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Geht auch ganz einfach:

Juke/Crossland X/Captur: Vergleichstest Der Captur trifft auf starke Konkurrenz

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. Nissan Juke, Opel Crossland X und Renault Captur im Vergleichstest
  2. Fahrkomfort: Renault Captur feder komfortabler als die Konkurrenz
  3. Motor/Getriebe: Opel Crossland X mit höchstem Spritverbrauch
  4. Fahrdynamik: Nissan Juke zeigt sich agil und sportlich
  5. Umwelt/Kosten: Renault Captur ist der teuerste im Testfeld
  6. Messwerte & technische Daten Nissan Juke, Opel Crossland X & Renault Captur
  7. Fazit

Im Vergleichstest stellt sich der Renault Captur dem Opel Crossland X und dem Nissan Juke. Wer macht das Rennen?

Gesamtbewertung (max. Punkte)Nissan Juke
DIG-T 117
Opel Crossland X
1.2 Direct Injection
Turbo
Renault Captur
TCe 130
Karosserie (1000)563573576
Fahrkomfort (1000)624633654
Motor/Getriebe (1000)558575592
Fahrdynamik (1000)617558613
Eigenschaftswertung (4000)236223392435
Kosten/Umwelt (1000)490457456
Gesamtwertung (5000)285227962891
Platzierung231

Ausgerüstet mit einem 131 PS starken Vierzylinder-Turbo-Benziner stellt sich der Renault Captur einem Vergleichstest mit dem gleichstarken Opel Crossland X und dem Nissan Juke. Letzterer hat zwar mit 117 PS etwas weniger Leistung, punktet dafür aber mit einem äußerst günstigen Preis. Die erste Generation des Captur bescherte dem französischen Traditionshersteller Renault einen gigantischen internationalen Verkaufserfolg. Und auch von deutschen Kunden flogen dem kleinen City-Crossover die Herzen nur so zu. Dabei hatte der Captur zuletzt einige Mankos im Vergleich zur immer vielseitiger werdenden Konkurrenz: So gehörte er beim Innenraum zuletzt doch zu den kleineren Modellen im Segment und auch die Sicherheits- beziehungsweise Multimedia-Ausstattung war zum Ende seiner sechsjährigen Karriere nicht mehr up to date. Genau mit diesen Dingen will der hübsche Nachfolger nun aufräumen.

Der Opel Mokka m Video:

 
 

Nissan Juke, Opel Crossland X und Renault Captur im Vergleichstest

Seit dem Generationenwechsel basiert der Renault Captur auf der neu entwickelten Renault-Nissan-Konzernplattform CMF-B (Common Module Family) für Kleinwagen (B-Segment), auf der etwa der jüngste Clio, aber auch der neue Nissan Juke aufbaut. Dennoch stellt der Captur vorn, erst recht aber hinten mehr Platz zur Verfügung als der japanische Verwandte. Der geräumigste Crossover in diesem Vergleichstest ist jedoch der Opel Crossland X, der durch die üppige Kopffreiheit deutlich luftiger wirkt als die Wettbewerber und auch seitlich mehr Platz lässt. Ferner unerreicht bleibt die Wandelbarkeit seines Innenraumes. Der Opel verfügt als einziger optional über eine dreigeteilt umlegbare Fondsitzlehne und eine verschiebbare Rückbank. Von letzterer profitiert das Kofferraumvolumen, das dann bis zu 520 Liter und somit rund 100 Liter mehr als die Wettbewerber bereitstellt. In Sachen Sicherheitsausstattung fällt der Crossland X jedoch hinter seine deutlich jüngeren Kontrahenten zurück. So leuchtet der Rüsselsheimer in der Basis beispielsweise nur mit Halogen-Scheinwerfern durch die Nacht, während der Nissan und der Renault die Dunkelheit serienmäßig mit LED-Leuchten aufhellen. Ferner fehlen dem Opel automatisierte Fahrfunktionen wie Staufolgefahren oder Abstandsregelung. Diese modernen Errungenschaften sind für den Juke und den Captur zumindest gegen Aufpreis erhältlich.

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Fahrkomfort: Renault Captur feder komfortabler als die Konkurrenz

Französische Autos standen lange in dem Ruf, besonders komfortabel zu federn. Der neue Renault Captur folgt dieser Tradition und überspielt Unebenheiten aller Art deutlich gekonnter als die Wettbewerber. Sein Feder-Dämpfer-Set-up spricht sanft auf Kanten und hervorstehende Gully-Deckel an und verarbeitet auch tiefe Schlaglöcher zufriedenstellend. Gleichzeitig liegt der Renault bei hohen Geschwindigkeiten weitgehend ruhig auf der Fahrbahn. Obwohl augenscheinlich nicht übertrieben straff abgestimmt, verarbeitet der Opel Crossland X die meisten Anregungen nicht ganz so geschmeidig und lässt viele Aufbaubewegungen zu. Er fällt in tiefe Unebenheiten förmlich hinein und hat auch beim Überfahren von Kanten und Querfugen seine liebe Not. Dabei registrierten wir zudem vergleichsweise laute Poltergeräusche aus den Tiefen des Fahrwerks. Der Nissan Juke hingegen fällt mit einer sportlich straffen Grundabstimmung auf, wirkt daher auf der Autobahn stets unruhig und verdaut auch gröbere Unebenheiten nicht so kompetent wie der softe Franzose. Außerdem wirkt die Hinterachse im direkten Verhältnis zur Vorderachse beim Ansprechen auf Kanten recht trampelig. Dass der Captur das Komfortkapitel des Vergleichstests mit deutlichem Vorsprung gewinnt, liegt aber nicht nur an der reisetauglichen Federung. Vielmehr sind auch seine Vordersitze ebenso bequem wie die von der Aktion Gesunder Rücken (AGR) zertifizierten Sitze im Opel. Darüber hinaus stellt der Franzose Fondpassagieren die gemütlichste Rückbank bereit und blendet störende Fahrgeräusche am wirkungsvollsten aus.

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Motor/Getriebe: Opel Crossland X mit höchstem Spritverbrauch

Der Renault Captur ist das einzige City-SUV im Vergleichstest, dass von einem Vierzylinder-Turbo angetrieben wird. Nissan und Opel setzen bei ihren Crossover-Modellen auf kleinvolumigere Dreizylinder-Triebwerke. Dies bringt dem Renault allerdings nur einen marginalen Vorteil in puncto Laufkultur ein, was durchaus als Kompliment für die Aggregate der Konkurrenz zu werten ist. Dafür hat der 131 PS starke Gallier bei den Fahrleistungen klar die markante Nase vorn. Auf Tempo 100 spurtet er rund eine Sekunde schneller als der quasi gleich starke Opel Crossland X. Dem Nissan Juke mit seinen 117 PS nimmt er bis zum Erreichen des Landstraßen-Tempolimits fast zwei Sekunden ab. Und auch über diese Marke hinaus wirkt der französische Treibsatz lebendiger. Allerdings begünstigt das optionale Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, mit dem der Testwagen mangels Verfügbarkeit eines entsprechenden Schalters seitens des Herstellers an den Start ging, die Performance beim Beschleunigen. Beim Verbrauch rückt das Testfeld dann aber wieder eng zusammen. Der Nissan und der Renault konsumieren durchschnittlich 7,2 Liter auf 100 Kilometer. Der Opel gönnt sich ein Wasserglas oder eben 0,3 Liter mehr Kraftstoff auf derselben Distanz. Was für moderne Turbomotoren allgemeinhin Gültigkeit besitzt, zeigt sich auch hier wieder einmal: Mit etwas Zurückhaltung im rechten Fuß lassen sich die Verbräuche der kleinen Kraxler noch erheblich nach unten korrigieren. Unter Volllast hingegen steigt der Spritkonsum kräftig an.

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Fahrdynamik: Nissan Juke zeigt sich agil und sportlich

Der Nissan Juke sieht mit seinem außergewöhnlichen Styling nicht nur sportlicher aus als die konventioneller gestaltete Konkurrenz, er fährt auch dynamischer. Dank seiner direkten Lenkung lässt er sich zielgenau entlang der Ideallinie dirigieren und lenkt willig in enge Kehren ein. Im weiteren Kurvenverlauf schiebt er beim Überschreiten des Grenzbereichs sanft über die Vorderräder, während sich das ESP mit übertriebenen Regeleingriffen zurückhält und wirklich nur dann einschreitet, wenn es nötig zu werden droht. Ganz anders der Opel Crossland X: Sein elektronischer Rettungsanker vereitelt jeglichen Übergang der Reifen von Haft- in Gleitreibung bereits im Ansatz. Viel schwerer wiegen jedoch die langen Bremswege. Mit kalter Anlage steht der kleine Rüsselsheimer aus 100 km/h erst nach indiskutablen 38,8 Metern. Der Juke kommt drei Meter, der Renault sogar 3,4 Meter eher zum Stehen. Und auch mit reichlich Temperatur in den Bremsen sieht die Sache nicht wirklich besser aus: Da benötigt der Opel 37,5 Meter. Beim Renault Captur wirkt sich in den querdynamischen Prüfungen die komfortbetonte Fahrwerksabstimmung negativ aus. Er lenkt merklich träger ein als der Nissan und untersteuert insgesamt kräftiger. Die Lenkung arbeitet dabei mit relativ großen Winkeln. Zudem stellen wir bei forcierter Kurvenfahrt ein teilweise überraschend kräftiges, synthetisch wirkendes Rückstellmoment fest. Und auch das harsch eingreifende ESP erweist sich in etlichen Situationen als echter Hemmschuh. In der Summe ist der smarte Gallier somit sowohl im Handling, erst recht aber im Slalom unseres Vergleichstests der Langsamste.

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Umwelt/Kosten: Renault Captur ist der teuerste im Testfeld

Mit einem Einstiegspreis von 18.999 Euro ist der Nissan Juke ein äußerst faires Angebot. Selbst mit den optionalen Rädern, die wir für die Bewertung des Testwagenpreises addieren, bleibt der Japaner unschlagbar günstig. Der Opel Crossland X ist 1915 Euro teurer, der Renault Captur sogar 2739 Euro. Dass der Juke das Kostenkapitel des Vergleichstests gewinnt, hat aber noch weitere Gründe. So hat er beispielsweise eine umfangreichere serienmäßige Multimedia-Ausstattung als der Opel. Überdies erwartet den Halter bedingt durch den niedrigen Preis ein vergleichsweise überschaubarer Wertverlust. Zu guter Letzt schürt der asiatische Hersteller ein kundenfreundlicheres Garantiepaket als die beiden Wettbewerber.

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Messwerte & technische Daten Nissan Juke, Opel Crossland X & Renault Captur

AUTO ZEITUNG 22/2020Nissan Juke
DIG-T 117
Opel Crossland X
1.2 Direct Injection
Turbo
Renault Captur
TCe 130
Technik 
Zylinder/Ventile pro Zylin.3/4; Turbo3/4; Turbo4/4; Turbo
Hubraum999 cm³1199 cm³1333 cm³
Leistung86 kW / 117 PS
5250 /min
96 kW / 130 PS
5500 /min
96 kW / 131 PS
5000 /min
Max. Drehmoment180 Nm,
1750 - 4000 /min
230 Nm,
1750 /min
240 Nm,
1600 /min
Getriebe/Antrieb6-Gang, manuell
Vorderrad
6-Gang, manuell
Vorderrad
7-Gang,
Doppelkupp. (opt.)
Vorderrad
Messwerte 
Leergewicht (Werk/Test)1107 / 1224 kg1184 /1264 kg1259 / 1310 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)11,0 s10,0 s9,1 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)180 km/h201 km/h193 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
35,8 / 34,4 m38,9 / 37,5 m35,4 / 34,4 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)7,2 / 5,9 l S /100 km7,5 / 5,9 l S /100 km7,2 / k.A l S /100 km
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)171 / 135 g/km178 / 134 g/km171 / 143 g/km
Preise 
Grundpreis18.999 €22.147 €22.030 €
Testwagenpreis20.948 €22.863 €23.687 €

 
Marcel Kühler Marcel Kühler
Unser Fazit

Der neue Renault Captur stellt nicht nur seinen beliebten Vorgänger in den Schatten, er kann sich auch gegen die Konkurrenz in diesem Vergleichstest durchsetzen. Dabei überzeugt das City-SUV mit typisch französischen Tugenden wie gelungenem Fahrkomfort, einem wohnlichen Interieur und fairer Preisgestaltung. Ebenfalls top: der so flotte wie effiziente Antrieb. Dahinter sortiert sich der Nissan Juke ein. Die Sicherheitsausstattung des sportlichen Japaners beeindruckt genauso wie seine ausgeprägte Querdynamik. Innen gehört er jedoch immer noch zu den kleineren Modellen im Segment. Platz drei geht an den Opel Crossland X. Seine größten Stärken sind der variable, geräumige Innenraum und der kräftige Motor. Die zu langen Bremswege verhindern jedoch ein besseres Resultat.

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