Bürstner Habiton (2026): Alles zum Camper mit Innovations-Bad
Preis: Bürstner Habiton (2026) ab 72.999 Euro
Neue Modellreihen und schleichende Neuausrichtungen gibt es oft in der Camperwelt. Aber selten so einen klaren Schnitt, wie bei Bürstner zum Modelljahr 2026. Alle bisherigen Baureihen fliegen aus dem Programm – und fahren als B66-Sondermodelle noch eine Ehrenrunde zum Abschied mit Vollausstattung und Angebotspreis. Zum Caravan Salon Düsseldorf 2025 präsentieren sich die ersten Modelle der neu erfundenen Campermarke. Den Anfang macht ein Teilintegrierter namens Bürstner Signature (2026) sowie die zwei Kastenwägen Bürstner Papillon (2026) auf Basis des Citroën Jumper sowie der Bürstner Habiton (2026), der auf dem Mercedes Sprinter mit 5,9 m Außenlänge fußt. Letzteren gibt es zum Start direkt in zwei Grundrissen: HM 6.0 und HMX 6.0. Beide teilen sich denselben Wohnraum-Aufbau, unterscheiden sich jedoch im Look. Der HM ist der typische Campervan mit Zweiradantrieb, während der HMX ersten Bilder zufolge den "Offroader" im Sortiment markiert. Ob Allradantrieb nur optional oder gar serienmäßig an Bord ist, bleibt vorerst offen. Nicht so die Preise: Medienberichten zufolge peilt Bürstner einen Startpreis von 72.999 Euro für den HM 6.0 an, der HMX soll bei 86.999 Euro starten (Alle Preise: Stand Juli 2025)
Der Name des neuen Campervans – hier die gängigen Wohnmobil-Bauarten erklärt – ist übrigens kein Neuer. Bereits 2024 präsentierte der badische Campingfahrzeug-Hersteller eine Studie mit derselben Bezeichnung. Damals handelte es sich allerdings um einen besonders kompakten Urban Camper auf Basis des Hochdachkombis Renault Kangoo. Mit diesem hat der nun offiziell vorgestellte "Habiton" auch aufgrund der 3,5-t-Transporter-Basis rein gar nichts gemeinsam, womit sowohl Festbetten als auch Nasszelle und Seitenküche fest eingebaut und Serie sind. Das Aufstelldach der Mini-Camper-Studie ist somit ebenfalls obsolet – oder zumindest zur Sonderausstattung degradiert.
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Innenraum: Der mit dem Wanderbad
Vollmundig sprechen die Kehler:innen vom einzigen Sechs-Meter-Campervan auf Mercedes-Basis mit Einzelbetten im Heck – hier die gängigen Wohnmobilbett-Bauarten erklärt – und Sitzplätzen für vier in der Bug-Halbdinette. Damit das Layout im Bürstner Habiton HM/HMX 6.0 (2026) so in den 5,9 m langen Transporter aus Stuttgart passt, ist etwas Trickserei nötig – und diese betrifft hauptsächlich das Bad. Denn als kreative Kompromisslösung hat man sich nicht für einen festen Waschraum mit starren Wänden entschieden, sondern setzt den ganzen Raum kurzerhand auf Schienen. Klingt kompliziert? Dürfte es in Natura sicherlich auch sein. In den ersten Animationen, die Bürstner veröffentlicht, gleitet die Nasszelle elegant um einige Zentimeter in Richtung Bug oder Heck – je nachdem, wo gerade Platz benötigt wird. Während der Fahrt klappt das Fußende der linken Betthälfte hoch, um dem Bad die nötigen Zentimeter Luft zu verschaffen. Bei Nacht schiebt das Bad die klappbare Sitzbank in der Halbdinette für vier zusammen. Der Tisch wird übrigens an der Wand hochgeklappt, wenn er nicht benötigt wird.

Um das ganze noch einen Tick komplizierter zu machen, ist auch das Bad selbst variabel aufgestellt. Und zwar nicht mit einer Schwenkwand, sondern mit einer verschiebbaren Toilette und einem klappbaren Waschbecken. Das Konzept ist nicht ganz neu, denn Knaus Tabbert hat die unter dem Bett verschwindende Toilette bereits im Knaus Boxlife Pro – hier unser Testfahrt-Fazit – in Serie gebracht. Doch der praktische Nutzen ist natürlich nicht von der Hand zu weisen. Wird der Lokus nicht benötigt, verschwindet er im Bettkasten und schafft so viel Raum zum Duschen. So geht zwar ein wenig Stauraum verloren, den einige Camper:innen aber durch den Komfortgewinn sicherlich nicht missen dürften, schließlich spricht der Hersteller hier auch vom "Wellness-Bad".
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Abgesehen vom Schienenbad und dem versteckten Camping-WC folgt der Bürstner Habiton (2026) weitestgehend dem Campervan-Standard. So etwa die Seitenküche. Sie steht wie gehabt im Bereich der Schiebetür und bildet so mit dem Bad einen engen Durchgang in Richtung Fahrzeugheck. Die Küche selbst kommt mit Zweiflammen-Kochstelle, Spülbecken – ersten Bildern nach zu urteilen separat abdeckbar – und einem stirnseitig eingelassenen Kühlschrank.
Die Sitzgruppe im Bug des Bürstner Habiton (2026) kann ebenfalls mehr, als nur kompakt zusammengeschoben zu werden. Sie bietet bereits serienmäßig vier Gurtsitzplätze. Zudem lässt eine Panorama-Dachhaube viel natürliches Licht auf die Insass:innen scheinen. Aber: Wer sich für das wohl optionale Aufstelldach für HMX 6.0 und HM 6.0 entscheidet, muss ohne Panoramafenster auskommen. Dafür dürfen zwei weitere Personen im Sechs-Meter-Sprinter nächtigen. Übrigens: Die Sitzgruppen-Rückenlehne lässt sich nicht nur im schicken Grün der ersten Renderings konfigurieren. Bürstner verrät bereits eine Vielzahl an unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten von Möbelfronten und Polstern. Diese reichen von Leder mit dunkelbraunen Dachstauschränken bis plüschigen Bezügen mit strahlend weißen Lackoberflächen. Insgesamt sollen 96 Kombinationen den Habiton individuell gestalten lassen.
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Basisfahrzeug: Mercedes Sprinter
Die Basis für den Bürstner Habiton (2026) stellt der Mercedes Sprinter. Bisher ist nur bekannt, dass der 5,9 m lange Radstand des Stuttgarter Transporters zum Campervan umgebaut wird, nicht jedoch die Antriebe des Kastenwagens. Denkbar sind jedoch die 150 PS (110 kW), 170 PS (125 kW) und 190 PS (140 kW) starken Leistungsstufen des 2,0-l-Turbodiesels, wahlweise mit Sechsgang-Schaltgetriebe oder der aufpreispflichtigen Neunstufen-Automatik, die Mercedes für den Van anbietet. Auch beim technisch zulässigen Gesamtgewicht muss auf offizielle technische Daten von Bürstner gewartet werden. Mercedes selbst bietet den Transporter serienmäßig mit 3500 kg Gesamtgewicht an, eine Auflastung auf 3880 kg ist optional verfügbar. Somit wäre es zumindest möglich, dass diese auch für den Camper angeboten wird.