Neuer Polestar 3 (2024): Erste Testfahrt Aller guten Dinge sind 3

Das dritte Modell der noch jungen Marke greift bei den Oberklasse-SUV an: Die erste Testfahrt mit dem neuen Polestar 3 (2024) ist vielversprechend!

Die Zeiten, in denen der Polestar 2 eine ganze Marke allein mit Leben füllen musste, neigen sich dem Ende entgegen. Ab dem zweiten Quartal 2024 flankiert der neue Polestar 3 (2024) die beliebte Mittelklasse-Limousine. Dieser ist allerdings deutlich höher positioniert, was sich nicht nur bei den Preisen zeigt, die bei rund 90.000 Euro beginnen (Stand: November 2023). Auch die Größe ist oberklassig – wenngleich das sportliche Design die Abmessungen optisch schrumpfen lässt. Für die erste Testfahrt stehen Prototypen mit und ohne Performance-Paket auf dem riesigen Volvo-Versuchsgelände im schwedischen Hällerud bereit.

Das ebenfalls anwesende Entwicklungsteam betrachtet ihr jüngstes Baby mit leuchtenden Augen. Man hat beim neuen Polestar 3 (2024) aus dem Vollen geschöpft: Eine aktive Luftfederung, ein Torque Vectoring-System von Zulieferer BorgWarner und jede Menge nachhaltige Materialien sollen ihn zum vielseitigen Alleskönner mit hochwertiger und zeitgemäßer Anmutung machen. Was direkt auffällt: Obwohl noch im Prototyp-Stadium, beeindrucken alle Testwagen mit ihrer handwerklichen Reife. Die Türen schließen satt, und die zahlreichen Werkstoffe im Innenraum sind sorgsam zusammengefügt. Das macht Lust auf mehr. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Leslie & Cars zeigt den Polestar 4 (2024) im Video:

Erste Testfahrt mit dem neuen Polestar 3 (2024)

Doch zunächst heißt es, auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. Die Mannschaft will bei der ersten Testfahrt erst einmal zeigen, dass der neue Polestar 3 (2024) auch anspruchsvolleres Gelände meistert. Das mit serienmäßigen Pirelli P Zero ausgestattete Fahrzeug zeigt sich abseits befestigter Wege erstaunlich versiert. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die niedrige Schwerpunktlage – wie im flachen Sportcoupé Polestar 1 – verschiebt das Kippmoment, und der elektrische Allradantrieb mit Torque Vectoring – der aktiven Drehmomentverteilung zwischen den hinteren Rädern – garantiert auch in ausweglos anmutenden Situationen das Vorankommen. Zudem pumpt das Fahrwerk mit Zweikammer-Luftfederung den Aufbau im Offroad-Modus um einige Zentimeter nach oben.

So richtig spannend wird das Torque Vectoring aber erst beim Kurvenräubern – jetzt hinter dem Lenkrad. Hier verteilt eine Doppelkupplung das Drehmoment des hinteren E-Motors derart effektiv, dass es eine wahre Freude ist, das immerhin 2,5 t schwere SUV bei der ersten Testfahrt durch die Kurven zu dirigieren. Erstaunlich dynamisch ist auch die Abstimmung der Lenkung – sehr direkt, aber auch sehr fein zu dosieren. Obwohl die Temperaturen am Gefrierpunkt kratzen und Schneeregen die Fahrbahn unter Wasser setzt, gibt sich der äußerst potente Polestar 3 (2024) im Grenzbereich gut beherrschbar – mit Performance-Paket kämpft man allerdings ab und an damit, die Kraft adäquat auf die Straße zu bringen.

Die Konkurrenten:

• Genesis Electrified GV70

• Mercedes EQE SUV

• Volvo EX90

Bis zu 610 km Reichweite & Schnellladen mit 250 kW

Bemerkenswert ist vor allem, wie stressfrei man die beeindruckende Vorstellung erlebt. Bequeme Sitze, eine angenehme Sitzposition und die klare Gestaltung der Instrumente erleichtern die ersten Testkilometer am Steuer des neuen Polestar 3 (2024) enorm. Die Bedienung erfolgt fast ausschließlich über den riesigen, zentralen Touchscreen. Die Reaktionszeit ist schnell, das Interface kontrastreich sowie logisch – und doch ärgert man sich an der ein oder anderen Stelle über die Implementierung von Funktionen in den Tiefen des Systems, etwa bei der Justierung des Lenkrads. Hier wird ein ausführlicher Test zeigen, wie schnell man sich mit diesen Eigenheiten arrangieren kann. Gleiches gilt für Reichweite und Ladefähigkeit. Polestar verspricht 610 oder 560 km (Performance-Paket) nach WLTP. Geladen wird die riesige 111-kWh-Batterie am Schnelllader mit maximal 250 kW – in rund 30 Min. von null auf 80 Prozent SoC (State of Charge).

Technische Daten

Sven Kötter

Unser Fazit

Polestar emanzipiert sich zunehmend von Volvo, setzt dabei auf Dynamik und ein eigenständigeres Design. Der Polestar 3 ist ein spannendes, charakterstarkes Produkt, das zur Marke passt und das die Bekanntheit steigern dürfte. Der hohe Einstiegspreis wird mit fühl- und erfahrbarer Qualität gerechtfertigt.