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BMW M3 Sport Evolution: So fährt sich der ultimative E30

Thomas Pfahl Leitender Redakteur Classic Cars

1985 ging es los: BMW präsentierte den M3. Der E30 mit den dicken Backen wurde zur Ikone – und zur Rennsportlegende. Wir nehmen Platz im letzten Modell der ersten Generation, dem BMW M3 Sport Evolution. So fährt es sich!

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Inhalt
  1. S14-Motor, Kunststoff-Bauteile & bis zu 220 PS: Der M3 E30-Plan ging auf
  2. Die zahlreichen Sondermodelle gipfelten im BMW M3 Sport Evolution
  3. Knackige Schaltung, verbindliche Lenkung, volle Leistung ab 7000 Touren
  4. Technische Daten des BMW M3 Sport Evolution
  5. Fazit

Man braucht nicht lange drumherum zu reden: Der BMW M3 (Die ungewöhnlichsten M3-Modelle im Vergleich) hat seine Wurzeln direkt in der legendären Deutschen Tourenwagen Meisterschaft (DTM). Erzrivale Mercedes hatte mit dem 1983 vorgestellten 190 E 2.3-16 bereits seine neue Sportlichkeit demonstriert – der schnelle Baby-Benz sollte im Rennsport eingesetzt werden und kratzte damit am sportlich orientierten Image der Münchner Marke. Mit einem Rekordversuch in Nardo 1983 unterstrich Mercedes das Potenzial seines Autos. BMW-Chef Eberhard von Kuenheim besprach mit seinem Motoren-Entwickler Paul Rosche, was man dem entgegensetzen könnte. Das Wettrüsten begann: Die BMW Motorsport GmbH machte sich ans Werk und präsentierte auf der IAA 1985 den ersten M3.

Passendes Zubehör für den Klassiker:

Schon optisch stach der sportlichste Vertreter der E30-Baureihe heraus: Er hatte nicht nur ein paar Spoiler, hübsche Räder und einen starken Motor bekommen. BMW gönnte ihm eine eigenständige Karosserie. Das fiel vor allem an der C-Säule auf: Sie lief flacher und war breiter als bei den Zweitürern – ohne auf den markentypischen Hofmeister-Knick zu verzichten. Außerdem war der Heckdeckel zugunsten der Aerodynamik etwas höher. Zu den markantesten Merkmalen wurden die breiteren Kotflügel und der Heckflügel. Um Gewicht zu sparen, fertigte BMW die Front- und Heckschürzen sowie die Seitenschweller und den Kofferraumdeckel übrigens aus Kunststoff.
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Der BMW M5 Touring (2024) im Video:

 
 

S14-Motor, Kunststoff-Bauteile & bis zu 220 PS: Der M3 E30-Plan ging auf

Zum Kern des M3 aber wurde sein Motor: Er basierte auf dem von Alexander von Falkenhausen entwickelten, bereits in mehreren Modellen bewährten M10-Motor, war aber komplett überarbeitet worden. Das Technik-Team der späteren M GmbH vergrößerte den Hubraum von 2,0 auf 2,3 l und montierte einen Vierventilkopf. Diese Technik war in ähnlicher Form aus dem M1 bekannt. Die Leistungsdaten klangen beachtlich: Der Saugmotor stellte in der ersten M3-Generation 200 PS und mit Kat 195 PS bereit (147 beziehungsweise 143 kW).

Der Plan ging auf, der neue BMW wurde auf der Rennstrecke zum schärfsten Rivalen des 190, auch die Straßenversion begeisterte schnell die Fans: In den ersten zwei Jahren setzten sich 10.000 M3 ab. Im Gegensatz zum Mercedes gab es den BMW ab 1988 auch als Cabrio (M3 Cabrio im Vergleich mit Alfa Romeo RZ und Porsche 944 S2). Mercedes legte mit dem 2.5-16 und seinen Evolutionsmodellen nach, BMW (beziehungsweise die M GmbH) entwickelte den M3 ebenfalls weiter. Die Leistung stieg 1988 dank neuer Kolben, schärferer Nocken und einer höheren Verdichtung auf 220 PS (162 kW) an, die Verspoilerung wurde überarbeitet.

Die Konkurrenten:

 

Die zahlreichen Sondermodelle gipfelten im BMW M3 Sport Evolution

1990 zündete man in München die nächste Evolutionsstufe: Der "Sport Evo" kam mit 2,5 l Hubraum und 238 PS (175 kW). Außerdem verfügte das ausschließlich in Brillantrot und Glanzschwarz erhältliche Sondermodell über eine einstellbare Frontschürze und Heckspoiler-Lippe sowie Rennsitze. Nur 600 Fahrzeuge dieses Sondermodells wurden gefertigt – insgesamt konnte BMW vom M3 17.970 Autos verkaufen. Für die erste Homologation wären lediglich 5000 nötig gewesen, für die späteren Evolutionsmodelle je 500. Das Cabrio kommt auf immerhin 786 Exemplare.

Der Motor des BMW M3 Sport Evolution
Foto: Willy Bister

Im Lauf seiner Bauzeit (1986 bis 1991) entstanden einige M3 Sondermodelle. So gab es den von Roberto Ravaglia signierten "Europameister", den Cecotto, den Evolution II sowie eine Kleinserie von Alpina. Auf den italienischen Markt schickte BMW wegen der Luxussteuer auf Motoren mit über zwei Liter Hubraum den sogenannten "Italo-M3" 320iS mit 192 PS (141 kW) und schmaler Karosserie (Fahrbericht mit BMW 320iS und 333i). Sie alle sonnten sich im Ruhm der scheinbar unschlagbaren Rennwagen, denn der M3 hatte sich schon bald zum erfolgreichsten Tourenwagen der Welt entwickelt.

 

Knackige Schaltung, verbindliche Lenkung, volle Leistung ab 7000 Touren

Das merkt man auch heute noch jedem einzelnen Auto an: Feine Vibrationen nach dem Start des legendären S14-Motors wecken die Vorfreude auf das bevorstehende Fahrerlebnis. Die fünf Gänge lassen sich punktgenau einlegen, der erste Gang liegt natürlich unten links. Der Motor giert nach Drehzahl: Ab etwa 5000/min geht die Post so richtig ab, die volle Leistung steht bei 7000/min an. Erst wenn sich die Nadel des Drehzahlmessers in höhere Sphären bewegt hat, kommt der Vierzylinder auch akustisch zur Geltung. Fans der alten DTM erinnern sich sofort an den unnachahmlichen Klang der damaligen Boliden – Gänsehaut ist garantiert!

Zubehör für BMW-M-Fans:

Die Lenkung des BMW M3 Sport Evolution ist alles andere als leichtgängig, genau das festigt aber die Verbindung zwischen dem Auto und der Person am Steuer. Der M3 lässt sich trotzdem behände ums Eck dirigieren, die Rückmeldung des Fahrwerks gibt ein gutes Gefühl. Einstellbare Dämpfer waren seinerzeit optional erhältlich, mit ihnen konnte das sportliche Set-up noch individueller abgestimmt werden. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 248 km/h markierte der Sport Evo das obere Ende der M3-Fahnenstange, 100 km/h erreichte er bereits nach 6,5 s. Damit hatte der M3 noch einmal ordentlich nachgelegt.

Es ist die Summe all dieser Details, die den M3 zur Legende werden ließ: Seine Optik mit den kantigen Verbreiterungen ist so typisch 80er und wirkt doch aus jedem Winkel stimmig. Hinzu kommen Motor und Fahrwerk, die bis heute begeistern. Das alles wird durch die Rennsport-Erfolge bestätigt: Ja, dieses Auto trägt das M (für Motorsport) im Namen absolut zu Recht!

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Technische Daten des BMW M3 Sport Evolution

Classic Cars 04/2024BMW M3 Sport Evolution
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4
Hubraum2467 cm³
Leistung175 kW/238 PS 7000/min
Max. Gesamtdrehmoment bei240 Nm 4750/min
Getriebe/Antrieb5-Gang-Getriebe/Hinterrad
L/B/H4345/1680/1370 mm
Leergewicht1200 kg
Bauzeit1990
Stückzahl600
Beschleunigung
null auf 100 km/h
6,5 s
Höchstgeschwindigkeit248 km/h
Verbrauch auf 100 km12,6 l S
Grundpreis (Jahr)85.000 Mark (1990)

 
Thomas Pfahl Thomas Pfahl
Unser Fazit

Ob frühes Modell, Sport Evo oder Cecotto: Der erste M3 begeistert immer wieder – nicht nur eingeschworene Fans, die er ohnehinhat. Natürlich hängt ihm der Nimbus der guten alten DTM-Zeit an, die er nicht nur maßgeblich geprägt hat, sondern aus der er auch als erfolgreichster Tourenwagen aller Zeiten hervorgegangen ist. Er war nicht das erste Fahrzeug der M (beziehungsweise Motorsport) GmbH, vielleicht aber – neben dem M1 – das prägendste. Er etablierte das M im Modellprogramm und wurde so zum Nachbrenner für eine ganze Reihe an konsequent sportlichen Fahrzeugen. Die Wertschätzung der ersten Generation äußert sich heute mehr denn je in ihren Marktwerten. Das gilt natürlich vor allem für den Sport Evo als finale Speerspitze der Baureihe. Wohl denjenigen, die sich zur richtigen Zeit einen M3 der ersten Generation in die Garage stellen konnten!

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