oder Plattform-Fahrgestell erhältlich. Die günstigste Version des Kastenwagens (40.888 Euro, Stand: Mai 2023) kommt in der Ausstattung Acenta mit den Abmessungen L1H1 und 110-PS-Diesel. Der Laderaum wächst im Kastenwagen auf 5,8 (L1H1) bis 8,9 (L2H2) Kubikmeter an. Als Kastenwagen oder Kombi kann der Primastar mit einer oder zwei Schiebetüren bestellt werden. Die Hecktüren gibt es ohne Fenster oder mit Fenster, entscheidet man sich für die Heckklappe, ist diese immer mit einem Fenster ausgestattet.

Nissan Primastar Seaside by Dethleffs

Der Nissan Primastar Seaside by Dethleffs ist seit Sommer 2022 erhältlich und macht VW California, Mercedes Marco Polo oder Pössl Campster Konkurrenz. Der Preis für den Camper startet bei 69.950 Euro (Stand: Mai 2023). Mit 5,08 Metern Länge und 2,04 Metern Höhe fühlt sich der Campervan auch in urbanem Umfeld wohl – ist aber für die meisten Parkhäuser einen Hauch zu hoch. Der Seaside bietet optional bis zu sechs Sitzplätze und ist damit auch für den Alltag gerüstet. Das Nissan-Wohnmobil bietet vier Schlafplätze – zwei auf einem faltbaren Bett mit Kaltschaummatratze (2 x 1,25 Meter) im Van, zwei weitere im serienmäßigen Aufstelldach mit einer Liegefläche von 1,89 x 1,25 Metern. Die Küchenzeile kommt mit einem zweiflammigen Gasherd, einer Spüle und einem 36 Liter großen Kühlschrank. In der Basis arbeitet ein 150 PS (110 kW) starker Biturbo-Dieselmotor mit zwei Litern Hubraum unter der Haube. Gegen Aufpreis ist der gleich große 170-PS-Motor (125 kW) an Bord.

Johannes Beck

Unser Fazit

Der Nissan Primastar bietet ein Design, das sich von dem üblich biederen Charme der Großraum-Vans losspricht. Die ansprechendere Front verleiht dem Japaner einen angenehmen Sympathiebonus. Dank des großen Multimediasystems lässt der Van auch in Sachen Konnektivität keine Wünsche mehr offen.