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Geht auch ganz einfach:

Neuer Elegend EL1 (2024): Erste Testfahrt EL1-Prototyp sorgt für Adrenalinschub

Thomas Geiger Freier Mitarbeiter
Inhalt
  1. Erste Testfahrt mit dem neuen Elegend EL1 (2024) als Prototyp
  2. Auch Fahrmodi für Ausdauer und Sprint
  3. Technische Daten des Elegend EL1 (2024)
  4. Fazit

Der neue Elegend EL1 (2024) soll zum ultimativen Erbe des Audi Quattro S1 werden. Wie er das schaffen will, verdeutlicht die erste Testfahrt mit einem sogenannten Rolling Chassis.

Der Wagen, der zur ersten Testfahrt bereitsteht, ist der Prototyp – ein sogenanntes Rolling Chassis – des neuen Elegend EL1 (2024) und soll den legendären Audi Sport quattro S1 wieder aufleben lassen. Denn kaum ein Auto hat in den 1980ern buchstäblich so viel Staub aufgewirbelt, wie der Audi Quattro. Schon das Standardmodell war eine Wucht. Und als die Marke für die Homologation ihres Rallye-Rennwagens den S1 nachgeschoben hat, bekamen die Petrolheads Schnappatmung – zu brutal war das Design und zu brachial sein Fünfzylinder-Turbo, der mit 306 PS (225 kW) so viel Leistung hatte, dass jedes PS nur noch mit vier Kilogramm zu spielen hatte. Und spätestens als Walter Röhrl in einem auf 600 PS (441 kW) getunten Flügelmonster 1987 unter dicken Staubwolken den damals noch nicht asphaltierten Pikes Peak in einer Fabelzeit von 10:47 min hinauf stürmte, war der Ruf des S1 als ultimative Dreckschleuder perfekt. Allerdings war die Sache mit dem S1 ein buchstäblich kurzes Vergnügen. Denn während der normale Quattro bis 1991 gebaut wurde, hat Audi die sportlichste Serie schon 1985 wieder auslaufen lassen. 

Marcus Holzinger war damals noch weit vom Führerschein entfernt, kann sich aber trotzdem noch bestens an den Posterboy der Petrolheads erinnern. Schließlich hat sein Vater damals als Designer daran mitgearbeitet. Und weil der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, weiß auch Holzinger mit Stift und Reißbrett umzugehen, ist mittlerweile Dienstleister für Design und Entwicklung in Ingolstadt und ein Mann, der nicht nur in Erinnerungen schwelgen will. Deshalb lässt er den S1 jetzt wieder auferstehen. Und zwar nicht als Oldtimer oder Restomod, sondern als liebevolle Neuinterpretation Elegend EL1 (2024) – stilistisch ganz nah am gestern, technisch dafür aber im hier und heute. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Der Audi S1 e-tron quattro Hoonitron (2021) im Video:

 
 

Erste Testfahrt mit dem neuen Elegend EL1 (2024) als Prototyp

Deshalb steckt unter der ohne Retro-Kitsch wunderbar authentisch gezeichneten Karosserie des neuen Elegend EL1 (2024) im S1-Stil ein Carbon-Chassis. Statt des legendären Fünfzylinder-Turbos gibt es einen zeitgemäßen Elektroantrieb. Der ist allerdings so dimensioniert, dass nicht nur die Erinnerung an das Serienmodell verblasst, sondern auch Walter Röhrl neidisch werden würde, wenn der Altmeister denn irgendetwas mit Elektroautos anfangen könnte: 150 kW (204 PS) im Bug und 450 kW (612 PS) an der Hinterachse summieren sich zu mehr als 588 kW (800 PS) und ein vereintes Drehmoment von 1600 Nm sorgt für explosive Beschleunigung. Von null auf 100 beamt der neue EL1 (2024) genannte Neo-Quattro sich in 2,8 s und ein Ende findet die Raserei erst bei 300 km/h.

War das bislang alles noch graue Theorie, schürt Holzinger die Vorfreude auf den für 2024 geplanten Beginn der Serienfertigung nun mit einem Rolling Chassis, das er gemeinsam mit dem Kleinserienspezialisten Roding entwickelt hat und uns für eine erste Testfahrt bereitstellt. Wer darin Platz nimmt und vom Entwicklerteam mit einem Hosenträger-Gurt verzurrt wird, spürt schon jetzt die unbändige und vor dem finalen Feinschliff noch ein bisschen rohe Kraft, die den neuen EL1 (2024) so wild und ungestüm macht wie einst das Original. Erst recht, weil das Auto mit 4,15 m Länge und 2,44 m Radstand ähnlich handlich ist, die Batterie den Schwerpunkt weiter nach unten drückt und ihn Allrad und Differenzialsperren sehr zur Freude des lokalen Reifenhändlers zur ultimativen Asphaltfräse machen. Denn während bei diesem Kraftakt im Antrieb eine gespenstische Ruhe herrscht und man vergebens nach Benzin oder heißem Öl schnüffelt, wimmern die Reifen unter all der Kraft und es riecht schon in der ersten Kurve nach verbranntem Gummi. Ab der zweiten mischt sich darunter noch Adrenalin und Muskelschweiß.

 

Auch Fahrmodi für Ausdauer und Sprint

Und die Hitze wird noch eine Weile anhalten. Schließlich hat der Akku eine Kapazität von 80 kWh, die nach aktueller Schätzung nicht nur für 400 km (WLTP) reichen sollen, sondern auch für zwei heiße Runden auf der Nordschleife. Und die dürften im neuen EL1 (2024) eine schweißtreibende Angelegenheit werden. Viel Zeit zum Durchschnaufen gibt es danach übrigens nicht:  Mit 200 kW lädt der EL1 schneller als so mache Autos aus der Großserie.

So extrem wie das Fahrgefühl ist allerdings auch der Preis des neuen EL1 (2024). Weil Holzinger von jedem seiner elektrischen Rallye-Renner nur 30 Exemplare produzieren und die aufwändige Entwicklung irgendwie refinanzieren will, stehen beim EL1 stolze 890.000 Euro auf der Rechnung – und zwar ohne Steuer. Natürlich ist das viel Geld. Aber es gibt dafür auch einen der spektakulärsten Sportwagen der jüngeren deutschen Geschichte, mit genauso viel Spaß aber weniger schlechtem Gewissen.

 

Technische Daten des Elegend EL1 (2024)

AUTO ZEITUNG 2023Elegend EL1
Technische Daten
Motorzwei E-Motoren
AntriebAllrad
Systemleistungüber 588 kW/800 PS
Max. Drehmoment1600 Nm
Batterie-Kapazität (netto)80 kWh
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)4150/k.A./k.A. mm
Leergewichtk.A.
Kofferraumvolumenk.A.
Fahrleistungen
Beschleunigung (0-100 km/h)2,8 s
Höchstgeschwindigkeit300 km/h
Reichweiterund 400 km
Kaufinformationen
Marktstart2024

 
Thomas Geiger Thomas Geiger
Unser Fazit

Der hohe Preis kann echte Quattro-Fans kaum schocken. Nicht nur, weil zumindest die Oldtimer aus dem Rennzirkus heute siebenstellige Preise erzielen, sondern auch weil das bis 1991 insgesamt immerhin gut 11.000 Mal gebaute Original finanziell ein paar Opfer verlangt hat – zumindest, wenn es einer der gerade mal 220 S1 sein sollte. Denn damit wurde der Quattro nicht nur zu einem der schnellsten und stärksten, sondern mit einem Grundpreis von anfangs 195.000 Mark auch zu einem der teuersten Autos im Land.

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