Chrom polieren: Anleitung & Produkttipps im Ratgeber
Perfekt glänzendes Chrom am Auto und Motorrad erfreut jedes Motorenherz. Mit ein paar Trick glänzt selbst verwitterter Chrom-Zierrat wieder blitzblank. Wir zeigen die besten Produkte fürs Chrom polieren und geben Tipps.

Wenn sich die Sonne im frischpolierten Chrom spiegelt, freut sich der Autofan. Doch auch Motorradfahrer:innen wissen ein glänzendes Metall durchaus zu schätzen. Für alle gilt: Mit dem richtigen Mittel wird selbst die stumpfeste Chrom-Oberfläche wieder zum glänzenden und reflektierenden Spiegel. Dabei bieten verschiedene Produkte mehr als nur Glanz: Sie putzen Schmutz und Rost weg, entfernen Kratzer und schützen die Oberfläche vor Witterungseinflüssen wie Wasser und Schadstoffen. Je nach Anwendungsfall lohnt sich neben dem Einsatz von Stahlwolle auch eine spezielle Chrompolitur wie von Liqui Moly. Die Chromglanzcreme soll sich leicht auf Metalloberflächen auftragen lassen, das Metall reinigen, Kratzer entfernen und die Oberfläche fein polieren.
Was sind Chrompolituren?
Mit Chrompolituren bringen Liebhaber:innen die Chrom-Oberflächen ihres Oldtimers, Youngtimers oder Alltagswagen wieder auf Hochglanz. In den Cremes oder Flüssigkeiten befinden sich feinste Körner, die Schmutz und blinde Stellen auf dem Metall entfernen und damit die darunter liegenden Schichten wieder glänzen lassen. Aber Achtung: Jede Politur wirkt abrasiv, trägt also eine dünne Schicht ab. Wer zu viel poliert, verändert die Dicke des Bauteils, wenn auch nur minimal. Bei Chromstoßstangen historischer Fahrzeuge mit dicker Chromschicht dauert das allerdings eine Weile. Moderne Polierpasten tragen aber nicht nur ab, sondern schützen auch vor Korrosion und anderen Witterungseinflüssen.
Chrom polieren: So einfach gehts
Mit ein paar geübten Handgriffen strahlen die Chromteile nach wenigen Stunden wieder. Hier unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Schritt 1: Waschen, trocken, vorbereiten
Vor dem Polieren stehen eine gründliche Wäsche und anschließende Trocknung des Bauteils auf dem Programm. Nach dem Reinigen muss die zu polierende Oberfläche fettfrei sein. Die Arbeit nicht in der prallen Sonne durchführen, um zu verhindern, dass das Poliermittel während der Anwendung trocknet und aushärtet. Zudem sind oftmals Beschädigungen an verchromten Teilen im Schatten besser sichtbar als in der prallen Sonne. Rost und Ablagerungen auf der Oberfläche lassen sich mit Stahlwolle entfernen. Danach muss die Oberfläche erneut von entstandenem Staub gereinigt werden. Auch Felgen oder Bauteile aus Aluminium lassen sich mit feiner Stahlwolle aufbereiten und sauber machen.
Schritt 2: Politur auftragen
Die Politur auf der verchromten Oberfläche (nicht auf den Lappen) auftragen und anschließend gut verteilen. Als guter Allrounder dient die Sonax Chrom+Alupaste oder die Chrom-Pflege von Elsterglanz. Je nach Zustand und Produkt wird die Emulsion gleichmäßig und mit wenig Druck entgegengesetzt von eventuellen Kratzern oder Hologrammen einmassiert. Bei tiefen Beschädigungen hilft ein Produkt mit gröberer Körnung.
Schritt 3: Politur abwischen – nachpolieren
Sobald die Emulsion nicht mehr flüssig ist, sollte sie mit einem geeigneten Tuch wieder abgenommen werden. Im letzten Arbeitsgang erstrahlt das Material durch Nachpolieren allein mit einem Poliertuch wieder in neuem Glanz. Praktisch sind Kombi-Pakete, bei dem das passende Tuch schon dabei ist, wie bei der Prinox-Paste mit Poliertuch oder dem Elsterglanz Chrompflege-Set, bestehen aus Chrompflege-Paste und Poliertuch.
Worauf sollte man beim Polieren von Chrom achten?
Wer eine zu grobe, also körnigere Emulsion oder Polierpaste verwendet, kann unter Umständen mehr Schaden anrichten als reparieren. Ein Vergleich verschiedener Polierstärken und Produkten ist daher ratsam. Wer nur eine leichte Reinigung durchführen will, setzt auf ein sanftes Produkt, bei rostigen Metallen und starken Verschleißspuren hilft ein eher grobkörnigeres Produkt, das schon in Richtung Schleifpaste geht. Bei zu viel Druck und zu viel Umdrehung einer Poliermaschine können unansehnliche Hologramme entstehen. Auch bei Handauftragung sollten Hobbyschrauber:innen nicht immer in die gleiche Richtung rubbeln oder die gleichen Kreisbewegungen auf den Chromteilen durchführen. Wer nur kleine Stellen am Fahrzeug bearbeiten möchte, kann das mit der Hand erledigen. Auch enge Stellen wie an Felgen oder dem Auspuff lassen sich mit einer Maschine eher schlecht bearbeiten. Wer aber eine solche verwenden möchte, sollte auf ein möglichst handliches Gerät achten. Auch hier lohnt ein Vergleich zwischen verschiedenen Akku-Poliermaschinen.
Welche Politur eignet sich für Anfänger:innen?
Ungeübte sollten beim ersten Versuch an einer Stelle anfangen, die nicht direkt ins Auge fällt und eine feine oder mittlere Körnung wie die Chromglanzcreme von Liqui Moly benutzen. Hat man den Dreh raus und ist das Ergebnis an der versteckten Stelle gut, kann man sich auch an den Rest der Chromoberfläche wagen.
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Kann man Kratzer aus Chrom polieren?
Leichte Kratzer lassen sich auch aus Chrom polieren, tiefe jedoch nicht. Bei leichten Beschädigungen in der Oberfläche empfiehlt sich ein Poliervlies oder eine Exzenter-Poliermaschine mit einem Flanell- oder Baumwollaufsatz. Mit einer mittleren Politurpaste lassen sich mit kreisenden Bewegungen und leichtem Druck auf das Werkstück die Kratzer entfernen.
Mit welchen Hausmitteln kann man Chrom polieren?
Zu den Hausmitteln, um Chrom zu polieren, zählt die Anwendung einer halbierten Zitrone, die mit der Schnittfläche auf die jeweiligen Stellen gerieben wird. Anschließend das Chrom mit viel Wasser abspülen. Auch Natron mit Wasser verdünnt ergibt eine geeignete Chrompolitur, die nach der Anwendung nur mit einem Tuch entfernt werden muss. Mit Stahlwolle lassen sich bei stark verwitterten Metalloberflächen und Rost gute Ergebnisse erzielen. Anschließend kann das Bauteil noch mit feineren Mitteln poliert werden.