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Geht auch ganz einfach:

VW T-Roc/VW T-Cross: Vergleichstest SUV-Brüder im VW-Markenduell

Martin Urbanke Geschäftsführender Redakteur Test & Reifen
Inhalt
  1. VW T-Cross und VW T-Roc im Vergleichstest
  2. Karosserie: VW T-Roc bietet mehr Platz im Innennraum
  3. Fahrkomfort: VW T-Cross offenbart mehr Unruhe auf der Autobahn
  4. Motor/Getriebe: Nur geringe Unterschiede im Verbrauch
  5. Fahrdynamik: VW T-Cross wirkt fahraktiver im Alltag
  6. Umwelt/Kosten: VW T-Roc entscheidet das Kosten-Kapitel für sich
  7. Messwerte & technische Daten VW T-Cross & VW T-Roc
  8. Fazit

Mit den Modellen VW T-Cross und VW T-Roc haben die Wolfsburger die eigene SUV-Palette um zwei frische Konzepte erweitert, die sich trotz aller Eigenständigkeit in vielerlei Hinsicht stark ähneln. Welcher T-Typ wird in diesem Vergleichstest überzeugen?

Gesamtbewertung (max. Punkte)VW T-Cross 1.0 TSIVW T-Roc 1.0 TSI
Karosserie (1000)584596
Fahrkomfort (1000)708726
Motor/Getriebe (1000)654649
Fahrdynamik (1000)668636
Eigenschaftswertung (4000)26142607
Kosten/Umwelt (1000)443454
Gesamtwertung (5000)30573061
Platzierung21
 

VW T-Cross und VW T-Roc im Vergleichstest

Traditionelle Geländewagen sind heute kaum noch gefragt. Die Kunden schätzen vielmehr SUV-Konzepte wie den VW T-Cross oder den VW T-Roc, die kompakte Abmessungen und Effizienz mit guter Raumökonomie sowie einer entspannt aufrechten Sitzposition verbinden. Zeit, die etablierten Vorstellungen von schwergewichtigen und rustikalen Offroadern über Bord zu werfen und den Fokus auf peppige City-SUV sowie die lifestyligen Kompakt-SUV zu richten. VW hat unterhalb des etablierten Tiguan gleich zwei dieser knapp über vier Meter langen Outdoor-Artikel im Sortiment. Was die Entscheidung noch schwieriger macht: VW T-Cross und VW T-Roc unterscheiden sich selbst im Preis nur geringfügig voneinander und nutzen beinahe identische Komponenten auf Basis der MQB-Technikplattform. Dennoch offenbaren sich in diesem Vergleichstest etliche Unterschiede.

Fahrbericht VW T-Cross (2019)
Neuer VW T-Cross (2019): Erste Testfahrt Der T-Cross bringt Farbe ins Spiel

 

Karosserie: VW T-Roc bietet mehr Platz im Innennraum

In diesem Vergleichstest tritt der VW T-Cross mit dem stärksten Motor (115 PS) und der Top-Ausstattung (Style) gegen den Basis-Antrieb des VW T-Roc (auch 115 PS) in der mittleren Ausstattung (ebenfalls Style) gegeneinander an – die Grundpreise differieren nur um gut 1000 Euro. Mit den voluminösen Stoßfängern der gehobenen Ausstattungslevel rücken sie sogar bei den Dimensionen eng zusammen: Mit 4,20 Metern fällt der T-Cross nur wenige Zentimeter kürzer aus als der T-Roc (4,30 m). Auch im Radstand liegen lediglich knapp vier Zentimeter zwischen den beiden Kontrahenten. Doch in dieser Klasse bedeutet das einen klaren Raumvorteil: Der T-Roc wirkt innen luftiger als sein kleiner Bruder. Allerdings kann er sich hauptsächlich mit mehr Freiraum für die Ellenbogen hervortun. Knieraum, Innenhöhe und sogar das Kofferraum-Volumen liegen gleichauf. Nicht nur, dass der kleinere VW mit dem scheinbar clevereren Raumkonzept überzeugt, er ist auch noch variabler, da er serienmäßig über eine verschiebbare Rückbank verfügt. In beiden Modellen lässt sich zudem die Lehne des Beifahrersitzes nach vorn klappen, um lange Frachtstücke aufzunehmen. Mit 200 kg mehr Zuglast sowie der höheren Stützlast von 80 kg verbucht der VW T-Roc im Praxisnutzen einen klaren Vorteil und schleppt bei Bedarf zwei bis drei E-Bikes huckepack. Beim VW T-Cross wird es mit 55 kg Stützlast schon eng für zwei E-Bikes plus Träger – konventionelle Räder passen eher. Für Autos der Marke VW tragen die zwei SUV ungewohnt viel Hartplastik zur Schau. Armaturentafel, Türverkleidung, Mittelkonsole – geschäumte Kunststoffe sucht man in beiden Kontrahenten vergeblich. Die Teile sind aber innen und außen passgenau montiert.

Fahrbericht VW T-Roc (2017)
Neuer VW T-Roc (2017): Erste Testfahrt (Update!) Am Steuer des neuen T-Roc

 

Fahrkomfort: VW T-Cross offenbart mehr Unruhe auf der Autobahn

Dementsprechend wenig Wind oder Rappelgeräusche treten während der Fahrt in diesem Vergleichstest auf, auch wenn der VW T-Cross auf schlechter Wegstrecke ab und zu ein leises Ächzen aus der Armaturentafel hören lässt. Auch der Geräuschkomfort der baugleichen -Turbo-Dreizylinder kann überzeugen. Der etwas brummige Tonfall der Einliter-Reihenmotoren wird nie störend oder tritt gar als laut in den Vordergrund. Zwar bescheinigt das Messgerät dem VW T-Roc im Innenraum durchweg einen um ein dB(A) höheren Schalldruck, doch subjektiv wirkt er sogar besser gedämmt. Zudem zeigen sich seine Federelemente in Kombination mit der auf dem Testwagen montierten 17-Zoll-Bereifung nachgiebiger und sprechen sensibler auf Unebenheiten an. Das Fahrwerk des T-Cross, der sogar auf 18-Zöllern zum Test antritt, gibt sich insgesamt knackiger. Unkomfortabel ist er deswegen zwar längst noch nicht, doch besonders auf vermeintlich ebenen Oberflächen wie der Autobahn offenbart der VW T-Cross mehr Unruhe und filtert die Impulse weniger konsequent heraus. Noch mehr Fahrkomfort versprechen die adaptiven Dämpfer (DCC inklusive Comfort-Modus, 1045 Euro), die bislang jedoch den Kunden des VW T-Roc vorbehalten sind.

Neuheiten VW T-Cross (2018)
VW T-Cross (2019): Motor & Ausstattung Neuer Topmotor für den T-Cross

 

Motor/Getriebe: Nur geringe Unterschiede im Verbrauch

Während der 115 PS starke Benziner im VW T-Cross die Topmotorisierung darstellt, fungiert er beim VW T-Roc als Basisantrieb. Hier wie dort erlaubt das Temperament des Dreizylinders Sprintwerte von null auf 100 km/h in 10,1 Sekunden und eine Spitze um 190 km/h. Das dürfte in den meisten Fällen genügen, zumal der Einliter-Turbo im Teillast-Betrieb und bei niedrigen Umdrehungen bereits kraftvoll antritt. Drehzahlen jenseits der 4500 Touren sorgen andererseits eher für mehr Geräusch als für fulminante Fahrleistungen. Dieser Motor spielt seine Fähigkeiten hauptsächlich im Kurzstreckenbetrieb aus, auf der Autobahn oberhalb der Richtgeschwindigkeit stößt er in diesem Vergleichstest an seine Grenzen, wie die Beschleunigungsmessung bis 150 km/h dokumentiert. Seine insgesamt geringfügig kürzere Übersetzung lässt den lediglich 24 kg schwereren T-Roc zwar nicht besser beschleunigen, wirkt sich aber positiv auf die Elastizität seines Antriebs aus. Geringe Unterschiede zeigen sich überdies beim Benzinverbrauch: Wer sich bemüht, möglichst effizient zu fahren, kommt bei beiden Fahrzeugen mit weniger als fünf Litern je 100 km aus. Auf unserer Testrunde inklusive Vollgas-Anteil auf der Autobahn begnügt sich der VW T-Cross mit 6,6 Litern, während der VW T-Roc durchschnittlich 6,9 Liter konsumiert.

Neuheiten VW T-Roc (2017)
VW T-Roc (2017): Motor & Ausstattung VW T-Roc nun mit 190-Diesel-PS

 

Fahrdynamik: VW T-Cross wirkt fahraktiver im Alltag

Doch der kleine VW T-Cross ist nicht nur etwas sparsamer, er entpuppt sich in diesem Vergleichstest auch als der fahraktivere der beiden Wolfsburger. Lenkpräzision, Beherrschbarkeit, Bremswege, Traktion – der VW T-Roc muss sich in allen Bereichen geschlagen geben. Die Abstände sind zwar nicht groß, doch im Alltag wirkt der T-Cross quirliger und agiler, zudem sicherer und berechenbarer als sein Rivale. Die Fahrdynamikregelung es T-Roc greift eher grob ein, während sich das System beim T-Cross mit sanften Korrekturen begnügt und dem Fahrer so mehr Vertrauen vermittelt. Spurwechsel bei Richtgeschwindigkeit etwa beantwortet das ESC (ESP) im VW T-Roc mit nachhaltigem Bremseingriff und ausgeprägtem Untersteuern. Der VW T-Cross meistert dieselbe Situation ähnlich schnell, beweist jedoch mehr Ruhe und gefällt nicht zuletzt dank strafferer Servounterstützung und etwas dickerem Lenkradkranz mit mehr Feedback.

Vergleichstest
VW T-Cross/VW Polo: Vergleich Ungleiche VW-erwandtschaft

 

Umwelt/Kosten: VW T-Roc entscheidet das Kosten-Kapitel für sich

Gerade einmal 1285 Euro liegen im Basispreis zwischen den beiden VW-SUV. Ein Abstand, der sich mit ein bisschen Ausstattung im Handumdrehen auflöst. So gesehen ist der kleinere VW T-Cross ein relativ teures Auto, zumal er mit Details wie der aufgeschraubten Kurzstab-Antenne oder dem mittlerweile selten gewordenen mechanischen Handbremshebel erkennbar einfacher ausgerüstet ist. Nach Annehmlichkeiten wie einer elektrisch betätigten Heckklappe oder einer Lenkradheizung sucht man selbst in der Aufpreisliste ebenfalls vergebens. Unterm Strich erweist sich der VW T-Roc dank der umfangreicheren Serienausstattung – inklusive Klimaanlage – als preiswerter. Die laufenden Kosten bewegen sich indes auf einem Niveau. Lediglich mit seinen sehr günstigen Versicherungseinstufungen verbucht der VW T-Roc in diesem Vergleichstest einen kleinen Vorteil für sich, den allerdings die etwas höheren Kraftstoffkosten teilweise wieder auffressen.

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VW T-Roc Cabrio (2020): Preis & Innenraum Das kostet das T-Roc Cabrio

 

Messwerte & technische Daten VW T-Cross & VW T-Roc

AUTO ZEITUNG
1/2020
VW T-Cross 1.0 TSIVW T-Roc 1.0 TSI
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.3/4; Turbo3/4; Turbo
Hubraum999 cm³999 cm³
Leistung85 kW/115 PS85 kW/115 PS
Max. Drehmoment200 Nm200 Nm
Getriebe/Antrieb6-Gang, manuell/ Vorderrad6-Gang, manuell/ Vorderrad
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1180/1266 kg1218/1290 kg
Beschleunigung (Test)  
0 - 100 km/h10,1 s10,1 s
0 - 150 km/h23,0 s24,0 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)193 km/h187 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
35,0/34,7 m35,5/35,0 m
Verbrauch (Test/WLTP)6,6/5,9 l S/100 km6,9/5,8 l S/100 km
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)156/134 g/km163/131 g/km
Preise
Grundpreis20.150 Euro21.345 Euro
Testwagenpreis25.290 Euro24.295 Euro

 

 
Martin Urbanke Martin Urbanke
Unser Fazit

Es ist erstaunlich, wie eng Volkswagen die beiden SUV zueinander positioniert: Der VW T-Cross 1.0 TSI bietet ähnliche Platzverhältnisse im Innenraum – solange man die Rückbank nach hinten verschiebt. Dank der klar besseren Fahrdynamik wirkt er noch eine Idee peppiger und spritziger. Weil er überdies auch noch sparsamer fährt und besser bremst, gewinnt er die Eigenschaftswertung. Doch der VW T-Roc 1.0 TSI ist deshalb keineswegs ein Verlierertyp. Im Gegenteil: Er offeriert das bessere Raumangebot sowie den geschliffeneren Komfort und die im Detail bessere Bedienung. Da er zudem das preiswertere Angebot verkörpert, holt er sich am Ende den Testsieg. Doch sein Vorsprung ist so gering, dass die Kaufentscheidung zur Geschmacksfrage wird.

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