Kaum zu glauben, aber sogar ein SUV hat es in unsere Top-10 der besten cW-Werte geschafft. Das schnittige Schrägheckdesign, der geschlossene Markengrill sowie der clevere aerodynamische Feinschliff ermöglichen dem Skoda Enyaq Coupé iV einen cW-Bilderbuchwert von 0,234.
Foto: Niklas Gotta Platz 10: Skoda Enyaq Coupé iV
Besonders Elektroautos wie das Enyaq Coupé profitieren von der guten Windschlüpfigkeit. Trotz der kräftigen 220 kW (299 PS) Systemleistung kommt das Coupé mit 520 km fast genauso weit wie der normale Enyaq mit 25 kW (34 PS) weniger. Dazu liegt auch die Höchstgeschwindigkeit mit 180 km/h 20 Sachen über dem klassischen Elektro-SUV.
Foto: Niklas Gotta Platz 9: BMW 520d Efficient Dynamics Edition
Dass es bei der Ressourcen- und Kostenersparnis nicht zuletzt auf die Aerodynamik ankommt, wusste BMW auch schon zehn Jahre früher. Mit dem BMW 5er Efficient Dynamics Edition holten die Entwickler:innen ungeahnte Spar-Talente aus ihrer Oberklasse-Limousine heraus. Leichte Tieferlegung, größtenteils verschlossene Felgen, längere Getriebe-Übersetzung sowie ein Fliehkraftpendel zum ruckelfreien Fahren bei 50 km/h im sechsten Gang machen den Bimmer zum Langstreckenmeister.
Foto: BMW Platz 9: BMW 520d Efficient Dynamics Edition
Die Zahlen: Der Zweiliter-Diesel kommt auf 184 PS (135 kW) und verbraucht lediglich 4,5 l Sprit auf 100 km. Dennoch schafft er bis zu 230 km/h Spitze und eine Beschleunigung von immerhin 8,2 s auf 100 km/h. CW-Wert? 0,22.
Foto: BMW Platz 8: Porsche Taycan
Unseren achten Platz, den Porsche Taycan, würde man nicht unbedingt mit dem Thema "Sparen" in Verbindung bringen, startet er doch zu Preisen ab 93.139 Euro (Stand: September 2023). Sein niedriger cW-Wert von 0,22 – übrigens zwei Hundertstel besser als der verwandte Audi e-tron GT – ermöglicht vor allem die respektable Höchstgeschwindigkeit von bis zu 260 km/h, ohne nach fünf Minuten schon mit schwitzigen Fingern auf der Navikarte nach dem nächsten Schnelllader suchen zu müssen.
Foto: Porsche Platz 8: Porsche Taycan
Neben dem windschlüpfigen Design und der Höchstgeschwindigkeit spricht nicht zuletzt das auffällig breite Antriebs- und Karosserieangebot für die Limousine. Zwischen 300 und 560 kW (408 bis 761 PS) spreizen sich die Motorleistungen, verteilt auf Hinterrad- oder Allradantrieb. Bis zu 504 km schafft der Taycan laut WLTP-Norm.
Foto: Porsche Platz 7: Ioniq 6
Es braucht keinen Aerodynamik-Profi, um die Idee des Ioniq 6 zu verstehen. Besonders, wenn man zum Vergleich den kantigen Bruder Ioniq 5 neben den 6er stellt. Das tropfenförmige Profil geriet so konsequent, dass für manche Geschmäcker ein wenig die Ästhetik auf der Strecke blieb. Das Ergebnis der Windkanal-Arbeiten allerdings kann sich sehen lassen: 0,21 beträgt der Luftwiderstandsbeiwert, was den Koreaner auf Platz sieben in unserer Rangliste spült.
Foto: Hyundai Platz 7: Ioniq 6
Besonders beeindruckend wirkt dieser Wert beim Blick aufs Heck, wo nicht nur einer, sondern gleich zwei Spoiler den Wind ableiten. Weitere windige Details sind die kamerabasierten Außenspiegel sowie die bündig eingelassenen Türgriffe. Zur dynamischen Form des Ioniq 6 passen auch die Leistungswerte von bis zu 239 kW (325 PS) und eine für Elektroautos hohe Endgeschwindigkeit von 190 km/h. Die Reichweite beläuft sich auf bis zu 614 km.
Foto: Hyundai Platz 6: Lucid Air
Seifen-förmige Silhouetten gehören in der elektrischen Oberklasse nicht nur zum guten Ton, sondern zur dringenden Notwendigkeit, will man mit beeindruckenden Reichweiten glänzen. Besonders Newcomer wie der Lucid Air setzen hier an und versprechen bis zu 900 km mit einer Stromladung. Wie auch der Ioniq 6 kommt die Karosserie des Air auf einen cW-Wert von 0,21 – und das sogar mit herkömmlichen Außenspiegeln.
Foto: Lucid Platz 6: Lucid Air
Noch beeindruckender als die in der Selbstzünder-Liga spielende Reichweite mutet die Elektropower von bis zu 828 kW (1111 PS) an, die die Luxuslimousine in deutlich weniger als drei Sekunden auf 100 km/h katapultiert. Stärkere Versionen sollen folgen, die diese Werte locker übertreffen und sogar mehr als 320 km/h Spitze erreichen sollen.
Foto: Lucid Platz 5: Nio ET7
Noch einen Deut schlanker im Wind steht der chinesische Herausforderer Nio ET7. Die Limousine punktet nicht nur mit einem cW-Wert von 0,208, sondern auch mit Reichweiten von bis zu 1000 km nach der großzügigeren NEFZ-Norm. Und statt mit einem dann doch irgendwann leeren Akku minuten- oder sogar stundenlang am Stecker zu stehen, lässt sich die Batterie standardmäßig an einer eigens eingerichteten Tauschstation innerhalb von fünf Minuten gegen eine neue tauschen.
Foto: Nio Platz 5: Nio ET7
Mit einem Preis von 69.900 Euro (Stand: September 2023) positioniert sich der ET7 leicht oberhalb des Mercedes EQE, der allerdings kompakter ausfällt. An Bord sind übrigens immer zwei E-Maschinen, die im Verbund 480 kW (650 PS) leisten und die Limousine innerhalb von 3,8 s auf Landstraßentempo beschleunigt. Maximal 200 km/h lässt der Begrenzer auf der Autobahn zu.
Foto: Nio Platz 4: Tesla Model S
Knapp am Podestplatz vorbeigerauscht ist das Tesla Model S. Mit haargenau 0,208 Luftwiderstandsbeiwert liegt die Benchmark auf Augenhöhe mit dem Nio ET7. Tatsächlich erreicht erst das jüngste Facelift von 2021 diesen cW-Wert, zuvor lag die US-Limousine bei 0,24. Nicht zuletzt die aerodynamischen Anpassungen verhelfen dem S erstmals zu Höchstgeschwindigkeiten von mehr als 250 km/h.
Foto: Tesla Platz 4: Tesla Model S
Als Plaid macht der Tesla Supersportwagen nicht nur mit seiner Sprintzeit von 2,1 s auf 100 km/h, sondern auch mit 320 km/h Topspeed ernsthafte Konkurrenz. Ebenfalls ein starkes Argument ist die Reichweite von bis zu 663 km.
Foto: Tesla Platz 3: Mercedes EQS
Seit einigen Jahren schon gehört Mercedes zu den Aerodynamik-Champions, wie die windschlüpfigen CLA- oder E-Klasse-Limousinen beweisen. Ein weiteres Ausrufezeichen setzte 2022 der Prototyp EQXX mit einem cW-Wert von sensationellen 0,17. Das aerodynamischste Serienmodell aus Stuttgart wiederum heißt Mercedes EQS und wartet mit nicht minder beeinruckenden 0,202 Luftwiderstandsbeiwert auf.
Foto: Mercedes Platz 3: Mercedes EQS
2021 reichte dieser Wert sogar für den Weltrekord, der für Serienmodelle nach wie vor gilt. Die enorme Windschlüpfigkeit ist auch bitter nötig, um den bis zu 2,8 t schweren Luxusliner für die Langstrecke fit zu machen. 782 km Reichweite lautet das Ergebnis der Windkanal-Akribie. Mit dem 560 kW (761 PS) starken AMG-Ableger sind obendrein sogar 250 km/h Höchstgeschwindigkeit drin.
Foto: Mercedes Platz 2: VW XL1
Als der Mercedes EQS zum Aerodynamik-Weltrekordhalter wurde, war der VW XL1 bereits seit fünf Jahren eingestellt. Zwar kann man bei einer Stückzahl von 200 Exemplaren nur bedingt von einer Serienproduktion sprechen, aber erhältlich war er ja schon irgendwie – zumindest, wenn man 111.000 Euro übrig hatte. Der Preis hätte sich im Vergleich mit einem Diesel-Polo übrigens nach etwa drei Mio. Kilometern amortisiert. Dafür bekam man einen Spritspar-Prototypen vom Feinsten, mit einem cW-Wert von 0,189.
Foto: VW Platz 2: VW XL1
Neben dem Verbrauch von 1,8 l Diesel bei vollgeladenem Hybrid-Antriebsstrang begeistert der XL1 auch mit seinem einzigartigen Design, das so gar nicht zum nüchternen Auftritt zeitgenössischer VW-Modelle passen will. Das knapp 800 kg schwere Coupé setzte sogar schon auf kamerabasierte Außenspiegel, deren Linsen auf Höhe der Radläufe angebracht waren. 160 km/h Höchstgeschwindigkeit sind im windigen Wunder möglich, 69 PS (51 kW) Systemleistung benötigen 12,7 s für den Sprint auf 100 km/h.
Foto: VW Platz 1: Lightyear 0
Auch der Lightyear 0 wird mit maximal 956 produzierten Exemplaren nicht unbedingt zu den Serienmodellen gezählt werden. Die Eckdaten machen die niederländische Limousine zur absoluten Nummer eins in Sachen Aerodynamik. Wie aus dem cW-Lehrbuch zeigt sich die Karosserie mit flachem Bug, abgedeckten Hinterrädern und Kammheck, sondass der Luftwiderstandsbeiwert von 0,175 durchaus realistisch erscheint.
Foto: Lightyear Platz 1: Lightyear 0
Ebenso realistisch klingt die Reichweite von 625 km, die sich dank Solarpanelen auf den Karosserieoberflächen tagtäglich erweitern lässt, ohne dafür den Stecker bemühen zu müssen. Der Preis von 250.000 Euro (Stand: Oktober 2022) klingt dennoch heftig vor dem Hintergrund, dass die vier Radnabenmotoren im Verbund lediglich 132 kW (180 PS) leisten. So dauert der Standardsprint zehn Sekunden, während bei 160 km/h der Vortrieb endet.
Foto: Lightyear BYD YangWang U6
Noch außerhalb der Wertung lassen wir den BYD YangWang U6 laufen: Zum einen ist die Luxuslimousine aus China noch gar nicht präsentiert worden, zum anderen ist unklar, ob sie auch in Deutschland erhältlich sein wird. Doch eines ist via Social Media-Plattform Weibo bereits publik geworden: BYD verkündete mit Stolz schon vorab der Präsentation einen cW-Wert von 0,195. Tricks und Kniffe, wie man den Mercedes EQS als aktuellen Rekordhalter unter den derzeit verfügbaren Serienautos unterbieten konnte, werden sich wohl erst mit der offiziellen Vorstellung offenbaren.
Foto: Weibo
Spätestens mit dem Zeitalter der Elektrifizierung wurde die Bedeutung von aerodynamischen Designs deutlich. Doch auch ältere Beispiele untermauern, dass die Idee schon länger in den Industrieschubladen schlummert. Unser Top-10-Artikel zeigt die Autos mit dem besten cW-Wert!
Top-10: Autos mit dem besten cW-Wert
Zugegeben, Autos mit dem besten cW-Wert – hier erklären wir, was er besagt und wie er berechnet wird – wie in unseren Top-10 sind bei Stammtischgesprächen eher weniger gefragt. Dabei spielt neben Hubraum, Aufladung und Antriebsart auch Aerodynamik eine tragende Rolle, wenn es zum Beispiel um die Maximierung der Höchstgeschwindigkeit geht. Der Effekt trägt darüber hinaus in starkem Maße zum Spritverbrauch eines Automodells und damit auch zur Reichweite bei, was gerade für Elektroautos interessant ist. Letztere profitieren in Sachen Luftwiderstandsbeiwert auch davon, dass keine ausladenden Motoren im Bug die Stirnfläche vergrößern und Kühleinlässe minimiert werden können.
So erreicht schon unser Platz zehn, das Skoda Enyaq Coupé iV, einen cW-Wert von 0,234. Zum Vergleich: Ein durchschnittlich gebauter Mensch steht mit 0,78 mehr als dreimal so breit im Wind. Und selbst der "Aerodynamik-Weltmeister" von 1989, der Opel Calibra, hat mit 0,26 ein paar Zähler mehr gegen den Wind zu pressen. Dass es dennoch kein Elektroauto für sensationelle Luftwiderstandsbeiwerte benötigt, beweist unter anderem der BMW 520d als Efficient Dynamics Edition von 2012. Übrigens haben wir in unserer Top-10 der Autos mit dem besten cW-Wert immer nur den windschnittigsten Entwurf einer jeweiligen Marke aufgezählt – sonst würde die Liste von Tesla und Mercedes dominiert werden. Den ersten Platz könnte schon sehr bald ein brandneues Luxusmodell aus China streitig machen. Viel Spaß beim Durchklicken! Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Leslie & Cars fährt den Mercedes EQS (2021) im Video: