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Ganzjahresreifen-Test 2023: Größe 215/55 R17 Goodyear, Michelin und Hankook überzeugen

Martin Urbanke Geschäftsführender Redakteur Test & Reifen
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Inhalt
  1. Der Ganzjahresreifen-Test 2023
  2. Die Ergebnisse im Detail
  3. So testen wir
  4. Das Auto
  5. Die besten Reifen im Test kaufen
  6. Nützliches Zubehör und Tipps
  7. Fazit

Moderne Allwetterreifen versprechen, sowohl mit gutem als auch winterlichem Wetter klarzukommen – aber nicht allen gelingt das gleich gut. Neun aktuelle Profile im Ganzjahresreifen-Test 2023!

 

Der Ganzjahresreifen-Test 2023

Wer nicht unbedingt in den Alpen wohnt oder ein besonders leistungsstarkes Fahrzeug fährt, fragt sich angesichts der milden Winter der vergangenen Jahre, ob Ganzjahresreifen nicht doch eine Alternative zum klassischen Gespann aus Sommer- und Winterreifen darstellen. Der Siegeszug der Allwetterreifen, die sowohl winterlich-kalte Bedingungen als auch sommerlich-warme Temperaturen vertragen, zeigt, dass immer mehr Menschen den Komfort einer allzeit passenden Bereifung schätzen. Einlagerung und Anschaffung des zweiten Radsatzes entfällt, Optik und Fahrverhalten des Autos sind das ganze Jahr über gleich, während der Wechsel von breiten Sommer- auf häufig deutlich schmaler dimensionierte Winterpellen eine sicht- und spürbare Veränderung mit sich bringt. Aber natürlich sind nicht alle Reifen gleich gut. Unser Ganzjahresreifen-Test zeigt, welche Profile ihr Geld wirklich wert sind. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Das passiert beim Reifentest (Video):

 
 

Die Ergebnisse im Detail

Wie wichtig das Segment mittlerweile ist, lässt sich nicht zuletzt daran ablesen, dass fast alle Kandidaten erst seit Kurzem in dieser Form auf dem Markt sind – und ständig Neuentwicklungen hinzukommen. So sind etwa die neuen Profile von Bridgestone und Continental nicht mehr rechtzeitig zu unserem Ganzjahresreifen-Test im Frühjahr 2023 fertig geworden beziehungsweise waren nicht in der getesteten Größe verfügbar. Von Pirelli und Vredestein konnten wir dagegen jeweils die jüngsten Entwicklungsstufen ihrer Allwetterreifen testen, noch bevor diese im Handel erhältlich waren. Um zu gewährleisten, dass die Testreifen tatsächlich dem späteren Serienstand entsprechen, haben wir die Profile stichprobenartig kurz vor der Veröffentlichung nachgekauft – so beim Reifenkauf sparen – und mit den ursprünglichen Testpneus verglichen – bis auf den Vredestein, der selbst Ende September 2023 noch nicht erhältlich war. Sein Marktstart soll aber laut Hersteller noch in dieser Saison erfolgen. Bis dahin stehen die Ergebnisse des überarbeiteten Quatrac Pro+ allerdings noch unter Vorbehalt.  

Goodyear dominiert auf Schnee

Neben diesen beiden Newcomern stellen sich auch die ebenfalls noch "frischen" Allwetterreifen von Firestone, Goodyear, Kléber, Michelin, Nexen und Uniroyal der aufwendigen Prozedur, die mit den Schneeprüfungen beginnt. Das französische Duo, der Michelin sowie der technisch verwandte Kléber, beeindruckt im Ganzjahresreifen-Test 2023 dabei mit einem Grip-Level, den längst nicht alle reinen Winterreifen bieten können. Nur die Top-Profile der Winter-Spezialisten verzahnen sich noch besser im Schnee. Doch auch das gute Gripniveau des Goodyear übertrifft die Erwartungen an einen Allseason-Pneu. Firestone, Hankook, Nexen sowie Vredestein liefern eine ordentliche Haftung, nur die Werte von Pirelli und Uniroyal haben Abstriche im Wintereinsatz zur Folge – die Pneus sollten aber im urbanen Einsatz noch genügen.


Pirelli auf Nässe überlegen

Dafür offenbart der im Herbst 2023 überarbeitete Pirelli in den Nässe-Tests seine Überlegenheit. Besonders auf der Bremse lässt er seine Widersacher alt aussehen: Bereits der Hankook als Zweitbester in dieser Disziplin verzeichnet im Durchschnitt einen um 2,2 m längeren Bremsweg aus 100 km/h, was einer Restgeschwindigkeit von 22,6 km/h entspricht. Im Fall des Nexen hätte die Fuhre sogar 40 km/h auf dem Tacho. Auf nassem Asphalt kann der Nexen einfach nicht genug Haftung aufbauen. Auch der Kléber enttäuscht im Ganzjahresreifen-Test 2023 und hadert mit recht langen Bremswegen. Das Michelin-Profil zeigt sich zwar ausgewogener, liefert aber ebenfalls nur durchschnittliche Werte. Ähnlich der Vredestein, dessen nicht laufrichtungsgebundenes Profil im Aquaplaning die geringsten Reserven bietet. Der Uniroyal indes trumpft mit enormer Drainage-Leistung auf, womit er sich in dieser Wertung vor den bei Nässe unauffälligen Firestone schiebt. Die Allwetterreifen von Goodyear und Hankook glänzen mit einer harmonischen Vorstellung und zeigen eine gute Performance bei regnerischem Wetter.


Michelin überzeugt auf trockener Straße & Ergebnisse 

Ist die Straße trocken, schlägt erneut die Stunde des Michelin, der zudem mit guten Komforteigenschaften sowie dem niedrigsten Rollwiderstand (das verrät das EU-Reifenlabel dazu) überzeugt. Das sichert ihm die Spritspar-Empfehlung und den zweiten Gesamtrang. Der Goodyear ist zwar nirgends Spitzenreiter, fährt aber in allen drei Wertungskapiteln aufs Podium und sichert sich damit noch vor dem Michelin einen verdienten Sieg beim Ganzjahresreifen-Test 2023. Der Hankook erreicht insgesamt nicht ganz das Leistungsniveau des Goodyear, präsentiert sich jedoch ähnlich ausgewogen – und kostet weniger.  So holt sich der Hankook am Ende den dritten Platz und bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Allwetterreifen von Kléber überrascht im Schnee mit sehr starken Resultaten, doch weil er auf Nässe zu schwach abschneidet, erhält er trotz des vierten Gesamtrangs keine Empfehlung.


Umgekehrt verhält es sich beim Pirelli, der mit superbem Nass-Griff aufwartet, aber auf Schnee nur mäßige Ergebnisse abliefert. Doch er tritt in dieser Dimension als einziger Teilnehmer des Ganzjahresreifen-Tests 2023 mit Self-Sealing-Technologie an, die vor einem Plattfuß nach Durchstich in der Lauffläche schützt. Sein größter Nachteil ist der hohe Rollwiderstand. Das jüngste Update des Vredestein-Allseason bringt keine großen Fortschritte – so wird er nicht zuletzt wegen der recht langen Trockenbremswege am Schluss nur Sechster. Auch der Firestone bremst auf griffigem Belag zu verhalten und endet auf Rang sieben. Noch schlechter schneidet der Uniroyal ab – der Pirelli stoppt selbst auf Nässe einen Meter früher. Dieses Manko kann der niedrige Rollwiderstand nicht ausbügeln. So bleibt dem Uniroyal schließlich nur der vorletzte Platz vor dem Nexen, der auf griffigem Asphalt zwar wieder aufholt, aber nach den Nässe-Tests zu weit zurückliegt.

Reifen-Test Reifentest-so-testen-wir
Vorgehen & Kriterien im Reifentest So testet die AUTO ZEITUNG

 

So testen wir

1 Nachtest

Um sicherzustellen, dass die von uns getesteten Reifen dem aktuellen Serienstand entsprechen, unterziehen wir die Testkandidaten stichprobenartigen Nachtests im Contidrom bei Hannover. Das gilt natürlich insbesondere für jene Profile, die zum Zeitpunkt des Tests im März 2023 noch gar nicht im Handel waren und uns darum nur als Prototypen oder Vorserien-Produkte zur Verfügung standen. So wie der neue Vredstein Quatrac Pro+, den wir allerdings auch bis zum Redaktionsschluss am 25. September 2023 nicht nachkaufen und -testen konnten. Seine Beurteilung erfolgt daher unter Vorbehalt. Auch seinen Kaufpreis konnten wir deshalb nicht ermitteln.

2 Schnee

Die Fahrversuche auf Schnee haben wir in Finnland auf der von Goodyear betriebenen Strecke "Arctic Center" nahe Ivalo gut 250 km nördlich des Polarkreises absolviert. Dort herrschen selbst im Frühjahr noch winterliche Bedingungen, und die Anlage bietet neben Handlingkursen, Skidpads und Steigungsstrecken auch topfebene, penibel präparierte Flächen, auf denen Traktion, Bremsweg und Seitenführung objektiv sowie reproduzierbar gemessen werden können.

3 Nass/Trocken

Für die Tests auf nassem und trockenem Asphalt sind wir in den milden Süden Frankreichs gereist und haben die Teststrecke "Ladoux" unweit des Michelin-Stammwerks in Clermont-Ferrand genutzt. Auf dem riesigen Areal führten wir sämtliche Fahrversuche nach internationalen Industrie-Standards durch und verwendeten für die Messungen modernste satellitengestützte Messelektronik, um selbst kleinste Unterschiede zuverlässig zu dokumentieren. Doch am wichtigsten ist, dass unsere erfahrenen Testprofis diese Ergebnisse für Sie einordnen, bewerten und als Kaufempfehlung aufbereiten.

 

Das Auto

Beim Ganzjahresreifen-Test 2023 leistete uns der 150 PS starke VW T-Roc 1.5 TSI (ab 32.085 Euro) mit siebenstufigem Doppelkupplungsgetriebe (1265 Euro) treue Dienste und ertrug geduldig alle Strapazen. Auch in der von uns eingesetzten Frontantriebsvariante überzeugte der T-Roc im Winterversuch mit guter Traktion und einem problemlosen Fahrverhalten. Wer den T-Roc dennoch mit Allradantrieb fahren möchte, muss allerdings zum 2.0 TSI 4Motion (190 PS) greifen und zahlt 43.595 Euro – inklusive R-Line-Paket und DSG. Das günstigste Modell (1.0 TSI, 110 PS) startet indes schon bei 27.085 Euro (Stand: Oktober 2023).

215/55 R 17 – passend zum Beispiel für:

  • Audi Q2
  • Citroën C5, C8
  • DS 3, 4, 4 Crossback
  • Fiat 500X, Tipo
  • Ford Focus Active, Mondeo, Puma
  • Honda Accord, CR-V, HR-V
  • Hyundai Kona, Sonata
  • Kia Niro, Optima, Soul, XCeed
  • Mazda CX-3, 6
  • MG ZS, ZS EV
  • Mitsubishi Outlander
  • Nissan Juke
  • Opel Ampera, Combo, Insignia
  • Peugeot 407, 508, Partner
  • Renault Laguna, Latitude, Scenic
  • Seat Ateca
  • Skoda Karoq, Superb, Yeti
  • Subaru Forester, Legacy, Outback
  • Suzuki S.Cross, SX4, Vitara
  • Toyota Camry, Verso, Yaris Cross
  • VW Arteon, Caddy, Passat, Touran
     
 

Die besten Reifen im Test kaufen



 

Nützliches Zubehör und Tipps

 
Martin Urbanke Martin Urbanke
Unser Fazit

In der Summe seiner Eigenschaften überzeugt uns der Goodyear Vector 4 Seasons der dritten Generation: Er liefert im Ganzjahresreifen-Test 2023 durchweg starke Ergebnisse und offenbart keine echte Schwachstelle. Nicht ganz so gut, aber ähnlich ausgewogen präsentiert sich der preisgünstige Hankook Kinergy 4S 2. Dazwischen platziert sich der Michelin CrossClimate 2 mit Bestnoten im Schnee und bei Trockenheit – sowie dem niedrigsten Rollwiderstand. Der Kléber wird Vierter nach Punkten, ist super im Schnee, aber schwach auf Nässe. Platz fünf holt der Pirelli mit konkurrenzlos gutem Nassgriff, aber wenig Grip im Schnee. Vredestein und Firestone folgen mit durchschnittlichen Resultaten, zeigen aber einzelne Schwachpunkte. Deutlich hinten in diesem Wettbewerb rangieren Uniroyal und Nexen – hier sollten die Entwickler:innen noch einmal nachlegen.

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