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Geht auch ganz einfach:

Puma/2008/T-Cross: Vergleichstest City-SUV von Ford, Peugeot und VW

Elmar Siepen Testredakteur
Inhalt
  1. Ford Puma, Peugeot 2008 und VW T-Cross im Vergleichstest
  2. Fahrkomfort: Beste Sitze im VW T-Cross
  3. Motor/Getriebe: Ford Puma fährt am sparsamsten
  4. Fahrdynamik: Peugeot 2008 mit top Bremswerten
  5. Umwelt/Kosten: Versicherung für VW T-Cross am günstigsten
  6. Messwerte und technische Daten Ford Puma 1.0 EcoBoost Hybrid, Peugeot 2008 PureTech 130 und VW T-Cross 1.0 TSI
  7. Fazit

Mit coolen Designs glänzen Ford Puma, Peugeot 2008 und VW T-Cross im Vergleichstest auch noch nach Feierabend. Was das Trio außer dem Schaulaufen auf den City-Boulevards sonst noch kann? Die AUTO ZEITUNG bringt Licht ins Dunkel.

Gesamtbewertung (max. Punkte)Ford Puma
1.0 EcoBoost Hybrid
Peugeot 2008
PureTech 130
VW T-Cross
1.0 TSI
Karosserie (1000)584579602
Fahrkomfort (1000)640648662
Motor/Getriebe (1000)667666648
Fahrdynamik (1000)627631643
Eigenschaftswertung (4000)251825242555
Kosten/Umwelt (1000)437447449
Gesamtwertung (5000)295529713004
Platzierung321

Wie immer im Leben kommt es darauf an, was man daraus macht. Unsere drei Kandidaten im Vergleichstest basieren technisch auf Kleinwagen von der Stange: der Ford Puma auf dem Fiesta, der Peugeot 2008 auf dem 208 und der VW T-Cross auf dem Polo. Bewährte Ware. Aber gemessen an der Abenteuer-Optik eines City-SUV sind die Kleinen für den einen oder anderen doch ein bisschen blass. Das finden auch viele Kunden, denn die wählten bei Ford und VW seit Beginn des Jahres lieber die hochbeinigen Varianten der konventionellen Ableger. Zu Recht? Auf der Suche nach der Antwort beleuchteten wir Ford Puma 1.0 EcoBoost Hybrid, Peugeot 2008 PureTech 130 und VW T-Cross 1.0 TSI aus jedem Winkel.

Der VW T-Cross (2019) im Crashtest (Video):

 
 

Ford Puma, Peugeot 2008 und VW T-Cross im Vergleichstest

Hohe Gürtel-, aber niedrige Dachlinien versprühen rein optisch viel Dynamik. Im Fall von Ford Puma und Peugeot 2008 verlangt dies aber auch Kompromisse von der Besatzung. Je nach Statur heißt es vor allem im Fond: Kopf einziehen. Hier ist der eher kastenförmige VW T-Cross im Vergleichstest klar im Vorteil und wirkt nicht nur deutlich luftiger, er ist es auch. Auf der Fahrt in den Urlaub erfreut der Ford mit einem überraschend großen Standard-Gepäckvolumen, denn zu den 401 Litern oberhalb des Ladebodens addieren sich noch 81 Liter der serienmäßigen Ford MegaBox, die sich darunter befindet und Wertvolles wie zum Beispiel eine Kameraausrüstung vor neugierigen Blicken schützt. Beim Maximalvolumen liegt der Peugeot mit 1467 Litern vorn. Da kann der VW mit seinen 1281 Litern nicht mithalten, punktet dafür aber beim Thema Variabilität mit einer optional klappbaren Beifahrersitzlehne und einer serienmäßig verschiebbaren Rücksitzbank. Nahezu gleichauf liegen die drei bezüglich ihrer Zulade- und Anhängelast-Kapazitäten: Im Schnitt knapp 500 Kilogramm dürfen sie laden und maximal zwischen 1100 und 1200 Kilogramm ziehen. Sicht- und fühlbare Unterschiede gibt es dagegen bei der Qualität. Von der wertigen Anmutung früherer VW-Modelle hat sich der VW T-Cross ein gutes Stück entfernt. Reichlich Hartplastik, teils trostlos grau eingefärbt, ist nicht das, was man von einem VW erwartet. Immerhin: An den Material-Passungen gibt es nichts auszusetzen. Der Peugeot 2008 versprüht hier einen anderen Charme. Die Schaltereinheit auf der Mittelkonsole zum Beispiel wirkt sehr wertig und stünde selbst Oberklasse-Automobilen gut. Wer viel Wert auf eine moderne Sicherheitsausstattung legt, findet diesbezüglich beim Kölner City-SUV den punkteträchtigsten Umfang vor – der Ford Puma bietet unter anderem einen optionalen Ausweichassistenten.

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Fahrkomfort: Beste Sitze im VW T-Cross

Vor dem Druck auf den Startknopf steht im Vergleichstest der Ergonomie-Check an. Hier zeichnet sich der Ford Puma mit einem großen Bildschirm und ausreichend dimensionierten Touch-Feldern sowie sinnvoll angeordneten Bedienelementen aus. Das Gleiche gilt für VW T-Cross und Peugeot 2008. Bei letzterem hängt allerdings die Ablesbarkeit des i-Cockpits von der Fahrerstatur ab. Zwar sind die Instrumente oberhalb des Lenkrads angeordnet, jedoch verdeckt dieses – je nach der für den Fahrer passenden Höheneinstellung – ein Teil davon. Davon abgesehen verleihen dem 2008 die fein gezeichneten, variablen Anzeigen im Hologramm-Stil einen sehr modernen Touch. Weniger modern sind die vergleichsweise hohen Seitenschweller, die speziell den Ausstieg für weniger Gelenkige etwas beschwerlicher gestalten, denn die Beine müssen darüber gehoben werden. Auch ist die Sitzlehneneinstellung nur mäßig zu erreichen. Dafür warten die Vordersitze des Franzosen mit sehr guter Konturierung auf. Die Polsterung fällt allerdings weicher aus als im mit Sportsitzen bestückten Ford Puma. Angenehm straff fühlen sich die Sport-Komfortsitze des VW T-Cross an, die zudem mit einer besonders gelungenen Schulterabstützung überzeugen. Auf Tour zeigt der Peugeot 2008, dass der Komfort immer noch eine Domäne französischer Autos ist. Das beginnt beim niedrigen Innengeräuschpegel und dem angenehmen Klangbild und reicht weiter bis zum recht gediegenen Federungskomfort. Die Fahrbahnoberfläche scannt der kleine Franzose stets sehr detailliert und federt entsprechend feinfühlig an. Prima: Auch auf Bodenwellen gerät die Karosserie nicht über Gebühr in Bewegung. Bei höheren Tempi auf der Autobahn liegt der 2008 ebenfalls ruhiger als seine Konkurrenten, deren Aufbauten sich von Bodenunebenheiten stärker anregen lassen, was bei langsamer Fahrt auf schlechten Straßen die Besatzung mitunter durchschüttelt. Fräskanten gibt aber auch der Peugeot beladen relativ ungefiltert an seine Passagiere weiter.

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Motor/Getriebe: Ford Puma fährt am sparsamsten

Dreizylinder-Turbos sind als patente Antriebe längst etabliert – und das mit Blick auf die Motoren unserer Vergleichstest-Kandidaten völlig zu Recht, da sie selbst auf längeren Autobahn-Etappen eine gute Figur machen. Im VW T-Cross 1.0 TSI leistet das 1,0-Liter-Aggregat zwar statt wie früher 115 nur noch 110 PS, was auf die Anpassungen an die Abgasnorm Euro 6d zurückzuführen sein dürfte. Gegenüber einem früheren Test beschleunigt der T-Cross nun auch mit 10,7 Sekunden 0,7 Sekunden langsamer, und in der Höchstgeschwindigkeit büßt er mit jetzt Tempo 189 vier km/h im Vergleich zur früheren Version ein. Doch das merkt man im Verkehrsalltag kaum. Ist die Gedenksekunde für den Ladedruckaufbau im Drehzahlkeller erst einmal überwunden, präsentiert sich das VW-Aggregat nach wie vor als ein quirliger Antrieb mit überraschend kräftiger Drehzahlmitte. Im Hubraum-gleichen, allerdings 125 PS leistenden Ford Puma 1.0 EcoBoost Hybrid kommt Mild-Hybrid-Technik in Gestalt eines 48-Volt-Riemen-Starter-Generators zum Einsatz, der beim Beschleunigen mit bis zu 11,5 kW (16 PS) boosten kann. Das bringt ein Drehmoment-Plus von 30 Newtonmetern, im Sport-Modus sind es gar 40 Newtonmeter. Damit deklassiert der Puma den T-Cross vor allem in der Elastizitätsprüfung (siehe rechts). Diese entscheidet jedoch der 131 PS starke Peugeot 2008 PureTech 130 für sich – ganz ohne Hybrid-Technik. Innerhalb des Trios wirkt sein 1,2-Liter-Aggregat am souveränsten. Und so sprintet der Peugeot 2008 am schnellsten (null auf 100 km/h: 9,4 s) und erreicht mit maximal 196 km/h den höchsten Top-Speed. Sein Getriebe lässt sich zwar leichtgängig bedienen, die Schaltpräzision der Pendants im Ford Puma 1.0 EcoBoost Hybrid oder VW T-Cross 1.0 TSI aber missen. Auf der Verbrauchsrunde offenbaren sich nur geringe Unterschiede. Die Testverbräuche bewegen sich zwischen 6,6 (Ford) und 6,9 Litern (Peugeot) auf 100 Kilometern.

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Fahrdynamik: Peugeot 2008 mit top Bremswerten

Die kompakten Abmessungen lassen auf ein gewisses Maß an Handlichkeit schließen. Eine Vermutung, die der Ford Puma im Vergleichstest am eindrucksvollsten bestätigt. Nahezu spielerisch kann man ihn durch Kurvenradien aller Art dirigieren, und er führt Richtungsänderungen dank seiner präzisen Lenkung zackig, aber nie nervös aus. Gaslupfer lassen sein Heck zudem wohldosiert eindrehen. Demgegenüber gibt sich der VW T-Cross subjektiv einen Hauch schwerfälliger. Man könnte auch sagen stabiler, denn trotz seiner Minderleistung nimmt er dem Ford in der Rundenzeit 0,3 Sekunden ab. Obendrein erreicht er die kürzeren Bremswege. Die Fahrspaßkrone gebührt aber zweifelsohne dem Puma, was nach der Slalom und Handling-Prüfung des Peugeot 2008 bekräftigt wird. Dessen komfortorientierte Fahrwerksabstimmung führt in Kurven zu mehr Seitenneigung als bei den Konkurrenten, und auch die Lenkpräzision reicht nicht an die der Rivalen heran. Schwerer wiegt aber das stets sehr früh und länger als nötig eingreifende ESP, das den 2008 daran hindert, sein Dynamik-Potenzial auszuspielen. Schade! Bei der Bremsprüfung entschädigt das kleine Löwen-SUV: Mit Bremswegen von 34,0 beziehungsweise 34,1 Metern aus 100 km/h bis zum Stand liegt er vor dem Ford Puma und VW T-Cross. Chapeau nach Sochaux!

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Umwelt/Kosten: Versicherung für VW T-Cross am günstigsten

Zwar meldet der VW-Konfigurator für die getestete 110-PS-Version einen Grundpreis von 20.770 Euro – eine Preisliste für den VW T-Cross 1.0 TSI kann Wolfsburg derzeit nicht zur Verfügung stellen. Beim bewerteten Preis mit den testrelevanten Extras zeigt sich jedoch, dass VW – wie auch Ford und Peugeot – eine eher zweifelhafte Aufpreispolitik praktizieren. Beim Vergleichstest stellen wir fest: Um 18-Zoll-Räder hinzubuchen (485 Euro) zu können, muss man beim VW die teure Style-Ausstattung (4455 Euro Aufpreis) wählen. Beim Peugeot 2008 PureTech 130 gibt es die 17-Zöller nicht ohne die Allure-Version, während Ford die sportliche Fahrwerksabstimmung des Testwagens nur mit der ST Line X-Ausstattung liefern kann, was mit 5250 Euro zusätzlich zu Buche schlägt. Allerdings liefern die Kölner dann aber schon Sportsitze und 18-Zoll-Räder für den Ford Puma 1.0 EcoBoost Hybrid mit. Ein Blick auf die Betriebskosten verdeutlicht unter anderem, dass VW mit den niedrigsten Versicherungstarifen aufwartet, Peugeot dagegen laut ADAC-Schätzung die höchsten Werkstattkosten aufruft. Weil die Auslagen für Benzin beim VW T-Cross  günstiger als beim Peugeot 2008 ausfallen, gewinnt der Wolfsburger dieses Kapitel.

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Messwerte und technische Daten Ford Puma 1.0 EcoBoost Hybrid, Peugeot 2008 PureTech 130 und VW T-Cross 1.0 TSI

AUTO ZEITUNG 09/2021Ford Puma
1.0 EcoBoost Hybrid
Peugeot 2008
PureTech 130
VW T-Cross
1.0 TSI
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.3/4; Turbo;
Riemen-Starter-
Generator
(11,5 kW), 48V-
Bordnetz
3/4; Turbo3/4; Turbo
Hubraum998 cm³1199 cm³999 cm³
Leistung92 kW / 125 PS;
6000 /min
96 kW / 131 PS;
5500 /min
81 kW / 110 PS;
5500 /min
Max. Drehmoment170 Nm (+ 40 Nm
Overboost); 1750 /min
230 Nm;
1750 /min
200 Nm;
2000-3000 /min
Getriebe/Antrieb6-Gang, manuell /
Vorderrad
6-Gang, manuell /
Vorderrad
6-Gang, manuell /
Vorderrad
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1205 / 1268 kg1192 / 1232 kg1180 / 1262 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)10,1 s9,4 s10,7 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)191 km/h196 km/h189 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
36,7 / 35,7 m34,1 / 34,0 m35,8 / 34,9 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)6,6 / 5,4 l S6,9 / 5,5 l S6,7 / 5,7 l S
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)153 / 122 g/km160 / 124 g/km155 / 130 g/km
Preise
Grundpreis22.350 Euro23.950 Euro20.770 Euro
Testwagenpreis27.600 Euro26.000 Euro25.710 Euro

 
Elmar Siepen Elmar Siepen
Unser Fazit

Am Ende des Vergleichstests steht die erhellende Erkenntnis, dass die drei Kontrahenten Ford Puma, Peugeot 2008 und VW T-Cross mehr beherrschen als das Schaulaufen auf dem City-Boulevard. In der Summe ihrer Eigenschaften sind sie als stylish gekleidete Vollwertautos zu verstehen. Mit dem meisten Platz für die Passagiere, sicheren Fahreigenschaften und einer günstigen Kostenbilanz rollt der VW T-Cross auf das Siegerpodest. Mitverantwortlich hierfür: Im Vergleich zur letzten Begegnung mit seinem Kölner Konkurrenten liefert der Wolfsburger diesmal kürzere Bremswege. Der Ford Puma besticht mit einem für diese Klasse exzellenten Handling und dem sparsamsten Motor. Dennoch bleibt ihm nur der dritte Platz. Mit den besten Fahrleistungen und den kürzesten Bremswegen holt der Peugeot 2008 die Silbermedaille.

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