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Vernetzt wie nie: Erste Testfahrt im neuen Ford Nugget

Markus Schönfeld Freier Mitarbeiter

Der neue Ford Nugget präsentiert sich vernetzter und sparsamer denn je. Zudem hat Ford die Angebotspalette des Campervans um Varianten mit längerem Radstand, Allrad und Plug-in-Hybrid erweitert. Am vielseitigen Charakter ändert das nichts, wie unsere erste Testfahrt zeigt.

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Inhalt
  1. Viel Campervan-Vielseitigkeit fürs Geld: der neue Ford Nugget ab 75.505 Euro
  2. Erste Testfahrt: Mehr Fahrkomfort durch verbessertes Fahrwerk und mehr Konnektivität
  3. Wohnraum im Test: Innovationen erleichtern den Campingalltag
  4. Klappe(r)n gehört zum Handwerk: So schnell entstehen Schlafplätze für zweimal zwei Personen
  5. Technische Daten des neuen Ford Nugget (2024)
  6. Fazit

Der Ford Nugget, der in der zweiten Jahreshälfte 2024 in seiner jüngsten Neuauflage erschien, ist eine echte Konstante auf den Campingplätzen in Deutschland und Europa. Und das seit Jahrzehnten: Bereits der erste kompakte Campervan mit dem Namen Nugget aus dem Jahr 1986 basierte auf dem Ford Transit der vierten Generation – damals schon wahlweise mit festem Hochdach oder Aufstelldach (die verschiedenen Wohnmobil-Bauarten im Überblick). Von Anfang an dabei war der Fahrzeugbauer Westfalia aus Rheda-Wiedenbrück.

Über die Jahre hinweg entwickelte Ford den Nugget kontinuierlich weiter und verbesserte ihn Stück für Stück. Dabei lag der Fokus stets auf Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit. Die Kombination aus zuverlässigem Ford-Fahrgestell und der Expertise von Westfalia im Wohnmobil-Bau sicherten dem Nugget kontinuierlichen Erfolg und machten ihn zu einer festen Größe des europäischen Wohnmobil-Markts.
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Viel Campervan-Vielseitigkeit fürs Geld: der neue Ford Nugget ab 75.505 Euro

Schon lange vor dem Camper-Boom der vergangenen Jahre war der Ford Nugget also einer der beliebtesten Allzweckhelden für kleine Abenteuerausflüge zwischendurch.. Das ist in der Neuauflage des Ford Nugget (2024), die ab 75.505 Euro erhältlich ist (Alle Preise: Stand Juni 2025), nicht anders. Das Rezept für den Erfolg war und ist immer noch denkbar einfach. Es lautet: Man nehme die robuste, zuverlässige und geräumige 
Karosserie eines Kleintransporters, verstecke die fürs Camping notwendigste Ausstattung im Heck und rüste das Dach zum integrierten Aufstell-Schlafzelt auf.

Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:

So kann der Kleinbus im Alltag mit seinen geräumigen Abmessungen wie ein Pkw genutzt werden – und am Wochenende bietet er mit umklappbarer Rückbank bei Bedarf Schlafplätze für vier Personen. Die neueste Variante basiert nun auf der komplett frisch entwickelten Generation des Ford Transit/Tourneo Custom. Damit profitiert der aktuelle Ford Nugget (2024) von der jüngsten Fahrzeugplattform von Ford, die ein zeitgemäßes Design, viel Konnektivität und moderne Assistenzsysteme bereitstellt.

 

Erste Testfahrt: Mehr Fahrkomfort durch verbessertes Fahrwerk und mehr Konnektivität

Nugget-Fans werden den Unterschied zu den Vorgängern, so wie wir bei unserer ersten Testfahrt, schon auf den ersten Metern spüren. Das dürfte zunächst am neuen Fahrwerk liegen, das mit seiner hinteren Einzelradaufhängung den Fahrkomfort und das Handling deutlich verbessert . Dazu gibt es sowohl für den neuen Ford Nugget (2024) mit kurzem als auch mit langem Radstand Allrad-Varianten, die ab 82.884 Euro beziehungsweise ab 87.049 Euro erhältlich sind. Das dürfte vor allem für Kund:innen interessant sein, die mit ihrem Wohnmobil wilde, abgelegene Gebiete erkunden, Outdoor-Sportarten betreiben oder gern Musikfestivals besuchen und dafür feuchte oder schlammige Wiesen befahren müssen.

Im Vergleich zum an dieser Stelle ausführlich getesteten und vorgestellten Ford Nugget L1 wächst die Länge beim L2 um 40 cm von 5,05 auf 5,45 m. Der Radstand beträgt dann 3,50 m statt der 3,10 m des "normalen" Nugget. Ford und Westfalia nutzen die zusätzliche Länge beim L2 für mehr Stauraum. So werden beispielsweise
in der Küchenzeile weitere 85 l für Lebensmittel oder Geschirr frei.

Die Innenaufnahme zeigt die Küche des Ford Nugget (2025).
Foto:  Daniela Loof

Und der zusätzliche Kleiderschrank stellt ein Volumen von 200 l bereit. Das vordere Schrankelement verfügt so über feste Regalböden, das hintere über lose – zum Beispiel für die Befestigung einer Kleiderstange. Dazu gibt es in Sachen Konnektivität beim neuen Ford Nugget (2024) eine Vielzahl moderner Fahrassistenzsysteme. Dazu gehört neben der intelligenten adaptiven Geschwindigkeitsregelanlage (ACC) mit Spur-Zentrierung und Stop-and-go-Programm auch ein Kreuzungsassistent, der querende Autos oder Fußgänger:innen bei Tag und Nacht erkennt. Ebenso mit an Bord sind eine Rückfahrkameras (die besten zum Nachrüsten in unserem Test), die Ausstiegswarnung und der Cross Traffic Alert, der den Verkehr beim Rückwärtsausparken überwacht.

 

Wohnraum im Test: Innovationen erleichtern den Campingalltag

Auch das Cockpit des neuen Ford Nuggets (2024) zeigt sich "digitalisiert". Nicht nur, dass die Personen vorne auf sehr bequemen und serienmäßig beheizten "Captain-Chairs" sitzen dürfen. Diese lassen sich auch samt Gestühl nach hinten zum ausklappbaren Innentisch umdrehen. Auf dem neu gestalteten Armaturenbrett thront von nun an ein 13 Zoll großer Touchscreen.

Als Infotainmentsystem dient das in der Praxis recht intuitiv bedienbare Ford SYNC der vierten Generation (SYNC 4) samt DAB/FM-Radio (empfehlenswerte DAB+-Radios zum Nachrüsten), Bluetooth-Konnektivität sowie einer kabellosen Telefon-Verbindung via Apple CarPlay und Android Auto (die besten kabellosen Adapter für Apple Carp Play und Android Auto in unserem Test). Nicht vergessen wollen wir an dieser Stelle die induktive Ladeschale für
mobile Endgeräte, die in Campervans dieser Kategorie alles andere als Standard ist.

Doch viel wichtiger in der Campingwelt von heute: Auch für den hinteren Wohnbereich gibt es das volle Paket an Digitalisierung. Und damit sind nicht nur die vielen USB-C-Anschlüsse gemeint, die uns dann Anstecken und Laden von mobilen Endgeräten und anderen Elektrogeräten während des Testzeitraums denkbar einfach machten. Zentrales Digital-Element ist vielmehr ein 7,0-Zoll-Touchscreen, der für die Überprüfung und Steuerung von Heizung, Wassertanks, des Akku-Stands der Bordbatterie und der Beleuchtung verantwortlich ist. Dabei wusste gerade die neue LED-Innenbeleuchtung inklusive der anpassbaren Farbstimmungen zu begeistern.

Obendrein
lässt sich das System auch via Bluetooth-fähiger App auch vom Mobiltelefon aus steuern. Der Clou: Der sogenannte Smart-Camper-Touchscreen, der oberhalb des Kleiderschranks angebracht ist, besitzt gleichzeitig eine Neigungsmesser-Funktion, die beim Nivellieren des Campers auf unebenen Boden helfen kann.

Das Detailfoto zeigt die Trittstude Ford Nugget (2025).
Foto:  Daniela Loof

Apropos Boden: Der neue Ford Nugget (2024) besitzt einen flacheren Fahrzeugboden. Das erleichtert – zusammen mit der Trittstufe an der Schiebetür – den Einstieg in die Kabine, das Be- und Entladen sowie den Sitzplatzwechsel im Wohnbereich. Außerdem schafft die dazugewonnene Höhe mehr Bewegungsfreiheit in den drei getrennten Zonen Kochen, Wohnen und Schlafen. Hier darf sich die Kundschaft über neue Premium-Oberflächen und eine Verbesserung der Ergonomie freuen. Ein neuer Schubladenkühlschrank ersetzt den alten Toplader des Vorgängers.

Die Arbeitsfläche darüber lässt sich nun also komplett und jederzeit nutzen. Dazu ist der 33-l-Kühlschrank groß genug, um Flaschen aufrecht aufzunehmen. In Kombination mit dem neuen integrierten Kochfeld, einem Zweiflammen-Gasherd (die besten Camping-Gaskocher in unserem Test) und der Spüle – jetzt immer mit Heißwasser dank serienmäßigem Warmwasser-Boiler – bietet das überarbeitete Oberflächendesign nun 20 Prozent mehr Platz auf der Arbeitsfläche. Durch das bewährte Wohnlayout kann man sich in der Kabine mit zwei aufgestellten Doppelbetten bewegen, kochen oder in das Fahrzeug ein- und aussteigen, ohne einander zu stören.

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Klappe(r)n gehört zum Handwerk: So schnell entstehen Schlafplätze für zweimal zwei Personen

Die drei Sitze in zweiter Reihe lassen sich nicht nur per Einhebel-Mechanismus verschieben. Unter den drei Sitzflächen versteckt sich obendrein noch ein Staufach für Kleingeräte oder sonstigen Krimskrams. Für die Nacht kann man die Bank dann im Handumdrehen in ein bequemes Doppelbett mit einer Liegefläche von 1,20 x 1,90 m verwandeln. Optional lässt sich die Liegefläche in kalten Nächten sogar beheizen. Das dürfte Ganzjahres-Camper:innen oder Skandinavien-Fans gefallen. Für bestmöglichen Schlaf spendiert Ford dem neuen Nugget integrierte Verdunkelungsrollos. Sie ersetzen sowohl Vorhänge als auch die bisherigen abnehmbaren magnetischen Fensterrollos.

Das obere Bett unter dem aufklappbaren Dach und dem optionalen Solardpanel misst sogar 1,25 x 2,05 m. Es lässt sich bequem über eine kleine, ausklappbare Leiter erreichen. Im geräumigen Himmelbett angekommen, ist man vor Mücken sicher. Denn die drei großen Fenster im neuen Dachmaterial besitzen eingebaute Moskitonetze. Bei geöffnetem Dach können die Insass:innen – dank der jetzt hochklappbaren Matratzensektion – bequem in der darunterliegenden Küche stehen. Einklappen lässt sich das Dach sehr leicht. Der neu konstruierte Faltenbalg zieht sich beim Schließen von selbst zusammen. Das funktioniert in unserem Praxistest gut und verhindert, dass sich das Material im Scharnier verfängt.

Die Außenaufnahme zeigt den Ford Nugget (2025) von zentral hinten.
Foto: Daniela Loof

Ein zusätzliches Zelt kann optional bei geöffneter Klappe am Heck befestigt werden. Darin lässt es sich dann auch ungestört duschen, denn der Ford Nugget verfügt tatsächlich über eine Warm- oder Kaltwasserdusche, die sich aus dem unteren Teil des Kleiderschranks zaubern lässt. Dank 33-l-Frischwasser- und 30-l-Grauwassertank dürfte der Vorrat allemal für eine kurze Dusche aller reichen. Über diesen Luxus verfügen übrigens alle Nugget-Modelle ab sofort serienmäßig. Und wo wir gerade unter der großen, geöffneten Heckklappe stehen – in ihrer Verkleidung verstecken sich zwei ausgewachsene Campingstühle. Der passende Tisch für das Outdoor-Abendessen ist gut erreichbar in der Türverkleidung der Schiebetür versteckt. Ein festes Hochdach ist aktuell dagegen weder für den kurzen noch für den langen Radstand verfügbar.

Apropos Verfügbarkeit: Seit kurzem gibt es den neuen Ford Nugget (2024) auch als Plug-in-Hybrid, der für 50 rein elektrische Kilometer gut ist und sich offiziell 2.5 Duratec PHEV nennt. Dessen 2,5 l großer Vierzylinder-Benziner (mit effizientem Atkinson Zyklus) wird von einer E-Maschine mit 112 kW (152 PS) und 320 Nm Drehmoment unterstützt. Die kann den Nugget auch zügig allein antreiben, was mit der installierten, 11,8 kWh (nutzbar) großen Batterie für typische Tagesstrecken möglich ist. Seit Frühjahr 2024 gibt 
es ihn zudem in der Ausstattungslinie Titanium mit 170 PS (125 KW) starkem EcoBlue-Dieselmotor und Achtstufen-Automatik.

Auf alle Antriebsoptionen aus der Transit-Custom-Palette kann der Nugget allerdings nicht zurückgreifen. Einen vollelektrischen Camper, so auch Fords Antwort auf eine entsprechende Anfrage unserer Redaktion, wird es zumindest als Nugget unter den aktuellen Marktgegebenheiten vorerst nicht geben, obwohl die technischen Voraussetzungen in der aktuellen Ford-Elektrifizierungspalette dafür generell vorhanden sind. Dafür könnten aber demnächst erste Eigen-Ausbauten des elektrischen Kastenwagens auf die Campingplätze rollen. Die Augen offenzuhalten, lohnt sich also.

 

Technische Daten des neuen Ford Nugget (2024)

AUTO ZEITUNG 19/2024Ford Nugget 2.0 EcoBlue
Technische Daten
Motor4-Zyl., Turbodiesel, 1996 cm³
Antrieb8-Stufen-Automatik, Vorderradantrieb
Leistung125 kW/170 PS
Max. Drehmoment390 Nm
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)5050/2032/2040 mm
Leergewicht/Zuladung2040/729 kg
Ausstattung
Sitz-/Schlafplätze5/4
Herd/HeizungZweiflammen-Gaskocher/Diesel (optional)
Gas2,8 kg
Frisch-/Abwasser33/30 l
Preis
Grundpreis75.505 Euro
Alle Daten Werksangaben

 
Markus Schönfeld Markus Schönfeld
Unser Fazit

Obwohl der neue Ford Nugget ein vollwertiger Camper für vier Personen ist, lässt er sich im Alltag so einfach bewegen wie ein Van. Die neue Plattform bietet insgesamt viel mehr Möglichkeiten als je zuvor. Das gilt insbesondere für die "L2" genannte Version mit langem Radstand. Obendrein verfügt dieser dann auch über ein größeres Aufstelldach und mehr Bewegungsfreiheit im Wohnbereich. Optional lässt sich im Heck, übrigens wie auch beim kürzeren Nugget, eine kleine versteckte Toilette einbauen. Dies ist in Sachen Alltagstauglichkeit ein echter Quantensprung und lässt den Ford Nugget auch abseits kleiner Wochenend-Fluchten weiter in den Fokus von Campingfans mit ausgeprägtem Gespür für Preis-Leistungs-Verhältnis rücken.

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