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Geht auch ganz einfach:

Reifen wechseln: Tipps, Anleitung & passendes Werkzeug

So klappt der Radwechsel in neun Schritten

Victoria Zippmann Leitende Redakteurin
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Räder wechseln ist nicht schwer. Wer das richtige Werkzeug parat liegen hat, muss nur neun Schritte befolgen. Foto: iStock/Cameris
Inhalt
  1. Reifen selber wechseln: Tipps & Werkzeug
  2. Schritt-für-Schritt-Anleitung: So klappt der Reifenwechsel
  3. Werkzeugliste zum Reifen wechseln

Reifen wechseln ist gar nicht so schwierig. Man braucht jedoch das richtige Werkzeug und muss die richtige Reihenfolge der einzelnen Arbeitsschritte beachten. Mit unserer Anleitung sollte nichts mehr schiefgehen!

 

Reifen selber wechseln: Tipps & Werkzeug

Wer ein Auto besitzt, muss früher oder später auch mal die Reifen wechseln. Sei es, weil sich langsam der Jahreszeitenwechsel ankündigt und die Sommer- oder Winterreifen an der Reihe sind, die alten Gummis abgefahren (so die Profiltiefe messen) sind oder man mit plattem Reifen am Straßenrand steht. Möchte man selbst den Wechsel durchführen, benötigt man – eine Panne mal außen vorgelassen – den passenden Ort, das richtige Werkzeug und muss wissen, was zu beachten ist, um problemlos neue Räder ans Auto schrauben zu können. Wir bieten eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Tipps rund um den Wechsel und nennen eine Auswahl an Werkzeugen und Hilfsmittel, die beim Radwechsel nützlich sind.

 

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So klappt der Reifenwechsel

Reifen wechseln mit einem Wagenheber, dem richtigen Schraubwerkzeug und einem Drehmomentschlüssel ist nicht schwierig, wenn man folgende Punkte unserer Anleitung beachtet.

  1. Geeigneten Ort finden:
    Zunächst muss das Fahrzeug auf einem geraden, stabilen Untergrund stehen, auf dem der Wagenheber nicht wegrutschen oder einsinken kann.

  2. Schrauben lockern:
    Da die Radmuttern oder Radschrauben sehr fest sitzen können, empfiehlt es sich, diese schon zu lockern, solange das Rad noch Kontakt mit dem Boden hat. Das gewährleistet die entsprechende Stabilität, wenn man dabei Kraft aufwenden muss (Tipp: zur Not hilft ein verlängerter Hebel oder Kriechöl, das jedoch nicht auf die Bremsen gelangen sollte!). Achtung: Manche Räder sind mit einem Felgenschloss – entweder als Schlossschraube oder Schlossmutter – gesichert, damit sie nur mit dem passenden Schlüssel entfernt werden können (Diebstahlschutz). Hier benötigt man das entsprechende Werkzeug, das vom Hersteller/Zulieferer mitgeliefert wird.

  3. Bremse und Gang:
    Bevor man den Wagen mit dem Wagenheber anhebt, das Fahrzeug gegen das Wegrollen sichern. Dazu die Handbremse ziehen und den ersten Gang einlegen. Automatikgetriebe auf P stellen.

  4. Wagenheber ansetzen:
    Um Schäden an der Karosserie zu vermeiden, müssen Autofahrer:innen den Wagenheber unbedingt korrekt ansetzen. Die richtige Stelle findet man in der Bedienungsanleitung oder auch durch eine Markierung am unteren Seitenschweller. Gegebenenfalls muss man erst den Schmutz entfernen und eine Lampe zu Hilfe nehmen. Eine Wagenheber-Aufnahme aus Kunststoff lässt sich häufig auch ohne Hilfe erkennen. Nun kann das Auto an der entsprechenden Stelle, an der das Rad gewechselt werden soll, mit dem Wagenheber aufgebockt werden. Die richtige Höhe ist bereits erreicht, wenn der Autoreifen wenige Millimeter über dem Boden hängt.

  5. Reifen abmontieren:
    Hat das Rad den Bodenkontakt verloren, kann man die Radmuttern oder Radschrauben vorsichtig entfernen. Dazu startet man mit einer beliebigen Schraube oder Mutter und arbeitet dann sternförmig weiter. Das bedeutet, man entfernt immer die gegenüberliegende Befestigung zur gelockerten Schraube oder Mutter, um das Rad nicht auf der Nabe zu verklemmen. Vorsicht beim Entfernen der letzten Befestigung, denn das Rad kann von der Nabe rutschen. Tipp: Die Muttern oder Schrauben mit einer Drahtbürste säubern, in eine Schale legen und die Reifen sofort mit ihrer ursprünglichen Position beschriften (Vorne links: VL, hinten rechts: HR, usw.).

  6. Reifenmontage vorbereiten:
    Bevor man den neuen Reifen am Auto montiert, lohnt es sich, die Nabe und Auflagefläche zu reinigen. Flugrost und Schmutz lösen sich mit einer Drahtbürste. Die richtigen Radschrauben oder Radmuttern für den neuen Reifen (So beim Kauf sparen!) und der passende Radmutternschlüssel sollten griffbereit liegen. Achtung: Beim Wechsel von Stahl- auf Leichtmetallräder (oder umgekehrt) werden häufig unterschiedliche Schrauben oder -muttern verwendet.

  7. Neuen Reifen montieren:
    Die Felge auf die Radnabe positionieren, sodass die Löcher für die Schrauben über dem passenden Gewindeloch stehen. Muttern nacheinander mit der Hand eindrehen, bis das Rad plan auf dem Nabenteller sitzt. Nun mit dem entsprechenden Werkzeug die Schrauben oder Muttern ohne Kraft anziehen.

  8. Räder festziehen:
    Nun kann man das Auto vorsichtig so weit ablassen, bis das Rad Kontakt mit dem Boden hat. Das richtige Drehmoment (siehe Handbuch) im Drehmomentschlüssel einstellen und damit die Radschrauben oder Radmuttern über Kreuz (wie beim Lösen) anziehen. Anschließend das Auto ganz ablassen.

  9. Reifendruck checken:
    Stimmt der Reifendruck? Wer einen Kompressor oder Reifendruckprüfer zu Hause hat, sollte den Reifendruck der neu montierten Räder prüfen und gegebenenfalls korrigieren. Wer das nicht selbst machen kann und die Reifen nicht auffällig platt sind, sollte vorsichtig zur nächstgelegenen Tankstelle fahren, um dort den richtigen Reifendruck einzustellen.

Tipp: Nach 50 bis 100 km, die man mit den neu montierten Reifen gefahren ist, sollte man den Sitz der Schrauben oder Muttern mit einem Drehmomentschlüssel kontrollieren beziehungsweise nachziehen.

Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:

 

Werkzeugliste zum Reifen wechseln

Wagenheber

Schraubwerkzeug

Luftdruckgerät

Lagerungshilfe

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