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Alle Tests zum Ford Tourneo / Transit Custom

Neuer Panama P12+ (2023): Erste Testfahrt Oh, so schön ist Panama

Christian Steiger Freier Mitarbeiter
Inhalt
  1. Erste Testfahrt mit dem neuen Panama P12+ (2023)
  2. Sieben Sitzplätze – gleich vier mit Isofix
  3. Komfortabler schläft sich es im ersten Stock
  4. Technische Daten des Panama P12+
  5. Fazit

Jede Familie kennt das Kinderbuch von Janosch, deshalb hat Trigano den Namen seiner neuen Campervan-Marke clever gewählt. Mal sehen, wie der neue Panama P12+ (2023) auf Transit-Basis bei unserer ersten Testfahrt gegen Fernweh hilft.

Die Hersteller des neuen Panama P12+ (2023) – hier zur ersten Testfahrt – wissen eins: Beim Campen kommt es auf den Platz an. Immer öfter ist damit der Parkplatz gemeint, der einem in der Stadt zu schaffen macht. Ein Kastenwagen der 6,40-Meter-Klasse ist nun mal zu lang für die Lücken in Pöseldorf oder am Prenzlauer Berg. Und nicht alle trauen sich, den Camper in der vorstädtischen Einöde eines Gewerbegebiets stehen zu lassen. Kurz: Schon vor dem ersten Urlaubstag spricht vieles für einen Kompakten. Und deshalb gibt es immer mehr Hersteller, die Campingbusse der Fünf-Meter-Klasse bauen. Auch der französische Trigano-Konzern ist neuerdings dabei und hat für die Kleinsten sogar eine eigene Marke gegründet: Diese nennt sich Panama und setzt ausschließlich auf den Ford Transit Custom aus türkischer Produktion. Trigano schickt den neuen Transporter nach Spanien, wo der Kastenwagen ausgebaut wird. Dafür benutzt Trigano Aguti-Klappbänke und SCA-Aufstelldächer aus deutscher Produktion, was wieder einmal beweist, wie klein die Welt der Caravaning-Branche geworden ist. Um den Deutschland-Vertrieb kümmert sich übrigens die rheinland-pfälzische Traditionsmarke Eura, zu der auch das Kastenwagen-Label Karmann und die erfolgreiche Einsteiger-Marke Forster gehören. Die Panama-Palette ist bisher noch überschaubar. Es gibt zusammen mit dem P12+ drei Modelle und einen großen Gegner, nämlich den VW California, der mit seinem Basispreis von 79.718 Euro den Atem raubt. Der günstigste Panama geht für runde 20.000 Euro weniger auf die Reise. Außerdem kann der Wohn-Bulli nur fünf Personen mitnehmen, sofern es nicht die einfacher ausgestattete Beach-Version ist. Der neue Panama P12+ (2023) dagegen macht Großfamilien mit sieben Sitzplätzen und vier Isofix-Anschlüssen glücklich. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Erste Testfahrt mit dem neuen Panama P12+ (2023)

An der Beinfreiheit muss eine Sammelfahrt im neuen Panama P12+ (2023) nicht scheitern, weil sich die Sitzbank auf ihrem Alu-Schienensystem bis kurz vor die Heckklappe schieben lässt. Und die beiden mittleren Einzelsitze kann man wie bei unserer ersten Testfahrt leicht aus ihrer Easy-Leg-Halterung klinken. Das ergibt schon deshalb Sinn, weil der Panama wie alle Campingbusse seiner Klasse nur vier Schlafplätze bietet. Beim Grundriss sind auf so kleinem Raum nun mal keine Experimente drin: Drehsessel vorn, darüber die Aufstiegsluke zum Dachbett, unten links eine kleine Schrankwand, wie sie in fast allen Campingbussen steht. An den Küchenblock lässt sich der Tisch clipsen, der unterwegs in einer Aussparung der Schiebetür mitreist. Er kann auch draußen stehen, dafür liefert Panama einen stabilen Dreifuß mit, der sich am besten in der schmalen Schublade unter der Schlafbank verstauen lässt. Für sonstiges Reisegepäck ist der Lamellenschrank im Heck gedacht, dazu gibt es hinten eine offene Ablage für Kleinkram und eine weiche Textiltasche mit drei Fächern. Zusammen mit dem Stauräumchen im Heck reicht das für einen Wochenend-Trip, doch die Urlaubsreise zu viert erfordert im neuen Panama P12+ (2023) die Disziplin der Beschränkung.

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Sieben Sitzplätze – gleich vier mit Isofix

Sonst ist es nicht viel, worauf Reisende im neuen Panama P12+ (2023) verzichten müssen. Die beiden Ausstattungspakete namens Living und Outdoor (zusammen 3300 Euro) sollten sie allerdings ankreuzen, denn zu denen gehören essenzielle Extras wie die Webasto-Dieselheizung, der Fahrradträger oder die elektrische Trittstufe. Sogar eine portable Toilette ist an Bord, allerdings bemerken wir in unserer ersten Testfahrt, dass sie im Küchenblock eine Menge Platz wegnimmt. Völlig serienmäßig hat Trigano ein Garderöbchen mit fünf Kleiderhaken und ebenso viele USB-Anschlüsse in der kleinen Kombüse untergebracht, zu den aufmerksamen Details zählen auch die beiden LED-Spots in der Heckklappe oder ein kleines Gewürzregal in der Küche. Die 2,8-Liter-Gasflasche zum Kochen ist so griffgünstig platziert, dass sie sich von der Sitzbank aus in Sekundenschnelle wechseln, auf- oder zudrehen lässt. Und der Küchenblock enthält keine Toplader-Kühlbox, sondern einen richtigen kleinen Kühlschrank, der auch von draußen gut erreichbar ist. Das untere Bett fällt wie in allen Campingbussen schmal aus, für zwei Erwachsene wird es auf 1,09 Metern nur dann nicht knapp, wenn sie sich gern haben. Lang genug ist die Liegefläche, aber auch recht hart, weshalb Panama für 250 Euro extra einen maßgeschneiderten Matratzentopper anbietet. Was es auch gegen Aufpreis nicht gibt, ist ein ausstellbares Fenster im Heckbereich des hinteren Betts, weshalb der komfortablere Schlafplatz zumindest im Sommer unterm Klappdach des Campers liegt. In den Stoffbälgen des Dachs sind drei Fenster eingelassen, an Licht und Luft fehlt es da oben also nicht. Und die Matratze im neuen Panama P12+ (2023) ist zwar dünn, aber immerhin 1,20 Meter breit – außerdem liegt sie auf bequemen Tellerfedern.

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Komfortabler schläft sich es im ersten Stock

Die gewissenhafte Verarbeitung gehört zu den größten Vorzügen des neuen Panama P12+ (2023). Alles in seinem Wohnraum fasst sich bei unserer ersten Testfahrt wertig an und funktioniert mit der Geschmeidigkeit teurerer Wohnmobile. Dazu gehört auch, dass die Einbauten keine störenden Geräusche von sich geben. Nur das leise Windrauschen des Aufstelldachs verrät den Campervan, aber dazu braucht es schon schnelles Autobahntempo. Und das beherrscht der kurze Transit besser als die meisten größeren Wohnmobile. Schon auf der Landstraße ist der Panama ein vitaler Typ mit exakter Lenkung und geringer Wankneigung. Mit dem 130-PS-Basismotor (96 kW) wirkt er fast schon unterfordert, der Aufpreis von 3640 Euro für die 170-PS-Version (125 kW) mit Sechsstufen-Automatik ist deshalb eine sinnvolle Investition. Ziemlich genau dort, wo die meisten Kastenwagen der 3,5-Tonnen-Klasse die Lust verlieren, holt der Transit nochmal Atem, weshalb sich Reisetempo 150 nicht fordernder anfühlt als in einem großen SUV. Nur sparsam ist der neue Panama P12+ (2023) dann mit einem Verbrauch von zehn bis elf Litern nicht mehr. Oder eben doch, weil ein Multifunktions-Camper kein typischer Zweitwagen mehr ist, sondern prima als Einzig-und-allein-Auto funktioniert.

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Technische Daten des Panama P12+

AUTO ZEITUNG 03/2023Panama P12+
Technische Daten
Motor4-Zyl., 4-Vent., Turbodiesel, 1995 cm³
Getriebe/Antrieb6-Stufen-Automatik
Leistung125 kW/170 PS bei 3500 U/min
Max. Drehmoment390 Nm bei 1750 U/min
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)4970/1986/2080 mm
Leergewicht/Zuladung2560/640 kg
Sitz-/Schlafplätze7/4
Ausstattung
Herd/Heizung2 Flammenkocher/Dieselheizung Webasto Air Top 2000
Gas1 x 2,8 kg
Frisch-/Abwasser65/30 l
Kaufinformationen
Basispreis59.350 €

 
Christian Steiger Christian Steiger
Unser Fazit

Für knapp 70.000 Euro gibt es auch geräumige Kastenwagen der Ducato-Klasse – aber keine mit sieben Sitzplätzen und nur ganz wenige, die beim Fahren so viel Spaß machen wie der Transit Custom mit 170 PS (125 kW) und Automatik. Nur schade, dass der neue Panama P12+ (2023) nicht in städtische Parkhäuser passt: Mit 2,08 Metern ist er dafür einen Tick zu hoch.

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