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Geht auch ganz einfach:

Neuer Cadillac Lyriq (2022): Erste Testfahrt Cadillac schreibt ein neues Kapitel

Thomas Geiger Freier Mitarbeiter
Inhalt
  1. Erste Testfahrt mit dem neuen Cadillac Lyriq (2022)
  2. Europa darf sich Hoffnungen machen
  3. Technische Daten des neuen Cadillac Lyriq (2022)
  4. Fazit

Weg vom alten Image von Heckflossen, Chrome und großen Motoren hin zur neuen, elektrischen Welt: Der neue Cadillac Lyriq (2022) muss viele Hoffnungen und hohe Erwartungen schultern. Ob ihm das gelingt, soll eine erste Testfahrt beantworten.

Kaum eine Automarke steht so sehr für das alte Amerika wie Cadillac, doch damit ist jetzt Schluss – mit dem neuen Cadillac Lyriq (2022) schlägt die feinste der GM-Töchter nun ein neues, elektrisches Kapitel auf, das wir bei einer ersten Testfahrt erstmalig "lesen" dürfen. Das SUV baut auf einer neuen, dezidierten Elektro-Plattform, die wiederum auf einem Batterie-Baukasten fußt. Diese Ultium-Architektur nutzt Akkupakete von jeweils 8,5 kWh, die wie Legosteine nahezu frei miteinander kombiniert werden können. Beim Lyriq, der mit einer Länge von knapp fünf Metern in einer Liga mit dem Audi e-tron, dem BMW iX und dem künftigen Mercedes EQS SUV antritt, sind es derer zwölf. Sie summieren sich auf eine nutzbare Kapazität von etwas über 100 kWh und stehen für etwas mehr als 500 Kilometer Normreichweite. Auch bei der Ladetechnik wurde nicht gespart: Für zu Hause gibt es bis zu 19,2 kW Ladeleistung und am Schnelllader zieht der Lyriq den Strom mit bestenfalls 190 kW. Den Antrieb übernimmt zunächst eine 340-PS-Maschine am Heck (250 kW), die mit einem maximalen Drehmoment von 440 Newtonmetern mehr Elan entwickelt, als man es dem neuen Cadillac Lyriq (2022) auf Anhieb zugetraut hätte. Von 0 auf 100 jedenfalls beschleunigt der Ami in weniger als fünf Sekunden und das Limit von knapp 200 km/h ist wohl eher den amerikanischen Gesetzen und der Reichweite als den technischen Möglichkeiten geschuldet. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Erste Testfahrt mit dem neuen Cadillac Lyriq (2022)

Also schlagen wir bei der ersten Testfahrt mit dem neuen Cadillac Lyriq (2022) erst gar keine zu forschen Töne an: Das gemütliche Set-up bietet dank elektronisch gesteuerter Dämpfer und variabler Lenkung durchaus das Potential, mit wenigen Menüschritten den Sprung von Highways und Byways auf Autobahnen und Landstraßen zu schaffen. Wer aber doch mehr Power und Traktion benötigt, den bittet Cadillac um etwas Geduld. Im neuen Modelljahr ergänzt ein zweiter Elektromotor im Bug das Angebot, womit die Leistung auf 500 PS (368 kW) und die Anzahl der angetriebenen Räder auf vier steigt. Verpackt ist das Oberklasse-SUV in einer erfrischend modern gezeichneten Karosserie, ohne dass sie die Kundschaft gleich so verschrecken würde wie es BMW beim iX riskiert. Die markanten Lichtspiele im geschlossenen Kunststoffkühler, das flache Dach mit dem zugunsten des cW-Werts sanft abfallenden Heck sowie die Türen mit den bündig eingepassten Griffen, die man nur abtippen muss, damit sich die Tür automatisch entgegen schwingt, sind die einzig nennenswerten Unterschiede zwischen dem Lyriq und einem konventionellen SUV. Einmal eingestiegen, verwöhnt der neue Cadillac Lyriq (2022) dank des großen Radstandes mit viel Platz in der zweiten Reihe und in der ersten Reihe mit einem modernen Cockpit. Das wird dominiert von einem 33 Zoll großen Display, das sich im sanften Schwung bis über die Mittelkonsole legt.

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Europa darf sich Hoffnungen machen

Dass man bei der Bedienung ein bisschen üben und die richtigen Kacheln auf dem Bildschirm suchen muss, ist in diesem Fall kein Problem. Schließlich hat Cadillac den Lyriq mit "super cruise" ausgestattet, seiner Antwort auf den Autopiloten von Tesla oder den Drive Pilot von Mercedes. Der ist zwar "nur" nach Level 2 zertifiziert ist und erlaubt anders als bei den Schwaben nicht den Griff zum Handy, arbeitet dafür aber umfassend und weitreichend. Auf den bereits 200.000 entsprechend digitalisierten Highway-Kilometern jedenfalls kann man die Hände bisweilen sehr lange in den Schoß legen, schließlich muss sie nicht einmal mehr zum Überholen ans Lenkrad oder an den Blinker bringen. Wenn der neue Cadillac Lyriq (2022) einen langsamen Vordermann und eine freie linke Spur erkennt, setzt die Elektronik automatisch den Blinker, schert aus, fährt vorbei und wechselt zurück auf die alte Spur. Frei von Kritikpunkten ist der iX-Konkurrenz aber nicht: So war Cadillac offenbar so stolz auf den großen Touchscreen, dass man das Handschuhfach nur über das Menü öffnen kann. Den Trend zum Frunk hat der Autobauer ignoriert und im Bug statt eines Gepäckfachs nur seine eigene Hardware untergebracht. Das ist bei einem Kofferraum von fast 800 Litern aber immerhin halbwegs zu verschmerzen. Apropos verschmerzen: Bis dato hat sich Cadillac nicht zu den Exportaussichten geäußert, doch offiziell möchte der Autobauer im Frühjahr 2023 ankündigen, wie und mit welchen Modellen er in Europa "signifikant" wachsen möchte, um vom Elektro-Boom in der alten Welt zu profitieren. Es müsste also mit dem Teufel zugehen, wenn es der neue Cadillac Lyriq (2022) zu einem Preis von schätzungsweise 75.000 Euro nicht nach Europa schaffen würde.

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Technische Daten des neuen Cadillac Lyriq (2022)

AUTO ZEITUNG 2022Cadillac Lyriq
Technische Daten
Motor1 Elektro-Motor
Getriebe/AntriebKonstantübersetzung; Hinterrad
Gesamtleistung250 kW/340 PS
Max. Drehmoment440 Nm
Batterie-Kapazitätca. 100 kWh
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)4996/1977/1623 mm
Leergewicht/Zuladung2545 kg/k.A.
Kofferraumvolumen800 l
Fahrleistungen (Werksangaben)
Beschleunigung (0-100 km/h)ca. 5 s
Höchstgeschwindigkeit200 km/h
Verbrauch auf 100 kmk.A.
Reichweiteca. 500 km
Kaufinformationen
Basispreis (Testwagen)59.990 US-Dollar

 
Thomas Geiger Thomas Geiger
Unser Fazit

Der Lyriq passt perfekt ins Spannungsfeld zwischen dem extravaganten BMW iX, dem aufgrund seines Namens polarisierenden Ford Mustang Mach-e und dem braven Audi e-tron. Genau deshalb könnte Cadillac auch bei uns endlich aus dem Schatten treten.

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