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Geht auch ganz einfach:

Kia Sportage/Mazda CX-5/Opel Grandland X: Test CX-5 möchte Grandland X und Sportage ausstechen

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. Kia Sportage Facelift, Mazda CX-5 & Opel Grandland X im Test
  2. Karosserie: Kia Sportage Facelift bei Variabilität hinten
  3. Fahrkomfort: Mazda CX-5 liegt auf der Autobahn ruhiger
  4. Motor/Getriebe: Opel Grandland X mit 211 km/h Topspeed
  5. Fahrdynamik: Opel Grandland X am leichtesten
  6. Umwelt/Kosten: Opel Grandland X überzeugt bei Preis-Leistung
  7. Technische Daten von Kia Sportage Facelift, Mazda CX-5, Opel Grandland X
  8. Fazit

Der Mazda CX-5, der Opel Grandland X und der Kia Sportage Facelift ködern mit schicker Karosserie, ordentlichem Platzangebot und kräftigen Diesel-Antrieben. Im Test zeigen die drei Alleskönner, welche weiteren Talente in ihnen schlummern!

Trotz akutuell nicht immer sachlich geführter Diskussionen gehen das Kia Sportage Facelift, der Mazda CX-5 und der Opel Grandland X mit überarbeiteten Diesel-Motoren an den Start. Die Verunsicherung bei den Kunden ist aufgrund von drohenden Innenstadt-Fahrverbote immer noch groß. Das untermauern die Verkaufszahlen, die dem Selbstzünder nach wie vor starke Rückgänge bescheinigen. Dabei sind gerade die aktuell extrem beliebten SUV für Vielfahrer ohne einen effizienten Diesel kaum wirtschaftlich adäquat nutzbar. Doch die Wahl eines Benziners muss nicht zwingend nötig sein. Wer einen geräumigen Kraxler mit kräftigem, dabei aber zukunftssicheren Selbstzünder sucht, findet in Kia Sportage 2.0 CRDi Eco-Dynamics+, Mazda CX-5 SKYACTIVD 184 und Opel Grandland X 2.0 DIESEL geeignete Alltagsbegleiter. Und das auch auf lange Sicht, denn alle drei beliebten Offroader erfüllen dank aufwendiger Abgasnachbehandlung mit SCR-Katalysatoren die strenge Abgasnorm Euro 6d-Temp und sind damit wohl auch künftig nicht von Innenstadt- Fahrverboten betroffen. Kia setzt beim Topmodell des jüngst modellgepflegten Sportage, zusätzlich auf ein 48-Volt-Mildhybrid- System zur Steigerung der Effzienz. Ob dies wirklich zu einem spürbaren Rückgang des Kraftstoffkonsums führt, ist eine der spannenden Fragen in diesem ausgewogenen Dreikampf.

Der Kia Sportage im Video:

 
 

Kia Sportage Facelift, Mazda CX-5 & Opel Grandland X im Test

Mit 4,48 bis 4,55 Meter Länge und rund 1,85 Meter Breite bewegen sich das Kia Sportage Facelift, der Mazda CX-5 und der Opel Grandland X am oberen Ende des Kompakt-SUV-Segments, was die äußeren Abmessungen angeht. Dieser Umstand erschwert zwar die Parkplatzsuche in engen Parkhäusern, wirkt sich dafür aber positiv auf das zur Verfügung stehende Raumangebot in den Fahrzeugen aus. Vorn wie hinten fühlen sich auch großgewachsene Passagiere ohne Kompromisse für längere Strecken kommod untergebracht. Allerdings stellt der Grandland X im Fond etwas weniger Kniefreiheit zur Verfügung – besonders im Vergleich zum Kia Sportage, dessen optionales Panoramadach allerdings die Kopffreiheit etwas einschränkt. Dafür bietet der Opel den größten Kofferraum. Mit 514 bis 1652 Litern eignet sich sein Gepäckabteil auch für den Transport sperrigerer Güter. Den wandelbarsten Innenraum hingegen bringt der Mazda CX-5 mit. Als einziger Testkandidat lässt sich seine Rücksitzlehne dreigeteilt umklappen. Kleines Manko: Dabei entsteht eine kleine Stufe im Laderaumboden, die das Einladen langer Gegenstände etwas erschwert. Der Einzige in diesem Trio mit einem gänzlich ebenen Kofferraum ist der Grandland X.

 

Karosserie: Kia Sportage Facelift bei Variabilität hinten

Gerade im SUV-Bereich ist das Attribut "kompakt" ein überaus dehnbarer Begriff. Zwar gehören das Kia Sportage Facelift, der Mazda CX-5 und der Opel Grandland X offiziell zu den Kompakt- SUV, doch mit Außenlängen von 4,48 bis 4,55 Metern kratzen sie kräftig an der Mittelklasse. Positiver Aspekt der doch recht üppigen äußeren Abmessungen: Alle drei bieten im Innenraum ein Platzangebot, das nur wenig Wünsche offen lässt. Dies gilt für Fahrgäste wie Gepäck gleichermaßen, selbst wenn der Kia Sportage in puncto maximales Kofferraumvolumen etwas Rückstand auf die Konkurrenz hat. Mit 1492 Litern schluckt sein Heckabteil bei umgelegter Rückbank 116 Liter weniger als das des Mazda und sogar 160 Liter weniger Transportgut als das des Opel, der mit 546 Kilogramm übrigens auch die höchste Zuladung verträgt. Darüber hinaus sammelt der Koreaner, der dank eindeutig beschrifteter Tasten und einfach gehaltener Menüstrukturen selbst von Marken-Neulingen intuitiv bedienbar ist, für seine Variabilität die wenigsten Zähler. Der Grund: Er bietet alternativlos nur eine zweigeteilt umklappbare Fondsitzlehne, die im Gegensatz zu der des Opel keine Durchreiche beinhaltet. Zudem weist er – wie der Mazda – eine kleine Kante im Laderaumboden bei zweisitzigem Innenraumlayout auf, die das Verstauen sperriger Gegenstände erschwert. Dafür bietet der CX-5 ab Werk als Einziger eine dreiteilig umklappbare Fondsitzlehne. Der Grandland X punktet mit seinem komplett ebenen Ladeboden. Auch wenn die ohnehin schon umfangreiche serienmäßige Sicherheitsausstattung des Kia im Zuge seines Facelifts um eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Stop-and-go-Funktion und einen Müdigkeitswarner erweitert wurde, bleibt der Mazda mit seiner beeindruckenden Vielfalt an Assistenzsystemen die Messlatte in diesem Vergleichstest. Mit der getesteten Motorisierung nur in der Topausführung Sports-Line erhältlich, bringt der Japaner werksseitig unter anderem einen Notbremsassistenten mit Fußgängererkennung, adaptive Matrix-LED-Scheinwerfer inklusive Kurvenlicht, Umgebungskameras und einen Totwinkel- Warner samt Kreuzungsassistenten mit. Das optionale Technik-Paket beinhaltet zusätzlich eine autonome Stau-Folgefunktion, einen Abstandsregler sowie eine Pre-Crashsensorik, die SCRim Fall einer drohenden Kollision beispielsweise geöffnete Fenster schließt und die Sicherheitsgurte strafft.

 

Fahrkomfort: Mazda CX-5 liegt auf der Autobahn ruhiger

Wenn es ums lange Reisen geht, dürften sich die Passagiere im Kia Sportage Facelift, Mazda CX-5 und Opel Grandland X bestens aufgehoben fühlen. Gleichwohl gibt es einige Unterschiede beim Fahrkomfort. Die insgesamt bequemsten Sitze finden die Fahrgäste an Bord des Kia Sportage vor. Sie verfügen über eine sehr angenehme Polsterung und bieten gleichzeitig eine wirkungsvolle Seitenabstützung des Körpers beim Kurvenfahren. Das Gleiche gilt für die Rückbank, die ebenfalls im Rückenbereich eine spürbare Konturierung aufweist. Noch größer indes fallen die Eigenheiten beim Federungskomfort aus. Trotz prinzipiell eher straffer Grundabstimmungen gleichen die beiden asiatischen Kontrahenten vor allem Kanten und tiefere Schlaglöcher wirkungsvoller aus als der Grandland X, dessen Hinterachse bei derlei Anregungen recht hölzern agiert und mit maximaler Beladung kräftige Schläge in den Innenraum weiterleitet. Zudem liegen der Sportage und der CX-5 auch auf der Autobahn ruhiger. Ein maßgeblicher Grund für das eher hölzerne Fahrgefühl des Rüsselsheimers, der sich die technische Basis mit den PSA-Modellen Peugeot 3008 und DS 7 Crossback teilt, liegt in seiner Hinterachskonstruktion. Während die Kompakt-SUV von Kia und Mazda hinten mit aufwendigen Mehrfachlenkerachsen bestückt sind, vertraut der Opel auf eine simplere Verbundlenkerachse. Diese Konstruktion spart zwar Produktionskosten, wirkt sich in der Regel aber negativ auf den Federungskomfort aus. Dafür verwöhnt der Grandland X seine Passagiere subjektiv mit dem angenehmsten Geräuschkomfort. In seinem Innenraum geht es vor allem bei höheren Geschwindigkeiten merklich leiser zu als bei den Wettbewerbern. Gerade störende Wind- und Abrollgeräusche schirmt die Opel-Karosserie besser ab.

 

Motor/Getriebe: Opel Grandland X mit 211 km/h Topspeed

Wie bereits erwähnt, erfüllen das Kia Sportage Facelift, der Mazda CX-5 und der Opel Grandland X die strengen Auflagen der Abgasnorm Euro 6d-Temp und minimieren ihre Stickoxid-Emissionen einem SCR-Katalysator und AdBlue-Einspritzung. Zur Steigerung der Effizienz und somit zur Verringerung von CO2 vertraut Kia beim Sportage 2.0 CRDi Eco-Dynamics+ zusätzlich auf ein 48-Volt-System samt Startergenerator. Dies sorgt dafür, dass der Motor bei getretener Bremse bereits ab 30 km/h abwärts abschaltet. In der Praxis schafft es der Kia trotz des betriebenen Entwicklungsaufwands aber nicht, sich von den Wettbewerbern abzusetzen – im Gegenteil: Auf unserer Verbrauchsrunde erweist sich das kultiviert laufende Triebwerk mit durchschnittlich 6,7 Liter je 100 Kilometer als die durstigste Kraftquelle – wenngleich ein Mehrverbrauch von 0,3 beziehungsweise 0,2 Litern gemessen an Mazda und Opel keine Schande sind. Jedoch liefern Mazda und Opel auch die besseren Fahrleistungen. Speziell der auf 184 PS erstarkte SKYACTIV-Biturbodiesel im CX-5 weiß sich durch seinen satten Punch im mittleren Drehzahlbereich und die für einen Selbstzünder enorme Drehfreude gekonnt in Szene zu setzen. Doch der 177 PS starke Opel gibt sich nicht geschlagen und beschleunigt nur unwesentlich langsamer auf Tempo 100 als der Japaner, der für den Standardsprint 8,2 Sekunden benötigt. Mit einem Topspeed von 211 km/h ist der Rüsselsheimer auf der Autobahn sogar das schnellste SUV im Test.

 

Fahrdynamik: Opel Grandland X am leichtesten

Der ausschließlich vorderradgetriebene Opel Grandland X ist satte 230 Kilogramm leichter als das Kia Sportage Facelift und 198 Kilogramm leichter als der Mazda CX-5 – beides reine Allradler. Dieser Umstand wirkt sich naturgemäß positiv auf die Handlingeigenschaften aus. Mit seinem quirligem Einlenkverhalten und der direkten Lenkung bereitet der Opel mit den französischen Wurzeln auf engen Landstraßen viel Freude. Auf dem Handlingkurs stellt er zudem seine ausgeprägte Fahrsicherheit unter Beweis und erzielt trotz der konstruktionsbedingt schlechteren Traktion die beste Rundenzeit. Dazu trägt auch das nicht deaktivierbare ESP einen großen Teil bei. Der elektronische Rettungsanker regelt sanft und bedarfsgerecht – ohne die querdynamischen Fähigkeiten des Opel zu kastrieren. Weniger gut gefallen die relativ langen Bremswege aus Tempo 100 bis zum Stand von 35,3 Metern mit kalter Anlage und 34,7 Metern mit warmen Stoppern. Vehementes Verzögern ist hingegen die fahrdynamische Paradedisziplin des Mazda CX-5, der mit kalter Anlage für eine Vollbremsung nur 33,1 Meter benötigt. Querdynamisch kann er dem Grandland X jedoch nicht ganz das Wasser reichen. Er fühlt sich bei forcierter Kurvenfahrt durch die indirektere Lenkung nicht nur weniger agil an, sein DSC genanntes ESP verhindert überdies bereits vor dem Erreichen des querdynamischen Limits konsequent jeden weiteren Vortrieb so lange, bis der Fahrer den Lenkeinschlag etwas zurücknimmt. Die Konsequenz: Der Japaner umrundet die Rundstrecke eine glatte Sekunde langsamer als der Opel. Der Kia Sportage verliert seinerseits 3,5 Sekunden auf den Mazda CX-5. Allerdings nicht, weil er weniger agil ist, sondern weil die Automatik bei der extremen Belastung auf dem Handlingkurs nicht ganz mitspielt. Sie hält schlichtweg zu lange an den einzelnen Übersetzungen fest und schaltet nicht bedarfsgerecht hinauf respektive herunter. An der Fahrsicherheit gibt es hingegen nichts auszusetzen. Auch mit ausgeschalteter Stabilitätskontrolle gibt sich der Koreaner lammfromm und zeigt sich unempfindlich gegenüber provozierten Lastwechseln. Die Bremsanlage ist mit Verzögerungswegen von 34,1 (kalt) beziehungsweise 33,7 Metern (warm) ebenfalls über jeden Zweifel erhaben.

 

Umwelt/Kosten: Opel Grandland X überzeugt bei Preis-Leistung

Auch wenn der Opel Grandland X mit einem Preis von 38.155 Euro inklusive der bewertungsrelevanten, ergonomischen Aktivsitze das günstigste Angebot in diesem Test darstellt, holt sich das 2335 Euro teurere Kia Sportage Facelift die Krone im Kostenkapitel. Der Koreaner profitiert einmal mehr von den großzügigen sieben Jahren Herstellergarantie. Opel gewährt lediglich zwei Jahre auf die Technik und eine einjährige Mobilitätsgarantie. Dies wirft den günstigen Rüsselsheimer noch hinter den Mazda CX-5 zurück, der immerhin mit einer dreijährigen Herstellergarantie und einer autolebenslangen Mobilitästgarantie bei Einhaltung der vorgeschriebenen Service-Intervalle aufwartet. Die laufenden Kosten bewegen sich auch bedingt durch den ähnlichen Kraftstoffkonsum weitgehend auf einem Niveau. Einziger Ausreißer: Der Mazda-Fahrer muss mit einer sehr kostspieligen Vollkasko-Einstufung leben.

 

Technische Daten von Kia Sportage Facelift, Mazda CX-5, Opel Grandland X

 Kia Sportage 2.0 CRDi Eco-Dynamics+Mazda CX-5 Skyactiv-D 184 AWDOpel Grandland X 2.0 Diesel
Zylinder/Ventile pro Zylinder4/4; Turbodiesel4/4; Turbodiesel4/4; Turbodiesel
Hubraum1995 cm³2191 cm³1997 cm³
Leistung136 kW/185 PS bei 4000/min135 kW/184 PS bei 4000/min130 kW/177 PS bei 3750/min
Maximales Drehmoment400 Nm bei 1750-2750/min445 Nm bei 2000/min400 Nm bei 2000/min
Getriebe/Antrieb8-Stufen-Automatik (opt.); Allrad6-Stufen-Automatik (opt.); Allrad8-Stufen-Automatik (opt.); Vorderradantrieb
Beschleunigung   
0 - 100 km/h9,4 Sekunden8,2 Sekunden8,4 Sekunden
0 - 150 km/h21,9 Sekunden18,7 Sekunden18,7 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit201 km/h208 km/h211 km/h
Bremsweg aus 100 km/h warm33,7 Meter32,6 Meter34,7 Meter
Leergewicht1672 Kilogramm1674 Kilogramm1500 Kilogramm
Verbrauch (Test)6,7 l D/100 Kilometer6,4 l D/100 Kilometer6,5 l D/100 Kilometer
Grundpreis38.490 Euro39.390 Euro37.470 Euro
Testwagenpreis40.490 Euro41.190 Euro38.155 Euro
Punkte (5000 möglich)304331022965
Platzierung213

 
Marcel Kühler Marcel Kühler
Unser Fazit

Am Ende gewinnt der Mazda CX-5 SKYACTIV-D 184 die Eigenschaftswertung und auch den Vergleichstest. Sein antrittsstarker, sparsamer Biturbodiesel, die wirkungsvolle Bremsanlage und die gute Variabilität sind die Stützpfeiler für seinen Erfolg. Dass er mit den testrelevanten Extras der Teuerste im Trio ist, schadet ihm unterm Strich nicht. Das Kia Sportage Facelift 2.0 CRDi Eco-Dynamics+ folgt dem Japaner auf Platz zwei. Der großzügige Innenraum und die außergewöhnlich üppige Herstellergarantie sind seine größten Vorzüge. Das Mildhybrid-System bringt ihm aber keinen wirklichen Effizienz-Vorteil. Kleiner Makel ist der etwas weniger variable Innenraum. Der drittplazierte Opel Grandland X 2.0 DIESEL punktet mit günstigem bewerteten Preis, der dank vergleichsweise geringem Leergewicht ausgeprägten Fahrdynamik und großem Gepäckraum. Der Federungskomfort ist aber ausbaufähig. Und auch die im Vergleich zur Konkurrenz längeren Bremswege kosten letztlich Punkte. 

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