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Geht auch ganz einfach:

Sportage/CX-5/Karoq: Vergleichstest Sportage fordert CX-5 und Karoq heraus

Martin Urbanke Geschäftsführender Redakteur Test & Reifen
Inhalt
  1. Kia Sportage/Mazda CX-5/Skoda Karoq im Verleichstest
  2. Karosserie: Skoda Karoq mit durchdachten Detaillösungen
  3. Fahrkomfort: Sitze im Mazda CX-5 bieten wenig Halt
  4. Motor/Getriebe: Kia Sportage trotz Mild-Hybrid boost mit höchstem Testverbrauch
  5. Fahrdynamik: Straffe Abstimmung im Kia Sportage
  6. Umwelt/Kosten: Skoda Karoq im Vergleich am günstigsten
  7. Messwerte & technische Daten Kia Sportage 1.6 CRDi, Mazda CX-5 Skyactiv D-150 & Skoda Karoq 2.0 TDI SCR
  8. Fazit

Der Kia Sportage 1.6 CRDi kommt mit 48-Volt-Mildhybrid-Technik. Im Vergleichstest stellt er sich dem Madzda CX-5 Skyactiv-D und dem Skoda Karoq 2.0 TDI.

Gesamtbewertung (max. Punkte)Kia Sportage
1.6 CRDi
Mazda CX-5
Skyactiv-D 150
Skoda Karoq
2.0 TDI SCR
Karosserie (1000)600614652
Fahrkomfort (1000)651665680
Motor/Getriebe (1000)651706698
Fahrdynamik (1000)626631641
Eigenschaftswertung (4000)252826162671
Kosten/Umwelt (1000)412374414
Gesamtwertung (5000)294029903085
Platzierung321

Schritt für Schritt schreitet die Elektrifizierung von Antrieben voran. Nach dem technischen Zwilling Hyundai Tucson rollt nun auch der erfolgreiche Kia Sportage mit 48-V-Technik auf die Straße. Welche Vorteile der Mildhybrid-Diesel in der Praxis bietet, klärt der Vergleichstest des 136 PS starken  Koreaners gegen den Klassenprimus Skoda Karoq, der auf den bewährten, konventionellen 2.0 TDI mit 150 PS setzt, sowie den ebenfalls 150 PS starken Mazda CX-5, dessen niedrig verdichtender 2,2-Liter-Biturbodiesel mit Sparsamkeit und Laufkultur glänzt.

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Kia Sportage/Mazda CX-5/Skoda Karoq im Verleichstest

Der Japaner fällt außerdem einige Zentimeter größer aus als seine Rivalen im Vergleichstest: Mit 4,55 Meter Länge überragt der Mazda CX-5 den Kia Sportage um fast sieben Zentimeter, der Karoq baut mit 4,38 Meter sogar noch kompakter. Folgerichtig offeriert der Mazda das luftigste Raumgefühl im für Fahrer und Beifahrer. In den beiden Kontrahenten sitzen die Insassen enger zusammen. Dank geschickt ausgeformter Türtafeln und üppiger Innenhöhe kann der Skoda Karoq aber gut mithalten. Im Kia indes schränkt die geringe Innenhöhe den Freiraum auf den vorderen Sitzen deutlich ein. Im Fond hingegen beschert der Kia Sportage seinen Passagieren den großzügigsten Knieraum, dicht gefolgt vom CX-5. Hier muss der Karoq trotz seiner verschiebbaren Rückbank im wahrsten Sinne klein beigeben, zumal sich das volle Kofferraumvolumen nur dann ausschöpfen lässt, wenn die Sitze  nach vorn verschoben sind, sonst fehlen rund 15 Zentimeter Tiefe.

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Karosserie: Skoda Karoq mit durchdachten Detaillösungen

Die Variabilität des Skoda Karoq ist indes ungeschlagen: Besonders die optionalen Einzelsitze (556 Euro) ermöglichen eine bedarfsgerechte Einteilung von Passagier- und Stauraum. Der Kofferraum des Mazda CX-5  fällt nur rund 30 Liter kleiner aus als der im Skoda, steht aber jederzeit voll zur Verfügung. Und wer die drei SUV als Zugfahrzeug einsetzen will, darf mit dem CX-5 zwei Tonnen ziehen, während der Kia Sportage lediglich 1,4 Tonnen schleppt. Hinterm Skoda sind 1,8 Tonnen erlaubt. Bei der Übersichtlichkeit ist die kantige Form des Karoq klar im Vorteil, während vor allem die ausladende Front des CX-5 vom Fahrer mehr Feingefühl beim Rangieren verlangt. Der Sportage gleicht seine recht schmale Heckscheibe durch eine serienmäßig verbaute Rückfahrkamera aus. Wie von Skoda gewohnt, gefällt auch der Karoq mit einfacher Bedienung und cleveren Detaillösungen wie dem Eiskratzer im Tankdeckel, einem Schirm unterm Sitz, Spannbändern in den Türtaschen und, und, und ... Außerdem wartet der Tscheche mit den umfangreichsten Sicherheits-Features auf. Nebelleuchten etwa hat nur er serienmäßig an Bord. Auch ein simples Gepäckraum-Trennnetz bietet nur der Karoq. Zudem stehen Seiten-Airbags im Fond, eine prädiktive Crash-Sensorik und ein Notfall-Assistent (stoppt das Auto bei Inaktivität des Fahrers) exklusiv in seiner Ausstattungsliste. So kommt es schließlich, dass ausgerechnet das kompakteste Auto in diesem Vergleichstest das Karosseriekapitel gewinnt.

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Fahrkomfort: Sitze im Mazda CX-5 bieten wenig Halt

Auch im folgenden Wertungskapitel des Vergleichstests hat der Skoda Karoq gute Karten, weil er als einziger der drei Wagen mit adaptiven Dämpfern (887 Euro) ausgerüstet ist. Kia und Mazda haben nur konventionelle Dämpfer im Angebot. Ungeachtet dessen überzeugt der Mazda CX-5 aber selbst auf den montierten 19-Zoll-Rädern mit dem sanftesten Abrollverhalten und absorbiert Fahrbahnschäden am wirksamsten. Allerdings können seine schwach konturierten Sitze nicht ganz mithalten. Es fehlt ihnen an Beinauflage und Seitenhalt. Als echte Stärke des Mazda erweist sich hingegen seine wirksame  Geräuschdämmung. Auch das Klangbild im Inneren des Sportage gefällt – sobald der CRDi einmal warmgelaufen ist. Seine Sitze bieten mehr Halt als die Polster im CX-5. Während im Mazda die grob gerasterte Lehneneinstellung eine perfekte Sitzposition vereitelt, stören sich im Kia Sportage Personen ab einer Größe von etwa 1,8 Meter an den hoch im Auto montierten Sitzen. Zudem nervt die sehr straffe Dämpferabstimmung des Sportage auf Dauer, weil fast sämtliche Impulse in den Aufbau übertragen werden. Selbst auf vermeintlich ebenen Straßen wirkt der Koreaner auf den optionalen 19-Zöllern unruhig. Das kann der adaptiv gedämpfte Skoda Karpoq (auf 18 Zoll) deutlich besser. Doch er patzt mit seinem kernigen Antriebsgeräusch und mäßigem Langsamfahrkomfort. Bei höherem Tempo wirkt er mitunter sogar eine Spur zu lasch gedämpft, wobei sich die hintere Verbundlenkerachse auf schlechten Wegen durch kleine Hopser bemerkbar macht. Tadellos: Die Sportsitze mit integrierten Kopfstützen (341 Euro) bieten den besten Seitenhalt. Vorder- und Rücksitze lassen sich zudem gut auf die jeweilige Statur einstellen.

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Motor/Getriebe: Kia Sportage trotz Mild-Hybrid boost mit höchstem Testverbrauch

Zwar tönt der 2.0 TDI unter der Haube des Skoda Karoq recht kernig, doch dank des niedrigeren Leergewichts und einer spontanen Gasannahme sprintet er am lebhaftesten. Seine lange Getriebeübersetzung bremst ihn jedoch bei der Elastizitätsmessung ein. Hier kann der Mazda CX-5 Skyactiv-D das dank der Biturbo-Registeraufladung breit und hoch ausfallende Drehmoment-Fundament ausspielen. Hohe Drehzahlen fallen dem 2,2-Liter-Selbstzünder zwar leicht, doch wirkt er auf der Autobahn jenseits der Richtgeschwindigkeit etwas zahnlos. Trotz Unterstützung durch einen 12 kW starken 48-Volt-Starter-Generator kann der Kia Sportage nicht verhehlen, dass er mit nur 1,6 Litern den kleinsten Hubraum und das niedrigste Drehmoment aufbringt. Er beschleunigt am langsamsten, reagiert erst mit leichter Verzögerung auf Gasbefehle und erreicht nur maximal Tempo 180, während  die Rivalen rund 25 km/h schneller sind. Doch maximale Leistung war auch nicht das Ziel der Kia-Entwickler. Vielmehr soll die EcoDynamics+genannte  Mildhybrid-Technik Abgase und Verbrauch minimieren. Doch die Wettbewerber wehren sich. Mit weniger Masse (Skoda) sowie ungewöhnlich niedriger Verdichtung (Mazda) halten sie im Vergleichstest dagegen. Alle drei Motoren erfüllen die Euro 6d-Temp-Vorgaben und laufen auch im realen Verkehrsgeschehen sparsam. Auch weil sich der CRDi etwa beim Heranrollen an eine Ampel schon ab 30 km/h ausschaltet, ergibt sich ein Verbrauchswert  von 6,8 l/100 km für den Kia. Mazda (5,9 l) und Skoda (6,1 l) arbeiten noch effizienter – obwohl deren Start-Stopp-Systeme erheblich träger reagieren.

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Fahrdynamik: Straffe Abstimmung im Kia Sportage

Eine gewisse Trägheit legt der Mazda CX-5 zudem auf der Strecke des Vergleichstests an den Tag. Er umrundet zwar sämtliche Kurven und Hindernisse problemlos und stabil, neigt sich dabei aber stark zur Seite und lässt wenig Sportlichkeit aufkommen. Er ist ein gemütlicher und sicherer Reisewagen, was er mit den kürzesten Bremswegen unterstreicht. Nur der Geradeauslauf des CX-5 mit Vorderradantrieb dürfte besser sein. Das gilt in ähnlicher Weise auch für den Kia Sportage, der aber bei flotter Kurvenfahrt von der straffen Abstimmung profitiert und willig die Richtung wechselt. Nahe der Haftgrenze offenbart er zudem lebhafte Lastwechselreaktionen, die vom ESC (ESP) gut pariert werden. Der Skoda Karoq wiederum fegt mit erheblich mehr Elan um die Hütchen, hadert aber mit einer nicht ganz harmonischen Abstimmung seiner Regelsysteme: Hat er das Griplevel seiner Reifen erreicht, drängt er stark über die Vorderräder, was vom spät und rigoros eingreifenden ESC (ESP) noch verstärkt wird. Die daraus resultierende Untersteuer-Neigung ist so massiv, dass sie viele Fahrer eher verunsichern als beruhigen dürfte – sie tritt aber nur bei Kurvengeschwindigkeiten zutage, die Kia und Mazda erst gar nicht erreichen. Bei der Traktion können die drei Fronttriebler ungeachtet ihrer SUV-Optik keine Wunder vollbringen. Doch während der Kia gern mit dem entlasteten Vorderrad scharrt, erzeugt der Skoda dank elektronischer Differenzialsperre (XDS+) stabilen Vortrieb. Fürs Gelände genügt das zwar nicht, aber auf der Straße dürfte der 150-PS-Karoq höchstens im Winter Probleme mit durchdrehenden Rädern bekommen.

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Umwelt/Kosten: Skoda Karoq im Vergleich am günstigsten

Falls sonstige Probleme auftreten, verspricht die sieben Jahre währende Garantie des Kia Sportage Sicherheit – auf die 48-V-Batterie gibt es jedoch nur zwei Jahre. Ein weiteres Argument für den Sportage ist dessen günstiger Einstiegspreis von rund 25.500 Euro. Mit den Rädern und Sitzen des Testwagens geht aber zwangsläufig die Topausstattung Spirit einher, womit er den scheinbar teureren Skoda Karoq beim Testwagenpreis ebenso überholt wie der Mazda CX-5, dessen karg ausgestattetes Basismodell (Prime-Line) vom Testwagen (Exclusive-Line) um fast 6500 Euro getoppt wird. So entpuppt sich am Ende einmal mehr der Skoda als das preiswerteste Auto im Vergleichstest – und das beste.

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Messwerte & technische Daten Kia Sportage 1.6 CRDi, Mazda CX-5 Skyactiv D-150 & Skoda Karoq 2.0 TDI SCR

AUTO ZEITUNG 18/2020Kia Sportage
1.6 CRDi
Mazda CX-5
Skyactiv-D 150
Skoda Karoq
2.0 TDI SCR
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4: Turbodiesel; Mildhybrid4/4; Bi-Turbodiesel4/4; Turbodiesel
Hubraum1598 cm³2191 cm³1968 cm³
Leistung100 kW/136 PS,
4000 /min
110 kW/150 PS,
4500 /min
110 kW/150 PS,
3500 - 4000 /min
Max. Drehmoment320 Nm,
2000 - 2250 /min
380 Nm,
1800 - 2600 /min
340 Nm,
1750 - 3000 /min
Getriebe/Antrieb6-Gang, manuell / Vorderrad6-Gang, manuell /
Vorderrad
6-Gang, manuell /
Vorderrad
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1534 / 1603 kg1580 / 1641 kg1393 / 1508 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)10,2 s9,4 s9,0 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)180 km/h204 km/h205 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
35,5 / 35,5 m35,4 / 34,9 m35,9 / 35,2 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)6,8 / 5,8 l D/100 km5,9 / 5,9 l D/100 km6,1 / 5,4 l D/100 km
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)181 / 144 g/km157/ 154 g/km162 / 142 g/km
Preise
Grundpreis25.578 €29.332 €30.510 €
Testwagenpreis34.829 €35.718 €32.069 €

 
Martin Urbanke Martin Urbanke
Unser Fazit

Auch wenn der Skoda Karoq 2.0 TDI SCR auf technische Finessen wie Mildhybrid oder Skyactiv-Technologie verzichtet, glänzt er ungeachtet seiner kompakten Maße mit guter Raumökonomie und einem kraftvollen Antrieb. Das Fahrwerk kombiniert Dynamik und Komfort recht gut, könnte aber noch harmonischer abgestimmt werden. Betont komfortabel präsentiert sich der Mazda CX-5 Skyactiv-D 150 FWD, der mit Größe, Sparsamkeit und guten Manieren überzeugt. Allerdings ist der Japaner unterm Strich teurer, als ein flüchtiger Blick in die Preisliste vermuten lässt. Der neue Kia Sportage 1.6 CRDi EcoDynamics+ 2WD läuft trotz 48-V-Technik nicht sparsamer als die Rivalen im Vergleichstest. Seine saubere Verarbeitung und sieben Jahre Garantie tragen zu einem niedrigen Wertverlust bei.

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