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Alle Tests zum Ford Puma

Ford Puma 1.0 EcoBoost: Test über 50.000 km So schlug sich der Dauertest-Puma

Elmar Siepen Testredakteur
Inhalt
  1. Ford Puma 1.0 EcoBoost im Test über 50.000 Kilometer
  2. Das gefiel und das nervte beim Dauertest
  3. Knackiges Handling vs. (über)hartes Fahrwerk
  4. Die Wartungskosten blieben im Rahmen
  5. Connectivity-Check beim Ford Puma
  6. Technische Daten des Ford Puma 1.0 EcoBoost
  7. Fazit

Das City-SUV rollt auf den Spuren seines Namensgebers und zeigt sich ebenso lebhaft wie unterhaltsam. Ob das Vergnügen auch von Dauer ist, musste der Ford Puma mit einem 155 PS starken Dreizylinder unter der Haube im Test über 50.000 Kilometer beweisen.

 

Ford Puma 1.0 EcoBoost im Test über 50.000 Kilometer

Für den aktuellen Ford Puma – hier im Test über 50.000 Kilometer – hält wie beim Coupé aus den 90er-Jahren der Fiesta als technische Basis her, allerdings steckt der Neue im Blechkleid eines City-SUV, auch wenn stilistisch Coupé-Anleihen nicht von der Hand zu weisen sind. Die Leistung von 155 PS (114 kW) ist zwar identisch mit jener der damals stärksten Version, doch jetzt sorgt ganz modern ein per Starter-Generator mildhybridisierter 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbo für Vortrieb. Da sich ein Autoleben nicht nur in der Freizeit auf kurvigen Strecken oder auf schicken Großstadt-Boulevards abspielt, sollte der Puma bei uns Farbe bekennen, und zwar im Rahmen eines Dauertests, der alle Einsatzprofile abdeckt. So war der Ford gut anderthalb Jahre in der Redaktion und spulte 50.000 Kilometer ab. Dass es nicht mehr wurden, lag an Corona: Dienstreisen wurden in dieser Zeit oft durch Videokonferenzen ersetzt, und so mancher Fahrtermin mit neuen Autos startete bereits von der Redaktion aus. Sei's drum: Auch die zurückgelegte Strecke förderte hinreichend Erkenntnisse zutage. In schmuckem Dynamic Blau Metallic (800 Euro) samt schwarzer Dach- und Außenspiegellackierung (390 Euro) rollte der Ford Puma 1.0 EcoBoost in der Ausstattung ST-Line X Anfang November 2020 auf den Redaktionsparkplatz. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Das gefiel und das nervte beim Dauertest

Bereits der Erstkontakt mit dem Ford Puma 1.0 EcoBoost verlief positiv. So lobte etwa Testchef Michael Godde: "Mir gefällt nicht nur die gelungene Optik – Fuß- und Kopfraum vorn sind zudem sehr üppig dimensioniert. Und die Sitzposition passt selbst für knapp über zwei Meter große Fahrer." Dass der Fond des Ford dagegen eher knapp geschneidert ist, darüber war sich die gesamte Testmannschaft einig. Im Kofferraum fand dafür die serienmäßige Mega-Box – ein 81 Liter fassendes Fach unter dem Ladeboden – einhellige Zustimmung. Hier lässt sich Wertvolles blickdicht verstauen. Ebenfalls praktisch: Die Kofferraumabdeckung schwingt beim Öffnen der elektrischen Heckklappe (730 Euro samt schlüssellosem Zugangssystem) parallel zur Heckscheibe auf, was beim Einladen größerer Gegenstände das fummelige Entfernen der Abdeckung erspart. Die 1161 Liter Maximalvolumen des Kofferraums sind jedoch nicht unbedingt Baumarkt-kompatibel, wie der Dauertest schnell zeigte. Im Innenraum setzte sich der gute Gesamteindruck fort: Tester Marcel Kühler gefiel der "sinnvolle, weil gut erreichbar platzierte Touchscreen". Und Martin Urbanke, Geschäftsführender Redakteur, sekundierte: "Die Touchscreen-Menüführung ist eine Verbesserung zur alten Ford-Bedienlogik." Positive Worte fand Kühler beim Test über 50.000 Kilometer auch für die Klimabedienung: "Echte Bedientasten, wo gibt es so etwas heute noch?" Einhellig gelobt wurde zudem die rasch ansprechende Sitzheizung. Und was die Qualität anging, stellte Autor Johannes Riegsinger fest: "Keine Premium-Material-Exzesse, die hätte ich aber auch nicht erwartet. Dafür gibt's eine wertige, solide anmutende Verarbeitung." Kritik erntete der Ford Puma 1.0 EcoBoost nur für die teils verzögerten Reaktionen des Fernlichtassistenten.

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Knackiges Handling vs. (über)hartes Fahrwerk

So sammelte der Ford Puma 1.0 EcoBoost im Dauertest Kilometer um Kilometer, bis Influencerin Leslie Schraut bei Kilometerstand 16.949 die Motorkontrollleuchte aufblinken sah, was einen umgehenden Werkstatt-Besuch zur Folge hatte. Diagnose: Ein Marder hatte sich am Kabelwerk gütlich getan, wofür der kleine Ford nun wirklich nichts konnte. In der Ausstattungslinie ST-Line X ist der Puma mit einem sportlich abgestimmten Fahrwerk bestückt, das in der Testmannschaft zwiespältige Eindrücke hervorrief. Einerseits lobten die Kolleg:innen das knackige Handling, woran auch die direkt ansprechende Lenkung ihren Anteil hat. Andererseits hoppelte das City-SUV wie ein hüftkranker Puma über Schlagloch-Pisten. Querrinnen drangen ebenfalls bis in die Bandscheiben, was für die mangelnde Sensibilität der Feder-Dämpfer-Elemente spricht. "Hier leidet der Ford besonders unter der straffen Hinterachse, sie ist eindeutig zu hart", so die Diagnose von Redakteur Kühler beim Test über 50.000 Kilometer. Durchweg Lob erhielt dagegen das spritzige Dreizylinder-Aggregat. Es beschleunigt den Ford Puma nicht nur in 9,8 Sekunden von null auf 100 km/h, sondern auch bis auf eine Spitze von 205 km/h. Bei der Leistungsentfaltung war ein Turboloch kaum spürbar, während der kräftige Durchzug dank 240 Newtonmeter Drehmoment und die hohe Drehfreude für viel Fahrspaß sorgten. Selbst die typisch schnatternde Klangkulisse des Dreizylinders fand Freunde – Autor Riegsinger: "Ich liebe diesen Sound, er ist charakteristisch, aber nie nervig."

 

Die Wartungskosten blieben im Rahmen

Dabei ging der Ford Puma 1.0 EcoBoost keineswegs verschwenderisch mit Kraftstoff um. So resümierte Verlagsleiter Philipp Kesternich beim Dauertest: "Wir waren mit drei Personen, Gepäck und drei Mountainbikes zum Fotoshooting unterwegs, sind zügig vorangekommen und benötigten nur 6,6 Liter pro 100 Kilometer." Der Verbrauch auf der obligatorischen AUTO ZEITUNG-Testrunde, die auch einen Volllast-Anteil enthält, betrug 7,1 Liter, was Testchef Godde aus eigener Erfahrung bestätigte: "Längere Volllast-Anteile ziehen deutlich mehr Sprit aus dem Tank." Es ging aber auch anders: Mit zurückhaltendem Gasfuß waren im Alltag sogar Verbräuche von nur 5,5 Litern möglich. Die Ford-typische Schaltpräzision ließ mit zunehmendem Kilometerstand allerdings spürbar nach, Gangwechsel wurden immer hakeliger. Zudem ließ sich die Kupplung gegen Ende des Dauertests schlechter dosieren als zu Beginn. Bei Tachostand 32.604 führte die Werkstatt die planmäßige 30.000-Kilometer-Inspektion durch, wobei es sich im Wesentlichen um einen Ölwechsel nebst eines Austauschs des Aktivkohlefilters handelte – mit 316,77 Euro lag der Preis hier im Mittelfeld. Rund tausend Kilometer zuvor hatte Influencerin Leslie nach vorausgegangener Ölstandskontrolle 0,5 Liter Schmierstoff nachgefüllt – übrigens das einzige Mal während des Tests über 50.000 Kilometer. Ansonsten blieb der Puma unauffällig – bis auf sporadische Windgeräusche ab 170 km/h an der A-Säule, die ab Kilometerstand 34.714 auftraten. Und so fällt unsere Dauertest-Bilanz am Ende außerordentlich positiv aus.

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Connectivity-Check beim Ford Puma

Ohne Aufpreis war unser Dauertest-Ford Puma bereits mit einem Navisystem inklusive Ford SYNC 3 samt App Link und 8,0-Zoll-Touchscreen bestückt. Das System erlaubt die Mobiltelefon-Koppelung per Apple CarPlay/Android Auto. Auch eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung und eine kabellose Lademöglichkeit fürs Smartphone gehören dazu. Für zwei Jahre war "FordPass Connect" inkludiert, das unter anderem Live-Verkehrsinfos ins Auto holt.

Auch interessant:

 

Technische Daten des Ford Puma 1.0 EcoBoost

AUTO ZEITUNG 22/2022Ford Puma 1.0 EcoBoost
Technik, Maße & Gewicht
Motor3-Zyl., 4-Vent., Turbo,
Starter-Generator
Hubraum999 cm³
Leistung114 kW/155 PS bei 6000/ min
Max. Drehmoment240 Nm bei 2500 /min
Getriebe/Antrieb6-Gang, manuell
L/B/H4207/1805 (1930)*/1534 mm
Leergewicht1205 kg
Kofferraumvolumen456 - 1216 l
Fahrleistungen & Verbrauch
0-100 km/h9,0 s
Höchstgeschwindigkeit205 km/h
Verbrauch auf 100 km (WLTP/Test)5,7/7,1 l S
CO2-Ausstoß (WLTP)99 g/km
Kosten
Testwagenpreis33.580 €

 
Elmar Siepen Elmar Siepen
Unser Fazit

Mit reichhaltiger Ausstattung, moderaten Kraftstoffkosten, lebhaftem Motor und agilem Fahrverhalten machte sich der Ford Puma rasch Freunde in der Redaktion. Auf der Soll-Seite standen dagegen Komfortschwächen aufgrund der Fahrwerksabstimmung. Wer diese vermeiden möchte, lässt das sportliche Fahrwerk bei der Konfiguration seines persönlichen Puma außen vor. Erfreulicherweise blieb der Ford von Reparaturen verschont. Allerdings verlor das Getriebe während der Testdistanz spürbar an Schaltpräzision. Ansonsten trübten nur Kleinigkeiten das Bild, etwa die bei Regen schnell verschmutzende Linse der Rückfahrkamera oder die bei hohem Tempo ab und an auftretenden lauten Windgeräusche an der A-Säule. Alles in allem bietet der Puma also viel Freude zu moderaten Kosten – so wie sein namensgebender Urahn.

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