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Geht auch ganz einfach:

"Vehicle on Demand": VW will Autokauf überflüssig machen

Der VW-Konzern strebt neue Vertriebsmodelle an

Markus Henrichs Produkttest-Redakteur
VW-Händler: Symbolbild mit Markenlogo und Volkswagen-Schriftzug
VW-Händler Foto: Imago
Inhalt
  1. VW-Kurswechsel: Warum der Abschied vom Autoverkauf?
  2. Pauschalpreis statt Autokauf: Was sind laut VW die Vorteile?
  3. Fahrzeuge flexibel nutzen per App: Wer hatte zuerst die Idee & was bringt es Autobauern?

Zum VW-Händler gehen, ohne die Absicht zu haben, dort ein Auto zu kaufen? Klingt erstmal widersinnig. Doch genau das könnte schon ab 2025 Realität sein. Der Konzern plant neue Vertriebsmodelle, die auf den klassischen Neuwagenerwerb verzichten. 

 

VW-Kurswechsel: Warum der Abschied vom Autoverkauf?

Volkswagen will sukzessive aus Autoverkauf aussteigen. Dafür sollen andere Geschäftsfelder in den Vordergrund rücken. Die viele tausend VW-Verkaufsmitarbeitenden unter den Beschäftigten der branchenweit über 36.000 Autohäuser in Deutschland (Stand: August 2024) gehen damit aber nicht in den Vorruhestand. Vielmehr sollen sie das Pkw-Geschäft von VW (>> Das sind alle VW-Neuheiten 2024) rund um die neue Mobilitätsplattform "Vehicle on Demand" vortreiben. Die markeneigene App soll nun ein umfassendes Update mit erweiterten Funktionen erhalten, heißt es hierzu in einem Bericht der Branchenzeitung "Automobilwoche".

Dieser Schritt markiert demnach die Abkehr von einem Geschäftsmodell, das hauptsächlich auf dem Verkauf von Pkw an Endkund:innen basiert. Hingehen soll es zu einem Modell, bei dem die Nutzung verschiedener Fahrzeuge der Konzernmarken im Vordergrund steht. Über die neue VW-Mobilitätsplattform können Kunden in Zukunft dann nicht nur Autos kaufen, sondern auch leasen, mieten, abonnieren oder im Zuge von Carsharing nutzen.
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Wenn alle auf Elektroautos umsteigen – ein Gedankenspiel im Video:

 
 

Pauschalpreis statt Autokauf: Was sind laut VW die Vorteile?

Das "Vehicle on Demand"-Konzept erlaube es Volkswagen, die Kontrolle über die Fahrzeuge über den ersten Leasingzyklus hinaus zu behalten. Das kündigte Christian Dahlheim, Chef von Volkswagen Financial Services, kürzlich in einem Pressegespräch an. Somit würde die Wertschöpfungskette verlängert. Vorteil für die Kund:innen: Sie hätten per App die Wahl zwischen verschiedenen Mobilitätsangeboten.

Heißt konkret: Gegen Zahlung eines monatlichen Pauschalpreises sollen dann App-Verwender:innen, die beispielsweise auf dem Weg zur Arbeit einen vollelektrischen Cityflitzer aus der Fahrzeugklasse des VW ID.3 nutzen, in ihrem sonstigen Alltag mehr Option haben: Für den Großeinkauf im Baumarkt, als Elterntaxi beim Transport der Kinder-Fußballmannschaft zum nächsten Nachwuchsturnier oder für die Sportwagen-Spritztour zu zweit sollen dann geeignete(re) Autos zur Verfügung stehen. Je nach Bedarf können dann auch Zweiräder, E-Scooter oder On-Demand-Mobilitätsdienste wie Moia in Anspruch genommen werden können. 

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Fahrzeuge flexibel nutzen per App: Wer hatte zuerst die Idee & was bringt es Autobauern?

Die Idee an sich ist nicht neu. Sie kommt auch nicht exklusiv aus dem Volkswagen-Kosmos: Bereits 2017 hatte etwa Volvo propagiert, Kund:innen Fahrzeuge der damaligen E-Mobilitäts-Tochter Polestar nur noch im Abonnement gegen Zahlung einer Flatrate zur Verfügung zu stellen. Die Marke brachte mit Care by Volvo als ersten ihrer Art zudem ein flexibles Abomodell auf den Markt und hatten damit Erfolg (>> Hier geht es zur Analyse, warum Volvo derzeit so erfolgreich ist). Schon seit rund zehn Jahren beobachten Marktforscher:innen und Marketingstrateg:innen der Automobilhersteller speziell unter jungen Leuten verstärkt den Trend "weg vom Besitzen hin zum flexiblen Nutzen" verschiedener Fahrzeuge und Mobilitätsformen. Damit einhergehen soll den Expert:innen zufolge ein grundlegender Wandel der gängigen Vertriebsmodelle im stationären Autohandel.

Im Falle von Volkswagen liegt der mögliche Vorteil aus Sicht des Konzerns auf der Hand: Sollte sich die App und das zugrundeliegende Vertriebsmodell durchsetzen, gäbe das dem absatzmäßig größten Autobauer Europas Zugang zu Millionen Daten von Kund:innen. Die Registrierung bei "Vehicle on Demand" könnte zugleich als Türöffner für weitere digitale Dienstleistungen, etwa im Werkstatt-, Service- und Ersatzteilgeschäft dienen, so vermutlich ein Hintergedanke bei der neuen VW-Strategie.

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