Etrusco CV 600 DF 4x4 (2024): Preis & Ausstattung des Allradlers
Der Etrusco-Transit kommt nur noch als 4x4
Als Fiat mit der Produktion des Ducato nicht nachkam, folgten auch bei Etrusco Reisemobile auf Ford Transit-Basis. Der Etrusco CV 600 DF 4x4 (2024) ist jedoch nur noch mit Allradantrieb bestellbar.
Preis: Etrusco CV 600 DF 4x4 (2024) ab 68.999 Euro
Die Siegerpose fiel dem Ducato schon mal leichter. Der Wohnmobil-Boom der Pandemie-Jahre hatte den Fiat bis auf den zweiten Platz der deutschen Zulassungsstatistik gespült, aber das ist schon wieder Geschichte. Kurze Zeit später dümpelte er wieder wie zuvor im Mittelfeld. Hohe Nachfrage trifft auf porca miseria. Im Hymer-Imperium haben sie reagiert und den Ford Transit entdeckt. Auf dessen Basis hat schon Erwin Hymer in den frühen Achtzigern seine ersten Campervans (die gängigen Wohnmobil-Bauarten erklärt) gebaut. Und jetzt führt ausgerechnet die junge italienische Hymer-Marke Etrusco die Tradition mit dem Etrusco CV 600 DF 4x4 (2024) auf Ford Transit-Basis weiter.
Von der AUTO ZEITUNG getestet:
Natürlich gibt es deren Kastenwagen auch weiterhin auf Ducato-Basis, aber eben auch als CV 600 DF 4x4. Dann steckt der Transit darunter, der aus dem türkischen Ford-Werk in Izmit in die Toskana reist. Der Ford ist bei Etrusco jedoch etwas teurer, mit 68.999 Euro (Stand: November 2024) kostet er knappe 13.000 Euro mehr als ein gleichlanger Campervan auf Basis des Fiat Ducato.
Dieser Aufpreis ist zum Großteil jedoch einer bedeutenden Besonderheit geschuldet. Denn den Ford gibt es zum Modelljahr 2024 ausschließlich mit Allradantrieb. Mit dieser Eigenschaft kann die Fiat-Basis ab Werk nicht dienen, womit der Ford im Programm der italienischen Campermarke sein ganz eigenes Publikum gefunden hat: Die Schlechtwege-Urlauber:innen, deren Campervan auch mal die ausgetretenen Pfade verlassen können muss, ohne sich in Kies und Sand festzufahren. Aufgesetzte Offroad-Allüren sucht man beim elegant gehaltenen Ford dagegen vergeblich.
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Innenraum: Schnelle Eingewöhnung im hohen Ford
Man kann sich an den Etrusco CV 600 DF 4x4 (2024) gewöhnen, speziell Camping-Neulingen geht es so, weil sie im Ford etwas niedriger sitzen als im Fiat. Manche finden auch das Murmeln seines Turbodiesels angenehmer als den etwas herberen Sound des Ducato. Beide haben gemein, dass zum guten Leben unterwegs das Complete-Selection-Paket gehört, das es beim CV 600 DF 4x4 für 7499 Euro extra gibt. Aber dann ist er tatsächlich ein komfortabler Campervan, der von der elektrischen Einstiegsstufe bis zum Spurassistenten kein Kreuz mehr auf der Bestellung braucht. Rahmenfenster und Isofix (unsere Empfehlungen für Isofix-Basen) hat er immer, beides ist nach wie vor nicht selbstverständlich in der Einsteiger-Klasse.
Beim Querbett unterscheiden sich die Campervans auf Ford- und Fiat-Basis nicht. Natürlich kommt der Etrusco CV 600 DF (2024) nicht mit experimentellem Layout, sein Alleinstellungsmerkmal liegt wie bei allen Etrusco im modernen Designstil und in der Verarbeitung, die nicht nach Einsteigerklasse aussieht. Am auffälligsten ist die versprochene Stehhöhe von 1,99 m. So viel Luft über dem Scheitel bieten nicht viele Kastenwagen – zumindest, solange nicht das Ultrahochdach auf dem Basisfahrzeug montiert ist.
Und weil da oben so viel Platz ist, haben ihn die Etrusco-Einrichter:innen mit Staufächern über der Schiebetür gefüllt. Daneben gibt es fünf große Dachstauboxen, offene Ablagen über der Kabine und der hinteren Flügeltür sowie einen Kühlschrank auf Höhe des Küchenblocks, was dem Raumgefühl eines Sechs-Meter-Kastenwagens immer gut tut. Auch die Faltschiebetür soll neu sein und mehr Platz im Bad schaffen, wie Etrusco verspricht. Beim Ducato ist sie etwas nach außen gewölbt – der Trick wird auch beim CV 600 DF 4x4 funktionieren.
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Basisfahrzeug: Ford Transit 4x4
Dass der Etrusco CV 600 DF 4x4 (2024) auf dem Ford Transit basiert, ist in den vorangegangenen Absätzen bereits hervorgegangen. Nun widmen wir uns mal den technischen Daten des Kastenwagens. Unter der Haube arbeitet stets eine Leistungsstufe des 2,0-l-Vierzylinder-TDCi. Der 130-PS-Turbodiesel (96 kW) ist Serie, doch auf Wunsch gibt es auch 170 PS (125 kW). Das wird besonders die Käufer:innen interessieren, denen Fiat gerade keine 160-PS-Version (117 kW) des Ducato anbieten kann. Der Antrieb des Allradlers ist dabei stets an ein manuelles Sechsgang-Getriebe angeflanscht. Auflastungen, wie man sie von den verschiedenen Chassis-Modellen der Fiat-Camper kennt, gibt es beim 5,98 m langen Ford nicht. Die technisch zulässige Gesamtmasse beträgt daher stets 3500 kg.
Ford schickt den Transporter bereits ab Werk mit guter Ausstattung auf die Straße. Ab Werk sind bereits 16-Zoll-Alufelgen, ein Apple-CarPlay- und Android-Auto-fähiger 12,0-Zoll-Touchscreen oder eine Einparkhilfe hinten an Bord. Wer mehr Komfort wünscht, bekommt mit dem Chassis-Paket für 2599 Euro Aufpreis auch eine Klimaanlage, ein Lederlenkrad oder in Wagenfarbe lackierte Stoßfänger im und am Transit eingebaut.
Der Transit ist dabei, sich als lachender Zweiter im großen Programm der Hymer-Gruppe breit zu machen. Mit 170 PS (125 kW), Allradantrieb und 1,99 m Stehhöhe füllt er eine Lücke, die Fiat im Programm offen lässt.