Wohnmobil mieten: Das muss man wissen Das ist bei der Wohnmobil-Miete wichtig
- Wohnmobil mieten: Das sollten Neulinge wissen
- Kaution & Übergabe bei der Wohnmobilmiete
- Das gemietete Wohnmobil richtig packen
- Dürfen Haustiere im gemieteten Wohnmobil mitgeführt werden?
- Zubehör im gemieteteten Wohnmobil: Was ist an Bord?
- Frischwasser-Versorgung unterwegs: Urlaub mit dem gemieteten Wohnmobil
- Spritverbrauch des Wohnmobils: So sparen
- Unfall oder Schadensfall: Das muss man wissen!
- Wohnmobil mieten: Sind die Modelle winterfest?
Für den nächsten Camping-Urlaub lässt sich ein Wohnmobil mieten. In Corona-Zeiten ist der Camper oft die einzige Übernachtungsmöglichkeit im Urlaub. Beschränkungen sollen ab Mai 2021 gelockert werden. Beim Wohnmobil mieten sind ein paar wichtige Dinge zu beachten. Das muss man wissen!
Wer für den nächsten Urlaub ein Reise- oder Wohnmobil mieten möchte, sollte im Vorfeld einige wichtige Dinge beachten. Das gilt vor allem für diejenigen, die das fahrende Ferienhaus in Corona-Zeiten für sich neu entdecken. Die Lockerung der Corona-Beschränkungen ab Mai 2021 macht Camping in vielen Bundesländern unter Auflagen und Hygienemaßnahmen wieder möglich. Zunächst sollten Interessent:innen aber herausfinden, in welcher Größen-Kategorie sie so ein Gefährt überhaupt bewegen dürfen. Dabei hilft ein Blick in den Führerschein: Zwar dürfen Mobile mit einer zulässigen Gesamtmasse von bis zu 3,5 Tonnen noch mit einem Führerschein der Klasse B bewegt werden, so der ADAC. Allerdings dürfen Vermietende verlangen, dass Fahrer:innen mindestens 21 Jahre alt sind. Für Fahrzeuge mit mehr als 3500 Kilogramm zulässigem Gesamtgewicht wird die Führerscheinklasse C1 benötigt. Mieter:innen muss zudem mindestens seit einem Jahr den Führerschein besitzen. Außerdem sollte man sich vor der Miete eines Wohnmobils unbedingt über die Konditionen und über das Kleingedruckte informieren, denn Vermietungen arbeiten mit recht unterschiedlichen Konditionen. Die AUTO ZEITUNG beantwortet die am häufigsten gestellten Fragen zur Miete von Wohnmobilen. Mehr zum Thema: Darauf beim Mietwagen im Urlaub achten
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Wohnmobil mieten: Das sollten Neulinge wissen
Wer zum ersten Mal ein Wohnmobil mieten möchte, entscheidet sich laut ADAC am besten für ein kompaktes oder schlankes Modell, also ein sogenanntes Reisemobil, das auf einem Kastenwagen basiert. Natürlich muss der Camper trotzdem ausreichend viele Schlafplätze und eingetragene Sitzplätze für alle Mitreisenden bieten. Dem Autoclub zufolge sind günstige Campervans bereits ab einem Preis von rund 600 Euro pro Woche inklusive aller wichtigen Versicherungen erhältlich und dürfen mit einem Führerschein der Klasse B (alt 3) bewegt werden. In Zeiten von Corona sollte man sich vor der Anmietung informieren, ob für die Übernachtung auf dem Campingplatz das Wohnmobil autark sein muss, also eine eigene Küche, Toilette, Dusche sowie Tanks für Frisch- und Abwasser mit an Bord haben, da sanitäre Anlagen vor Ort noch nicht geöffnet werden. Darüber hinaus sollten sich Wohnmobil-Neulinge vor der geplanten Tour mit den Dimensionen der größeren Camper und dem vom Pkw abweichenden Fahrverhalten vertraut machen. So ist etwa beim Fahren mehr Abstand zu anderen großen Fahrzeugen zu halten. Der ADAC weist auch daraufhin, vor einem Tunnel aus Sicherheitsgründen keinesfalls zu überholen. Denn wenn hier etwa ein Lkw neben einem Wohnmobil fahre, könnte ein gefährlicher Unterdruck entstehen, der beide Fahrzeuge zueinander hinzieht. Bei der Routenplanung sollten breite und große Straßen bevorzugt werden. Denn Serpentinen oder schmale Tunnel können Anfänger:innen vor Herausforderungen stellen. Daher sollte man die Gesamtmaße des Fahrzeugs unbedingt kennen und stets richtig einschätzen können. Mehr zum Thema: Richtiges Verhalten im Tunnel
Kaution & Übergabe bei der Wohnmobilmiete
Wer schließlich ein passendes Wohnmobil zur Miete gefunden hat, sollte ausreichend Zeit – etwa eine halbe bis eine Stunde – für eine gründliche Übergabe und Einweisung einplanen. Dabei gilt es dann, sich mit der Gasanlage, der Küche und den sanitären Anlagen vertraut zu machen. Wer bei einem Rundgang Mängel entdeckt, ist gut beraten, sich diese schriftlich dokumentieren zu lassen und eine Kopie des Übergabeprotokolls mitzunehmen. Ebenfalls zu beachten: die Öffnungszeiten der jeweiligen Mietstation. Bei einigen Angeboten wird eine Servicegebühr erhoben, wenn Übergabe oder Rücknahme an einem Samstag erfolgen soll. Das kann man bei richtiger Planung und vorausschauender Buchung umgehen. Außerdem muss in den meisten Fällen eine Kaution hinterlegt werden, wenn ein Wohnmobil gemietet wird. Diese kann zwischen 1000 und 2000 Euro betragen und ist je nach Angebot bar oder per Kreditkarte zu hinterlegen. Ebenfalls wichtig: Der Mietvertrag ist die Nutzungslegitimation für das gemietete Wohnmobil, insbesondere im europäischen Ausland. Daher sollte er stets mitgeführt werden aber für Dritte unzugänglich sein. Zusätzlich zur Zeit für die Übergabe des Campers sollen Reisende auch jeweils einen Tag vor und nach der Reise einplanen, rät der Tüv Süd. Diese Zeit werde erfahrungsgemäß benötigt, um alle benötigten Sachen in Ruhe einzuladen und nach der Fahrt wieder auszuräumen.
Das gemietete Wohnmobil richtig packen
Beim Packen des gemieteten Wohnmobils gilt laut ADAC die Faustformel: Leichtes kommt nach oben in die Schränke, schweres Gepäck wie Wasserkisten oder Konserven werden stets unten, idealerweise zwischen den Achsen untergebracht, damit der Schwerpunkt des Campers möglichst tief liegt. Natürlich darf das zulässige Gesamtgewicht dabei nicht überschritten werden. Wichtig: Auch das Gewicht der mitreisenden Personen gehört dazu. Wie schnell manche Wohnmobile beim Beladen mit den üblichen Urlaubsutensilien aber an ihre zulässige Gesamtgewichtsgrenze stoßen, ist vielen Reisenden nicht bewusst. Im Mai 2020 hat der ADAC 15 Modelle auf ihre Zuladungskapazitäten untersucht. Dabei wurde das Gewicht einer vierköpfigen Familie samt Reisegepäck mit insgesamt 475 Kilogramm angesetzt. Innerhalb der fünf untersuchten Wohnmobil-Konzepte gab es dabei teils deutliche Unterschiede. Um manche Modelle nutzen zu dürfen, hätte die Modellfamilie bei ihrem Gepäck kräftig abspecken müssen. Vor allem die Klasse der kleinen Campingbusse hat den Ergebnissen der Untersuchung zufolge oft noch reichlich Reserven für die Zuladung – vor allem, weil ihnen die Nasszelle fehlt. Als wenig attraktiv stellten sich dem ADAC zufolge teilintegrierte Wohnmobile heraus, da sie für ihre Größe relativ wenig Zuladungsreserve haben. Grundsätzlich empfiehlt der Autoclub, bei der Miete des Wohnmobils auf die Motorisierung und das Getriebe zu achten, da beides die Zuladungsreserven deutlich beschränken kann.
Dürfen Haustiere im gemieteten Wohnmobil mitgeführt werden?
In den meisten Fällen bedarf die Mitnahme von Haustieren in einem angemieteten Wohnmobil der konkreten Absprache mit dem:der Vermieter:in. Für Hund, Hamster & Co fallen dann Aufpreise an. Klar, denn der Reinigungsbedarf ist höher und Abnutzung, Kratzer sowie bleibende Gerüchte sind nicht ausgeschlossen. Manche Wohnmobilvermietungen beschränken die Mitnahme darauf, dass das Haustier in einer sicheren Transportbox untergebracht wird. Die Beachtung von Einreise- und Impfbestimmungen im Ausland bleibt natürlich in der Verantwortung der Wohnmobil-Nutzer:innen.
Zubehör im gemieteteten Wohnmobil: Was ist an Bord?
Wenn man ein Wohnmobil mietet, ist je nach Angebot unterschiedliches Zubehör an Bord und im Preis enthalten. Eine gute Ausstattung besteht aus:
- Sonnenschutz oder Sonnensegel
- Fahrradträger
- Radio und CD-Player
- Rückfahrkamera
- langes Verlängerungskabel
- Warntafeln für das EU-Ausland
- Warnwesten und Erste-Hilfe-Kasten
- Campingplatzführer
- gefüllte Gasflasche
- Schlauch für die Wassertank-Befüllung
- Zubehör für WC und Sanitäranlagen
- Bedienungsanleitung für Fahrzeug, Aufbau und technische Zusatzausstattungen
Eltern sollten unbedingt beachten, dass Mietwohnmobile in der Regel nicht über Kindersitze verfügen. Diese müssen also selbst mitgebracht werden. Eine Isofix-Verankerung gehört in Wohnmobilen bisher nicht zur Standard-Ausstattung.
Frischwasser-Versorgung unterwegs: Urlaub mit dem gemieteten Wohnmobil
Zur Aufnahme von Frischwasser und zur Entsorgung von Gebrauchswasser gibt es Ver- und Entsorgungsanlagen in ganz Europa. Hier können gemietete Wohnmobile oft kostenfrei frisches Wasser tanken. Auch der Campingplatz ist ein geeigneter Ort, um die Frischwasservorräte aufzufüllen. In Südeuropa stehen außerdem Tankstellen zur Verfügung, die gegen geringe Gebühren frisches Wasser verkaufen. Um Gesundheitsprobleme zu vermeiden, empfehlen sich nur Trinkwasserquellen, die unbedenklich sind. Im Zweifel ist die Verwendung eines Sandfilters empfehlenswert.
Spritverbrauch des Wohnmobils: So sparen
Der Verbrauch bei neuen Reisemobilen liegt zwischen neun und 14 Litern auf 100 Kilometern. Der tatsächliche Verbrauch hängt allerdings stark von der Motorisierung, vom Beladungszustand und von der Fahrweise ab. Außerdem spielt die Strecke eine große Rolle. Wer etwa in den Alpen unterwegs ist, verbraucht erheblich mehr Kraftstoff als bei einer Tour entlang der Nordseeküste. Der ADAC rät außerdem zu Reisegeschwindigkeiten zwischen 90 und 110 km/h – unabhängig davon, wie schnell moderne Wohnmobile tatsächlich fahren können. Das schone nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Nerven.
Unfall oder Schadensfall: Das muss man wissen!
Passiert mit dem gemieteten Wohnmobil ein Unfall, entsteht ein Brand, wird das Wohnmobil gestohlen oder erleidet das Fahrzeug einen Schaden, ist zunächst die Polizei zu verständigen. Dabei ist es unerheblich, ob der Schadensfall selbstverschuldet oder fremdverschuldet ist. Die meisten Wohnmobilvermietungen bestehen darauf, sofort über die Einzelheiten informiert zu werden. Das gilt auch für geringfügige Schäden. Im Zweifel ziehen Mieter:innen zur Klärung der rechtlichen Situation eine:n versierte:n Rechtsanwalt:Rechtsanwältin mit dem Spezialgebiet Verkehrsrecht hinzu. Die Bundesrechtsanwaltskammer unterstützt bei der Suche nach Anwält:innen.
Wohnmobil mieten: Sind die Modelle winterfest?
Die meisten Wohnmobile, die man mieten kann, sind auch gegen Minustemperaturen gefeit. Bei sachgerechter Nutzung und unter Beachtung individueller Besonderheiten lässt es sich also auch im Winter in einem Wohnmobil aushalten. Wohnmobile sind in der Regel Thermo-isoliert und beheizbar. Trägt ein Wohnmobil ein Siegel mit dem Hinweis auf DIN EN -1 1996 D für Motorcaravans, dann wurde es im Hinblick auf die Wintertauglichkeit streng überprüft.
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