Skoda Favorit neu interpretiert: Das zeigt die Studie!
Der Favorit markiert wichtige Wendepunkte für Skoda: Der Kleinwagen löste Generationen heckgetriebener Skoda-Modelle ab, die ihren Motor hinten spazieren fuhren. Stattdessen zog der Favorit die moderne Antriebseinheit aus Alu nach vorn und scharrte zeitgemäß mit den Vorderrädern. 1987 lanciert, darf er zudem als letzter "echter" Skoda gelten, der noch vor der Übernahme durch VW gebaut wurde. Last, but not least: Als die Produktion des Favorit 1994 eingestellt wurde, gab es die Tschechoslowakei schon nicht mehr. Einige Landsleute fuhren mit dem Favorit erstmals über die nun offenen Grenzen, bevor sich das Land 1992 aufspaltete. Wie wenige andere Autos verkörpert der Favorit so zugleich Niedergang und Aufbruch in eine neue Epoche.
Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Das Skoda Enyaq RS Facelift (2025) im Video:
Favorit der erste Skoda, der dem "Modern Solid" entsprach
"Im Rückblick finde ich, der Favorit war der erste Skoda, der schon unsere Designsprache Modern Solid sprach", urteilt heute Ljudmil Slavov, Designer in Diensten der traditionsreichen Marke. Teils als Hommage, teils als Fingerübung, hat Slavov mit seinem Kollegen David Stingl eine Neuauflage des Favorit fürs 21. Jahrhundert erdacht. Zum 130-jährigen Firmenjubiläum präsentieren die beiden Skizzen und 3D-Modelle, die Eigenheiten des Vorbilds zitieren, etwa die leicht asymmetrische Front mit versetztem Logo und die weitgehend geschlossene Frontmaske. Die Scheinwerfer decken eine ähnliche Fläche ab wie beim historischen Vorbild, leuchten jetzt aber als LED.
Nützliches Zubehör rund ums Elektroauto:
Der augenfälligste Unterschied ist die vergleichsweise massige SUV-Silhouette der Studie. "In einer höheren Karosserie ist es leichter, die Batterien zu verstauen", erklärt Slavov beinahe entschuldigend die Konversion zum E-Crossover. Auch die gegenläufig öffnenden Türen der Studie sucht man am Ur-Favorit vergebens. "Der Favorit war ein Alltagsauto. Freundlich, kompakt, praktisch", fasst David Stingl zusammen. Kurz: "Simply clever", lange bevor der Marketingclaim zum Markencredo erhoben wurde. Die klare Formensprache des noch von Bertone betont minimalistisch gezeichneten Favorit ist auch am virtuellen Nachfolger erkennbar.
Auch interessant:
Skoda steckt schon wieder in einer Revolution
Heute befindet sich Skoda mitten in einer neuen Revolution. Die Wende zur Elektromobilität ist eingeleitet, aber noch lange nicht vollzogen. Vorerst koexistieren vorwiegend fossil angetriebene Modelle, wie Fabia, Octavia, Superb…, mit den Vollelektrikern Enyaq, Elroq und bald dem Epiq. Als Teil des VW-Konzerns ist Skoda aber weit besser aufgestellt als noch in der Zeit, in der Mauern, Marken und ganze Staaten in sich zusammenfielen. Viele Kundinn:en favorisieren Skoda gegenüber der deutschen Kernmarke und in unseren Tests schneiden die Tschechen häufig besser ab als die VW-Kontrahenten (hier gehts zum großen Markenvergleich Skoda vs. VW).