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Geht auch ganz einfach:

Audi A5 Cabrio/BMW 4er Cabrio: Vergleichstest Offener A5 und 4er im Duell

Elmar Siepen Testredakteur
Inhalt
  1. Audi A5 Cabrio und BMW 4er Cabrio im Vergleichstest
  2. Karosserie: Audi A5 Cabrio innen spürbar größer
  3. Fahrkomfort: BMW 4er Cabrio federt geschmeidger
  4. Motor/Getriebe: Audi A5 Cabrio 0,5 s langsamer auf 100 km/h
  5. Fahrdynamik: BMW 4er Cabrio wie festgetackert
  6. Umwelt/Kosten: Beide Autos sind teuer
  7. Technische Daten & Messerte von Audi A5 Cabrio & BMW 430i xDrive Cabrio
  8. Ergebnis in Punkten
  9. Fazit

Entspanntes Gleiten und gepflegtes Angasen – das Audi A5 Cabrio und das BMW 4er Cabrio scheinen für beides gebaut. Aber wie gut beherrschen die Frischluft-Dynamiker diesen Spagat? Das klärt ein Vergleichstest!

 

Audi A5 Cabrio und BMW 4er Cabrio im Vergleichstest

Sie sind beruflich erfolgreich und wissen, das Leben zu genießen? Dazu gehört für Sie Autofahren, möglichst unter freiem Himmel sitzend? Doch die Zeit hat auch an Ihrem Körper Spuren hinterlassen, und sich in einen engen Roadster einzufädeln, ruft bei Ihren Bandscheiben umgehend schmerzhaften Protest hervor? Dann sollten Sie einen Blick auf die beiden Kandidaten unseres Vergleichstests werfen: das Audi A5 Cabrio 45 TFSI quattro S tronic und das BMW 4er Cabrio als 430i xDrive Cabrio. Beides verbindlich-komfortable Premium-Viersitzer mit Direkt-Zugang zu Sonne, Wind und – manchmal unvermeidbar – auch Regen. Auch interessant: Unsere Produkttipps bei Amazon

Leslie & Cars fährt den Mini Cooper SE Cabrio im Video:

 
 

Karosserie: Audi A5 Cabrio innen spürbar größer

So sperrig die Typbezeichnung des Audi A5 Cabrio sein mag, so locker gibt er den Blick auf den Himmel frei: 21 s dauert es, bis das solide Verdeck, elektrisch betätigt, hinter den Rücksitzen verschwunden ist. Der BMW 4er Cabrio kann die Prozedur noch einen Hauch schneller (20 Sekunden) und wartet mit einer praktischen Ablage für das Windschott (360 Euro) hinter den klappbaren Rücksitzen auf. Mit wenigen Handgriffen ist dieses im Vergleichstests genauso schnell in die Fassungen eingesetzt wie das des Audi. Die Bedienung der zahlreichen übrigen Fahrzeugfunktionen erleichtert im BMW der Dreh-Drück-Steller.

Das Audi A5 Cabrio bündelt Funktionen etwas weniger intuitiv auf dem Touchscreen, ermöglicht den Zugriff auf die Klimatisierung aber über ein separates Panel. Beide Kandidaten glänzen mit hoher Karosseriequalität, wobei das BMW 4er Cabrio noch etwas verwindungssteifer ist als der Audi. Zudem ist der Münchner sorgfältiger lackiert als der Ingolstädter. Sollen vier Personen mitfahren, kann das A5 Cabrio im Fond mit spürbar mehr Platz aufwarten als das 4er Cabrio. Und der Übersichtlichkeit kommt zugute, dass sich die Audi-Fondkopfstützen vollständig versenken lassen.

 

Fahrkomfort: BMW 4er Cabrio federt geschmeidger

Entsprechend fühlen sich die Mitreisenden in der zweiten Reihe auch in Sachen Sitzkomfort besser aufgehoben als im BMW 4er Cabrio, wo sie wegen zu geringer Ellbogen- und Schulterfreiheit in eine Kauerhaltung gezwungen werden. Dagegen haben die Menschen in der ersten Reihe hier wie dort gut lachen: Auf den jeweiligen Sportsitzen reist man vortrefflich. Im BMW ermöglichen einstellbare Sitzwangen gar die individuelle Anpassung an die persönliche Statur. Eine lohnenswerte Investition sind auf alle Fälle die Nackenheizungen (Audi: 460 Euro, BMW: Open Air-Paket: 1350 Euro), deren Austrittsöffnungen unterhalb der Kopfstützen an kühlen Tagen warme Luft nach vorne fächeln.

Im Zweipersonen-Betrieb sorgen die wirkungsvollen Windschotts dafür, dass beim Offenfahren nur ein laues Lüftchen durch das Haupthaar streicht und man sich unbefangen dem rauchig-kehligen Sound des BMW-Motors oder dem kernigeren Klang des Audi-Triebwerks widmen kann. Geschlossen ist der Windgeräuschanteil am Klangbild im Audi A5 Cabrio subjektiv größer als im BMW 4er Cabrio. Der BMW gefällt auch im Vergleichstests mit dem etwas besserem Federungskomfort. Grund: Der Audi federt im Comfort-Modus seiner adaptiven Dämpfer auf Bodenwellen stärker ein und aus als der offene BMW. An der Zuladungsgrenze zeigt es darüber hinaus etwas größere Feder-Dämpfer-Reserven.

 

Motor/Getriebe: Audi A5 Cabrio 0,5 s langsamer auf 100 km/h

Mit 265 PS (195 kW; Audi A5 Cabrio 45 TFSI quattro S tronic) beziehungsweise 245 PS (180 kW; BMW 430i xDrive Cabrio) können beide Cabrios im Vergleichstests nicht nur leichten Wind um die Nase fächeln, sondern selbst auch Stürme entfachen. Konkret bedeutet dies: Der Audi knackt die 100-km/h-Marke nach 6,4 s, der BMW gar nach nur 5,9 s. Dies überrascht schon ein wenig, denn der BMW leistet 20 PS (15 kW) weniger, liefert aber mit 400 Nm 30 Nm mehr Zugkraft als der Audi. Erst beim Durchbeschleunigen zur 200-km/h-Marke fällt der BMW um Alltags-irrelevante 0,5 s zurück. Und mit 250 km/h Spitze dürften auch bei anspruchsvollen Naturen keine Wünsche offen bleiben.

Im Umgang wirkt das BMW-Aggregat eine Spur kultivierter und hängt auch subjektiv etwas besser am Gas als der Audi-Motor. Hinzu kommt, dass sich das BMW 430i xDrive Cabrio mit einem Testverbrauch von 7,9 l Super auf 100 km einen Hauch sparsamer gibt als das Audi A5 Cabrio 45 TFSI quattro S tronic (8,0 l). Abseits der Fahrleistungsmessungen zeigen sich beide Motoren äußerst umgänglich. Sie laden zum Bummeln ebenso ein, wie zum Brausen. Im Hinblick auf ihre Leistungsbereitschaft selbst bei Tempi oberhalb von 180 km/h ist es leicht zu verschmerzen, dass es in dieser Leistungsklasse statt Sechszylinder nurmehr 2,0-l-Vierzylinder-Turbos am Werk sind. Zumal mit leichten Gasfüßen auch Verbräuche auf Kompaktklasse-Niveau erzielbar sind.

 

Fahrdynamik: BMW 4er Cabrio wie festgetackert

Wie erwartet beweisen beide Kandidaten im Vergleichstests bei den Fahrdynamik-Prüfungen, dass sie sich auch mit forcierter Gangart auskennen. Hier überzeugt das Audi A5 Cabrio 45 TFSI quattro S tronic mit lebhaftem Einlenkverhalten, wobei er sich allerdings recht stark in die Federn legt. Die Richtungsänderungen selbst erfordern vergleichsweise große Lenkeinschläge. Dennoch kann man mit dem A5 Cabrio recht unterhaltsam unterwegs sein – nicht zuletzt, weil die Hinterachse zwar eine ausgeprägte, aber keineswegs plötzlich und überraschend auftretende Eindrehtendenz an den Tag legt. Hier fungiert das ESC (ESP) als wirkungsvoller Abfangjäger. Bei deaktiviertem Schleuderschutz auf abgesperrter Strecke kann man mit dosiertem Öffnen der Lenkung beziehungsweise leichtem Gegenlenken ebenfalls viel Fahrspaß erleben. Summa summarum eine gekonnte Abstimmung.

Das BMW 430i xDrive Cabrio hingegen liegt wie festgetackert auf dem Asphalt. Rollbewegungen des Aufbaus sind ihm fremd. Seine Lenkung verlangt nach kleineren Winkeln und reagiert aus der Mittellage etwas spitzer als die des Audi. Hinzu kommen die höheren Lenkkräfte des 4er Cabrios, die aber mit besserem Feedback belohnt werden. Insgesamt liegt der BMW besser in der Hand als der Audi. Zudem funktioniert die Kraftverteilung seines Allradantriebs an der recht hoch liegenden Haftgrenze spürbar schneller als beim Audi A5 Cabrio 45 TFSI quattro S tronic. Das optionale M Sportdifferenzial an der Hinterachse (1400 Euro) macht sich ebenfalls Grip-steigernd bemerkbar. Dennoch zeigt der BMW speziell in langen Bögen am Limit eine ausgeprägtere Untersteuertendenz als sein Kontrahent. Eine Abstimmung, die sicherlich eher auf Genussmenschen abzielen dürfte

Vergleichstest So testet die AUTO ZEITUNG
So testet die AUTO ZEITUNG 5000 Punkte in fünf Kapiteln

 

Umwelt/Kosten: Beide Autos sind teuer

Bei Interesse für einen der Kandidaten sollte man idealerweise die Auszahlung einer Lebensversicherung in Sichtweite haben, denn mit testrelevanten Extras sind für das Audi A5 Cabrio 63.355 Euro fällig, für das BMW 4er Cabrio 72.900 Euro. Bei vierjähriger Haltedauer und 80.000 km Laufleistung büßt das A5 Cabrio laut DAT gut 34.000 Euro ein, das 4er Cabrio sogar über 36.000 Euro. Typisch für Cabrios sind auch die teuren Versicherungsklassen. Allein die Vollkasko kostet pro Jahr jeweils über 1000 Euro. In der Summe verursacht aber der BMW 430i xDrive Cabrio für Anschaffung und Unterhalt höhere Kosten als das Audi A5 Cabrio 45 TFSI quattro S tronic. Unterm Strich wird in diesem Kapitel des Vergleichstests also deutlich: Offene Autos dieses Kalibers verlangen nach offenen Geldbörsen.

 

Technische Daten & Messerte von Audi A5 Cabrio & BMW 430i xDrive Cabrio

AUTO ZEITUNG 23/2023Audi A5 Cabrio
45 TFSI quattro S tronic
BMW 430i
xDrive Cabrio
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Turbo,
12-V-Mildhybrid
4/4; Turbo, 
48-V-Mildhybrid
Hubraum1984 cm31998 cm3
Leistung195 kW/265 PS,
5250 – 6500 /min
180 kW/245 PS,
4500 – 6500 /min
Max. Drehmoment370 Nm, 1600 – 4500 /min400 Nm, 1600 – 4000 /min
Getriebe/Antrieb7-Gang, Doppelkupplung /
Allrad, autom. zuschaltend
8-Stufen-Automatik /
Allradantrieb
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1755/1805 kg1765/1832 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)6,4 s5,9 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)250 km/h250 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
35,6/35,2 m35,8/34,8 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)8,0/7,6 l S7,9/7,7 l S
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)190/179 g/km187/182 g/km
Preise
Grundpreis61.000 €67.000 €
Testwagenpreis63.355 €72.900 €
 

Ergebnis in Punkten

Gesamtbewertung (max. Punkte)Audi A5 Cabrio
45 TFSI quattro S tronic
BMW 430i
xDrive Cabrio
Karosserie (1000)552563
Fahrkomfort (1000)670678
Motor/Getriebe (1000)685701
Fahrdynamik (1000)717737
Eigenschaftswertung (4000)26242679
Kosten/Umwelt (1000)285273
Gesamtwertung (5000)29092952
Platzierung21

 
Elmar Siepen Elmar Siepen
Unser Fazit

Es ist schon erstaunlich, wie gut sich das inzwischen etwas angejahrte Audi A5 Cabrio in diesem Vergleichstest schlägt. In nahezu allen Disziplinen ist der Ingolstädter noch auf der Höhe der Zeit. Doch ist der Fortschritt nicht aufzuhalten, was dazu führt, dass das BMW 4er Cabrio vieles noch ein bisschen besser kann und deshalb als verdienter Sieger aus dieser Begegnung hervorgeht. Allerdings ist es auch deutlich teurer, was aber für die solvente Kundschaft, die Interesse an einer Mitgliedschaft im "Gleitsport-Verein" hat, letztendlich nicht kaufentscheidend sein dürfte.

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