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Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum Lucid Air

Neuer Lucid Air (2023): Erste Testfahrt Elektrischer Überflieger

Thomas Geiger Freier Mitarbeiter
Inhalt
  1. Erste Testfahrt mit dem neuen Lucid Air (2023)
  2. Fahrdynamisch am oberen Ende seiner Klasse
  3. Akkus, Motoren & Co. selbst entwickelt & produziert
  4. Technische Daten des neuen Lucid Air (2023)
  5. Fazit

Neuer Name, traditionelle Fahrzeugklasse und ein Mix aus klassischem und modernem Interieur: Der neue Lucid Air (2023) geht in der elektrischen Oberklasse seinen ganz eigenen Weg, wie unsere erste Testfahrt unterstreicht. Das kann der Tesla-Gegner, der ab sofort auch in Deutschland erhältlich ist!

Es hat zwar ein wenig gedauert und auch sie sind durch die Höhen und Tiefen aller Start-ups gegangen, doch jetzt ist es endlich soweit. Lucid beginnt nun auch in Europa mit der Auslieferung der elektrischen Luxuslimousine Air – und die Luft für Elon Musk wird wieder etwas dünner. Mit knapp fünf Metern Länge, im besten Fall über 1000 PS, mehr als 800 km Reichweite und Preisen zwischen 109.000 und 218.000 Euro (Stand: Oktober 2023) zielt der neue Lucid Air (2023) – hier steht er uns für die erste Testfahrt bereit – vor allem auf das Tesla Model S, natürlich aber auch auf den Porsche Taycan, den Audi e-tron GT und den Mercedes EQS. Schließlich ist er nicht nur eleganter, auf jeden Fall aber frischer gezeichnet als das Model S und die meisten Europäer, sondern kommt wegen seines fast 120 kWh großen Akkupakets, seines cw-Werts von 0,21 und seines effizienten Antriebs auch noch weiter als seine Konkurrenten. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Leslie & Cars fährt den Mercedes EQS (2021) im Video:

 
 

Erste Testfahrt mit dem neuen Lucid Air (2023)

Dass der neue Lucid Air (2023) so viel frischer und besser wirkt als das Model S hat einen einfachen Grund: Lucid-Chef Peter Rawlinson hat selbst einmal bei Tesla gearbeitet und dort für Elon Musk die Entwicklung der ersten eigenen Baureihe geleitet. Kein Wunder also, dass der Air wie eine Kopie des Model S daher kommt – nur ohne Kompromisse und statt dessen mit vielen kleinen wie großen Verbesserungen. Zum Beispiel im Innenraum: Wo der Tesla fast nackt wirkt mit seinem großen Touchscreen als einziges Bedienelement, hat Lucid beim Air die bessere, vielleicht in dieser Klasse sogar die beste Balance aus alter und neuer Welt gefunden: Es gibt vornehme Oberflächen, edle Materialen und sogar noch ein paar klassische Schalter, etwa für Lautstärke und Lüftung – und trotzdem schwebt hinter dem Lenkrad eine schlanke Kinoleinwand, während vor der Mittelkonsole das unvermeidliche Tablet thront. 

Dazu bietet der Lucid jede Menge Platz: Zum gut 400 l großen Kofferraum kommt nochmal halb so viel im Frunk. Und obwohl nur etwa so groß wie eine E-Klasse, sitzen Personen hinten im Lucid bei knapp drei Metern Radstand fast so gut wie in einer S-Klasse, wie die erste Testfahrt zeigt. Auch der EQS wirkt dagegen eher knapp und für die Fondpassagier:innen bei Audi oder Porsche bleibt einem im Lucid nicht viel mehr als Mitleid. Verstärkt wird der luftige Raumeindruck im Air noch von der konkurrenzlosen Frontscheibe, die bis weit hinter den Fahrersitz ins Dach reicht und so ganz neue Ausblicke eröffnet.

Die Konkurrenten:

 

Fahrdynamisch am oberen Ende seiner Klasse

Fahrdynamisch liegt der neue Lucid Air (2023) am oberen Ende seiner Klasse. Kein Wunder bei irrwitzigen 828 kW (1126 PS) und mehr als 1000 Nm für die Dream Edition, die an der Spitze der Familie steht. Aber seine Lorbeeren sammelt der Lucid nicht allein mit der brachialen Beschleunigung im Sprint-Mode, für den die Entwickler:innen eigens einen Warnhinweis programmiert haben. Zwar bleibt einem bei 2,7 s von null auf 100 km/h schon mal kurz die Puste weg. Und die wegen der Reifen auf 270 km/h limitierte Höchstgeschwindigkeit ist auch nicht schlecht.

Doch mehr noch beeindruckt bei der ersten Testfahrt der Punch, den der Lucid jenseits der Richtgeschwindigkeit entwickelt: Wo es bei anderen Stromern so langsam zäh wird, zieht der Air locker durch und kommt nie aus der Puste. So wird überholen selbst auf der Autobahn zum Kinderspiel. Nicht minder beeindruckend ist sein lockeres Handling. Obwohl der Wagen knapp fünf Meter lang ist und mehr als 2,5 t schwer und sich dabei weder den Luxus einer Luftfederung leistet, noch eine Hinterachslenkung nutzt, nimmt er die Landstraße genauso vergnüglich wie die Langstrecke auf der Autobahn: Enge Kurven, verwinkelte Täler oder steile Pässe machen mit der großen Limousine überraschend viel Laune – da merkt man, dass Peter Rawlinson auch mal ein paar Jahre bei Lotus gearbeitet hat.

 

Akkus, Motoren & Co. selbst entwickelt & produziert

Anders als die deutschen Dinosaurier und genau wie Tesla lässt Lucid die Zulieferer weitgehend außen vor: Schlüsselkomponenten wie Akkus und E-Motoren werden deshalb nicht nur selbst entwickelt, sondern auch produziert. Die Batterieblöcke, die je nach Modell auf 92, 112 oder 118 kWh kommen, hat die Marke bereits seit Jahren an die Formel E geliefert und so hinlänglich testen können. Und der Motor, den das Ingenieursteam auf maximal 478 kW (650 PS) tunen kann, ist mit seinen zusammen mit der Leistungselektronik gerade mal 74 kg einer der leichtesten und obendrein einer der kleinsten in der ganzen Liga.

Auf der üblichen Skateboard-Architektur kombiniert Lucid aus diesen Komponenten neben der limitierten Dream-Edition drei Versionen, die allesamt mit zwei Motoren auf beide Achsen wirken: Das Basismodell Pure für 91.597 Euro mit 358 kW (487 PS) und 725 km Reichweite, den Touring mit 462 kW (629 PS) und ebenfalls 725 km für 108.403 Euro und den Grand Touring, der für 133.613 Euro mit 611 kW (831 PS) und 839 km an die Spitze rückt. Die Lader, die bidirektional ausgelegt sind und mit dem Auto so auch das Haus speisen können, laden mit bestenfalls 300 kW und machen den Air zu einem der schnellsten Sauger an der Steckdose: Unter optimalen Umständen fließt binnen 20 Min. der Strom für fast 500 km. Doch oft ausprobieren müssen die Kund:innen das angesichts der riesigen Reichweite wohl kaum: Von Los Angeles nach San Francisco kommt der Air mit einer Akkuladung, und bei uns sollten Hamburg-München mit ein bisschen Zurückhaltung möglich sein. 

 

Technische Daten des neuen Lucid Air (2023)

2023Lucid Air "Dream Edition"
Technische Daten
Motorzwei E-Motoren
Getriebe/AntriebReduktionsgetriebe; Allrad
Gesamtleistung828 kW/1126 PS
Max. Drehmoment1390 Nm
Batterie-Kapazität118 kWh (brutto)
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)4975/1939 (2198)/1410 mm
Leergewicht/Zuladung2435/415 kg
Kofferraumvolumen627 l (mit Frunk)
Fahrleistungen (Werksangaben)
Beschleunigung (0-100 km/h)2,7 s
Höchstgeschwindigkeit270 km/h
Verbrauch auf 100 km16,6 kWh
Reichweite799 km
Kaufinformationen
Basispreis (Testwagen)218.000 €
MarktstartHerbst 2023

 
Thomas Geiger Thomas Geiger
Unser Fazit

Ja, der Start war wie bei allen Start-ups etwas holprig und auch der Air musste mit reichlich Gegenwind kämpfen, doch selbst wenn Lucid länger braucht als geplant und vom SUV als nächstem Modell aktuell weit und breit noch nichts zu sehen ist, haben Rawlinson & Co. eines bereits geschafft: Sie haben ein bisschen frischen Wind in den Dreikampf zwischen der alten Autowelt, den chinesischen Marken und den neuen Helden aus den USA gebracht. 

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