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Chinas Shooting Star: BYDs Erfolgsrezept und weiteren Pläne

Markus Bach Chefredakteur Crossmedia

BYD hat VW als größte Automarke in China verdrängt und Tesla bei den E-Auto-Verkäufen eingeholt. Doch in Europa strauchelt die Marke. Was Vizepräsidentin Stella Li nun plant.

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Inhalt
  1. 1995 gegründet, baut BYD (Biyadi) seit 2003 Autos
  2. 2023 löste BYD Volkswagen als Marktführer in China ab
  3. BYD schwächelt noch im Europa- und Amerikageschäft – noch
  4. BYDs Premiummarken Yangwang, Fangchengbao und Denza
  5. Fazit

 

1995 gegründet, baut BYD (Biyadi) seit 2003 Autos

Bau dir deine Träume (Build Your Dreams) – dieser Slogan wurde von BYD lange Jahre benutzt, damit sich nicht-chinesische Menschen den Namen des Herstellers merken können. In Wahrheit ist BYD jedoch die Abkürzung der chinesischen Firmenbezeichnung Biyadi. Doch "Bau dir deine Träume" passt gut zu einem Autohersteller, der innerhalb von nur 30 Jahren von einer Hinterhof-Batteriefabrik zum weltweit größten Produzenten elektrifizierter Fahrzeuge aufgestiegen ist. Die Ursprünge von BYD reichen zurück ins Jahr 1995, als der Chemiker Wang Chuanfu in Shenzhen eine kleine Batterieproduktion aufbaute. Aus den 20 Mitarbeitenden der Anfangszeit wurden 968.900 Beschäftigte: BYD ist mittlerweile einer der größten Akku-Produzenten der Welt mit global über 30 Standorten. 

Nützliches Zubehör rund ums Elektroauto:

BYD stieg 2003 in die Autoherstellung ein, als man die finanziell angeschlagene lokale Marke Qinchuan übernahm. Diese hatte einen einfachen Kleinwagen mit 40 PS (29 kW) im Angebot, der auf der Plattform des alten Suzuki Alto aufbaute. Als BYD Flyer wurde er das erste Modell der Marke. In den frühen Jahren unterschied sich BYD nicht sonderlich von anderen Autofirmen aus China: Man fertigte billige Verbrenner, die optisch stark westliche Vorbilder kopierten. Doch früher als andere Hersteller aus der Volksrepublik wandte sich BYD der Elektromobilität zu: Bereits 2008 kam mit dem BYD F3DM das erste chinesische Auto mit Plug-in-Hybrid auf den Markt. Zwei Jahre später folgte mit dem BYD e6 das erste reine Elektroauto. Zum Vergleich: Das Tesla Model S startete erst 2012. In den folgenden Jahren erweiterte BYD sein Angebot an Hybriden und E-Modellen und profitierte dabei von seinem Mutterkonzern als Batteriehersteller.
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Der Yangwang U8 (2024) im Fahrbericht (Video):

 
 

2023 löste BYD Volkswagen als Marktführer in China ab

So konnte BYD durch den Boom der Elektromobilität in China schnell aufsteigen: Bereits 2023 löste die Marke VW nach 37 Jahren Dominanz als Marktführer in der Volksrepublik ab. Schon ein Jahr zuvor stellte BYD die Produktion von Verbrennern komplett ein und bietet seitdem nur noch Plug-in-Hybride und reine Elektroautos an. 2024 stieg BYD mit über 4,2 Mio. verkauften Neuwagen zum weltweit sechstgrößten Autokonzern auf, überholte Ford, Honda und Nissan. Beim Absatz von reinen E-Autos lag die Automarke 2024 mit Tesla gleichauf. Aufgrund dessen Verkaufseinbrüche wird BYD der Titel des größten E-Auto-Bauers 2025 nicht mehr zu nehmen sein (das sind die größten Autobauer der Welt). 

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Auch wirtschaftlich läuft es: BYD konnte seinen Gewinn innerhalb von nur drei Jahren auf umgerechnet 5,1 Mrd. Euro verzehnfachen. Bei all den Erfolgen belohnt sich BYD mit einem elektrischen Supersportler: Unter der Luxusmarke Yangwang wird seit August 2024 der U9 produziert. Der 956 kW (1300 PS) starke Sportler ist mit 391 km/h Spitze das schnellste chinesische Serienauto. Ein Erfolgsrezept von BYD sind die hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung: In der vergangenen Dekade gab der Autobauer dafür mehr aus als das 13-Fache seines jährlichen Gewinns, 2024 allein rund 6,9 Mrd. Euro. So stellte BYD 2025 eine Super-e genannte Elektro-Plattform vor, deren 1000-kW-Architektur in fünf Minuten Ladezeit eine zusätzliche Reichweite von 400 km verspricht. Allerdings sind dafür BYD-Megawatt-Ladestationen notwendig, die es vorerst nur in China geben wird. 

 

BYD schwächelt noch im Europa- und Amerikageschäft – noch

Seit den Anfängen 1995 gestaltet Stella Li (siehe Bild unten) den Aufstieg von BYD, heute ist sie die Vizepräsidentin und zweitmächtigste Person im Konzern hinter Gründer und Präsident Wang Chuanfu. Im Wettbewerb mit den deutschen Herstellern sieht Li BYD gut aufgestellt: "Wir sind genauso Technik-verliebt wie die Deutschen, aber viel schneller." An Europa und insbesondere an der Bundesrepublik hat sich BYD jedoch bisher die Zähne ausgebissen: Die Marke verkaufte in Europa 2024 nur knapp 50.000 Neuwagen, lediglich ein Fünftel des Absatzes des chinesischen Wettbewerbers MG. In Deutschland waren es sogar nur 2891 Fahrzeuge, was einem Marktanteil von 0,1 Prozent entspricht – und das, obwohl BYD die Fußball-Europameisterschaft 2024 gesponsort hatte. 

Stella Li, Vizepräsidentin BYD
Foto: BYD

Damit will sich Stella Li jedoch nicht abfinden, die das gesamte Europa- und Amerikageschäft von BYD verantwortet. Der Netzausbau hat bei ihr absolute Priorität: "Wir brauchen gute Händler an guten Standorten." Allerdings verfügt BYD in Deutschland gerade einmal über 29 Verkaufsorte. Das ehrgeizige Ziel: Bis Ende 2025 sollen es mindestens 120 sein. Dass es BYD mit der Eroberung von Europa ernst meint, zeigt sich auch am Bau eines Werks im ungarischen Szeged. Dort soll die Produktion bereits Ende 2025 starten. Zu Beginn ist eine jährliche Kapazität von 150.000 Fahrzeugen geplant, die später auf das Doppelte erweitert werden kann. In der Türkei arbeitet BYD an einer weiteren Fabrik, die ab Mitte 2026 auch Europa beliefern kann. Deren Produktionsvolumen liegt auf einem ähnlichen Niveau. Laut Li ist mittelfristig auch eine Batterie-Fertigung in Europa geplant. 

Markenporträt BYD-Logo hängt unter einem Messedach.
BYD überholt Tesla Chinas stiller Rieser

 

BYDs Premiummarken Yangwang, Fangchengbao und Denza

Zudem bringt BYD mit Denza eine weitere Marke bei uns an den Start. Neben Yangwang und Fangchengbao ist Denza die dritte Premiummarke BYDs. Sie wurde bereits 2010 zusammen mit Mercedes gegründet, doch die Marke mit dem Stern verkauften ihre Anteile. Die ersten Showrooms von Denza werden in 2025 in Italien eröffnet. BYD baut also weiter an seinen Träumen.

 
Markus Bach Markus Bach
Unser Fazit

BYD hat in China eine beeindruckende Erfolgsgeschichte hingelegt. Als Batteriehersteller bringt die Marke zudem beste Voraussetzungen für die E-Mobilität mit und ist äußerst innovativ. Nun gehen die Chinesen auch in Europa "all in". Hier muss BYD-Vize Stella Li jedoch wahre Wunder vollbringen, schaut man sich die geplanten Produktionskapazitäten der Werke an. Neben BYD nun auch bei uns die Premiummarke Denza zu etablieren, macht die Herausforderungen nicht geringer. An der Produktpalette wird es jedoch nicht scheitern: Hier ist BYD mit global 22 Modellen breit aufgestellt und bietet neben reinen E-Autos auch eine Vielzahl von Plug-in-Hybriden an.

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