Spacecamper Classic+ Caravelle (2025): Das kostet der VW Bus
Preis: Spacecamper Classic+ Caravelle (2025) ab 80.920 Euro
Camping und VW Bus sind seit Jahrzehnten eine Partnerschaft, in der einfach alles passt. VWs Transporter waren über die Generationen hinweg stets kompakt genug, um auch als Alltagsauto durchzugehen, aber dennoch so breit und hoch, dass es sich prima in ihnen wohnen ließ. Doch seitdem der VW California auf die Basis des enger geschnittenen und auf der Pkw-Plattform "MQB" fußenden VW Multivan gewechselt ist, klafft für eingefleischte Bus-Fahrer:innen eine Lücke im Campersortiment aus Hannover. Zwar hat VW auch einen tatsächlichen Nachfolger des beliebten T6.1 auf den Markt gebracht, reicht aber keinen Campingbus – hier die gängigen Wohnmobil-Bauarten erklärt – auf dessen Basis nach. Kleine Ausbaubetriebe wie Spacecamper aus Darmstadt müssen es also richten.
Mit dem Spacecamper Classic+ Caravelle (2025) liefern die Hess:innen nun. Das Modell "Classic+" kennt man bereits von anderen Basisfahrzeugen, und eines davon spielt Spacecamper in die Karten: der Ford Tourneo Custom. Mit diesem ist der neue VW Caravelle technisch eng verwandt, teilt sich bis auf Front- und Heckschürze die Karosserie und setzt weitestgehend auf dieselbe Motorenpalette. Der Ausbau aus dem Ford wandert also einfach ins neue Fahrzeug, die Maße sind immerhin ebenfalls identisch.
Mit 80.920 Euro Basispreis (Stand: September 2025) ist der Camper auf VW-Basis zwar etwas teurer, beginnt aber auch in der Motorenpalette mit einem bescheidenen 110 PS (81 kW) starken Turbodiesel, während die Ford-Basis bereits bei 136 PS (100 kW) ansetzt. Hier haben wir der Spacecamper Classic+ Ford im Detail vorgestellt. Günstig sind beide zwar nicht, aber sollen dafür mit hoher Ausbauqualität punkten.
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Innenraum: Flexibel und auf Wunsch aus Echtholz
Mit viel Echtholz wirkt der Wohnraum des Spacecamper Classic+ Caravelle (2025) bereits beim Einsteigen wohnlicher als viele Vans mit Kunststoff-Ausbau. Doch dazu muss gesagt werden: Standard ist Resopal. Nur der Heckschrank wird ohne Aufpreis aus Birkenholz gebaut. Wer das Komplettpaket aus Wildeiche oder "Dark Oak" möchte, zahlt 2550 beziehungsweise 2770 Euro für einen komplett aus massivem Holz ausgebauten Campingbus. Die Darmstädter:innen versprechen dafür aber auch, dass der Ausbau dank robuster Naturmaterialien viele Jahre Nutzung ohne nennenswerte Ermüdungserscheinungen aushalten soll.

Beim Aufbau des Wohnraums setzt der Spacecamper Classic+ Caravelle (2025) auf das bewährte Konzept mit Seitenküche und zum Bett umklappbarer Sitzbank. Mit dem Unterschied, dass hier niemand aussteigen muss, um den Camper vom Wohn- zum Schlafraum umzubauen, wie Firmengründer Ben Wawra uns demonstriert. Aussteigen muss niemand der bis zu fünf Personen, die auf den Sitzgruppen-Polsten Platz finden, was insbesondere dann praktisch ist, wenn es draußen regnet. Geschlafen werden kann dagegen maximal zu viert, wenn das optionale Aufstelldach mit 180°-Panorama-Blick geöffnet wird. Wer sich für das Schlafdach mit einer Liegefläche von 110 x 200 cm entscheidet, erhält direkt auch Kederschienen auf beiden Fahrzeugseiten.

Ein Highlight im Spacecamper Classic+ Caravelle (2025) ist die Küche. Das kompakte Modul steht im Schiebetürbereich auf der Fahrerseite und lässt sich samt Spüle, ausklappbarem Zweiflammen-Gaskocher und Esstisch nach draußen schwenken. Nicht nur das: Sobald die Kochstelle nach außen geschwenkt ist, lässt sich das kompakte Möbelstück sogar vom Fahrzeug abtrennen und als autarke Outdoor-Küche nutzen.
Angeschlossen an die Küche befindet sich ein deckenhohes Schrankmodul, das das meiste Campinggepäck hinter schicken Filz-Türen aufnimmt. Sollte das nicht genügen: Auf den Heckauszügen lassen sich Euroboxen verstauen, unter der Sitzfläche der Rückbank gibt es zwei große Schubladen für noch mehr Zubehör, Utensilien oder Proviant. An der rechten Schiebetüre kommt noch die "Tablebox" hinzu, ein kleiner Klapptisch, der sich mit Stühlen vor dem Camper nutzen lässt – etwa unter der optionalen Markise.
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Basisfahrzeug: VW Caravelle
Die Kooperation mit Ford steht dem VW Caravelle zwar nicht ins Gesicht geschrieben – dieses hat VW gekonnt durch eine eigene Frontmaske getauscht –, wird aber spätestens im Cockpit mit typischem Ford-Infotainment-Layout sichtbar. Das dürfte jedoch auch positiv gesehen werden, denn das Infotainmentsystem mit einem immerhin 13-Zoll-Display ist serienmäßig, genauso die kabellose Integration von Smartphones via Apple CarPlay oder Android Auto.
Auch eine Klimaautomatik, wenn auch nur mit Einzonen-Regelung, ist bereits inklusive, genauso die Sitzheizung im Fahrerhaus. Die meisten Fahrassistenzsysteme verstecken sich zwar in aufpreispflichtigen Paketen, stehen vom Umfang aber einem modernen Pkw in nichts nach. Ein Tempomat mit intelligentem Geschwindigkeitsassistenten, der Spurhalteassistent und die Verkehrszeichenerkennung sind Standard.
Und auch bei der Antriebsvielfalt profitiert der Spacecamper Classic+ Caravelle (2025) auf VW-Caravelle-Basis von der Gemeinschaftsentwicklung mit Ford: Neben den für Camper typischen Dieselmotoren ist das Basisfahrzeug auch mit Plug-in-Hybrid- oder Elektroantriebe lieferbar. Der Umbau der elektrifizierten Caravelles zum Campingbus in Darmstadt soll "demnächst" starten, verrät die Webseite der Hess:innen.
Bis es so weit ist, dürfen Kund:innen zwischen drei Leistungsstufen des 2.0 TDI, der eigentlich ein Ford-EcoBlue-Diesel ist, wählen: 110, 150 oder 170 PS (81, 110 oder 125 kW) leisten die drei Vierzylinder, ein Sechsgang-Schaltgetriebe ist bei den beiden schwächeren serienmäßig, die Top-Motorisierung verlässt das türkische Ford-Werk stets mit dem ansonsten aufpreispflichtigen Achtstufen-Automatikgetriebe. Allradantrieb gibt es ebenfalls, aber nur für mit Automatik und nur für die 150- und 170-PS-Varianten.