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Mazdas Wankelmotor: Aufbau & Erklärung Darum entstaubt Mazda den Wankelmotor

Max Grigo 07.02.2023

Die Zeit des Wankelmotors schien vorbei – doch nun kommt Mazda mit einer neuen Kreiskolben-Konstruktion um die Ecke und bringt das verloren geglaubte Konzept zurück auf den Markt. So sieht der Aufbau von Mazdas neuem Wankelmotor aus und das macht ihn besonders.

Eigentlich ist der Aufbau des Wankelmotors genial: Der Kolben (in diesem Fall Scheibe genannt) läuft nicht mit Unterbrechungen auf und ab, sondern in einer flüssigen Bewegung im Kreis. Dabei erinnert der Brennraum an zwei ineinander übergehende Kreise und die Scheibe (der Kolben) an ein Dreieck mit abgerundeten Seiten. Entsprechend ruhig ist der kontinuierliche Lauf des Motors, der darüber hinaus kompakter und leichter konzipiert werden kann. Vor allem im vergangenen Jahrtausend tat man sich mit der Abdichtung des Brennraums schwer, 2010 war es die Emission, die dem letzten verbliebenen Wankel-Kämpfer Mazda RX-8 in Deutschland den Garaus machte. Kraftstoffverbrauch und -effizienz waren und sind die großen Probleme des Konzepts. Trotzdem ist es eben jener japanische Hersteller, der 2023 mit dem Mazda MX-30 e-Skactiv R-EV den Wankelmotor – bei Mazda Kreiskolbenmotor genannt – zurück auf den Markt bringt. Allerdings treibt der Wankelmotor im MX-30 nicht die Räder an, sondern ist an einen Stromgenerator angeschlossen. So soll er auf längeren Strecken geräuscharm die dürftige Reichweite des elektrisch angetriebenen Crossovers verlängern. Dabei macht man sich den Vorteil der kompakteren Bauweise von Kreiskolbenmotoren zunutze. So liegt das Triebwerk in einer Reihe mit dem Generator, der die abgegebene Energie umwandelt und in die Batterie speist, und dem antriebsrelevanten Elektromotor. Laut Mazda sind diese drei Bestandteile als Einheit nur 84 Zentimeter breit, was mit einem Hubkolbenmotor vermutlich nur schwer zu bewerkstelligen gewesen wäre. Ein Konzept für einen ähnlichen Plug-in-Hybrid mit Wankelmotor stellte Audi übrigens 2010 mit dem A1 e-tron vor, allerdings verfolgte man die Idee in Ingolstadt nicht weiter. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Aufbau & Erklärung des neuen Wankelmotors von Mazda

Mazda spricht beim Wankelmotor des MX-30 von einer gänzlich neuen Konstruktion. So besteht das Aggregat nicht wie beim RX-8 aus zwei Brennräumen (Kammern) mit jeweils einer Scheibe, sondern aus nur einer Kammer. Diese verfügt über ein Volumen – vergleichbar also mit dem Hubraum von herkömmlichen Hubkolbenmotoren – von 830 Kubikzentimetern, während der RX-8 seine Power aus insgesamt 1308 Kubikzentimetern schöpfte. Außerdem feilte Mazda an verschiedenen Stellen, um den Motor emissionsärmer zu machen. Zum einen nutzt der neue Motor eine Direkteinspritzung, bei der das Benzin nicht in die Ansaugkanäle, sondern direkt in den Brennraum eingespritzt wird. Das soll möglichst verhindern, dass unverbranntes Gemisch ausgestoßen wird, was bei Kreiskolbenmotoren als Problem gilt. Darüber hinaus sind die Oberflächen des seitlichen Motorgehäuses mit Keramik beschichtet, um Reibungsverluste zu verringern. Auch die im Gegensatz zum RX-8 erhöhte Verdichtung von 11,9:1 soll für mehr Effizienz sorgen. Das Ergebnis ist ein Motor, der seine maximale Leistung von 75 PS (55 kW) bei 4500 Umdrehungen pro Minute leistet und über ein maximales Drehmoment von 117 Newtonmetern verfügt. Wie viel Benzin der Wankelmotor letztlich verbrauchte, würde für 100 Kilometer nur dessen Energie genutzt, gibt Mazda leider nicht an. 

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Unser Fazit

Der neue Wankelmotor im Mazda MX-30 e-Skactiv R-EV wird vermutlich weder dem vergessenen Motorenkonzept eine große Renaissance bringen, noch jene ansprechen, die dem RX-8 hinterhertrauern. Trotzdem hat man sich im Hause Mazda Gedanken gemacht und einen Motor entworfen, der mehr ist, als nur eine künstlich aufgebauschte Weiterentwicklung alter Maschinen. Tatsächlich hat man sich mit der Kompaktheit und der Laufruhe die Stärken des Wankelmotors zunutze gemacht und ist obendrein der Firmentradition treu geblieben. Der Praxistest wird zeigen, ob sich das Konzept bewährt.

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