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Sommerreifen-Test 2024: Größe 225/45 R17

Das sind die besten Sommerreifen

Martin Urbanke Geschäftsführender Redakteur Test & Reifen
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Inhalt
  1. Sommerreifen-Test 2024: Diese Reifen kämpfen um den Sieg
  2. Die Ergebnisse im Detail
  3. So testen wir 
  4. Nützliches Zubehör und Tipps
  5. Fazit

Klassische Sommerreifen müssen nicht immer sportlich geprägt sein. Wir testen in unserem Sommerreifen-Test 2024 neun aktuelle Touring-Profile, die mit Komfort, Energieeffizienz und Sicherheit punkten wollen. Welche Pneus können überzeugen?

 

Sommerreifen-Test 2024: Diese Reifen kämpfen um den Sieg

Es wird allmählich wieder Zeit, an den nächsten Reifenwechsel zu denken. Wenn die Temperaturen steigen und wir nicht mehr mit verschneiten oder eisglatten Straßen rechnen müssen, schlägt die Stunde der Sommerreifen. Doch selbst wer einen sportlich angehauchten Kompakten wie den BMW 1er fährt, muss deshalb nicht zwangsläufig die dynamischen, aber häufig auch teureren UHP-Profile kaufen. Pneus aus dem Touring-Segment bieten meist nicht die günstigeren Alternativen, sondern verschieben den Fokus mehr oder weniger deutlich in Richtung Komfort und Energieeffizienz. Sommerreifen wie der Bridgestone Turanza 6 Enliten rücken einen günstigen Rollwiderstand stärker ins Zentrum, wohingegen der Continental PremiumContact7 eher auf Performance zielt, was sich bereits an den jeweiligen Label-Klassen erkennen lässt. Doch diese Angaben können durchaus trügerisch sein, wie man anhand des Michelin Primacy 4+ sieht: Der ist nämlich viel besser im Rollwiderstand, als sein C-Label vermuten lässt.

Das liegt daran, dass die Label-Klassen nicht im direkten Vergleich der Produkte zueinander vergeben werden. So kann es sein, dass manche Hersteller für die Label-Einstufung das Äußerste herauskitzeln, während andere – so wie im Fall des Michelin – untertreiben. Eine echte Vergleichbarkeit bietet darum nur ein unabhängiger Reifentest, der die verschiedenen Sommerreifen unter gleichen Voraussetzungen gegenüberstellt und bewertet. In unserem Sommerreifen-Test 2024 treten neben den schon genannten Profilen von Bridgestone, Continental und Michelin auch die etablierten Allrounder Pirelli P7 Cinturato und Vredestein Ultrac an. Ganz neu im Angebot ist der Firestone Roadhawk 2, der ebenfalls auf die Enliten-Technologie des Bridgestone-Konzerns setzt. Schon länger am Markt sind hingegen der Falken ZIEX ZE310 Ecorun sowie der Maxxis Premitra 5, die zu günstigen Preisen gehandelt werden. Gleiches gilt für den Hankook Ventus S1 evo³, der ähnlich wie der Continental auf der Grenze zum UHP-Segment steht, seinen Schwerpunkt aber auf Komfort statt Dynamik legt und im Ersatzgeschäft den bisherigen Hankook Prime 4 als Touring-Produkt ablösen wird. Ein sehr unterschiedliches Testfeld also, das sich jedoch als überraschend homogen erweist.

Das passiert beim Reifentest (Video):

 
 

Die Ergebnisse im Detail

Zwar kann sich der Continental PremiumContact7 mit seiner eher auf Performance ausgerichteten Konstruktion klar an die Spitze des Sommerreifen-Test 2024 setzen, wird aber dem Anspruch als Energie-Sparer nur bedingt gerecht. Fahrsicherheit und Komfort sind jedoch über jeden Zweifel erhaben.

Auf Rang zwei folgt mit etwas Abstand der Pirelli P7 Cinturato, der immerhin ein durchschnittliches Rollwiderstands-Ergebnis erzielt und sich ansonsten ebenfalls mit seinen starken Leistungen in den dynamischen Disziplinen durchsetzt. Wer indes einen herausragend komfortablen Sommerreifen sucht, sollte woanders suchen.

Dritter wird der Hankook Ventus S1 evo³, dessen hohes Grippotenzial und Ausgewogenheit in den Nässe- und Trockendisziplinen seinen recht hohen Rollwiderstand aufwiegen. Dicht dahinter folgen mit dem Vredestein Ultrac und dem Firestone Roadhawk 2 Enliten aber zwei Profile, die im Ergebnis nur ein Punkt trennt. Der Ultrac ist auf Nässe etwas schwächer, im Trockenen hingegen noch eine Spur besser und beinahe genauso gut im Rollwiderstand, während der Roadhawk 2 mit Ausgewogenheit und Effizienz gefällt.

Die übrigen Kandidaten sortieren sich zwar mit einem gewissen Abstand dahinter ein, liegen untereinander allerdings auch wieder jeweils nur um einen Punkt auseinander. Das hat es so auch noch nicht gegeben. Zugleich zeigt dieses Ergebnis, wie hoch die Leistungsdichte der Produkte inzwischen geworden ist. Bridgestone und Michelin eignen sich als ausgewiesene Energie-Sparer, die dabei helfen, den Verbrauch zu senken und – besonders wichtig für elektrische Antriebe – die Reichweite zu steigern. Falken und Maxxis können in diesem Umfeld zwar nirgends wirklich glänzen, absolvieren aber alle sicherheitsrelevanten Prüfungen, ohne negativ hervorzustechen.

Michelin & Bridgestone setzen auf Energieeffizienz

Es ist vielmehr so, dass fast sämtliche Profile in diesem Sommerreifen-Test 2024 in den kritischen Testdisziplinen Aquaplaning, Bremsen und Fahrsicherheit ungewöhnlich nah beieinander liegen. Besonders im Aquaplaning rücken die Rivalen sehr dicht zusammen, unangenehme Ausreißer gibt es keine. Selbst der schwächste Sommerreifen im Test schützt gut vor dem gefürchteten Aufschwimmen in tiefen Pfützen oder regenwassergefüllten Spurrinnen. Bei einer Vollbremsung aus 100 km/h liegen im Trockenen lediglich rund zwei Meter zwischen dem Schlechtesten (Bridgestone) und dem Besten (Continental), was einer noch tolerablen Restgeschwindigkeit von gut 20 km/h entspricht. Auf Nässe jedoch wächst die Distanz vom Continental (Bester) zum Michelin (Schlechtester) auf 5,1 m. Das ist mehr als eine Fahrzeuglänge und entspricht einer Restgeschwindigkeit von über 30 km/h – Ähnliches gilt für den Vredestein.

Auf der anderen Seite verdeutlichen die Bremswerte die große Herausforderung, vor der die Reifenentwickler:innen stehen: Denn besonders bei Nässe definieren maximaler Grip für eine optimale Verzögerung und ein möglichst niedriger Rollwiderstand entgegengesetzte Zielsetzungen. Das lässt sich auch bei Langlebigkeit und Rollwiderstand erkennen: Bei Continental hat man sich zugunsten der Haftung entschieden und Abstriche im Rollwiderstand toleriert, Bridgestone und Michelin hingegen nehmen Kompromisse in der dynamischen Performance in Kauf, um eine optimale Energieeffizienz zu erzielen. Wer diese beiden Anforderungen möglichst nah zusammenbringt, verbucht gegenüber den Wettbewerbern einen technologischen Vorteil. Wie weit das Pendel jedoch in Richtung Grip oder Sparsamkeit ausschlägt, ist meist eine Entscheidung der Firmenphilosophie. An dieser Stelle sind die Kund:innen gefordert, sich die für Bedürfnisse und Fahrweise "richtigen" Reifen herauszupicken. Unser Sommerreifen-Test 2024 gibt dabei eine wertvolle Hilfestellung und sichert die Vergleichbarkeit der Produkte untereinander.

Und auch wenn wir den Sommerreifen-Test 2024 in der warmen Sonne Italiens produziert haben, um möglichst aktuell zu testen, läuft die Entwicklungsarbeit der Hersteller fleißig weiter: So stand uns der Nachfolger des Falken-Profils bereits für erste Tests zur Verfügung, während der in Details modifizierte Hankook nicht mehr rechtzeitig zum Testtermin erhältlich war. Es geht also stetig weiter, und die Kund:innen profitieren von permanenter Optimierung. Das ist richtig und wichtig, denn die Reifen bilden nun einmal die einzige Verbindung des Autos zur Straße. Folglich fährt es nur so gut wie die darunter montierten Sommerreifen.

Sommerreifen 225/45 R 17 passend z.B. für 

  • Alfa Romeo Giulietta, 147, 156 
  • Audi A3, S3, A4, A6, TT 
  • BMW 1er, 2er, 3er, Z4 
  • Cadillac ATS, CT4 
  • Citroën C4 
  • Fiat 500L, Bravo, Tipo, Ulysse 
  • Honda e, Civic, Accord 
  • Hyundai ix20, i30, Ioniq 
  • Kia Ceed, Cerato 
  • Mercedes A-/B-Klasse, CLA, SLC 
  • MG5 
  • Mini Clubman 
  • Opel Astra, Meriva 
  • Peugeot 307, 308, 408 
  • Renault Megane 
  • Seat Leon, Altea, Altea XL 
  • Skoda Octavia, Superb, Yeti 
  • Subaru Impreza, Legacy, Levorq 
  • Toyota Corolla, Auris 
  • VW Golf, Caddy, Touran, Beetle 
  • Volvo V40, S60
     
 

So testen wir 

Dokumentation: Unterstützt von modernstem Mess-Equipment werden sämtliche Testläufe minutiös dokumentiert und im Anschluss analysiert. Bei den Aquaplaning-Versuchen etwa wäre es sonst gar nicht möglich, eine wirklich aussagekräftige Wertung zu erstellen. Auch bei Disziplinen wie Slalom und Kreisfahrt liegen die Unterschiede teilweise im Bereich von Zehntel- oder sogar Hundertstelsekunden.

Testgelände: Um die aufwendigen Test-Reihen reproduzierbar durchzuführen, benötigt man eine geeignete Teststrecke. Wir sind für diesen Reifentest in die Nähe Roms gereist, wo Bridgestone das EUPG (European Proving Grounds) unterhält, das vom Hochgeschwindigkeitsoval bis zur Rüttelbahn alle erforderlichen Pisten auf international anerkanntem Standard bereithält. Erst die künstlich bewässerten Strecken ermöglichen vergleichbare Bedingungen und eine faire Beurteilung der Reifen. Gleiches gilt für die trockenen Streckenteile. Ebenso wichtig: die Sicherheit für Fahrer:in und Fahrzeug. Abgesperrte Strecken, gesicherte Auslaufzonen, die lückenlose Überwachung aller Fahrversuche sowie ein Notfallteam vor Ort erlauben das Arbeiten im Grenzbereich.

Erfahrung: Trotz aller Messelektronik ist die subjektive Bewertung durch die routinierten Testfahrer:innen durch nichts zu ersetzen. Kriterien wie die Vorhersehbarkeit der Reaktionen oder der Beherrschbarkeit eines Reifens am Limit kann man nur mithilfe eines geschulten "Popometers" korrekt einstufen.

Nachtest: Um zu gewährleisten, dass die von uns getesteten Produkte der Spezifikation entsprechen, die Kund:innen im Handel erhalten, unterziehen wir die Probanden stichprobenartigen Nachtests.

 

Nützliches Zubehör und Tipps

Das Testauto

Für diesen Test stand uns der aktuelle BMW 120i mit 178 PS starkem TwinPower-Turbomotor und achtstufiger Sport-Automatik (41.070 Euro) zur Verfügung. Trotz strammer 280 Nm maximalen Drehmoments zeigt der Fronttriebler selbst bei forcierter Gangart auf Nässe eine starke Traktion und offenbart kaum Antriebseinflüsse in der feinfühligen Servolenkung. Das Fahrwerk ist knackig-präzise ohne übertriebene Härte. Damit bietet der 1er beste Voraussetzungen für den Reifentest, dessen Strapazen er frei von thermischen Problemen oder Funktionsausfällen erduldet hat. Für den Auto-Alltag ist der BMW somit mehr als gut gerüstet – und Spaß macht er auch noch.

 
Martin Urbanke Martin Urbanke
Unser Fazit

Der Sommerreifen-Test 2024 zeigt mit dem Conti einen strahlenden Sieger, der allerdings nicht übermäßig energieeffizient ist. Der zweitplatzierte Pirelli setzt auf einen sportlichen Charakter, verlangt aber kleine Abstriche im Komfort. Das Hankook-Profil sortiert sich zwischen UHP- und HP-Segment ein und wird Dritter – mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Der neue Firestone ist sparsam und ausgewogen und fährt einen starken fünften Rang ein. Der Vredestein holt zwar einen Punkt mehr und wird Vierter, bremst aber schwach auf Nässe. Ein Stück dahinter rangieren die Wettbewerber von Falken, Michelin, Maxxis und Bridgestone, die allesamt auch nur um jeweils einen Punkt auseinander liegen.

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