Campingküchen: Faltbare & mobile Outdoor-Küchen fürs Camping
Campingküchen: Das müssen die mobilen Outdoor-Schränke können
Warmwasserversorgung, optionale Gasöfen, Kaffeekapselmaschinen. Moderne Wohnmobile (hier die gängigen Wohnmobil-Bauarten erklärt) bieten auch in ihrer Küche jeglichen Komfort, solange der Preis keine Rolle spielt. All das findet aber nur bei professionell ausgebauten Campern Einsatz – beim selbst ausgebauten Campervan sieht das Thema Campingküche oft etwas spartanischer aus. Bleibt Platz im Camper? Dann kann hier auch schnell mal das kleine Kallax-Regal von Ikea als offene Küche mit Stauraum herhalten.
Doch insbesondere in der beliebten Kompaktcamper-Klasse rund um Fahrzeuge wie Opel Vivaro und VW Transporter wird es mit Bett & Co. schnell mal zu eng. Beliebt sind daher Outdoor-Küchen, gerne auch mal faltbar. Sie bringen das Mindeste mit, um Kochen außerhalb des Campervans erträglicher zu machen, als rings um einen Einflammen-Gaskocher zu kauern: Eine Arbeitsfläche zum Kochen und Zutaten vorbereiten und etwas Stauraum, mehr braucht es in der Regel nicht. Welche Outdoor-Küchen empfehlenswert sind und welches Zubehör zusätzlich benötigt wird, klären wir im Folgenden.
Sieben Campingküchen im Vergleich
Campingküchen unterscheiden sich vom Aufbau eher selten. Meistens handelt es sich um starre oder faltbare Schränke mit Aluminiumgestell, die mit Polyester bespannt sind und im Gestell mehrere Regalböden unterbringen.
Wir haben sieben mobile Küchen zusammengetragen und verglichen:
Vor- und Nachteile
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Berger Tampere S
Bei der Berger Tampere S handelt es sich um eine klassische Faltküche. Der Schrank besteht aus zwei festen Platten, einem Aluminiumgestell und einer Polyesterverkleidung drumherum. Die Küche lässt sich recht leicht zusammenfalten und mit der mitgelieferten Tragetasche leicht transportieren und verstauen. Die Outdoor-Küche bietet dafür allerdings recht wenig Arbeitsfläche, ein Windschott gibt es ebenfalls nicht standardmäßig.

Mit Tragetasche
Feste Bodenplatte
Kleines Packmaß
Kleine Arbeitsfläche
Timber Ridge-Campingschrank
Sehr ähnlich von Aufbau, Größe und Packmaß zur Berger-Küche ist der Campingschrank von Timer Ridge. Auch hier besteht der Schrank aus zwei festen Platten sowie einem faltbaren Gestänge dazwischen. Das macht auch hier den Aufbau simpel. Der Schrank von Timer Ridge ist auch preislich recht nah am Berger-Küchenschrank.

Mit Tragetasche
Feste Bodenplatte
Kleines Packmaß
Kleine Arbeitsfläche
Brunner-Küchenschrank Mercury Cross Cooker
Der Mercury Cross Cooker-Küchenschrank von Brunner ist ebenso wie die Berger- und die Timber-Ridge-Küche faltbar. Im Gegensatz zu diesen sind die Streben nicht an Knickpunkten faltbar, sondern kreuzen sich an den Seiten. Das macht zwar das Packmaß größer, aber dafür profitiert hiervon auch die Arbeitsfläche. Ein Windschott für einen Campingkocher ist bei dieser Outdoor-Küche ebenfalls dabei.

Mit Tragetasche
Mit seitlicher Utensilientasche
Teuer
Kesser-Campingküche F6
Die Campingküche vom "Typ F6" von Kesser bietet auch eine größere Arbeitsfläche, hat aber einen entscheidenden Unterschied: Sie ist nicht faltbar. Das macht den Aufbau etwas komplexer, denn das Aluminiumgestell muss gesteckt werden, bevor sie steht. Das können die faltbaren Küchenschränke besser, dafür kostet die Outdoor-Küche von Kesser auch deutlich weniger.

Mit Utensilientaschen
Große Arbeitsfläche
Mit Transporttasche
Nicht faltbar
CampFeuer-Campingküche
Auch beim Outdoor-Schrank von CampFeuer muss auf einen Faltmechanismus verzichtet werden. Dafür bietet die immerhin 117 cm breite Campingküche einige andere Vorzüge. Denn ein Windschutz ist ebenso vorhanden wie ein kleines Spülbecken. Dafür sind unter der Arbeitsfläche nur zwei Regalböden untergebracht, das Fach unter dem Spülbecken hat zugunsten eines Abwassertanks (hier Tipps und Empfehlungen zum Wassertank-Kauf für den Camper) keinen Boden.

Mit Waschbecken
Mit Windschutz
Mit Tragetasche
Nicht faltbar
KingCamp-Campingküche
Die KingCamp-Campingküche ist so etwas wie ein Luxusmodell unter den mobilen Küchenschränken. Sie ist faltbar, bietet viel Arbeitsfläche, ein Windschott, ein Waschbecken und kommt dazu noch mit schicker Holzoptik-Arbeitsfläche. Diese Funktionsvielfalt bekommt die Küche von KingCamp nur dank des Auszugs zur rechten Seite unter. Hier ist auch das Waschbecken untergebracht, das im Grunde nur eine beckenförmige Plane mit Abflussschlauch ist. Der Clou: Da der Auszug ohnehin keine eigenen Regalfächer hat, muss für den Ablauf auch kein Stauraum geopfert werden. So bietet die Luxus-Outdoor-Küche vier separate Fächer. Der Preis ist dafür auch deutlich höher, als bei den anderen Küchen.

Mit Waschbecken
Mit Arbeitsflächenauszug
Mit Windschutz
Mit Tragetasche
Teuer
Boxio Cook
Einen etwas anderen Weg geht die "Cook"-Campingküche von Boxio. Hier handelt es sich nicht um die klassische Campingküche, sondern einen Gaskocher im Format einer sogenannten Eurobox (hier alles zur Nutzung von Euroboxen im Camper). Mit den Maßen 40 x 30 x 28 cm ist die "Küche" dafür besonders kompakt. Unter dem Kocher, der mit herkömmlichen Kartuschen betrieben wird, befindet sich zudem etwas Stauraum, wenn auch nicht so viel, wie bei den deutlich größeren Kontrahenten.

Mit Windschutz
Mit Gaskocher
Sehr kompakt
Teuer
Ohne Arbeitsfläche
Niedrig
Was benötigt man für die vollausgestattete Campingküche?
Mit einem Schrank allein ist es nicht getan. Damit die Küche vollständig ist, muss noch etwas Zubehör zusammengesammelt werden. Folgendes wird für die Outdoor-Küche mit (annähernd) dem Komfort von zu Hause benötigt:
Campingkocher: Mit Ausnahme der Boxio Cook-Küche kommt jedes hier vorgestellte Produkt ohne eigenen Campingkocher. In unserem Test haben wir elf Gaskocher genauer betrachtet, als empfehlenswertester Standkocher mit Transportbox – und damit dem Klassiker unter den Kochern – hat sich der Campingaz Camp'Bistro erwiesen.
Spülbecken: Fließend Wasser ist bei einer mobilen Küche keine Grundvoraussetzung – und wird sicherlich auch von versierten Camper:innen nicht erwartet. Ein kleines Spülbecken, um zumindest Kochutensilien, Campinggeschirr und Besteck nach dem Essen reinigen zu können, ist aber ein Muss.
Kühlbox: Hierfür ist man zwar auch eine Stromversorgung mit einer Spannung von zwölf Volt angewiesen. Wer aber ohnehin im selbst ausgebauten Campervan oder mit dem Zelt neben dem Auto auf dem Campingplatz übernachtet, hat die passende Stromquelle stets parat – vorausgesetzt die Batterie (so lange hält eine Autobatterie) ist fit dafür. Der Testsieger unseres Kompressor-Kühlboxen-Tests (hier die Ergebnisse) nennt sich Mobicool ME27.
Gibt es Alternativen zum mobilen Camping-Küchenschrank?
Eine Campingküche nimmt natürlich stets etwas Stauraum ein. Wer mit einem kompakten Campingbus verreist, hat davon meist ohnehin nicht viel (so den Stauraum im Camper besser nutzen). Daher gibt es für Camper auf vier Rädern auch einige Alternativen, die mitunter etwas platzsparender sind:
Heckküche in einer Campingbox: Wer eine Campingbox installiert hat oder noch daran arbeitet, kann auch einfach einen der Heckauszüge zur Küche umfunktionieren. Viele montierfertige Campingboxen bieten bereits eine Küchenschublade an. Beim Selbstbau kann hier auch einfach auf einen Auszug für Euroboxen mit feuerfesten Deckeln gesetzt werden, um eine Ablage für den Campingkocher zu schaffen.
Einhängeküche für Schiebetüren: Manche Camper:innen benötigen zum Kochen wenig Platz. Dann kann auch mit einem Einhängetisch für die Schiebetüre genügen. Im Grunde handelt es sich hierbei schlichtweg um ein Holzbrett, welches mit zwei Gurten an der geöffneten Türe eingehängt wird und sich gegen das Blech abstützt. Wichtig: Hier sollte das Fahrzeug vor Fett- und Saucenspritzern geschützt werden.
Einhängeküchen für Kederschiene: Es gibt auch klappbare Tische für Kederschiene (so nachrüsten). Voraussetzung ist hier natürlich eine Leiste in passender Höhe. Wer ein Campingmodul im Heck oder im Bereich der Schiebetüren einbaut, kann die Leiste so anbringen, dass der Tisch nach außen rangend angebracht werden kann.