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Geht auch ganz einfach:

Skoda Octavia gegen Skoda Karoq: SUV & Kombi im Vergleich

Vom Erfolg verwöhnt

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. Skoda Karoq und Skoda Octavia im Vergleich
  2. Karosserie: Octavia mit größerem Laderaum
  3. Fahrkomfort: Karoq mit Langstreckentalenten
  4. Motor/Getriebe: Der 1,5 l TSI reicht aus
  5. Fahrdynamik: Kombi entpuppt sich als Kurvenräuber
  6. Kosten/Umwelt: Beide Kandidaten liegen nahe beieinander
  7. Technische Daten vom Skoda Karoq und Skoda Octavia
  8. Fazit

SUV contra Kombi: Skoda Karoq und Octavia Combi gehören in ihren Segmenten zu den absolut besten Modellen. Doch wie geht ein direktes Kräftemessen im Vergleich aus?

 

Skoda Karoq und Skoda Octavia im Vergleich

Die Frage, ob denn nun ein SUV oder ein geräumiger Kombi das bessere Alltagsgefährt ist, beschäftigt viele Autointeressierte seit Anbeginn des großen SUV-Booms vor rund 20 Jahren. Die ultimative Antwort darauf kann es aus nachvollziehbaren Gründen nicht geben. Zu unterschiedlich sind die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen. Nichtsdestotrotz müssen beide Fahrzeuggattungen gleichermaßen harten Teststandards standhalten, sodass es am Ende einen mehr oder weniger klaren Sieger geben sollte. Beim vorliegenden Fall, in dem sich der Skoda Karoq 1.5 TSI mit seinem technisch eng verwandten Markenbruder Skoda Octavia Combi 1.5 TSI duelliert, schauen wir zudem genau auf die Kosten.
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Leslie & Cars zeigt das Skoda Octavia Facelift (2024) im Video:

 
 

Karosserie: Octavia mit größerem Laderaum

Grundsätzlich haben beide Skoda-Bestseller in unserem Vergleich einige konstruktive Gemeinsamkeiten – als da wären: fünf Türen, Steilheck, fünf Sitzplätze und reichlich Platz für Mensch und Gepäck. In letzterem Punkt offenbaren die Kontrahenten jedoch einen gewissen Unterschied, denn während der Karoq aufgrund seines hohen Aufbaus einen etwas luftigeren Raumeindruck vermittelt, stellt der Skoda Octavia Combi nochmals mehr Laderaumvolumen als das SUV bereit. In diesem Punkt hat der Kombinationskraftwagen die Nase mit seinem 640 bis 1700 l fassenden Kofferraum eindeutig vorn. In das propere Heck des Skoda Karoq passen 521 bis 1630 l, was für die meisten Alltagssituationen immer noch voll ausreichend sein dürfte. Zumal das SUV den variableren Innenraum mitbringt: Optional ist der Kraxler mit herausnehmbaren Einzelsitzen im Fond verfügbar. Diese Option gibt es für den Octavia nicht. Bei beiden hingegen Serie: eine zweigeteilt umlegbare Rücksitzlehne, die beim Karoq zudem eine Duchlademöglichkeit für lange Gegenstände beinhaltet. Dieses praktische Feature kostet für den Octavia Combi Aufpreis.

Obwohl die zwei Skoda-Typen nicht unbedingt zu den neuesten Angeboten in ihren Segmenten gehören, verfügen sie dank sorgfältiger Modellpflegemaßnahmen immer noch über eine zeitgemäße Sicherheitsausstattung. Notbremsassistent mit Fußgängererkennung, Multikollisionsbremse, die das Fahrzeug nach einem Crash festsetzt, LED-Scheinwerfer oder ein Aufmerksamkeitsassistent gehören hier wie da zum Serienstandard. Autonome Fahrfunktionen wie beispielsweise eine Staufolgefunktion sind für beide Skoda zumindest gegen Aufpreis erhältlich.

 

Fahrkomfort: Karoq mit Langstreckentalenten

Die zwei Testgegner nutzen vorn die gleichen Sitze. Diese bieten neben einer auch auf langen Strecken sehr komfortablen Polsterung eine gute Portion Seitenhalt und lassen sich weitreichend an die jeweilige Statur der darauf Logierenden anpassen. Kleines Manko: Die Kopfstützen lassen sich nicht einstellen. Dass der Skoda Octavia Combi im Vergleich dennoch ein paar Zähler mehr für den vorderen Sitzkomfort einheimst, liegt an der besser ins Auto integrierten Sitzposition. Hinten wiederum kehrt sich das Bild um. Hier erlaubt die höher montierte Rückbank des Skoda Karoq eine entspanntere Haltung.

In Sachen Federungskomfort erweist sich der Karoq mehr noch als der Octavia als passagierfreundlicher Weggefährte. Beide Testwagen haben das aufpreispflichtige DCC-Fahrwerk mit adaptiven Dämpfern an Bord. Dennoch gibt sich der Octavia Combi auf sämtlichen Unebenheiten eine Spur straffer und mitteilsamer. Eine Gemeinsamkeit: Die Verbundlenker-Hinterachsen sprechen in beiden Fällen auf Kanten zuweilen recht harsch an – gerade bei gemäßigtem Tempo. Bei höheren Geschwindigkeiten verarbeiten Karoq und Octavia Fahrbahnschäden merklich geschmeidiger.

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Motor/Getriebe: Der 1,5 l TSI reicht aus

Angetrieben wird das tschechische Duo von der 1,5 l großen Konzern-Allzweckmotorenwaffe namens TSI. Der Turbobenziner verfügt über vier Zylinder und leistet 150 PS (110 kW). Die Kraftübertragung an die Vorderräder erfolgt jeweils über ein manuelles, exakt zu bedienendes Schaltgetriebe. Damit sind die zwei Wettbewerber in unserem Vergleich absolut ausreichend motorisiert. Gerade im mittleren Drehzahlbereich stellt das kultiviert laufende Triebwerk stets genügend Kraftreserven bereit.

In Messwerten bedeutet das: Beide knacken die 100-km/h-Marke in deutlich unter zehn Sekunden. Erst bei höheren Tempi hat das Aggregat mit dem höher bauenden Karoq spürbar Mühe, die Fuhre weiter auf Trab zu bringen. Ab Autobahnrichtgeschwindigkeit kommt der flachere Skoda Octavia Combi deutlich flotter in Fahrt. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt mit 225 zu 211 km/h klar über der des Skoda Karoq. Außerdem bringt der Kombi einen Verbrauchsvorteil mit sich: Während das SUV auf unserer Testrunde 6,4 l Super benötigt, schafft er die gleiche Übung mit einem Durchschnittsverbrauch von glatten sechs Litern.

 

Fahrdynamik: Kombi entpuppt sich als Kurvenräuber

Der aufmerksame Blick in die Tabelle der technischen Daten zeigt: Sowohl der Skoda Karoq als auch der Skoda Octavia Combi gehören mit ihren Leergewichten von rund 1,4 t nicht zu den adipösen Vertretern ihrer Gattung. Dieser Umstand wirkt sich naturgemäß eher positiv auf die Handlingeigenschaften aus. Dass ein vergleichsweise schlankes Leergewicht gepaart mit einem grundsätzlich eher straff ausgerichteten Fahrwerks-Set-up die idealen Zutaten für ein freudvolles Kurvenräubern sind, beweist vor allem der Kombi. Ohne große Seitenneigung und dirigiert über eine gefühlsechte Lenkung mit variabler Übersetzung (optionale Progressivlenkung) umkreist der kompakte Lastesel die Handlingstrecke mit großem Elan. Er lenkt zackig ein und baut in der Folge ordentliche Querkräfte auf. Das Überschreiten des Grenzbereichs kündigt sich durch sanftes Untersteuern an. Auch die Reifen profitieren durch das geringe Gewicht. Ihr Limit ist erst recht spät erreicht, sodass sich die Kurventempi auf durchaus hohem Niveau bewegen.

Skoda Octavia (2024)
Foto: Frank Ratering

Grundsätzlich trifft all dies auch auf den Karoq zu. Allerdings neigt sich dessen Karosserie in Kurven durch die softere Fahrwerksabstimmung mehr zur Seite, und die Bridgestone-Eco-Bereifung des Octavia-Testwagens erreicht früher das Ende ihres Grips als die Goodyear-Pneus des Kombis. Die Folge: Der Karoq umrundet den Handlingkurs zwar ebenso sicher wie der Octavia, allerdings mit einem Rückstand von drei Sekunden. Darüber hinaus durchwedelt das SUV die Slalomgasse in unserem Vergleich mit einem gemächlicheren Tempo und kommt nach erfolgter Vollbremsung aus Tempo 100 sowohl mit kalten als auch mit warmen Bremsen erst knapp einen halben Meter später zum Stehen.

 

Kosten/Umwelt: Beide Kandidaten liegen nahe beieinander

Wie schon erwähnt, wollen wir in diesem Test ein besonderes Augenmerk auf die Kosten legen. Der Skoda Karoq 1.5 TSI startet bei 35.180 Euro und ist somit in der Basis satte 4220 Euro teurer als der Skoda Octavia Combi 1.5 TSI (Preise Stand: März 2024; neue Preise nach Stand Mai 2024: Karoq ab 32.930 Euro und Octavia ab 31.430 Euro). Fairerweise muss erwähnt werden, dass das SUV eine deutlich umfangreichere Serienausstattung mitbringt und der Octavia in der Basis eher ein Fall für Sparfüchse oder Flottenkunden darstellt, die jeden Cent beim Kauf zweimal umdrehen (müssen). Dass der Grundpreis eher eine Mogelpackung ist, spiegelt sich auch im bewerteten Preis wider. Hier entpuppt sich der Kompaktkombi nämlich als kostspieliger. Unter Berücksichtigung der testrelevanten Extras trennen die Markengenossen 1860 Euro.

Bei den laufenden Kosten profitiert in unserem Vergleich der Octavia derweil am meisten durch seinen niedrigeren Kraftstoffverbrauch und den damit verbundenen geringeren Aufwendungen für fossilen Brennstoff. In der Versicherung und in der Wartung sind beide Skoda-Modelle bis auf wenige Euro Unterschied gleich günstig. Werfen wir abschließend noch einen Blick auf die Kosten-je-km-Bilanz: Gerechnet auf eine Jahresfahrleistung von 10.000 km kostet jeder mit dem Karoq gefahrene Kilometer 23 Cent ohne Berücksichtigung des zu erwartenden Wertverlusts, der übrigens höher als beim Octavia ausfällt. Inklusive Wertminderung liegt der Kilometerpreis bei 67 Cent. Ohne Wertverlust ist der Octavia Combi lediglich einen Cent günstiger je Kilometer. Berechnet man diesen jedoch mit in die Kalkulation mit ein, ergibt sich ein Vorteil von drei Cent.

 

Technische Daten vom Skoda Karoq und Skoda Octavia

AUTO ZEITUNG 07/2024Skoda KaroqSkoda Octavia
Technik
Motor4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbo; 1498 cm³4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbo; 1498 cm³
Antrieb6-Gang; manuell; Vorderradantrieb6-Gang; manuell; Vorderradantrieb
Leistung110 kW/150PS110 kW/150PS
Max. Drehmoment250 Nm250 Nm
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)4384/1841/1603 mm4698/1829/1491 mm
Leergewicht (Werk/Test)1325/487 kg1274/468 kg
Kofferraumvolumen521-1630 l640-1700 l
Fahrleistungen
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)9,4 s9,0 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)211 km/h225 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
35,5/35,1 m35,1/34,5 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)6,4 l S/5,6 l S6,0 l S/5,1 l S
Preise
Grundpreis35.180 €35.180 €
Testwagenpreis37.070 €38.930 €
*Breite mit Außenspiegel

 
Marcel Kühler Marcel Kühler
Unser Fazit

Skoda Karoq 1.5 TSI und Octavia Combi 1.5 TSI haben ihre eigenen Vorzüge, die sie zur uneingeschränkten Kaufempfehlung machen. Den Test entscheidet dennoch der klassische Kombi für sich. Seine Stärken sind die höhere Fahrdynamik und der beinahe schon monströs große Kofferraum. Für das stylische SUV hingegen sprechen der höhere Fahrkomfort und die Variabilität seines Innenraums. Von den Kosten her gehören die zwei Tschechen zu den günstigeren Modellen in ihrem jeweiligen Segment. Allerdings ist der Octavia in der Basis eher spärlich ausgestattet.

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