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Geht auch ganz einfach:

Kia Sportage/Nissan Qashqai: Vergleichstest Neuer Qashqai trifft auf Sportage

Markus Schönfeld Freier Mitarbeiter
Inhalt
  1. Kia Sportage & Nissan Qashqai im Vergleichstest
  2. Fahrkomfort: Der Aufbau des Kia Sportage bewahrt Ruhe 
  3. Motor/Getriebe: Die stufenlose Automatik im Nissan Qashqai arbeitet auffällig unauffällig
  4. Fahrdynamik: Der Kia Sportage überzeugt mit präzisem Handling und starken Bremsen
  5. Umwelt/Kosten: Nissan Qashqai mit guter Ausstattung in der Basisvariante
  6. Messwerte & technische Daten Kia Sportage 1.6 T-GDI AWD 48V und Nissan Qashqai 1.3 DIG-T Mild Hybrid 4x4
  7. Ergebnis in Punkten
  8. Fazit

Das SUV-Segment ist hart umkämpft. Die Koreaner:innen haben das verstanden und setzen mit dem Kia Sportage ein Ausrufezeichen. Im Vergleichstest trifft er auf den ebenfalls gerade neu aufgelegten Nissan Qashqai.

Die neu aufgelegten SUV Kia Sportage und Nissan Qashqai zeigen im Vergleichstest, was sie können. Es ist noch keine 20 Jahre her, da löste der koreanische Hersteller Kia – der übrigens erst seit 1998 zur Hyundai Motor Group gehört – seinen kleinen, robusten Starrachs-Geländewagen Sportage durch eine deutlich softere zweite Generation ab. Zwar standen zeitgemäßes Design, knackige Proportionen, moderne Motoren oder gar Luxus- oder Sicherheitsextras im Jahr 2004 nicht im Mittelpunkt der Entwicklung. Dafür waren die zunächst noch in Südkorea gebauten SUV aber günstig und zuverlässig. Am Anfang des Jahres 2022 steht nun die mittlerweile fünfte Generation des Kia Sportage vor uns – gebaut und mitentwickelt in Europa, vollgestopft mit modernster Sicherheitstechnik, feinstem Infotainmentsystem und breiter Antriebspalette. Der technische Fortschritt über die letzten drei Generationen ist gigantisch. Konkurrenten wie dem Nissan Qashqai bleibt jedenfalls keine Verschnaufpause, auch wenn es sich bei ihm um eines der zeitweise erfolgreichsten SUV/Crossover in Europa handelt. Die Japaner:innen haben trotzdem nachgelegt und mit der dritten Generation ihres Topsellers mehr Platz, Komfort und Ausstattung als je zuvor im Angebot. Mehr zum Thema: Unsere Produkttipps auf Amazon

Der Kia Sportage (2021) im Video:

 
 

Kia Sportage & Nissan Qashqai im Vergleichstest

Weil beide SUV im Vergleich zu ihren Vorgängern etwas an Größe zugelegt haben, gehören sie jetzt zu den wirklich stattlichen Fünfsitzern im Segment. Vor allem innen wirkt der Kia Sportage aber etwas geräumiger, was zum einen an der besseren Raumausnutzung, zum anderen am variableren Innenraum liegt. Auf den hinteren Plätzen wird der Größenunterschied am deutlichsten. Hier genießt man im Sportage mehr Bewegungsfreiheit. Der Nissan Qashqai gefällt im Vergleichstest dafür mit niedriger Fensterlinie und viel Luft über dem Haaransatz. Beiden Asiaten gemein ist die gute Bedienbarkeit. Das gilt sowohl für Lenkradtasten und Klimaeinstellungen als auch für die komplexe Menüstruktur in den Infotainment-Einheiten. Hier wie da bleiben unterhalb des Touchscreens stets direkte Schaltflächen für die wichtigsten Funktionen wie Radio oder Kartenansicht. Kia nutzt dafür die mattschwarze Touchfläche der Klimabedienung. Per Swipe-Schaltfläche verwandelt sie sich in eine Hauptmenü-Ergänzung zum Touchscreen. Schick und elegant! Punkte sammelt der Koreaner auch für den deutlich größeren Kofferraum (562 bis 1751 Liter) und die höhere Zuladung. Dafür zieht der Nissan immerhin bis zu 1800 Kilogramm schwere Anhänger und damit etwas mehr als der Kia Sportage. Zudem kommt der Nissan Qashqai mit der hier getesteten Top-Motorisierung bereits in der sehr gut bestückten N-Connecta-Ausstattung daher. Zur ohnehin schon üppigen Sicherheitsausstattung gesellen sich serienmäßig also noch LED-Nebelscheinwerfer sowie eine Rundumsicht-Kamera hinzu.

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Fahrkomfort: Der Aufbau des Kia Sportage bewahrt Ruhe 

Gerade für die Neuauflage des Nissan Qashqai hatten die Japaner:innen eine deutliche Verbesserung des bisher straffen Fahrwerks versprochen. Und sie haben geliefert. Das 4,43-Meter-SUV gefällt im Vergleichstest sowohl beim Cruisen als auch auf langer Strecke mit voller Beladung. Allerdings arbeiten Vorder- und Hinterachse nicht immer homogen zusammen. Schroffe Kanten oder Gullydeckel dringen über die Verbundlenker-Hinterachse schon mal deutlicher durch. Zudem ist der Aufbau nach Anregungen deutlicher in Bewegung als beim koreanischen Widersacher. Dieser wirkt mit seinen adaptiven Dämpfern auf allen Untergründen satter und solider, obwohl er auf größerer 19-Zoll-Bereifung fährt, besonders auffällig: Die steife Karosserie gibt selbst auf schlechtesten Pisten und mit starken Verwindungen auf der Fahrbahn keinen Mucks von sich. Die massivere Auslegung zahlt sich auch bei der Geräuschdämmung aus. Hier herrscht vor allem bei höheren Geschwindigkeiten etwas mehr Ruhe im Kia Sportage. Und nicht nur auf längeren Reisen dürften sich die hinteren Passagier:innen über die einstellbaren Rückenlehnen freuen, die den Fahrkomfort in zweiter Reihe im Vergleich zum Nissan Qashqai deutlich erhöhen.

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Motor/Getriebe: Die stufenlose Automatik im Nissan Qashqai arbeitet auffällig unauffällig

Während Kia für den Sportage eine breite Antriebspalette – vom 115-PS-Diesel über Turbobenziner mit 48V-Unterstützung bis hin zum Plug-in-Hybrid (ab Frühjahr 2022) – anbietet, setzt Nissan beim Qashqai nur auf einen Benzinmotor. Den 1,3-Liter-Turbo-Vierzylinder gibt es immerhin mit 140 oder 158 PS. Dabei ist der Allradantrieb stets an die stärkere Variante und das stufenlose CVT-Getriebe gekoppelt. Wer bei dieser Abkürzung jetzt zusammenzuckt, dem sei gesagt: So gut und unauffällig wie im Nissan Qashqai 1.3 DIG-T Mild-Hybrid 4x4 hat eine stufenlose Getriebeeinheit selten funktioniert. Zwar ändert sich das Drehzahlniveau des Motors je nach Fahrmodus deutlich. Doch die simulierten Gangstufen und das softe Ansprechen vermitteln echtes Automatik-Feeling. Konstant hohe Drehzahlorgien muss hier niemand befürchten. Dass diese Antriebskombination sogar effizient ist, zeigt der Verbrauch im Vergleichstest. Trotz schnellen Autobahnanteils reichen dem knapp 1,6 Tonnen schweren Nissan Qashqai 1.3 DIG-T 4x4 gut acht Liter auf 100 Kilometer. Beim Kia Sportage 1.6 T-GDI AWD 48V mit seinem deutlich stärkeren 1,6-Liter-Turbobenziner und dem ebenfalls sehr harmonischen Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe sind es genau acht Liter. Trotz 100 Kilogramm mehr auf den Rippen wirkt der Koreaner nicht nur gefühlt leichtfüßiger, er sprintet auch zügiger und fährt am Ende noch schneller.

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Fahrdynamik: Der Kia Sportage überzeugt mit präzisem Handling und starken Bremsen

Dass sich der Kia Sportage obendrein sehr sportlich um den abgesperrten Handlingkurs jagen lässt, macht ihn regelrecht zum Alleskönner. Lenkung, Bremse und Ansprechverhalten des Antriebs geben im Sportmodus jedenfalls sehr authentische Rückmeldung. So kann man Runde für Runde auf der exakt selben Linie entlangzirkeln. Keine Selbstverständlichkeit in dieser Fahrzeugklasse. Der Nissan Qashqai vermittelt dagegen etwas weniger Gefühl und fühlt sich im schnellen Kurvengeschlängel des Vergleichstests schon wegen der stärkeren Aufbaubewegungen und des eifrig regelnden ESP nicht ganz so souverän an. Schnell ist er aber dennoch. Bei höheren Geschwindigkeiten fehlt es dem Antrieb aber an Biss, um mit dem Kia Sportage 1.6 T-GDI AWD 48V mitzuhalten. Gerade bei schnellen Richtungswechseln wie im Slalom spielt sich die Elektronik in den Vordergrund und limitiert den Speed am Ende deutlich. Die Bremse des Nissan Qashqai 1.3 DIG-T Mild-Hybrid 4x4 kann im Ernstfall aber genauso fest zubeißen wie die des Widersachers.

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Umwelt/Kosten: Nissan Qashqai mit guter Ausstattung in der Basisvariante

Reibt man sich beim Blick auf die Preisschilder zunächst verwundert die Augen, lohnt sich ein genauerer Blick in die Preislisten. Der um mehr als 1000 Euro höhere Basispreis des Nissan Qashqai beinhaltet nämlich schon die sehr noble Ausstattungslinie N-Connecta samt Navigationssystem, WLAN-Hotspot und Neun-Zoll-Touchscreen. Der hier gezeigte Kia Sportage muss für Adaptiv-Fahrwerk, 19-Zöller und die vielfach einstellbaren Sitze im GTLine-Gewand zum Vergleichstest anrollen – diese Topvariante kostet 7500 Euro Aufpreis. Serienmäßig sind beim Kia Sportage dafür schon Lenkrad und Sitzheizung (vorn und hinten), Parksensoren vorn wie hinten, das große Navi und natürlich die Sieben-Jahres-Garantie.

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Messwerte & technische Daten Kia Sportage 1.6 T-GDI AWD 48V und Nissan Qashqai 1.3 DIG-T Mild Hybrid 4x4

AUTO ZEITUNG 03/2022Kia Sportage
1.6 T-GDI
AWD 48V
Nissan Qashqai
1.3 DIG-T
Mild-Hybrid 4x4
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Turbo,
Riemen-Starter-Generator 48V
4/4; Turbo,
Riemen-Starter-Generator 48V
Hubraum1598 cm³1332 cm³
Leistung132 kW/180 PS
5500 /min
116 kW/158 PS
5500 /min
Max. Drehmoment265 Nm,
1500 - 4500 /min
270 Nm,
1800 - 3750 /min
Getriebe/Antrieb7-Gang-Doppelkupplung /
Allrad
CVT-Automatik mit Schaltstufen
(opt.) / Allrad
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1573/1653 kg1502/1556 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)8,8 s9,4 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)201 km/h198 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
35,4/34,8 m36,2/34,5 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)8,0/6,8 l S8,1/6,6 l S
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)190/163 g/km193/156 g/km
Preise
Grundpreis37.990 €39.110 €
Testwagenpreis45.490 €39.110 €
 

Ergebnis in Punkten

Gesamtbewertung (max. Punkte)Kia Sportage
1.6 T-GDI
AWD 48V
Nissan Qashqai
1.3 DIG-T Mild-Hybrid
4x4
Karosserie (1000)676640
Fahrkomfort (1000)725691
Motor/Getriebe (1000)627615
Fahrdynamik (1000)672641
Eigenschaftswertung (4000)27002587
Kosten/Umwelt (1000)361377
Gesamtwertung (5000)30612964
Platzierung12

 
Markus Schönfeld Markus Schönfeld
Unser Fazit

Wenn schon nicht die imposante Optik, dann löst spätestens die erste Sitzprobe im neuen Kia Sportage einen echten Wow-Effekt aus. Verarbeitung, Ausstattungsfülle und Bedienbarkeit sind in diesem Segment mehr als vorbildlich. Hinzu kommen das gute Platzangebot, der feine Fahrkomfort und eine überzeugende Fahrdynamik. Wer auf ganzer Linie so überzeugt, kann den Vergleichstest nur gewinnen. Der Nissan Qashqai muss sich da als Zweiter einsortieren, obwohl er ebenfalls zu beeindrucken weiß. Als Allradler ist der Japaner sehr gut ausgestattet. Über das Platzangebot und den Fahrkomfort werden sich selbst vier Erwachsene auf Urlaubsreise nicht beschweren. Und sparsam ist sein Antrieb allemal.

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