Ford F-150 Lightning (2022): Deutschland/Preis Der elektrische F-150 startet in Europa
Der Ford F-150 Lightning (2022) startet in Europa (Norwegen). Das wissen wir zu Preis, Reichweite und den Deutschland-Chancen des Elektro-Pick-ups.
Preis: Ford F-150 Lightning in Europa
Der Ford F-150 Lightning (2022) kostet in den USA umgerechnet rund 56.000 Euro. Erstmals kann der Elektro-Pick-up auch in Europa vorbestellt werden – allerdings nur in Norwegen und nur als limitierte F-150 Lightning Lariat Launch Edition zu einem Preis ab umgerechnet rund 100.000 Euro. (Preise Stand: April 2023). Weitere Märkte, vermutlich auch in Deutschland, sollen folgen. Der Pick-up, der in den USA seit Jahrzehnten das meistverkaufte Fahrzeug ist und in Deutschland eher als kultiger Spritschlucker im XXL-Format gilt, positioniert sich damit eindeutig gegen die wachsende Elektro-Konkurrenz von Hummer, Tesla und Rivian. Die Bezeichnung Lightning trug der F-150 schon einmal von 1993 bis 2004 – allerdings bezogen auf die Sportversion, die damals mit dem dreimaligen Formel 1-Champion Jackie Stewart konzipiert worden war. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Der Ford F-150 Lightning (2023) und Ford Bronco (2023) im Video:
Antrieb: In Europa mit 337 kW
Wie flink der Ford F-150 Lightning (2022) tatsächlich ist, haben die US-Amerikaner:innen bei der Vorstellung bekannt gegeben: Mit der größeren Batterie erreicht der Pick-up 100 km/h in etwa 4,5 Sekunden. Nicht zuletzt die 426 kW (580 PS) und 1051 Newtonmeter verhelfen dem Ford zu diesem beeindruckenden Wert. In Europa wird vorerst nur eine Version mit 98 kWh fassendem Akku, einer Ladeleistung von 150 kW und einer Systemleistung von 337 kW (458 PS) angeboten. Die Reichweite soll rund 370 Kilometer betragen. WLTP-Angaben hat der Hersteller noch nicht gemacht. Die maximale Anhängelast ist bei 3493 Kilogramm und die maximale Nutzlast bei 805 Kilogramm erreicht.
Die Konkurrenten:
Ex- und Interieur: Geräumig und praktisch

Wo der Cybertruck mächtig nach Star Trek aussieht und der Rivian wie das Camping-Auto von Captain Kirk, fährt der Lightning auch weiterhin für die Texas Rangers und spielt lautstark Heavy Metall statt Synthie-Pop und Space-Musik: Mehr als der LED-Bogen am mächtigen Bug, die schwarze Kunststoffblende anstelle des riesigen Chrom-Kühlergrills und der Blitz mit der US-amerikanischen Fahne am Heck ist es nicht, was den neuen Ford F-150 Lightning (2022) von seinen Gattungsgenossen unterscheidet.
Innen wartet er mit einem riesigen Frunk auf, unter dessen elektrischer Klappe sich 400 Liter Stauraum und jede Menge Steckdosen verbergen. Im fünfsitzigen Fahrgastraum hat man Zugriff auf das Infotainmentsystem Ford SYNC 4A. Mittig im Armaturenbrett sitzt ein 15,5 Zoll großer Touchscreen. Apple CarPlay und Android Auto verbinden kabellos. Das digitale Kombi-Instrument misst 12-Zoll.
Der Ford F-150 Lightning (2022) im Check:
Fahreindruck: Kräftig, schnell und leise
Es bleibt beim neuen Ford F-150 Lightning (2022) beim erhabenen Gefühl, in einem Auto von fünf Metern und drei Tonnen Gewicht zu sitzen, doch wo die klassischen Trucks entweder gemütlich oder brachial und entsprechend vorlaut sind, ist der Lightning von subtiler Stärke. Ohne Vorwarnung explodiert er förmlich in Vortrieb – von null auf 100 in rund 4,5 Sekunden. Und natürlich hilft das nahezu sofort verfügbare Drehmoment auch im Dreck oder vor dem Trailer. Obwohl kräftiger, schneller, gibt sich der Lightning bei der ersten Testfahrt typisch Elektroauto leise, unvermittelt, mühelos und deshalb noch imposanter. Für seine mehr als sportlichen Fahrleistungen wankt der Wagen bei unserer ersten Testfahrt in den wenigen Kurven, die man in den USA finden kann, gewaltig. Die Lenkung gibt vergleichsweise wenig Rückmeldung.
Von Tim Neumann, Thomas Geiger und Victoria Zippmann