close
Schön, dass du auf unserer Seite bist! Wir wollen dir auch weiterhin beste Unterhaltung und tollen Service bieten.
Danke, dass du uns dabei unterstützt. Dafür musst du nur für www.autozeitung.de deinen Ad-Blocker deaktivieren.
Geht auch ganz einfach:

Opel Astra Kombi Electric (2023): Testfahrt Opel bietet die richtige Kombination

Jürgen Voigt Geschäftsführender Redakteur Test & Technik
Inhalt
  1. Erste Testfahrt mit dem neuen Opel Astra Sports Tourer Electric (2023)
  2. Der praktischere Astra – auch als Electric
  3. Technische Daten des neuen Opel Astra Sports Tourer Electric (2023)
  4. Fazit

Kombis mit E-Antrieb gab es bisher kaum – nun kommt der neue Opel Astra Sports Tourer Electric (2023). Erste Testfahrt!

Deutschland ist Kombi-Land. So war es zumindest mal. Doch auch heute noch findet der praktischere Gegenpart zur Limousine oder zum Hatchback seine Fans, die allerdings in die Röhre gucken, wenn sie einen vollelektrischen Antrieb bevorzugen. Abgesehen vom chinesischen MG5 lag das Angebot an E-Kombis exakt bei null. Aus diesem Mangel könnte derzeit der Stellantis-Konzern Kapital schlagen. Neben dem jüngst vorgestellten Peugeot e-308 SW heischt praktisch zeitgleich auch der neue Opel Astra Sports Tourer Electric (2023) – den wir zur ersten Testfahrt ausführen dürfen – mit der geräumigeren Kombi-Karosserie um Aufmerksamkeit. Das sollte dem in Rüsselsheim entwickelten und auch gebauten Elektro-Kombi ohne Weiteres gelingen. Denn unabhängig von der Motorisierung war der Sports Tourer oder vormals Caravan stets die gefragtere der beiden Astra-Aufbauten.

In der Preisliste notiert ist der neue Opel Astra Sports Tourer Electric (2023) bei 43.490 Euro (Stand: November 2023) einschließlich einer recht umfangreichen Ausstattung. Von den 18-Zoll-Alurädern, über die dreiteilig klappbare Rücksitzlehne, die Fahrmoduswahl (Eco, Sport Normal), Einparkhilfe vorn/hinten, LED-Scheinwerfer inklusive Fernlichtassistent, Klima-Automatik mit effizienter Wärmepumpen-Technik bis hin zu Frontkollisionswarner, Tempolimiterkennung und Müdigkeitswarner reicht das Serien-Equipment. Auch das Online-vernetzte Infotainmentsystem mit elektrospezifischen Navigationsfunktionen und der Nutzung der myOpel App ist beim Astra Electric Standard. Für die erste Testfahrt steht uns der elektrische Astra Sports Tourer in der GS-Version (plus 3100 Euro) zur Verfügung. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Leslie & Cars fährt den Opel Astra Sports Tourer (2022) im Video:

 
 

Erste Testfahrt mit dem neuen Opel Astra Sports Tourer Electric (2023)

Der neue Opel Astra Sports Tourer Electric (2023) in der GS-Version unterscheidet sich vom Basis-Astra im Wesentlichen durch Design-Akzente in Schwarz (Dach, Dachhimmel, Schriftzüge, Felgen), den sehr empfehlenswerten ergonomischen Sport-Aktiv-Fahrersitz, Ambientelicht sowie die automatisierte Staufolge-Fahrfunktion. Als sinnvolle Ergänzung im Testwagen stellt sich das Tech-Paket (1850 Euro) heraus mit adaptiver Abstands-/Geschwindigkeitsregelung, Toter-Winkel- und Querverkehrswarner, induktiver Ladefunktion fürs Smartphone sowie dem voll-adaptiven IntelliLux LED Pixel-Licht, das selbst auf stockdusteren kurvigen Waldpassagen für taghelle, dennoch blendfreie Ausleuchtung der Strecke sorgt.

Zunächst begeben wir uns aber bei der ersten Testfahrt auf einen gemischten Kurs mit Autobahn-, Landstraßen- und Stadtpassagen. Mit etwas mehr Radstand als beim Fünftürer und der tief im Boden installierten Lithium-Ionen-Batterie mit einem Energievorrat von 54 kWh liegt der neue Opel Astra Sports Tourer Electric (2023) wie das sprichwörtliche Brett auf dem Asphaltband und lässt sich auch in flotten Kurvenkombinationen nicht aus der Ruhe bringen. Die nicht zu direkt übersetzte Lenkung lässt dabei keine Hektik aufkommen und vermittelt genügend Gefühl für den nötigen Lenkeinschlag. Das liegt auch am recht moderaten Leergewicht, das – je nach Ausstattung – zwischen 1685 und 1710 kg beträgt. Besonders bei langsamerer Fahrt im Stadtverkehr spricht die Federung etwas unsensibel an, als auf schnelleren Streckenabschnitten, wo der Astra geschmeidiger und recht leise abrollt.

Die Konkurrenten:

Mit der neuen, im gesamten Stellantis-Konzern eingesetzten 115 kW (156 PS) starken, permanenterregten Synchronmaschine aus französischer Produktion und Entwicklung ist der neue Opel Astra Sports Tourer Electric (2023) mehr als ausreichend motorisiert, gewinnt aber keine Dragster-Challenge. Elektrotypisch schiebt er aus dem Stand kraftvoll mit einem Drehmoment von 270 Nm an, soll in 9,3 s Tempo 100 erreichen, und abgeregelt wird bei 170 km/h. Damit kommt man auch auf der Autobahn gut zurecht, wo mit Rücksicht auf die Reichweite eh nur selten mehr als 130 km/h anliegen. Nach unserer ersten Testfahrt über Land, ein Autobahnteilstück und durch die Stadt meldet der Bordrechner einen Verbrauch von knapp unter 16 kWh auf 100 km, was dem WLTP-Normverbrauch des Opel Astra Sports Tourer Electric sehr nahekommt: Der liegt bei 15,0 – 15,8 kWh. Daraus ergibt sich dann eine WLTP-Reichweite von praxistauglichen 413 km.

Opel Astra Sports Tourer Electric (2023)
Foto: Opel

Nachladen kann der neue Opel Astra Sports Tourer Electric (2023) mit einer etwas bescheidenen Ladeleistung von maximal 100 kW am DC-Schnelllader (80-Prozent-Ladung in ca. 30 Min.) und mit 11 kW an der Wallbox oder an der AC-Ladesäule. Effizientes Fahren unterstützt der Astra auch durch die sich anpassende Rekuperation (Energierückgewinnung und die damit verbundene Bremswirkung). Manuell lässt sich zwar nur die stärkere Stufe "B" anwählen, jedoch nutzt der Astra die rekuperative Bremswirkung z.B. beim Ausrollen vor einem Hindernis zur automatischen Anpassung der Geschwindigkeit.

 

Der praktischere Astra – auch als Electric

Im alltäglichen Umgang unterscheidet sich die Kombiversion kaum vom Astra Electric Fünftürer. Zur treffsicheren Handhabung des Infotainmentsystems braucht es ein wenig Eingewöhnung, jedoch arbeitet das System recht schnell und zuverlässig. Das gilt meistens auch für die nun verlässlicher reagierende Sprachsteuerung. Die Heckklappe öffnet auch per Fußgeste, womit wir beim eigentlichen Kaufargument für den neuen Opel Astra Sports Tourer Electric (2023) wären. Im Fond sitzt man etwas entspannter als im engeren Fünftürer, wenngleich die seitlichen Dacheinzüge die Kopffreiheit etwas einschränken, und auch für die Beine bieten andere Kompaktkombis durchaus mehr Spielraum und eine bessere Schenkelauflage. Im Vergleich zum Astra 5-Türer bietet der Sports Tourer Electric mit einem um 57 mm längeren Radstand dennoch mehr Platz, insbesondere im Laderaum. Dort verstaut er je nach Position der dreiteilig klappbaren Rücksitzlehne zwischen 516 und 1553 l an Frachtvolumen (Astra Electric 5-Türer: 352 – 1268 l). Das sollte sowohl für den Besuch bei Ikea als auch für den Urlaub reichen.

 

Technische Daten des neuen Opel Astra Sports Tourer Electric (2023)

AUTO ZEITUNG 26/2023Opel Astra Sports Tourer Electric
Technische Daten
MotorPermanenterregte Synchronmaschine
Getriebe/AntriebKonstantübersetzung/Vorderrad
Systemleistung115 kW/156 PS
Max. Drehmoment270 Nm
Spannung/Batterie-Kapazität400 V/51 kWh (netto)
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)4642/1850/1499 mm
Leergewicht/Zuladung1685/515 kg
Kofferraumvolumen516-1553 l
Fahrleistungen (Werksangaben)
Beschleunigung (0-100 km/h)9,3 s
Höchstgeschwindigkeit170 km/h
Verbrauch auf 100 km15,0-15,8 kWh
Reichweite413 km
Kaufinformationen
Basispreis (Testwagen)43.490 €
MarktstartEnde 2023

 
Jürgen Voigt Jürgen Voigt
Unser Fazit

Der Opel Astra Electric besetzt eine Lücke, die von anderen Herstellern nach wie vor ignoriert wird und sollte allein schon deshalb zum Selbstläufer werden. Doch nicht nur die Kombination aus hoher Alltagstauglichkeit und effizientem E-Antrieb passt. Auch Fahrkomfort, Qualitätseindruck und Fahrgefühl ergeben ein stimmiges Gesamtbild. Die ersten Exemplare des Opel Astra Sports Tourer Electric sollen noch in diesem Jahr ausgeliefert werden, sodass man noch in den Genuss der vollen Elektro-Förderprämie kommt, bevor diese ab 2024 reduziert wird.

Tags:
Copyright 2024 autozeitung.de. All rights reserved.